Ägidius

Um Zeus davor zu bewahren, dass er wie seine übrigen fünf Geschwister von seinem Vater Kronos unmittelbar nach der Geburt gefressen wird, flüchtet seine Mutter Rhea auf die Insel Kreta, wo sie in einer Höhle bei Lyktos im Dikti-Gebirge Zeus zur Welt bringt. Dort wird der Säugling, beschützt von Kureten und erzogen von Nymphen, durch die Milch der Ziege Amaltheia ernährt. Herangereift, verwendet Zeus das Fell der Ziege für seinen Schutzschild (Ägis), der zum Sinnbild für seine göttliche Obhut wird, sowie eines ihrer Hörner als Füllhorn des Glücks, welches als Symbol des Überflusses wann immer gewünscht mit allem gefüllt ist.

1700 v. Zeus und Amatheis

Weil dem arkadischen König Aleos vom Orakel in Delphi geweissagt wird, dass ein künftiger Sohn seiner Tochter Auge die Verwandten töten würde, befiehlt er ihr, dass sie, mit einem Keuschheitsgelübde versehen, in Dephi Priesterin der Athene wird. Der durchreisende Halbgott Herakles schwängerte sie aber, worauf König Aleos sie auf offener See ausgesetzt und ihren geborenen Sohn Telephos (Τήλεφος) allein im Gebirge ausgesetzt, wo dieser aber überlebt, weil er von einer Hirschkuh gefunden und gesäugt wird. Auf diese Begebenheit verweist auch sein Name Telephos (griech. ελαφος = Hirschkuh).

800 v.

Herakles Telephos

Der römischen Mythologie nach zwingt König Amulius Silvius, der seinen älteren Bruder vom Thron gestürzt hatte, dessen Tochter Rhea Silvia (auch Ilia genannt) Vestalin zu werden, um eine Nachkommenschaft dieser Familie zu verhindern. Kriegsgott Mars steigt jedoch zu ihrem Tempel hinab, vergewaltigt sie, und sie empfing von ihm die Zwillinge Romulus und Remus. Auf Amulius’ Befehl werden die Kinder in einem Weidenkorb auf dem Tiber ausgesetzt, wo sie am Ufer von einer Wölfin entdeckt und von dieser in eine Höhle gebracht und gesäugt werden, sodass sie überleben und so im Jahre 753 v. Chr. zu den Begründern von Rom werden.

753 v. Romulus und Remus
In der Opferprozession des in einem Fürstengrab aus der Hallstattzeit gefundenen Kesselwagens in Strettweg bei Judenburg führen zwei Personen einen Hirsch am Geweih. 600 v. Strettweg Strettweg
Von den Phokäern aus Kleinasien wird 578 v. Chr. die Hafenstadt Massilia (Marseilles) erbaut. Ein frühes Bündnis mit Rom hilft ihnen, die Angriffe der wilden Ligurer abzuwehren. 578 v.  

Die zehnte, von König Eurystheus gestellte Aufgabe des Herakles (Herkules) besteht darin, die Rinderherde des Geryon zu rauben. Geryon, Sohn des Königs Chrysaor von Iberien, ist ein dämonischer Riese, der weit im Westen, hinter den Säulen des Herkules (Gibraltar), auf der Insel Erytheia, im „Rotland“ ( Land der Abendröte) nahe Gadeira (Cádiz) lebt. Er hat drei an der Hüfte zusammengewachsene geflügelte Leiber mit sechs Armen und Händen und ist mit drei Schwertern bewaffnet. Sein außergewöhnlich schönes Vieh, eine Herde roter Stiere, wird vom Hirten des Hades, Eurytion, sowie dem zweiköpfigen Hund Orthos bewacht. Herakles erschlägt die beiden mit seiner Keule und bringt so die Rinder in seine Gewalt. Als Geryon vom Überfall erfährt, eilt er herbei und fordert Herakles am Fluss Anthemos zum Kampf heraus. Herakles tötet ihn mit einem Pfeil, der mit dem Blut der Hydra getränkt ist. Hera, die zur Unterstützung des Geryon herbeieilt, wird von Herakles ebenfalls durch einen Pfeil an der Brust verwundet und in die Flucht geschlagen. Auf dem Hügel von Geryons Grab wachst später aus der Kreuzung zweier wundersamer Bäume, einer Kiefer und einer Pechkiefer, eine dritte Baumart, von deren Rinde Blut tropft.
Nachdem Herkules mit der Eroberung der Viehherde von Geryonin seine zehnten Arbeit erfolgreich erledigt hat, treibt er auf seinem Rückweg die Rinder über Iberien, Italien, Sizilien, Illyrien und Thrakien nach Mykene und Tiryns in Griechenland zurück, eine Strecke, die mehrere Jahrhunderte später von Kaiser Domitian für die Römer als die Handelsstraße "Via Domitiana" zwischen Italien und Spanien ausgebaut wird. Bei der Durchquerung des Land der Rhodier, an den 7 Mündungen der Rhone (Rhodanus) gelegen, wird er von den ligurischen Heerführern Alebion und Bergion, Giganten und Söhne des Neptun, unterstützt von einer großen Armee der Lygyer angegriffen, die ihm die Rinderherde rauben wollen. Es folgt ein äußerst heftiger Kampf, in welchem das Heer von Herkules, das alle Pfeile verschossen hatte, in einer aussichtslose Lage gerät, sodass Herkules knieend zu seinem Vater Zeus um Hilfe betet (Sternbild „Engonasin“, „der Kniende“). Dieser lässt Steine vom Himmel regnen, sodass Herakles unter dessen Schirmherrschaft beide Brüder tötet und den Kampf gewinnt. Das heute noch vorhandene Steinfeld in der Camargue nennt sich “La Crau”.

550 v. Geryon La Crau

Das Volk der Elysäer, welches das Land nördlich der Pyrenäen mit der Hauptstadt Narbonne bewohnt, wird von den Ligurern (Ligyern) verdängt.

480 v.  

Cernunnos, „der Gehörnten" oder Hirschgott, ist eine geheimnisvolle Gottheit Kelten, die bis zum Ende des ersten Jahrhunderts in ganz Europa - von Britannien über Gallien und Italien bis nach Rumänien - als Gott der Natur und der Fruchtbarkeit, als Herr der Tiere, aber auch als Hüter des Portals zur Anderswelt verehrt wird (Das keltische Wort "Karawanken" und seine slawische Übersetzung "Koschutta" ist die Bezeichnung für "Hirschkuh"). Insbesondere vom gallischen Stamm der Karnuten, in deren Gebiet mit den Hauptorten Autricum (Chatres) und Cenabum (Orleans) sich das Zentralheiligtum der Druiden befindet. Sein Bild und seine Fähigkeiten fließen auch in die die frühe christliche Kirche ein.

50 v. Cerunnos Cerunnos Musee Romain

Ab Beginn des 1. Jahrhunderts überziehen die Römer zur militärischen und wirtschaftlichen Durchdringung den österreichischen Raum mit einem Netz von Straßen. Von besonderer Bedeutung ist der schon seit Urzeiten bekannte Handelsweg der Bernsteinstraße, welcher unter Umgehung des Berglandes, von Aquileia ausgehend, durch die Ebenen von Pannonien über Poetovio (Pettau), Savaria (Steinamanger) und Scarabantia (Ödenburg) bis nach Carnuntum und weiter zur Ostsee verläuft.

Vertreibungen, aber auch der Handel führen zu einer weiten Verbreitung des Judentums: insbesondere in Alexandria, in Kleinasien, am Schwarzen Meer, in Griechenland und Makedonien, in Rom und an den Mittelmeerhäfen existieren blühende jüdische Gemeinden.

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Römerstraßen

Glastonbury Abbay in Somerset, England, die älteste christliche Kirche Europas, wird von Joseph von Arimathäa gegründet, der auch den hl. Gral hieher bringt. Bei seiner Ankunft hat er seinen Pilgerstab in die Erde gesteckt, aus dem ein Weissdornbusch erwachsen ist, der jährlich zur Weihnachtszeit blüht. Auch soll sich hier das sagenumwobene Land "Avalon" befunden haben, zumal bei Ausgrabungen auch die Gräber von König Arthur und Guinevere gefunden wurden ("Hic jacet sepultus inclitus rex Arthurus in insula Avalonia").

65 Joseph v. Arimathäa Glastonbury Glastonbury
Die Kirche San Clemente, östlich des Kolosseums in Rom gelegen, gibt mit ihrer Baugeschichte Zeugnis für die Entwicklung aus frühchristlicher Zeit.
Als die Siedlungen des alten Roms (500 v.Chr. bis 27 n.Chr.), die durch den großen Brand unter Kaiser Nero im Jahre 64 völlig zerstört sind, werden auf diesen Trümmern im ersten Jahrhundert zwei neue Gebäude errichtet. Das größere zweistöckige, in Zellen unterteilte Ziegelbau mit großem Innenhof, dient als Horreum (Lager); Teile finden als Maneta (Münzprägestelle) sowie Gladiatorenschule Verwendung. Daran westlich anschließend befindet sich das mehrgeschossige Domus (Stadthaus) aus Tuffstein des Konsuls Titus Flavius Clemens, der mit dem Christentum sympathisiert und deshalb im Jahr 95 im Zuge der Christenverfolgung seines Vetters Kaiser Domitians (51-96) auf dessen Geheiß hingerichtet wird. In seinem Wohnhaus lebt auch der ehemalige jüdische Sklave und spätere Papst Clemens I., der vierte Bischof Roms (88-97), der auf der Krim als Märtyrer, an einem Anker im Schwarzen Meer angekettet, stirbt. Der Gebäudekomplex unterteilt sich in verschiedene Wohnungen um einen kleinen überwölbten Innenhof, in den in der Regierungszeit von Kaiser Septimius Severus (193-211) ein Mithräum zur Verehrung des Gottes Mithras eingerichtet wird. Das kleine, 20-30 Personen fassende Gebäude umfasste ein Vestibül (Pronaos) mit einer von Pflanzenmuster geschmückten Stuckdecke, eine Halle mit einer mithraischen Schule mit 7 Nischen und ein Triclinium (Speisezimmer) mit Ruhebänken sowie einen in einer Höhle befindlichen Mithras-Altar mit einem Basreflief, das die Tötung eines Stieres durch Mithras darstellt, dessen Gesichtszüge Ähnlickeiten mit Alexander d. Großen zeigen. Mitte des 3.Jahrhunderts wird das Obergeschoss des Horreums abgerissen und anstelle dessen eine kleine versteckte rechteckige Hauskirche (Domus ecclesiae) eingerichtet, die nach dem ursprünglichen Gründer „Titulus Clementis“ genannt wird und von privaten Priestern (Kardinälen) geleitet, als geheime erster Ort für christliche Gottesdienste dient.
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Der hl. Clemens I., wahrscheinlich ein hellenistischer Jude und noch Schüler von Petrus und Paulus, ist einer der Apostolischen Väter und von 92 bis 101 der dritte Papst von Rom. Aus Anlass eines Aufstandes gegen die Presbyter (die Ältesten der Priester) in Korinth, bringt er In einem Brief seine Sorge um den diese Ortskirche zum Ausdruck, wobei er auch über die Martyrien von Petrus und Paulus berichtet. Der Legende nach wird er unter Kaiser Trajan (98-117) auf die Halbinsel Krm verbannt und mit einem Anker um den Hals im Schwarzen Meer versenkt, weshalb er oft mit einem Anker oder Mühlstein und einem Fisch dargestellt wird. Seine Gebeine, die der hl. Cyrill nach Rom bringt, sind in der Unterkirche von San Clemente bestattet. 92 Hl. Clemens

Gegen Ende des 1. Jahrhunderts, zur Zeit des Krieges gegen die Juden, begegnet Placidus, ein Feldherr unter Kaiser Trajan, auf der Jagd ein Hirsch mit einem hell leuchtenden Kruzifix im Geweih und eine Stimme fragt: „Placidus! warum verfolgst du mich? Ich bin Christus, der für dein und aller Menschen Heil am Kreuze gestorben ist." Placidus lässt sich daraufhin durch den Bischof von Rom taufen und erhält den Namen Eustachius. Auf der Flucht vor der Pest nach Ägypten werden seine Frau und die beiden Söhne geraubt. Im Vertrauen auf Gott ergibt er sich seinem Schicksal und führt ein einsames Leben auf dem Land, bis ihn Kaiser Trajan gegen seine Feinde zur Hilfe holt und er diese besiegt. Auf der Rückkehr findet er durch Zufall seine Familie wieder. Als Eustachius sich weigert, bei der Siegesfeier Götzen zu opfern, lässt Trajans Nachfolger, Kaiser Hadrian, ihn den Löwen im Amphitheater vorwerfen. Die Tiere schmiegen sich jedoch zahm an Eustachius, worauf Hadrian ihn und seine Familie in kochendem Wasser verbrühen lässt. Als aber am nächsten Tag ihre unversehrten Leiber in der Asche gefunden werden, treten viele zum christlichen Glauben über, begraben die Leichname und erbauen über dem Grab eine Kirche. Der heilige Eustachius wird als einer der 14 Nothelfer am 20. September, dem Tag seines Martyriums im Jahre 118, als Patron der Jäger mit einem Hirsch, der auf seiner Stirn ein Kreuz trägt, verehrt.

118 Hl. Eustachius Hl. Eustachius
Saint-Gilles ist eine französische Gemeinde im Departement der Marne. Der Legende nach siedelt bereits im 3. oder 4. Jahrhundert hier ein Mönch, der wegen des guten Walnussöles gekommen war, und errichtet mit anderen Mönchen auf einem natürlichen Hügel ein Holzgebäude. Im 7. oder 8. Jahrhundert wird das Dorf ein Priorat unter der Kontrolle von Saint-Gilles-du-Gard. Den Namen von Saint-Gilles erhält dann die hier existierende Vogtei, die Reims untersteht, erst im 13. Jahrhundert. Zu ihr gehört außer der romanischen Pfarrkirche ein Kloster mit Refektorium, Schlafsaal, Gefängnis und einer eigenen Kapelle sowie eine Mühle. 300 Marne
Auf dem Aventin in Rom wird um 310 ein Oratorium gestiftet, um die Reliquien des römischen Patriziersohnes Bonifatius von Tarsus aufzunehmen, der während der Christenverfolgungen des 4. Jahrhunderts in Tarsus als Märtyrer gestorben ist. Im 7. Jahrhundert wird eine erste Kirche erwähnt. Unter Papst Leo III. (795–816) wird die Kirche dann reich ausgestattet. Seit Ende des 10. Jahrhunderts wird auch der hl. Alexius von Edessa als zweiter Kirchenpatron verehrt. 1217 weiht Papst Honorius III. (1216–1227) den Neubau der Basilika SS. Bonifacio ed Alessio ein. Vor dem Hochaltar führen zwei Treppen zur Krypta, deren Altar 1218 dem heiligen Thomas Becket (1118–1170) geweiht ist, dessen Reliquien hier ruhen. Ein großformatiges Wandfresko von ca. 1150 an einer Wand zwischen dem Campanile und dem Vorbau der Basilika zeigt den heilige Alexius von Edessa als Pilger neben dem segnenden Christus. 310

Dem römischen Kaiser Flavius Valerius Constantinus (Konstantin I. der Großen, 270 bis 337) erscheint vor der Schlacht um die Vorherrschaft im weströmischen Reiches an der Milvischen Brücke in Rom das Christusmonogramm "in hoc signo vinces" (in diesem Zeichen wirst du siegen). Er lässt das Kreuzeszeichen auf den Standarten anbringen und gewinnt am 28. Oktober den Kampf. Daraufhin stellt er die Christenverfolgungen ein, erhebt das Christentum zur Staatsreligion und versucht die westliche mit der östlichen Kirche (Arianer) zu vereinen. Unmittelbat vor seinem Tod in der von ihm neu geweihten römischen Hauptstadt Konstantinopel empfängt der die hl. Taufe. Sein nach dem gleichnamigen Herrschergeschlecht getragenen Gentilnamen „Flavius“ entwickelt sich in der Folge zum Herrschertitel. Vom 4. bis zum 6. Jahrhundert stellen nicht nur fast alle weiteren Kaiser, sondern auch die führenden Beamten den Namen "Flavius" ihrem eigentlichen Namen voran, der ein Nahverhältnis zum Kaiser ausdrückte.

312 Konstantin Konstantin Milvische Brücke

Martin von Tours (316 bis 398) wird als Sohn eines römischen Tribuns in Savaria (Szombathely) in Pannonien geboren, tritt in den Militärdienst ein gehört der Leibwache von Kaiser Konstantin II. in Mailand an. Als Martin 334 in Amiens stationiert ist und ihm im Winter ein armer, unbekleideten Mann begegnet, teilt er mit dem Schwert seinen Mantel und gibt eine Hälfte dem Armen (erinnert an die Propheten Elia und Elisa). Zurück in Pannonien wird er von seiner Mutter zum christlichen Glauben bekehrt und tritt aus dem Militärdienst aus. Wieder in Gallien gründet er in Ligugé das erste Kloster des Abendlandes. Als er zum Bischof ernannt werden soll, versteckt sich Martin, weil er sich des Amtes unwürdig empfand, im Gänsestall.Aber die schnatternden Gänse verraten ihn und so wird er am 4. Juli 372 als Bischof von Tours zum Bindeglied zwischen Rom und dem Frankenreich. Der Brauch der "Martinigans" erinnert heute noch an diese Begebenheit.

334 Hl. Martin

Im Zuge des Rechtes zur freien Religionsausübung (313) wird in der Amtszeit von Papst Siricius (384-399) auf der mit Erde und Schutt gefüllten Halle mit dem kleinen Gebetsraum eine Kirche gebaut, die schon damals dem hl. Clemens I. (50-97) geweiht ist. Der frühere Innenhof wird zum überdachten Mittelschiff, das durch zwei Reihen von je acht Säulen von den beiden Seitenschiffen getrennt ist. Im 5. Jahrhundert wird die Stirnwand durchbrochen und über dem ehemaligen Mithräum die Apsis errichtet. Im Osten wird ein Atrium vorgebaut, von dem aus durch einen fünfbogigen Narthex (Quadriporticus) der Zugang zur Kirche möglich ist. In dieser frühchristlichen „sancti Clementis basilica“ werden bereits in den Jahren 417, 499 und 595 Römische Synoden abgehalten. Unter Papst Johannes II. (533-535) wird im 6. Jahrhundert die Ausstattung der Kirche mit einem Altar, einem Ziborium sowie einer Schola Cantorum (ein den Sängern der Psalmen gewidmeter Bereich) erneuert. Nach dem Erdbeben von 847 ließ Papst Leo IV. (847-855) zwei Mauerreihen errichten, um eine Einsturzgefahr zu verhindern. Am Ende des Südschiffes befindet sich auf der linken Seite die Stelle des ursprünglichen Grabes des hl. Kyrill von 869.

Kennzeichnend für diese frühchristliche Basilika ist die reiche Verzierung durch Wandmalereien. Ein frühes Fresko aus 535 im Nordschiff zeigt eine „Madonna mit Kind“, bei der es sich offensichtlich um das überarbeitete zeitgenössischer Bildnis der Kaiserein Theodora handelt. Ein weiteres Fresko aus dem 9. Jh. im Narthex, das „Jüngste Gericht“, zeigt den segnenden Christus mit den Erzengel Michael und dem hl. Andreas auf der Rechten sowie mit dem Erzengel Gabriel und dem hl. Clemens zur Rechten. Bei den zwei knieenden Gestalten handelt es sich um den hl. Kyrill (rechts) und den hl. Method (links).) Unmittelbar nach dem Eingang zum Mittelschiff findet sich ein Bild der "Himmelfahrt", in welchem Christus in einer Regenbogen-Mandorla schwebt, getragen von vier Engeln, Michael und Andreas zur Rechten, Gabriele und der hl. Clemens zur Linken. Zu Füßen der Muttergottes wird die beobachtende Menschenmenge von zwei in Frontalansicht gezeigten Figuren, dem noch lebenden Leo IV. (847-855) mit quadratischem Nimbus links und dem hl. Veit rechts, begrenzt. Ein weiteres Fresko zeigt die frommen Frauen am Grab, die Hochzeit von Kanaa und darunter den hl. Prosper Tiro von Aquitanien (390-455), den Sekretär von Papst Leo I. dem Großen (400-461). Rechts der Apsis zeigt ein Fresko aus dem 9. Jh. „Christi in der Vorhölle“, wo er Adam zur Auferstehung verhilft, indem er diesen an dessen Handgelenk aus der Vorhölle (Limbus) zieht, während er gleichzeitig auf den Teufel mit Füßen tritt und diesem damit die Macht über den Tod nimmt. Links davon ist das Portrait des hl. Kyrill (827-869) mit eckiger Gloriole zu erkennen.

384

Johannes Chrysostomos von Antiochia (347-407) studiert als Sohn hoch angesehener Eltern - sein Vater Secundus ist Offizier im Oberkommando der römischen Ostarmee - Rechtswissenschaft und Theologie. Als Mönch verbringt er in einer Höhle in den syrischen Bergen sechs Jahre in völliger Einsamkeit. 397 wird er gegen seinen Wunsch zum Erzbischof von Konstantinopel ernannt. Während seiner Zeit als Bischof kümmert er sich um eine Reform des Klerus. Er zwingt die Priester zu einem bescheidenen Leben, verkauft die Luxusgegenstände im Bischofspalast, um die Hungrigen zu speisen, und befiehlt, die Kirchen zum Besuch des arbeitenden Volkes zu öffnen. Auch verurteilt erin seinen Predigten die Juden: „Weil ihr Christus getötet habt, weil ihr gegen den Herrn die Hand erhoben habt, weil ihr sein kostbares Blut vergossen habt, deshalb gibt es für euch keine Besserung mehr, keine Verzeihung und auch keine Entschuldigung. Denn damals ging der Angriff auf Knechte, auf Mose, Jesaja und Jeremia. Wenn auch damals gottlos gehandelt wurde, so war das, was verübt wurde, noch kein todeswürdiges. Nun aber habt ihr alle alten Untaten in den Schatten gestellt durch die Raserei gegen Christus. Deshalb werdet ihr auch jetzt mehr gestraft. Denn, wenn dies nicht die Ursache eurer gegenwärtigen Ehrlosigkeit ist, weshalb hat euch Gott damals ertragen, als ihr Kindesmord begangen habt, wohingegen er sich jetzt, da ihr nichts derartiges verübt, von euch abwendet? Also ist klar, dass ihr mit dem Mord an Christus ein viel schlimmeres und größeres Verbrechen begangen habt als Kindesmord und jegliche Gesetzesübertretung.“ All diese Maßnahmen bringen ihm Ansehen beim Volk, aber die Missgunst der Wohlhabenden und so wird er zunächst auf das 1400m hohe Taurusgebirge in Armenien und schließlich an das Schwarze Meer verbannt.

397 Chrysostomos

Der hl. Honoratus, Honore d'Arles (*um 370 bei Trier † am 6.1.430 in Arles), aus einer gallo-römischen Konsulfamilie gebürtig, bekehrt sich schon als Jüngling, zusammen mit seinem Bruder Venantius gegen alle Widerständer seines Vaters zum Christentum. Beide reisen zu den heiligen Stätten in Ägypten, Palästina und Syrien, um schließlich in Griechenland in einer Wüste beim Eremiten Caprasius als Einsiedler zu leben. Als Venantius stirbt, kehrt Honoratus zusammen mit Caprasius nach kurzem Aufenthalt in Italien, wo er sich mit der dortigen christlichen Gemeinde befreundet, wieder nach Gallien zurück. Nach einem Eremitenleben in der Höhle von Esterel und der Priesterweihe durch Bischof Leontinus von Fréjus zieht er sich mit Gefährten auf die kleinste der Inseln von Lérins vor der Küste Cannes, auf die unbewohnte und voll Schlangen wimmelnde, später  nach ihm benannte Îles de de Saint Honore zurück und gründet dort ein Kloster nach orientalischem Vorbild mit stark asketischer Prägung, das sich bald zu einem geistigen Zentrum Galliens entwickelt.
Gegen seinen Willen wird er  426 zum Bischof von Arles erhoben. Bei seiner Ankunft in Arles findet Honoratus von seinem Vorgänger angehäufte Schatzkisten voller Reichtum, den er sogleich an die Armen verteilt. Nach einem kurzen Episkopat voll tätiger Nächstenliebe und täglicher Predigt der göttlichen Dreifaltigkeit stirbt er an Entkräftung.

426 Honoratus Iles Saint Honore Saint Lérins

Germanus (* um 378 in Auxerre; † 31. Juli 448 in Ravenna) entstammt einer vornehmen gallorömischen Familie. Nach seinem Studium aus Rechtswissenschaften in Rom, wird er Präfekt sowie Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen seiner Provinz in Auxerre. Dann entsagt er dem weltlichen Leben und wird - beeindrucht vom klösterlichen Leben in Lérins - Priester und 418 Bischof von Auxerre. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Eustochia fördert er das Mönchtum in Gallien, gründet Kirchen und Klöster und engagiert sich besonders um die Fürsorge für Armen. 429 reist er mit Bischof Lupus von Troyes zur Mission nach England, wo er 432 Patrick von Irland zum Bischof weiht. 445 unternimmt er zusammen mit Bischof Severus von Vence eine zweite Reise nach England, um dort den katholischen Glauben gegen die Irrlehren des Pelagianismus zu verteidigen. Während seines Aufenthaltes 448 bei Kaiserin Galla Placida und ihrem Sohn Valentinian III. in Ravenna, wo er um die Begnadigung bretonischer Aufständischer bittet, stirbt er. St. Germain wird als Patron gegen Durchfall, Leibschmerzen, Tollwut, Irrsinn und Meineid verehrt; als leidenschaftlicher Jäger wird er in Jagdkleidung mit den Attributen eines Drachens und erlegten Wildes oder als Bischof mit Mitra und Krummstab dargestellt.

429 hl. Germanus

Gründung der sehr einflussreichen, direkt mit Rom in Verbindung stehenden Benediktinerabtei von Psalmody nahe der Mündung der Gard bei Saint-Laurent-d'Aigouze in der Camargue durch Mönche der Abtei von Saint-Victor de Marseille im 5. Jahrhundert.

436

Saint Laurent-d'Aigouze Psalmody

Flavius Aëtius, weströmischer Heermeister (390 bis 454), wird in Durostorum an der Donau (Rumänien) geboren und verbringt einen Teil seiner Jugend als Geisel bei den Westgoten und Hunnen, zu denen er gute Kontakte aufbaut. Nach Kämpfen gegen die Westgoten in Südgallien steigt er zum mächtigsten Mann des römischen Westreiches auf. 436 vernichtet er mit Hilfe hunnischer Hilfstruppen bei Worms die Burgunder (historischer Kern der Nibelungensage). In der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern im Jahre 451 bei Châlons-en-Champagne stoppt er den Vorstoß der Hunnen unter König Attila, der sich darauf aus Gallien zurückzieht.

Aetius Flavius Aetius

Der hl. Lupus, frz. auch Leu, (* 383 in Toul; † 478 in Troyes) wird in Toul als Sohn des aus Rom stammenden Adeligen Eparchius geboren. Er heiratet Pimeniola, eine Schwester des hl. Hilarius von Arles und arbeitet zunächst für den Gouverneur und späteren Bischof Germanus von Auxerre. Nach sieben Ehejahren entscheiden sich Lupus und seine Frau gemeinsam für ein Leben im Kloster. Lupus geht als Mönch in die Abtei Lérins auf der Insel Saint-Honorat, wo auch einer seiner Brüder, Vinzenz von Lérins, lebt. Im Jahr 426 wird er Bischof von Troyes. Gemeinsam mit Germanus von Auxerre reist er im Jahr 429 nach Britannien und predigt gegen die Lehre des Pelagius. Als Im Jahr 451 Attilas Truppen in das heutige Frankreich einmarschieren, rettet die hl. Genoveva mit Hilfe der Bevölkerung Paris vor deren Angriff, während Lupus sich persönlich zu Attila begibt und ihn überzeugen kann, Troyes zu verschonen. Auf dem Rückzug der Hunnen wird die Champagne so stark verwüstet und entvölkert, dass Lupus zeitweilig sein Amt als Bischof aufgibt und sich zuerst auf den Mont Lansuine und danach nach Mâcon zurückzieht, wo ihm mehrere Wunder zugeschrieben werden. Nach 4 Jahren nimmt er sein Bischofsamt wieder auf, das er bis zu seinem Tod ausübt. Lupus ist der Patron der Gelähmten, Epileptiker sowie der von Dämonen Besessenen und gilt als Erbauer der ersten Kathedrale von Troyes.

451 St. Leu
Der römische Heerführer Aegidius († 464/65) wird um das Jahr 456 zum "magister militum per Gallias" ernannt und übernimmt das Militärkommandos in Gallien. 458 verteidigt er Arles, den Sitz der gallischen Präfektur, erfolgreich gegen die Westgoten. Aegidius verbündet sich mit dem salfränkischen König, dem Merowinger Childerich I., und kann so bis zu seinem Tod die römische Herrschaft gegen die Westgoten und Burgunder in Gallien stabilisieren. 458 Childerich I.

Der Merowinger König Chlodwig I. (auch Chlodowech od. Luwig, 466 bis 511), unterwirft alle anderen fränkischen Teilkönigtümer bis hin zu den arianischen Westgoten in Aquitanien und wird damit zum eigentlichen Begründer des Frankenreiches. Beeinflusst durch seine katholische Gemahlin Chlothilde fasst er den Entschluss, sich von seinen Vorfahren, den heidnischen Göttern, loszusagen und sich zum Christentum zu bekehren. 498 empfängt er, und mit ihm 3000 seines Stammes, in Reims durch Bischof Remigius die Taufe und schließt mit der katholischen Kirche einen Vertrag, in welchem zum einen der Status des Papstes in Rom gefestigt, zum anderen die Merowingerdynastie als weltlicher Arm der katholischen Kirche mit dem Titel „Novus Constantinus“ legitimiert wird. Dieses Geschehen gilt als entscheidender Schritt zur Christianisierung Europas. Chlodwig erwählt den "Heiligen Martin" zum Schutzpatron des merowingisch-fränkischen Reiches.
Chlodwig I. wird auch mit der Sagengestalt Siegfrieds im Nibelungenlied in Verbindung gebracht,

498 Chlodwig I. Chlodwigs Taufe

Bischof Aeonius von Arles ernennt Caesarius (470 bis 542), Mönch zu Lerin, zum Abt eines auf einer Rhôneinsel bei Arles gelegenen Klosters und 503 zu seinem Nachfolger als Bischof von Arles. Als dieser beruft er die für das Kirchenrecht wichtige Synode zu Agde ein und in Rom überträgt ihm Papst Symmachus die Oberaufsicht über die Kirche in Gallien und Spanien. Caesarius gründet auch weitere Klöster, darunter in Arles das früheste westliche Nonnenkloster, und ist Befürworter eines strengen Mönchtums.

503 Caesarius
Theoderich der Große (Flavius Theodoricus Rex; * 451 in Pannonien, † 526 in Ravenna), König der Ostgoten, tritt 469 in Pannonien die Herrschaft in einem gotischen Kleinkönigreiche an. 489 zieht er mit ca. 20.000 Kriegern nach Italien und kontrolliert nach dem entscheidenden Sieg im Jahre 491 den Großteil des Landes. Unter ihm erfährt die spätrömische Kultur eine neue Blütezeit. 498 entscheidet Theoderich in einer strittigen Papstwahl zugunsten von Symmachus, fördert aber zugleich das arianische Bekenntnis, indem er arianische Kirchen errichten lässt. Trotz der Kämpfe mit dem Frankenkönig Chlodwig I., dessen Vordringen an die Mittelmeerküste nach Septimanien Theoderich im Jahre 508 mit dem Sieg um die Stadt Arles vereitelt, heiratet Theoderich 493 dessen Schwester, die fränkische Merowingerprinzessin Audofleda und wird für die Zeit von 506 bis 526 alleiniger Herrscher über die Ost- und Westgoten.
Als Dietrich von Bern spielt er auch in der deutschen Heldensage eine bedeutende Rolle.
508 Falvius Theoderich
Der Hl. Benedikt (San Benedetto) gründet 529 auf dem Monte Cassino das Mutterkloster der Benediktiner und verfasst dort die berühmte „Regula Benedicti". Ein Konzept, das ein zölibatäres Leben, eine einfache Ernährung sowie einen geregelten Tageablauf zwischen sinnvoller Arbeit und Gebet, nach dem Wahlspruch „Ora et labora", vorsieht. Benedikt gilt als der Begründer des christlichen Mönchtums im Westen. 529 Hl. Benedikt Monte Cassino Benedikt

Amalarich (502 bis 531), für den bis zu seiner Großjährigkeit sein Großvater Theoderich der Große die Vormundschaft inne hat, übernimmt 522 als König der Westgoten die Macht über die Iberische Halbinsel und Septimanien. Er heiratet Chlothilde, Tochter des Merowingerkönigs Chlodwig I., und versucht als Anhänger des Arianismus vergeblich, auch unter Misshandlungen, die gläubige Katholikin zu einem Religionswechsel zu bewegen. Dies nimmt ihr Bruder, der katholische Frankenkönig Childebert I. als Anlass zum Krieg gegen die Westgoten, in welchem er 531 in der Schlacht bei Narbonne Amalarich besiegt.

531 Childebert I.

Der König der Westgoten in Spanien, Rekkared I., der Katholische (Récarède, † 601), dessen Vater Leovigild die unweit des damaligen Herrschaftszentrum Toldeo gelegene, nach ihm benannte Stadt Rekkared gegründet hatte, tritt - obwohl die Goten traditionell dem Arianismus angehören - bereits 587 zum Katholizismus über und besiegt kurz darauf die mit den Franken verbündeten arianischen Rebellen in Septimanien nahe von Narbonne. Als erster Westgotenherrscher erlässt er antijüdische Gesetze wie das Verbot christlicher Sklaven, den Ausschluss von allen öffentlichen Ämtern oder die Zwangstaufe aller Juden.

587 Rekkared I.
Nach dem Abzug der Langobarden aus dem pannonischem Raum nach Oberitalien um 568 siedeln in den Ostalpenländern die ersten Alpenslawen, die Awaren. Sie meiden dabei bestehende Überreste antiker Stätten, lassen sich eher entlang der Wasserläufe nieder und benennen alles neu. Durch überlebende Romanen bzw. durch benachbarte Kirchen wie Aquileia bekommen sie erste Kontakte mit dem Christentum. das sich mit dem heidnischen Glauben vermischt. 590  
Von den fränkischen Königen, den Merowingern Childeberts II. und Theuderich II., gefördert, erfolgt unter der Führung des Mönches Columban von Luxeuil (540 bis 615) durch irisch-schottische perigrini (Wandermönche) die christliche Missionierung Richtung Westen (Alemannen, Baiern). Es kommt zu Klostergründungen in Reichenau, St. Gallen, Mondsee, Chiemsee. 620 Childebert II. Theuderich II. Columban

Der hl. Ägidius wird um 640 in Athen als Sohn einer königlichen Familie in Athen geboren. Sein Name bedeutet "Schirmherr" und leitet sich vom griechischen "Aegis", dem aus einer goldenen Ziegenhaut für Zeus bzw. Pallas Athene gefertigten Schutzschild ab. Sein Vater soll Theodoro, seine Mutter Pelagia geheißen haben. Bereits in seiner frühen Kindheit zeigt sich seine Intelligenz und Frömmigkeit. Er wird in der Heiligen Schrift unterrichtet und studiert Philosophie und Medizin. Seine erste Wundertätigkeit zeigt sich, als er einem kranken Bettler seinen Mantel schenkt und dieser wieder gesund wird. Auch erweckt er durch seine Fürbitte einen Mann wieder zum Leben, der durch einen Schlangenbiss vom Teufel besessen wurde und starb. Als seine Eltern sterben, verteilt Ägidius
sein gesamtes Erbe an die Armen und begibt sich an Bord eines Schiffes, dessen Seeleute er aufgrund eines schweren Unwetters aus ihrer großen Seenot gerettet hatte, und segelt mit ihnen Richtung Rom. So verlässt Ägidius im Alter von 25 Jahren seine griechische Heimat und erreicht nach einem kurzen Zwischenstopp auf einer Insel um das Jahr 665 die Gegend um das heutige Marseille.

640 Zeus Palla Athene mit Aigis Klimt
Ägidius landet in Massalia, dem heutigen Marseille. Für zwei Jahre lebt er bei Bischof Johannes von Arles und heilt unter anderem die Tochter einer reichen Witwe namens Theocrite, die schon drei Jahre an Fieber litt. 666 Lüttich

St. Vérédème (lat. Veredemus, 640 bis 720), ein Eremit griechischer Herkunft, lebt am Ufer der Gardon in einer Höhle. Er vollbringt viele Wunder und wird um das Jahr 700 Nachfolger vom hl. Agricola als Bischof von Avignon. Jedes Jahr pilgern viele Einheimische zu seiner Grotte, um von ihm fruchtbaren Regen zu erbitten.

Ägidius trifft den Eremiten Verdemus und lebt bei diesem bis 670 in dessen Einsiedelei in
einer Felsenhöhle nördlich von Nimes am Fluss Gard. Während dieser Zeit macht er den dürren Boden der Umgebung wieder fruchtbar, heilt einen Gelähmten und befreit mehrere fränkische katholische Ritter aus den
Händen der Ungläubigen

668 Sanhilac Veredemus Veredemus

Als Veredemus zum Bischof von Avignon berufen wird, zieht sich Ägidius in die Einsamkeit der Wälder südlich von Nîmes zurück, wo er im Mündungsgebiet der Rhône (heutige Camargue) im Tal Flavienne bei einer Quelle (Fontaine gilienne) eine Höhle entdeckt, in der er sich als Eremit niederlässt.

670 Valle Flavienne Fontaine gilienne

Nachdem Wamba (bis 680) am 19. September 672 in der Palastkirche von Toledo zum König der Westgoten gesabt wurde, unternimmt er einen erfolgreichen Feldzug gegen die nördlich der Pyrenäen rebellierende romanischen Bevölkerung Septimaniens (Gallier), weil deren Adlige und ein Teil des Klerus mit den dort lebenden Juden ein positives Verhältnis unterhalten, welche Wamba nach seinem Sieg aus Narbonne vertreibt.

Bei der Jagd auf ein Reh wird der hl. Ägidius durch einen Pfeil von der Jägerschaft des Westgotenkönigs Wamba verletzt, als er sich schützend vor die ihn mit Milch versorgende Hirschkuh stellt. Als König Wamba und Bischof Aregius von Nemausus (Nîmes) zur Höhle vordringen, finden sie den stark aus der Pfeilwunde blutenden Ägidius und die zu seinen Füßen an ihn gekauerte Hirschkuh. Demütig bitten sie ihn um Verzeihung und bieten jegliche Hilfe sowie reiche Geschenke an, um das Geschehene zu sühnen. Ägidius aber weigert sich, seine Wunde behandeln zu lassen und ersucht stattdessen nur um die Erlaubnis, hier in der Einsamkeit ein Kloster erbauen zu dürfen.

673 Wamba Lüttich Hirschkuh

Gründung einer den Aposteln Petrus und Paulus geweihten Benediktinerabtei durch Ägidius im späteren Saint-Gilles du Gard im Rhône-Delta.
Hinter dem aktuellen, des später neu erbauten Kirchengbäudes konservieren heute noch erhaltene Ruinen das Aussehen der alten Abtei.

680 Abtei Saint-Gilles Abtei Saint-Gilles Saint-Gilles St Gilles
La Vis
Ägidius wird zum Abt seines Benediktinerklosters gewählt. Das Datum seiner Amtsübernahme ist allerdings nicht gesichert, da sich die betreffende Urkunde als Fälschung erwiesen hat. 684 Aegidius

Zum Zweck der Mission in den Südostalpen wird 696 mit Unterstützung des Baiernherzogs Theodo II. zu Regensburg (680-717) durch den Wormser Bischof St. Rupert (Hruodpert) das Benediktinerstift von St. Peter in Salzburg gegründet. Er ist der erste Abt des Stiftes und zugleich der erste Bischof von Salzburg und wird auch der Landespatron von Salzburg. Darauf aufbauend wird der iroschottische Abt und Bischof Virgil zum Initiator für die erfolgreiche Christianisierung Karantaniens. Die hll. Rupert und Virgil sind mit Unterbrechungen seit damals auch die Schutzpatrone der Diözese Graz-Seckau.

696 St. Rupert Hl. Rupert Hl. Rupert hl. hrodperhtur Taufe Theodo
Virgil Hl. Virgil Hl. Virgil

Als Ägidius geweisagt wird, dass sein Kloster von Ungläubigen zerstört werde, pilgert er nach Rom zum Papst, um für seine Kirche um Schutz zu ersuchern. Dieser schenkt ihm zwei schwere Türen aus Zypressenholz mit kunstvoll geschnitzten Bildern der Apostel Petrus und Paulus. Ägidius wirft die Holztüren in den Tiber und betet zu Gott, dass dieser bestimme, was mit ihnen geschehe.
Auf dem Rückweg über Katalanien gelangt Ägidius in das 2000m hoch gelegene Pyrenäental von Nuria, wo er während seines 4jährigen Aufenthaltes den Hirten das Christentum predigt. Durch die Verfolgung unter dem Westgotenkönig Witiza wird Ägidius genötigt, zu fliehen. Vor seinem Weg über die Berge nach Frankreich versteckt Ägidius noch in einer Höhle jene Glocke, mit der er abends die Hirten heimrief, ein Kreuz, mit dem er ihnen den Glauben verkündete, eine Schüssel, in welcher er ihnen das Essen zubereitete sowie eine von ihm selbst geschnitzte Madonnenstatue, die seit dem Mittelalter als Schutzpatronin für Fruchtbarkeit.dort verehrt und jährlich gefeiert wird. Und heutzutage noch pilgern Frauen mit Kinderwunsch nach Nuria und tauchen einer alten Tradition entsprechend ihren Kopf in den Topf des hl. Gilles, während ihre Begleiter die Glocke sooft läuten, wie viele  Kinder sie haben wollen.

Auf seinem weiteren Fußmarsch heilt Ägidius dann in Tybero einen Lahmen und findet, nachdem er in Cabinoneum (Cavaillon, nordöstlich von Arles) noch 3 Tage Halt gemacht hatte, im Hafen nahe seines Klosters die beiden Türen wieder. Gott dankend, dass diese die lange Reise von Rom ohne Schaden überstanden hatten, lässt er sie als neue Tore in der Abteikirche einsetzen.

700 Luettich Nuria
Nuria-Topf Nuria - Glocke Nuria - Kreuz

Hubert, 655 in Toulouse geboren und Sohn des Herzogs von Aquitanien, lebt zuerst als Pfalzgraf am Hof des französischen Königs Theodorich III. in Paris. Er muss aber fliehen und geht nach Metz zu Pippin, wo er die Prinzessin von Löwen heiratet. Als diese bei der Geburt seines Sohnes stirbt, zieht er sich für 7 Jahre als Einsiedler in die Wälder der Ardennen zurück und ernährt sich durch die Jagd. An einem Karfreitag erscheint ihm ein mächtiger Hirsch mit dem Kruzifix zwischen dem Geweih. Er findet er zum Glauben, bekehrt seinerseits als „Apostel der Ardennen“ viele Heiden zum Christentum und tritt 705 die Nachfolge seines ermordeten Lehrers Lambert, als Bischof von Maastricht an. Am 24. Dezember 717 lässt er dessen Gebeine zur öffentlichen Verehrung nach Lüttich übertragen. Der heilige Hubertus ist Patron der Jäger und schützt vor Tollwut. Das Motiv der Erscheinung des Kreuzes-Hirsches stammt aus der Eustachius-Legende und diente dazu, der damals überbordenden Jagdlust Einhalt zu gebieten.

717

Hl. Hubertus Dürer Hl. Hubertus

Als die Sarazenen dann tatsächlich, wie vorhergesagt, die Pyrenäen überqueren und einen großen Teil der Provence plündern und brandschatzen, wird Ägidius von König Karl Martell nach Orleans ins Land der Franken gerufen, damit er diesen durch seine Fürbitte von seiner schweren Inzest-Sünde befreie. Als Dank dafür verspricht Karl Martell ihm, nach dem Sieg über die Sarazenen sein zerstörtes Kloster in Saint-Gilles wieder aufzubauen. 719 Karl Martell
Am 1. September 721 stirbt der hl. Ägidius in St. Gilles, wo in der dortigen Basilika noch heute eine Büste, ein Reliquienschrein sowie in der Krypta sein Grab mit dem 1865 wieder entdeckten Sarkophag zu finden ist. Die darauf eingravierte Inschrift „INH TML QI CB AEGD“ bedeutet: „In hoc tumulo quiescit corpus beati Aegidii“.

Nicht lange nach seinem Tod pilgern Scharen von Pilgern zu dem in der Klosterkirche befindlichen Grab des als Heiligen verehrten Einsiedlers.

721

Himmelfahrt von Ägidius St. Gilles Aegidiusgrab St. Gilles Sarkophag

Zerstörung der Klosterkirche von Saint Gilles durch die Sarazenen. 722  
Die Gemeinde Sant'Egidio del Monte Albino (San Gilje in Kampanien) ist eine italienische Stadt mit 8.865 Einwohnern in der Provinz Salerno in Kampanien, deren Geschichte bis in die Römerzeit zurückreicht, als Siedlungen entlang der beiden Hauptverkehrsadern des Agro-Tals entstanden, nämlich der Via Pompeiana und der Via Stabia. Der Name S.Egidio bzw. die Dialektvariante „S.Gilio“ wurde zwischen 725 und 1100 vom alten Benediktinerkloster (monasterio vocabulo sancti egidi) übernommen, das hier auf einer römischen rustikalen Villa erbaut wurde und ursprünglich 1113 von Fürst Giordano II. von Capua der Abtei San Trifone di Ravello gespendet wurde. errichteten. Nach der Zerstörung erbt im Jahr 1438 die Kirche Santa Maria Maddalena den Namen, die über der Abtei errichtet wird. Ende des 15. Jahrhunderts wird die Kirche abgerissen und durch ein zwischen 1506 und 1542 erbautes neues Gebäude ersetzt. Das Gebäude bewahrt Fresken aus dem 12. Bis 14. Jahrhundert (St. Nikolaus, Sant'Egidio und das Wunder des Rehs und Kreuzigung mit Maria Magdalena) auf.
Die Einrichtung der autonomen Gemeinde Sant'Egidio erfolgt aufgrund des Gesetzes Nr. 211 von Giuseppe Napoleone Bonaparte vom 18. Oktober 1806.
725

Genoveva von Brabant ist die Frau des Pfalzgrafen Siegfried, eines Gefolgsmannes von Karl Martell. Während dessen Abwesenheit versucht sein Statthalter Gogo sie vergeblich zu verführen, worauf dieser sie wegen des angeblichen Ehebruchs mit einem Koch zum Tode verurteilt. Sie wird aber vom Henker begnadigt und lebt in der Folge mit ihrem neugeborenen Sohn 6 Jahre lang in einer einsamen Höhle, wo sie von einer Hirschkuh ernährt werden. Als sie ihr Gatte Siegfried, der immer an ihre Unschuld geglaubt hatte, wiederfindet, errichtet er zum Dank eine Wallfahrtkirche. Diese Legende zeigt Namens- und Handlungsparallelen zum Leben des hl. Ägidius, aber auch zur Legende der hl Genoveva, der Schutzpatronin von Paris, der Gründungsgeschichte des Klosters von Maria Laach sowie zur Biografie des bairischen Herzogs Ludwig des Strengen.

750 Genoveva Genoveva
Bischof Virgil von Salzburg entsendet unter der Führung von Chrobischof Modestus mehrere Missionare nach Karantanien. Dabei gründet Modestus neben zahlreichen anderen Kirchen eine "ad Undrimas" am Ingeringbach, nahe des heutigen Red-Bull-Ringes bei Knittelfeld; das erste namentlich bekannte Gotteshaus in der Steiermark. 753 Modestus

Im Zuge der Missionierung der Alpenslawen unter Herzog Tassilo III. wird auf den Resten eines römischen Kultbaues die romanische Kirche "St. Rueprecht" in Weißpriach im Lungau erbaut, eine Eigenkirche der Salzburger Dompröpste, die hier an der Tauernstraße zum Oberhüttensattel - der wichtigsten Verbindung zwischen dem Lungau und dem Ennstal -, über ausgedehnte Besitzungen und einen Wohnturm verfügten. Ihre überregionale Bedeutung erhält sie durch zum Teil byzantinische Freskenzyklen zur Ägidius-Legende, die in die Zeit um 1050–1200 datiert werden. Die Ritter von Weißpriach, denen das Domkapitel im Jahre 1040 das umliegende Gut verleiht, bauen die Burg aus und benützen die Kirche als Burgkapelle. Die Burg wird um 1485 von ungarischen Söldnern eingenommen und ist dem Verfall preisgegeben, als das Geschlecht der Weißpriacher um 1500 ausgestirbt. Der berühmteste Spross von ihnen ist Burkhard von Weißpriach, Erzbischof und Landesfürst von Salzburg 1461–1466.

755 Weisspriach Weisspriach

Die St.-Aegidius-Kirche ist eine katholische Kirche im Mannheimer Stadtteil Seckenheim. Seckenheim wird erstmals 766 im Lorscher Codex genannt, dem im Jahr 823 Kaiser Ludwig der Fromme eine Kirche schenkt, die zuvor von Graf Warin für ihn erworben worden war. Das Dorf Seckenheim fällt 1247 nach einer Fehde mit dem Mainzer Erzbischof an die Pfalzgrafschaft bei Rhein und die Kirche 1358 an das St. Ägidiusstift in Neustadt, womit auch ein Wechsel des Patroziniums vom ursprünglichen hl. Nazarius zu Ägidius verbunden ist. Um 1470 wird die Kirche neu erbaut. Nach der Einführung der Reformation 1556 erfolgen mehrere Konfessionswechsel. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wird die St.-Aegidius-Kirche ab 1651 von Katholiken und Reformierten simultan genutzt. 1673 wird die Kirche von französischen Soldaten verwüstet. Zwischen 1737 und 1738 wird eine neue Kirche im Barockstil errichtet. 1869 baut sich die evangelische Gemeinde ein eigenes Gotteshaus und überlässt den Katholiken die St.-Aegidius-Kirche. Diese beschließen ebenfalls einen Neubau und so kann 1906 eine neue, nun dreimal so große St.-Aegidius-Kirche eingeweiht werden. Am letzten Kriegstag des 2. Weltkrieges, am 28. März 1945, wird die Kirche von amerikanischer Artillerie beschossen und brennt bis auf die Außenmauern nieder. 1951 erfolgt der vierte Wiederaufbau der Kirche zu einer dreischiffigen Hallenkirche von 35 Meter Länge.

Die Kirche St. Egidio in Barrow (Shropshire, England), Pfarrei der anglikanischen Kirche im Dekanat der Telford Severn Gorge und der Diözese Hereford, ist ein altes Gebäude, das zu den ältesten und am besten erhaltenen Kirchen im Vereinigten Königreich gehört. Es ist die einzige Kirche in England, die das charakteristische Presbyterium aus der sächsischen Zeit bewahrt. Ursprünglich eine Kapelle der Abtei von Wenlock, stammt das erste Gebäude aus dem 8. Jahrhundert. Das normannische Kirchenschiff stammt aus dem Jahr 1100; der untere Teil des Turms stammt aus derselben Zeit. 1705 wurde ein Backsteinportikus hinzugefügt und im 19. Jahrhundert mit dem heutigen Dach fertiggestellt. Mit Ausnahme der Turmspitze und des Portikus besteht die Kirche vollständig aus Stein.

766 Mannheim

Gefördert durch den Sohn von Karl Martell, den Karolinger Pippin III. den Jüngeren, der ganz Gallien unter seiner Herrschaft vereint, indem er endgültig die Herrschaft der Merowinger beendet und auch den Sarazenen Septimanien mit der Hauptstadt Nerbonne entreißt, nimmt von Salzburg aus die Missionstätigkeit zur Bekehrung der Karantanen im Awarenland im Süden sowie der Slawen Richtung Osten regen Aufschwung. Unter fränkischer Oberhoheit erobertt der Baiernherzog Tassilo III. ganz Karantanien.
Entlang der Flussläufe werden erste Fernhandelsbeziehungen aufgebaut.

772 Pippin III. der Jüngere Slawenmission Tassilokelch

Die St.-Aegidius-Kirche von Wiedenbrück im oberen Emsland gehört zum Erzbistum Paderborn. Die Urkirche wird vermutlich als kleine Missionskirche um 785 an einem Emsübergang gegründet. Von hier aus wurde das ganze obere Emsland missioniert. Im 9. Jahrhundert existiert eine dreischiffige Basilika. 1502 erfolgt der Neubau des 3-jochigen Langhauses als dreischiffige Halle. Während des 30-jährigen-Krieges 1618-1648 wird Wiedenbrück beschossen und dabei auch die Kirche beschädigt. 1848 wird der spitzbehelmte Turm abgerissen und durch den jetzigen, 56 m hohen Turm mit Barockhaube ersetzt.

785 Wiedenbrück
Karlmann (König Pippin von Italien), der Sohn Karls des Großen, und Herzog Erich von Friaul besiegen die Reiternomaden der Awaren im Donau-Theiß-Gebiet und machen eine ungeheuere Beute von Gold und Silber. Das Frankengebiet dehnt sich nun bis zum Donau-Drauwinkel aus. Dieses gewonnene Land, die Awarische oder Pannonische Mark, wird bairischen Siedlern überantwortet und in Grafschaften unterteilt: in das Land an der Donau (Enns bis Fischa), in Oberpannonien (Awarenland Fischa bis Raab), Unterpannonien (Raab bis Draumündung), Karantanien (Kärnten, Ober- und Mittelsteiermark), sowie im Süden in die Friaulische Mark. An der Spitze der Verwaltungsbezirke stehen Persönlichkeiten bedeutender Geschlechter mit ihren Gutshöfen und Festungen sowie geistliche Herren mit Bischofskirchen und Klöstern. Sie stellen den Ursprung der ersten deutschen Dörfer und Pfarreien auf dem Boden der heutigen Steiermark dar wie z.B. die Burgen zu Gruscharn (Pürgg), Burg Eppenstein bei Judenburg, Burg Leoben (St.Peter-Freienstein) oder Hengistburg (St. Lorenzen am Hengsberg). 796 Altdorfer Awarenschlacht Sigleß
Auf Befehl König Karls d. Großen erhebt Papst Leo III. Salzburg zur Metropole für Baiern und verleiht am 20. April Bischof Arn in Rom das Pallium als Zeichen für die neue Würde als Erzbischof. 798 Erzdiözese Salzburg

Am 24.12.800 wird Karl d. Große in Rom von Papst Leo III. mit einer Krone, die die Inschrift: „Rex Salomon“ trägt, zum römischen Kaiser gekrönt. Er wird damit Schutzherr des Gottesreiches auf Erden; ihm allein obliegt nun die Oberhoheit über Staat und Kirche.

Um 800 gründet der von Karl dem Großen besiegte sächsische Heerführer "Hessio" auf seinem Rückzug in Heßberg in Thüringen die Kapelle Aegidien. An ihrer Stelle wird dann im Jahre 1425 die evangelische Kirche St. Aegidien erbaut. Der Kirchturm ist im Fachwerkstil "Wilder Mann" erbaut. Innen besitzt das Gotteshaus im Chor einen steinernen gotischen Triumphbogen.

Filialkirche St. Ägidius in Brannenburg bei Rosenheim. Eine erste Kirche existiert um 800. Die Ägidiuskirche wird urkundlich 1180 erwähnt, sie schint nicht in den Conradischen Matrikeln auf, weil ihr das Eucharistie- und Friedhofsrecht fehlt. Zeitweise ist sie Wallfahrtskirche (belegt 1659).Der heutige Bau ist aus dem 15. Jahrhundert.

800 Karl d. Grosse Kark-Kroenung Kaiser Karl
Heßberg Branneburg
Karl d. Große bestätigt die Zugehörigkeit des Missionsgebietes um den Plattensee für das Erzbistum Salzburg. Es ist von der Raab, Donau und Drau umgrenzt und erstreckt sich westwärts bis an die Grenze zu Karantanien. Zusammen bildet dieses Gebiet „Sclavinia“, dessen Grenze zwischen der Wasserscheide von Mur und Raab, östlich des Grazer Feldes verläuft. 803  
Das im Keller der alten, ehemaligen Jesuiten-Universität in der Hofgasse aufgefundene Körpergräberfeld, liegt zu Beginn der frühmittelalterlichen Besiedlung von Gradec am Fuß des Schloßberges, unmittelbar an dem vom Murübergang nach Osten führenden Weg. In den 12 Gräbern liegen Personen verschiedenen Alters mit Blickrichtung nach Osten bestattet. Nach heidnischer Tradition hat man den Toten zur "Versorgung" Keramiktöpfe, Eisenmesser und Esswaren mitgegeben. 810 Graeberfeld Graz Alte Universitaet Alte Uni Graz Alte Uni Graz
Im Streit um Karantanien legt Karl d. Große die Drau als Diözesangrenze zwischen dem Erzbistum Salzburg und dem Patriachat Aquileia fest. 811  

Die heutige Grafinger Pfarrkirche St. Ägidius steht auf einem Hügel des Endmoränenbereiches des eiszeitlichen Inngletschers. Aufgrund einer Urkunde anlässlich eines Aufenthalts des Bischof Hitto von Freising 813 ist ein erstes Gotteshaus im damaligen "Ehsingas" anzunehmen. Von diesem Bau ist heute nichts mehr erhalten. Von dem romanischen Nachfolgebau aus dem 11. Jhd. dagegen befinden sich noch Fundamente eines Turmes im Bereich des heutigen Südportals. Von der um 1500 errichteten spätgotischen Kirche sind Fresken im Chorraum und das ebenfalls mit Fresken geschmückte Fenster hinter dem Hochaltar erhalten. Das Gotteshaus wird von schwedische Truppen zu Pfingsten 1632 in Brand gesteckt. Nach den langen und verheerenden Kriegsjahren muss die leidende Bevölkerung Pläne für einen Neubau zurückstellen.Nach einem Erdbeben und einem Sturm im Jahre 1690, wodurch die "die paufählige Pfarrkirchen zu Exing nächst Gräfing groß schaden erlitten hatt", ist die Kirche stark einsturzgefährdet. 1692 kann dann der Grundstein für einen barocken Neubau gelegt werden. Das Figurenensemble am Hochaltar mit St. Johannes d. T., St. Paulus, St. Ägidius, St. Petrus, St. Hieronymus entsteht um 1640. Mitte des 19. Jahrhunderts wird das Innere der Kirche mit barocker Gewölbemalerei übermalt.1873 wird eine Erweiterung ausgeführt. Der französische Künstlers Jacques Dasbourgh malt 1914/15 die Deckenfresken mit Szenen aus dem Leben des Hl. Ägidius im Langhaus: Ostgotenkönig Wamba findet den Hl. Ägidius als Einsiedler vor seiner Höhle.

813 Grafing Grafing Grafing Grafing
Grafing
Kaiser Ludwig der Fromme, der Sohn Karls des Großen, lässt das Gebiet zwischen Enns und Mur in die Grafschaften Ennstal, Mürztal, Leoben, Judenburg und Dudleben gliedern. Als Grafen setzt er fränkische Adelige ein, die sich gegen die Angriffe der Ungarn währen sollen. 828 Ludwig der Fromme

Die Abtei von St. Peter und St. Paul wird unmittelbar dem Papst unterstellt und In Erinnerung an die Wunder, die der hl. Ägidius einst entlang seines von ihm begangenen Weges vollbracht hat, der bereits den Kelten für den Transport des in der Normandie gewonnenen Zinns an die phönizischen Häfen am Mittelmeer gedient hatte. Dieser "Chemin de Grande Randonnée" wird als Pilgerweg rekonstruiert und unter den Schutz des Heiligen gestellt. Diese auch „La Régordane“ genannte, 242 km lange wirtschaftliche Verbindung zwischen dem Binnenland und dem Mittelmeer, ist ein Teil des historischen St.-Gilles-Weges, der von Paris über die Vulkanebene der oberen Loire, das Zentralmassiv, die Cevennen nach Saint-Gilles-du-Gard führt, auf dem Scharen von Pilgern zum Grab des hl. Ägidius pilgern und sich im dortigen Hafen an der Petit Rhône nach Rom und ins Heilige Land einschiffen. 124 Geldwechsler zeugen von der Bedeutung der Stadt Saint-Gilles-du-Gard.

843 S.Gilles.Weg La Regordane Regordane
Chateau des Portes Saint-Gilles Port
Regordane Regordane

Die katholische Saint-Gilles Kirche befindet sich in der Ortsschaft Saint-Gilles-Croix-de-Vie an der Atlantikküste in Frankreich. Die Mönche von Saint-Michel-en-l'Herm erbauen im 9. Jahrhundert die erste befestigte Kirche, die während der Religionskriege mit wenigen Ausnahme zerstört und später wiederaugebaut wird.

Ludwig der Deutsche (806 bis 876), Herzog von Baiern und späterer ostfränkischer König, setzt das Werk von Karl d. Großen fort und schenkt dem Erzbistum Salzburg 42 Besitzungen, beginnend von der Donau, über Ungarn, das steirische Gebiet bis nach Kärnten. Darunter die Kirchen zu Sabniz bei Hartberg („ecclesia ad Sabnizam“), St. Ruprecht, Nestelbach bei Graz, Straßengel, Bruck, St. Lorenzen im Mürztal, St. Michael bei Leoben, Pöls, Graslupp bei Neumarkt und Katsch.

Auf dem Grazer Feld entstehen in Feldkirchen und Straßgang die ersten Eigenkirchen von Grundherren, die dafür vom Salzburger Erzbischof die Seelsorgerechte und das Zehentrecht erwerben. Sie können als Wiege des steirischen Pfarrnetzes angesehen werden.

860 Saint-Gilles-Croix-de-Vie Ludwig der Deutsche Feldkirchen

Die in Saloniki um 827 geborenen Brüder Kyrill (Cyril) und Method werden vom byzantinischen Kaiser Michael III. 861 von Konstantinopel aus Richtung Osten zur Missionierung der Slawen entsandt.
Sie übersetzen die Bibel aus dem Griechischen ins Slawische, entwickeln zur Niederschrift eine eigene slawische Schrift, die Glagoliza, und feiern die hl. Messe in slawischer Sprache. Nachdem Kyrill und Method bei ihrer Missionstätigkeit in Pannonien und Großmähren von den bairischen Bischöfen zeitweilig gefangen genommen werden, gehen sie 867 nach Rom, wo sie dem Papst die von Kyrill auf der Insel Chertson am Schwarzen Meer gefundenen sterblichen Überreste des hl. Clemens übergeben. Feierlich werden Clemens sterbliche Überreste in der Kirche San Clemente begraben.

861 Cyril & Method Glagoliza Cyrill

Auf einer prähistorischen Siedlung aus der Steinzeit ensteht im Jahre 865 östlich von Linz im Gemeindegebiet von Engerwitzdorf das St. Ägidi-Kirchlein in Hohenstein.

In Fiskere (Fischau) weiht Bischof Adalwin von Salzburg eine Kirche, die spätere Mutterpfarre von St. Egyden am Steinfeld.

865 Hohenstein Hohenstein Engerwitzdorf Hohenstein

Unter Erzbischof Adalwin von Salzburg wird die "Conversio Bagoariorum et Carantanorum" verfasst, das wichtigste Quellenwerk zur Bekehrungsgeschichte der Baiern und Karantaner.

Aribo I. (vor 850 bis nach 909), Ahnherr des Geschlechtes derr Aribonen, wird ab 871 Graf im Traungau und Markgraf der baierischen Ostmark. Bei der turmlosen Rupertikirche in der Aribonenstraße in Straßgang dürfte es sich um eine ursprünglich salzburgerische Gründung handeln, die von alters her Friedhofskirche und wahrscheinlich der älteste erhaltene Kirchenbau von Graz ist.

Um diese Zeit erfolgt wahrscheinlich auch die Gründung der Ägydiuskirche in Graz, worauf deren Kirchenheiliger, der hl. Ägidius als Schutzpatron der Franken, hinweist.

871

Rupertikirche Aribonen

Das Gebiet wird in eine „Mark an der Donau“ und in ein „Herzogtum Karantanien und Pannonien“ mit der karolingischen Pfalz Karnburg im Zollfeld als Zentrum unterteilt, welches vom Markgraf und späteren Herzog, König und Kaiser Arnulf von Kärnten verwaltet wird, der auf der Mosaburch in Moosburg aufwächst und am 22. Februar 896 von Papst Formosus zum Kaiser des römisch-deutschen Reiches gekrönt wird, nachdem er zuvor mit Hilfe des hl. Pankratius Rom erstürmt hatte. 876 Arnulf Arnulffeste Herzogsstuhl

Erstmals erfolgen aus dem Osten Angriffe des asiatischen Reitervolkes der Magyaren.

Früheste Benennung von "Grazze" in einer Urkunde des Hochstiftes Salzburg, die besagt, das Ludwig III. der Jüngere (835 bis 882), Sohn des barischen Herzogs Ludwig I. des Deutschen, einige Güter des Salzburger Erzbischofs Dietmar I. gegen Güter in Graz eingetauscht, die dessen Ministeriale Vodilhelm als Lehen besessen hat.

881  
Die Hengistburg (Hengistfeldon) in Hengsberg bei Wildon, Sitz der Markgrafen der "marchia carantana". 892 Hengistburg Hengistburg Hengistburg

Graf Otakar I. (+ 907) aus dem Hause der Aribonen ist königlicher Sendbote in der bairischen Ostmark und erbaut in Steyr an der Enns die "Stiraburg" (Styrapurch) der Traungauer, woraus sich nach und nach der Name "Steiermark" entwickelt. Diese "familiares marchionis" aus dem Traungau gelangt im Laufe der Jahrhunderte über das Ybbs- u. Traisental nach Pitten (Starhemberger u. Dunkelsteiner) und dann weiter ins Ennstal (Gerunge) und nach Wildon.

Sein Sohn Aribo II. (vor 904 bis nach 907) bekommt von König Ludwig dem Kind an der Mündung der Schladnitz in die Mur bei St. Michael einen ausgedehnten Besitz von 20 Hufen mit ummauerten Hof, auf dem später das Stift Göss entsteht.

904 Otakar IV. Steyr

Luitpold, Markgraf von Baiern, Karantanien und Ober-Pannonien, erleidet zusammen mit dem Erzbischof von Salzburg am 5. Juli 907 bei Preßburg gegen die Ungarn eine schwere Niederlage, in der er nicht nur den Tod findet, sondern die den Verlust des ganzen Ostens bringt und ein Vordringen der asiatischen Scharen bis zum Rhein ermöglicht.

907  
Arnulf I. der Böse aus Regensburg , Sohn von Luitpold und Herzog von Baiern, kann, als er zum König der Ostfranken gewählt wird, mit Ungarn einen Nichtangriffspakt schließen.
Im Nibelungenlied wird beschrieben, dass das Gebiet des deutschen Grafen von der Enns bis zur Traisen unter der ungarischen Oberherrschaft mit Sitz in Pöchlarn steht, das Osterland (Ostarrichi) von der Traisen bis zur Fischa König Etzel unterstellt ist und ab Fischa „Heunenland“ ist.
911

 

 

Die Kirche St. Ägidius im unterfränkischen Gerlachshausen ist eine Filiale der Pfarrei Stadtschwarzach. Sie ist eine der ältesten christlichen Kirchen im Steigerwaldvorland und wird erstmals im Jahr 918 erwähnt. Im Jahr 1115 erwirbt die benachbarte Benediktinerabtei Münsterschwarzach die Pfarrei und es ensteht eine neue Kirche als Saalbau. Chor und Untergeschosse des Turms sind Bauelemente aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.. Bis 1598 betreuen Mönche aus der Abtei die Kirche in Gerlachshausen. Im Jahr 1751 errichtet man einen Neubau des Langhauses sowie einen Rokoko-Hochaltar mit einem zentralen Altarblatt des Kirchenpatrons Ägidius. 1952 und 1984 sowie 1969 und 1991 folgen noch einige Renovierungen.

918 Gerlachshausen Gerlachshausen Gerlachshausen
Odo, der zweite Abt des 910 gegründeten Benediktinerklosters Cluny, leitet mit seinen Reformideen die Erneuerung der abendländischen Christenheit ein. Er sorgt für die strenge Einhaltung der Ordensregeln, führt straffe Zucht, Schweigegebot und strengste Askese ein und erreicht, dass mit Billigung des Heiligen Stuhles mehrere Klöster einem Mutterkloster unterstellt werden können. 927 Cluny ClunyCluny

Fresken mit Darstellungen der Legende von St.Gilles in der Krypta der Stiftskirche von Saint Agnan sur Cher: Ägidius gibt seinen Mantel einem kranken Armen, Ägidius heilt einen von einer Schlange gebissenen Mann.

Im 10. Jahrhundert wird in er Oberstadt von Pornic unter der Schirmherrschaft der Templer eine erste Kirche Saint-Gilles errichtet. Die Ritter, die Saint-Gilles-du-Gard als alte Pilgerstätten des Christentums verehren, verfügen nämlich in Pornic über mehrere Besitztümer, was gefundene, mit dem Kreuz dieses Ordens verzierte Grabsteine bezeugen. Ende des 14. Jahrhunderts ersetzt unter der religiösen Autorität der Abtei von Saint-Marie bis 1554 ein Neubau die alte Kirche, als Pornic Gemeinde wird. Der Wiederaubau der heutigen Kirche erfolgt in den Jahren zwischen 1864 bis 1875.

950 St. Agnan St. Agnan Pornic
Otto I., König des ostfränkischen Reiches, besiegt am Laurentiustag auf dem Lechfeld bei Augsburg die Ungarn, wobei er die "heilige Lanze" des Longinus mit sich führte, in deren Spitze ein Nagel des Christus-Kreuzes eingelassen ist (ein Exemplar davon befindet sich heute in der Schatzkammer in Wien, ein anderes im Kloster Echmiadzin in Armenien). Mit der Rückgewinnung aller verlorenen Gebiete und der endgültigen Sicherung des Reiches gegen den Osten schlägt die Geburtsstunde Österreichs. 955 Lechfeld LonginuslanzeHl. Lanze in Echmiadzin Marchfeld

Im Südosten Baierns wird die ottonische Mark errichtet, die von der Enns, den Voralpen, dem Wienerwald, Donauwagram sowie oberhalb der Donau vom Nordwald umgrenzt ist.

Gegen Ungarn entsteht die "marchia carantana" oder "marchia transalpina", die bis zur Wasserscheide von Mur und Raab reicht. Die Grenze verläuft auf der Ries, dem mons predel („in monte, qui dicitur Predel“), hinter der sich die ungarischen Grenzwächter befinden (Ungerdörfer).

960

Karantanien

Otto I.der Große wird in Rom von Papst Johannes XII. zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt.
Als Kaiser verwirklicht er jetzt die deutschen Vorstellungen des Eigenkirchenwesen: die Herrschaft des deutschen Königs über die Reichskirche. Er besitzt nun die Verfügungsgewalt und das Nutzungsrecht über deren Dienste, Leistungen, Güter und Besetzungen. Die Bischöfe werden zu verlässlichen Stützen des Königs gegenüber den weltlichen Stammesführern. Sie erhalten zahlreiche Schenkungen in Form von Grundbesitz und Hoheitsrechten wie dem Zoll-, Münz- und Marktrecht. Im Gegenzug werden sie jedoch zu einem erhöhten Dienst für den König, zu Naturalabgaben und zur weiteren Verbreitung des christlichen Glaubens verpflichtet.
Dieses Eigenkirchenrecht wirkt sich bis in die untersten Schichten aus: Die Grundherren haben die Oberhoheit über die auf ihrem Boden errichteten Kirchen, Pfarren und Klöster.

962 Otto I.

Der Schutzpatron der Filialkirche von Moselsürsch in Lehmen ist der hl. Aegidius.

Die 1264 erstmals erwähnte Kirche von Brettach, im Landkreis Heilbronn, geht auf einen sehr alten, vermutlich alemannischen Kultplatz an einer Quelle zurück. Im späten 10. Jahrhundert wird die Kirche zu einer von Mauern umgebenen Wehrkirche mit Wehrgraben ausgebaut. Im 16. Jahrhundert wird die Kirche unter Baumeister Clemens Vock erweitert und die Quelle mit einem Gewölbe überdacht, wodurch der Lindenplatz vor der Kirche entstand. Die Kirche wurde vielfach umgebaut. 1778 erfolgt zur Zeit des Barock eine erste Renovierung, 1886 und in den 1950er Jahren nochmals.

964 Moselsürsch Brettach

Kaiser Otto I. bestätigt dem Erzbistum Salzburg in einer Urkunde die Besitzungen in Karantanien. Darin kommt auch der Name "Lipnizza" (Burg Libniz = Seggauberg) vor.

Markwart III. (bis 1000), aus dem Hause der Eppensteiner, ist erster Markgraf der Mark an der Mur in Karantanien. Das ursprünglich aus Baiern kommende Geschlecht trägt seinen Namen nach dessen Sitz, der zwischen Obdach und Judenburg gelegenen Burg Eppenstein. Auf ihr rot-weiß-rotes Wappen geht auch das österreichisches Bindenschild zurück.

An der wichtigen Straßenkreuzung zwischen der am süd-nördlich am Westrand des Grazer Beckens verlaufenden alten Römerstraße und der bei der Murfurt (spätere Murbrücke) aus Savaria (Steinamanger) einmündenden Ost-West-Verbindung der "strata vngarica" befindet sich seit Mitte des 10. Jahrhundert als vorgeschobener Brückenkopf zur Bewachung und Grenzsicherung am Schloßberg das kleine Kastell "gradec" (ältere untere Burg, später St.Paul-Burg mit Kapelle, der heutigen Stiegenkirche).

970 eppenstein Ruine Eppenstein

Bau der dem hl. Johannes dem Täufer geweihte "Kirche im Feld" (Feldkirchen). Die römisch-katholische Pfarrkirche Feldkirchen bei Graz steht in der Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz im Bezirk Graz-Umgebung in der Steiermark. Die Kirche wird erstmals 144 urkundlich erwähnt. Sie ist die älteste Pfarrkirche im Grazer Feld. Von 1147 bis 1782 ist die Kirche eine Filialkirche der Pfarre Kirche Maria im Elend zu Straßgang. 1532 wird die Kirche von den Türken niedergebrannt und 1545 neu errichtet. Von 1660 bis 1963 wird der Turm nach einem Blitzschlag erneuert und erhöht und 1745 mit einem Zwiebelhelm ausgestattet. Bei der Restaurierung von 1975 bis 1976 werden Römersteine aus dem 2. Jahrhundert freigelegt. Der Hochaltar aus dem Ende des 18. Jahrhunderts mit zwei Statuen des heiligen Sebastian und des heiligen Rochus trägt das Altarbild Taufe Christi von Joseph Alexander Wonsidler aus 1846. Es gibt zwei Altäre aus dem Jahr 1735, mit geschnitzten Vorhängen und Baldachinen, den Rosenkranzaltar im Chor und den Maria Immaculataaltar.

972 Feldkirchen

Aufgrund eines Streites zwischen bairischen Herzog Heinrich II. des Zänkers mit Kaiser Otto II. wird Karantanien von Baiern getrennt und dem Eppensteiner Heinrich III. (940-989) als selbständige Herzogtum Kärnten („Marchia Karentana“) übergeben. Unter seiner Verwaltung stehen die Karantanische Mark (die spätere Steiermark mit dem Enns- u. Mürztal), Steyr (in Oberösterreich) und Pitten(in Niederösterreich), die Gebiete hinter dem Drauwald (mit Pettau und Marburg), die Grafschaft an der Sann um Cilli sowie die Marken Krain , Verona, Friaul und Istrien.

Neuer Graf der bairischen Ostmark ("Marchia orientalis" oder "Ostarrîchi") ist der erste Babenberger Markgraf Luitpold I. (940-994).

Um diese Zeit wird die erste kleine Burg (gradec) am Südsporn des Schloßberges zur Bewachung des Murüberganges der wichtigen, nach Savaria (Steinamanger) wegführenden Straße gebaut, wobei die St.-Pauls-Kapelle als Burgkapelle fungiert. Bei späteren Ausgrabungen finden die dort seit 1588 ansässigen Augustinereremiten „mortuorum hominum ossa non modica“, woraus sie auf einen ehemaligen Friedhof schließen, der nicht nur das patrozinienkundlich und siedlungsgeschichtlich hohe Alter der Stiegenkirche, sondern auch den Status einer Stadtpfarre bezeugt, den die Paulskapelle einige Jahre inne hatte, wenn die außerhalb der Stadtmauer gelegene Ägidiuskirche zur Verteidigung gegen die Feinde aus dem Osten benötigt wird. In einer Mitteilung des Pfarres von Graz, anlässlich der landesfürstlichen Visitation 1545, wird dies bestätigt: “die recht pharr ist vor alter sandti Pauls khierchen bey dem perg under dem schloß in der stat Gräz gewesst“

976 Heinrich II. der Zänker Ostmark Baiern Stiegenkirche

Aribo I. (vor 958 bis um 1020) aus dem mächtigen bairischen Geschlecht der Aribonen ist Graf im Chiem- und Leobengau und wird ab 985 Pfalzgraf von Baiern. Er ist mit Kaiser Heinrich II. verwandt und besitzt große Güter in Baiern, im Salzburggau, in Leoben, im Hengistgau, im Lavanttal und im Kroatengau.

Die dem hl.Ägidius geweihte Kirche in Mittelheim im hessischen Rheingau wird im frühen 12. Jahrhundert auf den Fundamenten einer einschiffigen, ottonischen Kapelle aus dem 10. Jahrhundert errichtet. Um 1108 leben Augustiner-Chorfrauen in einem kleinen, zu Ehren des hl. Ägidius gestifteten Kloster bei der Kapelle. Die Kapelle wird zwischen 1118 und 1131 durch eine dreischiffige romanische Basilika ersetzt. Dem Kloster schließen sich die vom Mainzer Erzbischof Adalbert I. aus Kloster Eberbach vertriebenen Augustiner-Chorherren an, wodurch das Ägidenkloster zu einem Doppelkloster wird. Ab etwa 1250 wird das Kloster nur noch von einer kleinen Gruppe Augustinerinnen bewohnt. Als Erzbischof Gerhard I. die Aufnahme von Novizinnen verbietet, stirbt das Kloster langsam aus. Ab 1263 ist die Basilika Pfarrkirche der Gemeinde von Mittelheim. Im Inneren unter der Vierung eine gotische Skulptur des Hl. Ägidius von 1380 sowie nochmals an den Arkadenpfeilern aus dem 17. Jahrhundert.

985

Aribo I. Mittelheim

In Elongata als Zierschrift und diplomatischer Minuskel geschriebene Urkunde vom 1. November im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 996, in welcher Kaiser Otto III. (980-1002) auf Bitten seines Vetters Herzog Heinrich II. des Zänkers von Baiern dem Bischof Gottschalk von Freising in dem in der Volkssprache genannten Gebiet "ostarrichi" (erstmalige Namensnennung Österreichs) die Siedlung Niuuanhova (Neuhofen an der Ybbs) samt 30 weiteren Königshufen mit bebauten und unbebauten Ländereien, mit Wiesen, Weiden, Wäldern, Gebäuden, Gewässern und Wasserläufen, mit Jagden, Bienenweiden, Fischwässern und Mühlen, mit beweglichen und unbeweglichen Gütern, mit Wegen und unwegsamem Gelände. 996 Ostarrichi Urkunde Ostarrichi

Im Zentrum des von den Salassern gegründeten Dorfes Verrès im Aostatal befindet sich die Kollegiatkirche Saint-Gilles (it. Prevostura di Saint-Gilles, frz. Prévôté de Saint-Gilles), die auf das Jahr 1000 zurückgeht und sich in perfekter Symmetrie zur Burgfestung befindet. Daran angeschlossen liegt die auf den Grundfesten einer romanischen Kirche errichtete Pfarrkirche Hl. Ägidius (it. Sant'Egidio, frz. Saint Gilles).

Borrello ist eine alte Stadt aus dem Jahr 1000, deren Name auf eine französische Herrscherfamilie Borel zurückzuführen ist, welche sich im Zuge der normannischen Eroberung von Süditalien Ende des 10. Jahrhunderts hier in den Abruzzen angesiedelt hatte. Damit in Verbindung wird um diese Zeit eine Kirche erbaut und dem S. Egidio gewidmet. Noch vorhandene Teile ihrer Außenmauern können mit dem Jahr 1000 datiert werden. Häufige Erdbeben in diesem Gebiet sind dafür verantwortlich, dass die Kirche Sant'Egidio von permanenten Umbauten, Ergänzungen, Abbrüchen und Neubauten betroffen ist. So wird die Kirche nach dem verheerenden Erdbeben von 1706 wieder aufgebaut und renoviert und ein vergoldeter hölzerner Altar mit Statuen von St. Ägidius, St. Antonius und St. Karl Borromäus aufgestellt. Die Erdbeben von 1925 und 1933 führen schließlich dazu, dass die Kirche geschlossen werden muss und ihre Einrichtung in die Antonius-Kirche verlegt wird. Verwahrlost und während des Zweiten Weltkrieges weiter verwüstet, entschließt man sich in den letzten 10 Jahren, die Kirche wiederherzustellen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Aegidius in Berne, dem Hauptort des Stedingerlandes, ist ein gotischer Bau nach dem Vorbild westfälischer Hallenkirchen mit einer Ausstattung vor allem des 17. Jahrhunderts. An einer Stelle, die schon mindestens seit der vorrömischen Eisenzeit bis ins 6. Jahrhundert nachweislich besiedelt ist und seit dem 11. Jahrhundert den Stedingern als Kirchenort dient, lässt der Bremer Erzbischof Gerhard II. nach seinem Sieg über die aufständischen Bauern (1234) den bestehenden frühromanischen, einschiffigen Bau auf die doppelte Größe erweitern. Der mächtige Westturm, seit dem Umbau im 13. Jahrhundert asymmetrisch vor der Fassade stehend, zeigt mit der Lisenengliederung im Untergeschoss und dem Stufenportal mit seinen eingestellten Säulchen deutlich seine romanische Entstehungszeit, während das Portal in der gleichzeitigen Nordwand nach dem Muster der Bremer Liebfrauenkirche gotisch umgestaltet wird, wie Blattkapitelle und kleeblattförmiges Tympanon nahelegen. Das Innere zeigt eine in quadratisch gewölbte Joche gegliederte Halle.

1000 Borrello Berne
Adula von Leoben, die Gattin des Pfalzgrafen Aribo I. (von Baiern, gründet 1004 die älteste klösterliche Niederlassung und die einzige Frauenabtei in der Steiermark, das Stift Göß. Erste Äbtissin wird ihre Tochter Kunigunde, die Schwester von Aribo II. (um 990 bis 1031), dem späterer Erzbischof von Mainz. 1004

Göss

Am Westrand des Grazer Feldes entstehen die ersten deutschen Dörfer. 1010  
Adalbero von Eppenstein (980 bis 28.11.1039), Markgraf der Kärntner Mark wird 1012 zweiter Herzog von Kärnten. 1011  

Die vorromanischen Fundamente einer kleinen einschiffigen Steinkirche in Amlingstadt sind Beweis, dass hier eine der 14 Missionskirchen stand, die Kaiser Karl der Große durch den Würzburger Bischofs Bernwulf um 800 erbauen lässt. In der ersten beurkundeten Erwähnung vom 21. Juni 1013 zu Frankfurt wird der Gebietstausch zwischen dem damalige König und spätere Kaiser Heinrich II. und der Würzburger Bischof  Heinrich I. Graf von Rotenburg besiegelten, wonach der Königshof „Geraha“, das heutige Groß-Gerau in Hessen, gegen die Kirche von "Amelungestat" zu Gunsten des neuen Bistums Bamberg getauscht wird. Im 13. Jahrhundert erfolgt der 3. Kirchenbau., Im ersten Viertel 15. Jahrhundert erscheint die katholische Pfarrkirche St. Ägidius als Saalbau mit mit einem angebauten viergeschossigen Turm. 1633 im 30jährigen Krieg brennen die Schweden alles nieder. Die Reparatur dieser Schäden werden zwischen 1641 und 1659 behoben. 1750-51 wird die Kirche barockisiert. Zwischen 1970 und 1972 erfolgen weitere Erweiterungen zu einer "Kreuzkirche".

1013 Amlingstadt Amlingstadt
Der bairische Pfalzgraf Hartwig erhält vom deutschen König das große Gebiet um die Piesting im Südosten Niederösterreichs als Geschenk. 1020  
Das Gründung des Klosters Ossiach als Eigenkirche des Grafen Ozi aus der Sippe der Otakare. Die ersten Mönche kommen aus dem bairischen Niederaltaich. 1024 Ossiach Ossiach Ossiach
Bischof Fulbert von Chartres verfasst eine "Vita Sancti Aegidii". Fulbert, in armen Verhältnissen bei Rom um 960 geboren, begründet die hochberühmte Schule von Chartres, lässt die 1020 abgebrannte Kathedrale von Chartres wieder herstellen und setzt sich energisch gegen die Vergabe von Kirchengüter an Laien ein. 1025 Fulbert Bischof Fulbert
Nach dem frühen Tod von Pfalzgraf Hartwig II. wird dessen riesiger Besitz zwischen seine beiden Söhnen Aribo und Boto aufgeteilt. 1026  

Der Salier Heinrich III. (28.10.1017 bis 5.10.1056) folgt seinem Vater Konrad II. als römisch-deutscher König nach.
Als Herzog Konrad d. Jüngere von Kärnten stirbt, besetzt Heinrich zunächst das Herzogtum nicht nach, sodass die drei süddeutschen Herzogtümer Baiern, Schwaben und Kärnten unter seiner unmittelbaren Verfügungsgewalt stehen.

Als Grenzschutz gegen den Osten werden zwei neue salischer  Marken, die „Böhmische Mark“ (untere Thaya) und die „Neumark“ (westl. der March und Leitha) eingerichtet.

1039 Heinrich III.
Aribo II. (*1024,+18.3.1102), von 1041 bis 1055 Pfalzgraf von Baiern, gründet mit seinem Bruder Boto 1060 Stift Millstatt. 1041 Millstatt

Unter Erzbischof Baldwin von Salzburg wird die Pfarre von Feldkirchen, die älteste im Grazer Feld, begründet.
Die hl. Hemma vermacht dem Erzbistum ihre Güter im Gruk und Ennstal mit der Auflage, dort Klöster zu errichten (Gurk und Admont).

Die dem St. Giles gewidmete Kirche in Scartho, einem Vorort im Süden von Grimsby, in der Grafschaft North East Lincolnshire in England wird in der Zeit um 1042 erbaut. Das Mauerwerk des heute noch erhaltenen Turmes aus angelsächsischer Zeit weist Brandfelcken auf, was darauf hinweist, dass die Kirche bei den Wikingerzügen in Brand gesteckt wird. Die früheste erhaltene schriftliche Erwähnung von Scartho findet sich im Domesday Book von 1086, als die Gemeinde 1066 unter der Herrschaft Swein ist, einem Halbbruder von Wilhelm dem Eroberer. In den 1950er Jahren wird für die Verlängerung der Kirche die Nordwand abgetragen.

1042 Scartho

Der Grenzverlauf gegen Ungarn wird weiter nach Osten, an die Lafnitz verlegt und entlang der Mur entsteht mit den Festungen von Hengistburg, Seggauberg, Straßgang, Schloßberg, Gösting und Plankenwarth eine Linie von Abwehrbastionen. Damit ergeben sich erstmals größere Siedlungsmöglichkeit im diesem bisher unbesiedeltem Gebiet östlich der Mur. So entsteht das älteste Siedlungszentrum auf Grazer Boden, der Gutshof Guntarn (Leonhard), benannt nach seinem deutschen Gründer Gunter, eines Beauftragten der Pfalzgrafen Aribo II., des Besitzer dieses Bodens. Der Herrschaftshof umfasst einen Fronhof (Meierhof), eine Eigenkirche (Vorgängerbau von St. Leonhard, erst 1361 erwähnt) sowie eine Mühle, Schmiede und Taverne (Schanzelwirt).

Die hl. Hemma gründet 1043 die - urkundlich aber erst 1169 erstmals erwähnte - Kirche St. Egidi in Zweinitz bei Gurk (Svinica, Bleibach), die dem St. Ägidius und St. Laurentius geweiht ist.

1043 Zweinitz Zweinitz

Heinrich III. beendet den Streit dreier Päpste um die Führung, indem er seinen Freund, Bischof Suidger von Bamberg 1046 als Clemens II. zum Papst erhebt und sich unmittelbar darauf von diesem zum Kaiser krönen lässt.
In der Folge setzt Heinrich III. drei weitere deutsche Bischöfe als Päpste ein: Bischof Poppo von Brixen als Papst Damasus II., Bischof Bruno als Papst Leo IX., Bischof Gebhard von Eichstätt, als Papst Viktor II. Sie alle sind seine Vertrauten, die vom Geiste kirchlicher Erneuerung geprägt und zusammen mit ihm um eine kirchliche Erneuerung bemüht sind. Sie stehen in Verbindung zur asketische Richtung von Cluny, jener kirchlichen Reformbewegung, deren Bestreben die Freiheit und Eigenständigkeit der Kirche ist.

Es kommt zu zahlreichen benediktinischen Klostergründungen (1000 Stift St. Georgen am Längsee, 1028 Stift Ossiach, 1043 von Hemma gegründetes Nonnenstift in Gurk, 1070 Stift Milltsatt, 1091 Stift St. Paul im Lavanttal); die Simonie, der Kauf kirchlicher Ämter, wird scharf bestraft. Heinrich III. stärkt aber besonders auch die Reichskirche durch Verleihung von Hoheitsrechten und Grafschaften an die Bischöfe. Zudem achtet er auf eine hohe Qualität der Amtsträger und führt im Zeremoniell der Bischofserhebung neben dem Bischofsstab den Ring als symbolisches Zeichen der Vermählung mit der Kirche ein.

1046 Hemma von Gurk
Bereits Anfang des 11. Jahrhunderts ist das Grab von St. Gilles ein berühmter Wallfahrtsort, der an der wichtigen Wegkreuzung der Pilgerstraßen nach Rom und ins Heilige Land und des Jakobsweges nach Santiago de Compostela in Nordwest-Spanien liegt und als Sammelstelle für Hunderttausende von Wallfahrern fungiert. 1047 Grab St. Gilles Pilger Jakobsweg

Die Kirche der Abtei von Puypéroux, von der man annimmt, dass sie ursprünglich vom St. Gilles gegründet wurde, stammt aus der Mitte des 11. Jahrhunderts.

Die Kirche von Saint-Gilles des Dorfes in Hennebont verfügt über einige Elemente aus dem 11. Jahrhundert. Im 18. Jahrhundert erlebt sie eine bedeutende Erweiterung.

Puyperoux Hennebont Hennebont Hennebont
In Montoire-sur-le-Loir - am Jakobsweg nach Tours zum Grab des hl. Martin gelegen - Kapelle von Saint-Gilles des im 7. Jh. gegründeten Benediktinerpriorates Saint-Gilles. Montoire Montoire Montoire Montoire

Der riesige Besitz des Geschlechtes der Wels-Lambacher wird geteilt.
Den nördlichen Teil von der Piesting bis zum Masenberg bei Hartberg erhalten die Grafen von Formbach, die sich in Pitten ein neues Herrschaftszentrum schaffen. Um diese Zeit wird auf einer schon bestehenden germanischen Kultstätte - heute noch nördlich Reste eines Keltenfriedhof - eine Kirche des späteren Vikariats St. Egyden erbaut.

Den südlichen Besitz, der von St. Johann in der Haide bis nach Radkersburg reicht, bekommt Otakar I., Graf im Chiemgau (erstmals genannt 1056). Er wird somit Markgraf der Karantanischen Mark, welche auch das Gebiet der späteren Steiermark umfasst. Otakar I. ist Mitbegründer des Admonter Benediktinerstiftes und erbaut im Jahre 980 bei Steyr an der Enns die "Stiraburg" der Traungauer, woraus sich nach und nach der Name "Steiermark" entwickelt.

1049 Pitten Pitten Steyr

Kirche von St. Giles von Chesterton in Warwickshire wird von Richard Forester im 11. Jahrhundert gegründet und wird zu Zeiten Richard II. durchdie Barone von Kenilworth und von William Croc präsentiert. Später kommt sie zur Abtei von Worcester. 1693 wird die Kathedrale Kirche von Lichfield. Sie ist aus Kalkstein und Northampton Stein gebaut. Im Jahre 1862 wird sie restauriert. Der quadratische Turm wird im 17. Jahrhundert aus alten Materialien erbaut. Die Geschichte der Chesterton-Kirche ist eng mit der der Familie Peyto verknüpft, die wiederum mit Wilhelm dem Eroberer verbunden ist. Obwohl die Familie zuvor ein Grundstück in Chesterton besitzen, leben sie erst seit Mitte des 14. Jahrhunderts im Dorf. Sie bauen ihr großes Haus nordwestlich der Kirche und gründen die Fischteiche. Ihr späteres, stilvolleres Herrenhaus, das auf dem Hügel nördlich der Kirche errichtet ist, wird im Jahre 1802 abgerissen. Die Peyto's waren prominente Männer ihrer Zeit. Dazu gehören Rechtsanwälte, Soldaten und Abgeordnete. Im Bürgerkrieg unterstützt Sir Edward Peyto die Parlamentarier von Cromwell, die erfolgreich die Verteidigung des Warwick Castle gegen die Royalisten führen. Die Peyto-Linie endete 1746. Sie sind mit der Familie Verney durch eine frühere Ehe verbunden. Die Verneys sind heute noch die Patrone der Chesterton Kirche.

Graf Markwart erbaut um 1050 die Eigenkirche St. Georg im Ortsteil Adriach von Frohnleiten.

1050 Chesterton Warwickshire
Eine im Süden von Graz, dem Johannes d. Täufer geweihte Feldkirche sowie die Kirchen St. Georg und St. Martin bei Straßgang sind die ältesten nachweisbaren Kirchen am Grazer Feld. Bevor die pfarrlichen Rechte an Straßgang übergehen, ist Feldkirchen ihre Mutterpfarre.

Um 1050 entsteht die Eigenkirche des hl. Ägydius in Semriach, eine Filialkirche der Pfarre Gratwein, die 1237 erstmals urkundlich ihre Erwähnung findet.

Die Pfarrkirche des hl. Egidij in Rötschach (Zreče) wird in den Schriftquellen erst 1375 erwähnt, ihr Baubeginn ist jedoch bereits im 11. Jahrhundert.
1055 Semriach Semriach Retschach

Der Traungauer Otakar I. († 29.3.1075), Graf im Chiemgau, mit der Tochter Adalberos, Willibirg von Eppenstein, verheiratet, wird Markgraf der Karantaner Mark.

Der Ursprung der Stadtkirche St. Aegidien von Oschatz in Sachsen liegt vermutlich im 11. Jahrhundert. Sie wird dem heiligen St. Aegidius geweiht und ist anfangs eine Holzkirche. Im 14. Jahrhundert wird daraus ein steinerner Kirchenbau. Im Jahre 1429 wird die Kirche bei einem Hussiteneinfall komplett zerstört. Ab 1443 erfolgt dann der Neubau im gotischen Stil. Beim Stadtbrand 1616 wird die Kirche schwer beschädigt und im barocken Stil erneuert. Ein weiterer Stadtbrand im Jahre 1842 zieht die Kirche ein weites Mal in Mitleidenschaft. Der heutige Bau im neugotischen Stil entsteht in den Jahren 1846 bis 1849 und erhält mit den beiden 75 m hohen Türme das Wahrzeichen der Stadt.

1056 Otokar II. Oschatz

Zum Aufstieg von St. Gilles tragen auch die Grafen von Toulouse als die weltlichen Landesherren bei. 1061 erhält Raimund nach dem Tod seines Vaters, Graf Pons von Toulouse, das Land um die Abtei von Saint-Gilles und den Titel eines "Grafen Raimund IV. von Toulouse" (*1041 † 1105). Er selbst nennt sich nach seinem Geburtsort auch " Raimund von St. Gilles" und macht Saint Gilles zum Ausgangspunkt für den ersten Kreuzzug, den er im Frühjahr 1097 anführt und der mit der Eroberung Jerusalems und der Entdeckung der Heiligen Lanze im Juli 1099 endet. Bevor Raimund IV. 1101 an einem nächsten, kleineren Kreuzzug teilnimmt, muss er für einen tätlichen Übergriff auf die Abtei St. Gilles nach einem Beschluss des Konzils von Clermont-Ferrand Buße tun.

1061 Raymond IV.
Die Entstehungszeit der Kirche Saint-Gilles au Pré bei Maastricht ist mit 1064 datiert. Sie ist damit eine der ältesten romanischen Kirchen in Wallonien. Ihr Aussehen wird mehrmals verändert: gotisch im 16. Jahrhundert, klassisch im Jahre 1739 und völlig wiederhergestellt 1949. 1064 Pre

Durch die Heirat der Herzogin von Schwaben, Beatrix, mit Herzog Adalbero von Kärnten kommt das Afllenztal, welches sie von König Konrad II. geschenkt bekommen hatte, in den Besitz des Herrschergeschlechtes der Eppensteiner, wo um das Jahr 1066 Markgraf Markwart IV. eine dem heiligen St. Egydi geweihten Filialkirche erbaut und vom Salzburger Erzbischof das volle Pfarrecht für alle seine Untertanen erwirbt. Nach ihr trägt auch der Ort St. Ilgen seinen Namen, der erstmals in einer Urkunde von 1382 "in sancto Egidio" genannt wird und von dem eine Eintragungen im St. Lambrechter Urbar aus dem Jahr 1390 berichtet, dass dort ca. 60 bewohnte Häuser stehen.
Heute hat der Ort nach dem Zitat von Bundeskanzler Dr. Kreisky "Wie St. Ilgen gewählt hat, so hat ganz Österreich gewählt" als Barometer für den Ausgang jeder Wahl Bedeutung erhalten.

Die Kirche Saint Gilles in Caen wird erstmals 1066 urkundlich erwähnt. Bei der Schlacht um Caen wird sie 1944 während eines Bombenangriffs fast vollständig zerstört.

1066

St. Ilgen Caen

Das Dorf Tarczek liegt an der Regionalstraße von Starachowice nach Kielce und besitzt eine dem hl. Idli geweihte Kirche. Im Mittelalter gehört Tarczek den Bischöfen von Krakau, die hier ein Herrenhaus sowie eine 1067 von Wladyslaw Herman als Votivgabe für die Geburt seines Sohnes Boleslaw III. Krzywousty Schiefmund gestiftete Kirche besitzen, was auch mit dem Beginn des St.-Ägidius-Kultes in Polen in Verbindung steht. 1227 erlaubt Bischof Iwo Odrowaz mit Erlaubnis des Prinzen von Sandomierz, Leszek I. des Weißen, deutschen Siedlern, sich in der Gegend niederzulassen. Hauptgegenstand des Dorfes ist aus der In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wird an der Stelle dieser früheren Kirche die romanische Kirche St. Idzi erbaut. Im Jahr 1244 wird Tarczek von Prinz Konrad I. von Masowien zerstört und im Jahr 1268 bei einem litauischen Überfall niedergebrannt. König Wenzel II. von Böhmen erlaubt Tarczek im späten 13. Jahrhundert sich mit einer Verteidigungsmauer zu umgeben. Im Zuge der Unterwerfung der masowischen Herzogtümer befreit 1354 Kasimir der Große die Bevölkerung der Dörfer von der Verpflichtung, bei der Verfolgung der Tataren, Litauern und Ruthenen diesen Kriegshilfe zu leisten. In dieser Zeit gründet der Bischof von Krakau, Jan Bodzanta, fünf Kilometer von Tarczek entfernt, die Stadt Bodzentyn und verlegt den Marktplatz, die Kastellanei und den Bischofssitz dorthin, worauf Tarczek seine Bedeutung verliert und im Jahre 1412 die Stadtrechte verliert. Im 15. Jahrhundert wird Tarczek eine wichtige Stadt der Bischöfe (oppidum notabile). Bis zu den Teilungen Polens 1772 ist sie Teil der Woiwodschaft Sandomierz in Kleinpolen. Von 1815 bis 1915 gehört Tarczek zu dem von Russland kontrollierten Polen. Die romanische Kirche St. Idzi, die anstelle der ursprünglichen Kirche im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut und 1591 geweiht wird, ist einschiffig und besteht aus dicken Mauern von Sandstein, die aufgrund ihrer Verteidigungsfunktion kleine, hohe Fensteröffnungen zeigen. Bei Umbauten wird ein wunderschönes romanisches Portal entdeckt. Ein wertvolles Denkmal ist das Renaissance-Triptychon am Hauptaltar aus der Zeit um 1540. Bei der schwedischen Invasion in Polen 1655/60 wird die Kirche teilweise zerstört. 1067
Amadeus, ein Pilger aus Damaskus, kommt in das Hochtal von Nuria in den Pyrenäen, nachdem ihm in einer Vision befohlen wurde, nach dem Bildnis der Maria zu suchen, welches Ägidius hier Tal versteckt hatte. Die Hirten helfen Amadeus, eine bescheidene Kapelle zu errichten. Das Bildnis selbst kann er aber nicht finden und so verlässt er unverrichteter Dinge wieder diesen Ort, um vorher noch die Hirten zu beschwören, nicht mit ihrer Suche aufzuhören.
Aber bald nachdem Amadeus gegangen war, 1079, entdecken die Hirten die heiligen Gegenstände an einer Stelle im Boden vergraben, an der ein Ochse unentwegt mit den Hufen scharrte, Sie beschließen, die Objekte in den Ort Queralbs zu übertragen. Als sie aber zu einer Stelle namens Creu d'en Riba kommen, stoppt die Muttergottesstatue und kann nicht weiter bewegt werden. Sie müssen umkehren und zu ihrer Kapelle in Nuria zurückkehren, wo seitdem die Statue, das Kreuz, die Glocke und der Topf aufbewahrt werden.
1072 Nuria Creu d'en Riba Nuria Nuria

Der Benediktinermönch Hildebrand, der durch Proklamation des römischen Volkes Papst Gregor VII. wird ("Hl. Satan", 1020 bis 25.5.1085), führt einen fanatischen Kampf gegen die Staatskirche von Heinrich IV., den er erst nach dessen Bußgang nach Canossa vom Bann befreit. Gregor gibt 27 Leitsätze, den "Dictatus Papae", heraus, in denen er die Vorrangstellung der geistlichen Würdenträger gegenüber den weltlichen Machthabern, also die Überordnung des Papstes über den Kaiser hervor streicht.
Daraus entwickelt sich ein jahrelang andauernder Streit zwischen dem Papst mit dem Fürstentum auf der einen Seite und dem Kaiser mit dem Bürgertum und den Ministerialien auf der anderen Seite, der sogenannte Investiturstreit.

1073 Gregor VII.
Erzbischof Gebhard, Erzbischof von Salzburg und ehemaliger Beichtvater von Kaiser Heinrich III., der anfangs noch fest auf Seite der Reichskirche steht, gründet im Ennstal das Kloster Admont. Die ersten 12 Mönche kommen aus dem Mutterkloster St. Peter in Salzburg.
Markwart IV. von Eppenstein (1010 bis 1076), Graf und Herzog von Kärnten, ältester Sohn des Herzogs Adalbero von Kärnten, gründet mit der 1066 erstmalig erwähnten "Kirche des hl. Lambert im Walde" ihr Familienstift St. Lambrecht. Die ersten Benediktinermönche kommen aus St. Blasien im Schwarzwald. Einer ihrer Mönche namens Magnus gründet danach 1157 auch das Wallfahrtsheiligtum von Mariazell.
Bei beiden Klöstern Reformbestrebungen, um die ursprünlichen Ideale des hl. Benedikt wieder herzustellen.
1074 Admont St. Lambrecht
Als König Heinrich IV. einen neuen Erzbischof von Mailand einsetzt, sendet ihm Gregor VII. ein Mahnschreiben. 1075  
Auf Grund wiederholter Eingriffe des Papstes in Bistumsangelegenheiten fordert Heinrich IV. auf dem Konzil von Worms in einem Brief Papst Gregor VII. zur Abdankung auf. Dieser belegt daraufhin Heinrich IV. und seine Anhänger mit dem Kirchenbann.

1076

 

 

Um sein Königtum zu retten, trifft Heinrich daraufhin in der Burg Canossa Papst Gregor VII., der ihn nach einem dreitägigem Bußgang vom Bann befreit.


Liutold von Eppenstein (um 1050 bis 12.5.1090), der als treuer Parteigänger den König auf seinen Reisen über die Alpenpässe begleitet, bekommt von ihm das Herzogtum Kärnten zurück, das den Eppensteinern bis 1122 erhalten bleibt.

1077 Heinrich IV.
Bolesław II. der Kühne (lat. Boleslaus, 1042 bis 1081), der Polen durch Gründungen von Märkten und Benediktinerabteien fördert, nutzt den Investiturstreit, um die deutsche Oberhoheit abzuschütteln und sich 1076 zum König von Polen krönen zu lassen. Als er aber 1079 den Bischof Stanislaus von Krakau, der ihn wegen seiner grausamen Herrschaft mit dem Bann belegt, während der hl. Messe am Altar mit dem seinem Schwert zerstückelt, kommt es zum Aufstand des Adles und Bolesław muss fliehen. Er pilgert zum Papst um Vergebung, der ihm als Buße auferlegt, so lange zu wandern, bis er an einen Ort komme, wo das Wasser aufwärts fließe. So kommt er schließlich zum Seebach, der aus dem Ossiachersee in nordöstlicher Richtung, also "hinauf" abfließt und tritt als stummer Pilger ins Kloster am See ein. Am Sterbebett löst er sein Schweigen und beichtet sein Verbrechen. „Boleslaus, König von Polen, der den heiligen Stanislaus, Bischof von Krakau, getötet hat“ lautet die lateinische Inschrift auf seinem Grabstein. 1079 Borislaw II. Boleslaw II.

Als die deutschen Fürsten einen Gegenkönig aufstellen, ernennt Heinrich IV. den Erzbischof von Ravenna zum Gegenpapst Clemens III.

Damit beginnt ein 33jähriges Schisma, das bis 1111 andauert.
13 Bischöfe machen nicht mit. Die Bischöfe und Könige sind nun in eine päpstliche und eine königliche und Partei gespalten: auf Seiten des Papstes stehen Bischof Gebhard von Szbg., Bischof Altmann von Passau, die Spanheimer, die steirischen Markgrafen der Traungauer und Markgraf Leopold II., auf Seiten Kaiser Heinrich IV die Kärntner Herzöge der Eppensteiner, deren Bistum Gurk aber von Salzburg abhängig ist. Die Folgen sind verheerend: In Salzburg muss Bischof Gebhard in seine Heimat Schwaben fliehen, in der Steiermark ist das Markgrafengeschlecht der Otakare von Steier gespalten; Markgraf Adalbero (1075-82) steht zum König, sein Bruder Markgraf Otakar II. (1082-1122) dagegen zum Papst.

1080

Gegenpapst Clemens III.

An den Stützwänden der Unterkirche von San Clement in Rom erzählt ein Freskenzyklus aus dem Ende des 11. Jahrhunderts Ereignisse der Clemenslegende. Ein Fresko im Narthex rechts, an der linken Wand, stellt das Wunder des wiedergefundenen Kindes dar. Jedes Jahr tritt das Wasser des Asowschen Meeres zurück und gibt den Blick auf das von Engeln am Meeresboden erbaute Grab des hl. Clemens frei, der auf Befehl Kaiser Trajans (98-117) mit einem eisernen Anker um den Hals im Schwarzen Meer ertränkt wurde. Als einst eine am Grab betende Frau, von der Flut überrascht, auf das Festland zurückeilt, vergisst sie dort ihr schlafendes Kind. Im folgenden Jahr kehrt sie zurück und kann das Kind lebendig und gesund umarmen. Unter dem Bild ist die Spenderfamilie Roman mit Beno de Rapiza, seine Frau Maria Macellaria und die beiden Söhne, Clemens und Altilia zu sehen, im Medaillon in der Mitte San Clemente. Der Inhalt des zweiten Freskos im Narthex links, an der rechten Wand, ist die Überführung der Reliquien des hl. Clemens vom Schwarzen Meer nach Rom durch Cyrill und Methodus. Auf der linken Bildseite sieht man Papst Nikolaus I. zwischen den beiden Slawenaposteln, in der Bildmitte, wie das Reliquiar zu dem rechts thronenden Papst Nikolaus I. (eigentlich bereits sein Nachfolger Papst Hadrian II.) getragen wird. Die Widmungsinschrift am unteren Bildrand besagt, dass das Wandgemälde wieder von der Familie de Rapiza gestiftet wurde. Ebenfalls aus dem Ende des 11. Jahrhunderts stammen die beiden Fresken an der linken Wand des Mittelschiffes. Eines beschreibt die Legende des hl. Alexius, Sohn eines römischen Senators, der auf Wunsch seiner Eltern ein reiches junges Mädchen heiratet. Aber unmittelbar nach der Hochzeit verlässt er mit Zustimmung seiner Braut Rom und begibt sich in eine Einsiedelei in Edessa in Syrien. 17 Jahre später, als sich dort die Madonna den Menschen offenbart, kehrt er nach Rom zurück. Das Fresko zeigt das Eintreffen von Alexius beim Elternhaus, wo ihn aber weder sein Vater, noch seine Frau erkennen. Alexius beschließt daraufhin, sich nicht zu erkennen zu geben und nimmt demütig die angebotene Gastfreundschaft an. So bleibt er unerkannt bei seiner Familie, erledigt Dienstjobs und schläft im Keller. Weitere 17 Jahre später, als er stirbt, sehen sie, dass er in seiner zusammengeballten Faust ein Blatt Papier so festhält, dass erst der herbeigerufene Papst seine Hand öffnen kann. Auf dem Pergament steht geschrieben, dass der Verstorbene Alexius ist. Als der Papst dies seiner Familie mitteilt, werden alle von großem Schmerz übermannt. Oberhalb dieses Bildes sind nur mehr die Füße der durch den im 12. Jh. eingezogenen Fußboden der oberen Kirche abgeschnittenen Figuren des hl. Clemens, des Erzengels Michaels, Christus, des Erzengels Gabriel sowie des hl. Nikolaus zu sehen. Das berühmteste, wiederum von der Familie de Rapiza gestiftete Fresko erzählt die Geschichte des Sisinnius. Theodora, die Frau dieses heidnischen Präfekten, konvertiert zum Christentum und besucht, ohne jemanden aus Angst etwas zu sagen, heimlich den Gottesdienst. Ihr misstrauisch gewordener Mann beschließt, sie mit seinem Diener zu holen. Als Sisinnio aber in der Kirche ankommt, in der der hl. Clemens gerade die Hl. Messe feiert, erblindet er. Sein Diener muss ihn unverrichteter Dinge wieder nach Hause führen. Clemens entspricht seiner Bitte und kommt in sein Haus, um ihn zu heilen. Sisinnius jetzt aber noch wütender, befiehlt seinen Soldaten Gosmario, Albertello und Carvoncello, Clemens zu binden und gefangen zu nehmen. Wiederum werden die Knechte geblendet, sodass sie Clemens mit einer Marmorsäule verwechseln, die sie mühevoll wegschleppen. Aufgrund der Gebete seiner Frau Theodora und des hl. Clemens bekehrt sich schließlich auch Sisinnius und stirbt als Märtyrer für den Glauben. Letztere Szene wird durch bedeutsame erste schriftliche Zusätze in einer italienischen Umgangssprache erläutert, mit denen Sisinnio die Knechte anfeuert: „Fili de le pute, traite. Gosmarius, Albertellus, traite. Falite dereto colo palo", Carvoncelle!” („Ihr Hurensöhne, zieht! Gosmario, Albertello, zieht! Carvoncello, drück‘ von hinten mit der Stange!“). Und der hl. Clemens murmelt: "Duritiam cordis vestris, saxa traere meruistis" („Wegen der Härte deines Herzens hast du es verdient, Steine zu ziehen.“). In der oberen Fresken-Reihe sind von der Inthronisation Clemens wiederum nur die Füße der ersten Bischöfe von Rom, Petrus, Linus und Kletus zu sehen.


San Clemente San Clemente
An den Zwischenwänden befindet sich auch, nebst der Abbilder des hl. Antonius, des hl. Daniel, des hl. Blasius, das abgeschnittene früheste Bild des hl. Egidius.
Die Abtei von Sant'Egidio im Ort Fontanella, in der Gemeinde Sotto il Monte Giovanni XXIII, befindet sich am östlichen Abhang des Monte Canto bei Bergamo. Sie wird im Jahre 1080 zu Ehren des hl. Egidio als Cluniazienserkloster von Alberto da Prezzate gegründet, der sich zum Mönchtum bekehrt hatte. Die Gemeinde folgte der Benediktiner-Regel des Priorates von Cluny. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten nimmt 1473 Papst Sixtus IV die Klostergemeinschaft von Fontanella weg und 1575 wird das Priorat durch Erzbischof Karl Borromäus von Mailand der Basilika von San Marco in Venedig angeschlossen. 1998 wird die Kirche vom Bischof von Bergamo, Roberto Amadei, zu Bischofskapelle erhoben.
Die Kirche ist ein schönes Beispiel der Romanik. Das Innere besteht aus drei Schiffen, die durch Bögen getrennt sind, welche sich auf Steinsäulen mit voneinander unterschiedlichen Kapitellen stützen. Jeder Gang endet mit einer kreisförmigen Apsis. Oberhalb des Presbyteriums steht große Glockenturm mit quadratischem Querschnitt und konischer Spitze. Das Inneren beherbergt Reste von Fresken aus verschiedenen Epochen. Die älteren aus dem 11. Bis 13. Jahrhundert zeigen im zentralen Presbyterium fragmenthaft einen Engel, der ein Osterlamm hochhält. Aus der Renaissance stammt ein großes Fresko an der Wand des linken Seitenschiffes mit der Darstellung von verschiedenen Heiligen sowie dem toten Christus, von Frauen betrauert. In der zentralen Apsis ist der von den vier Evangelisten umgebene Christus Pantokrator zu sehen. Das Fresko auf der rechten Wand zeigt die Madonna mit Kind auf dem Thron. Barock sind die schönen Fresken in der rechten Apsis.
Rechts der Kirche befindet sich ein Innenhof mit Balkons und Holzbalustraden sowie ein Sakrophag, der die sterblichen Überreste von Königin Teutberga (Teoperga) enthält, der Ehefrau von König Lothar II., aus dem 9. Jahrhundert; dies deutet darauf hin, dass das Kloster ursprünglich weiblich und von St. Jakobus von Pontida abhängig ist.
In Sotto il Monte ist der Geburtsort von Papst Johannes XXIII.
Die romanische Kirche St. Idzi in Inowłódz, einem Dorf im Powiat Tomaszowski der Woiwodschaft Łódź in Polen, wird lt. einer frühneuzeitlichen Inschrift 1082 von Władysław Herman als Dank an den hl. Ägidius für die Geburt seines Sohnes Bolesław III. Wrymouth gegründet, entsteht aber wahrscheinlich 1130 während der Regierungszeit von Boleslaw Krzywousty. Gleichzeitig mit der Kirche wird auf demselben Berg ein befestigtes Kloster von Benediktinerinnen errichtet, das 1241 während der tatarischen Invasion zerstört wird. 1520 wird nicht weit davon entfernt die Kirche St. Michael gebaut und damit die ältere des hl Ägidius nicht mehr genutzt. Erst 1790 wird sie restauriert und aus einer Kapelle in Giełzów das wundersame Bild „Unserer Lieben Frau der Leiden“ hierher gebracht. 1793 wird die Kirche abermals von einer preußischen Armee geplündert und in ein Getreidelager umgewandelt. Auf Initiative von Zar Nikolaus II. werden neuerliche Restaurierungsarbeiten begonnen, bevor die nächste Zerstörung durch den Ersten Weltkrieg verursacht wird, ehe in den Jahren 1924-1926 die endgültigen Umbauarbeiten erfolgen und die Kirche 1938 neu eingeweiht wird. Die Kirche in axialer Anordnung hat einen zylindrischen Westturm, der als Glockenturm dient, sowie ein rechteckiges Kirchenschiff, das im Osten mit einer Apsis endet. Im Inneren führt an der Westwand eine Wendeltreppe führt zur Galerie; der Turm ist von Biforien durchbrochen. 1082
Der Traungauer Otakar II. (auch Ottokar II.) wird Markgraf der Steiermark.
Die "familiares marchionis" sind die Ahnherrn jener, ab dem Jahre 1122 in der Mark Steyr tätigen Ministerialen, die sich aus dem Traungau kommend über das Ybbs- u. Traisental nach Pitten (Starhemberger u. Dunkelsteiner), ins Ennstal (Gerunge) sowie nach Wildon verzweigen.

Das im Ennstal ansässige Geschlecht derer "von During" nennt sich ab dieser Zeit "von Dunkelstein". Die Söhne eines During heißen Heinrich, Adalbero, Ulrich u. Pilgrim.

OtakarII.
Ende des 11. Jahrhunderts gelangt ein fahrender Spielmann namens Goderan aus der Gegend um Saint Gilles in die unwirtlichen Wälder nahe Lüttich (Liège) und ersucht, durch den Abt Bérenger vom Benedktiktinerkloster Saint-Laurent beeinflusst, auf dem Hügel von Publémont eine Einsiedelei zu bauen. Mit Hilfe seines Tanzbärens errichtet er eine kleine, dem hll. Ägidius und Lambert gewidmete Kapelle. 1083 Lüttich

Heinrich IV. nimmt Rom ein und während er von Papst Clemens III. im Petersdom zum Kaiser gekrönt wird, flieht Gregor in die Engelsburg.

Die römisch-katholische Pfarrkirche hl. Ägidius von Antiesenhofen im Innviertel in Oberösterreich wird 1084 erstmals urkundlich genannt. Der gotische Kirchenbau mit einem romanischen Kern wird im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts erbaut. Der Hochaltar um 1650 trägt im Mittelfeld eine Statue hl. Ägidius aus dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts.

1084 Heinrich IV. Antiesenhofen

Nach der Vertreibung seines Bruders Bolesław II. übernimmt Herzog Władysław I. (1043 bis 1102) die Herrschaft über Polen. Da seine erste, nach slawischen Ritus geschlossen Ehe von der katholischen Kirche nicht anerkannt wird, heiratet Władysław 1080 Judith von Böhmen. Als sie keine Kinder bekommen, sendet sie auf Anraten des Bischofs Lambert von Krakau Boten mit einer goldenen Figur in Größe eines Kindes als Bittgabe für ihre Nachkommenschaft zum Kloster Saint-Gilles. Nachdem den Mönchen des dortigen Heiligtums geoffenbart wird, dass ihre Gebete erhört werden, kehren die Botschafter nach Hause zurück und Judith gebiert einen Sohn namens Bolesław III., der als Dank barfuß und in Pilgerkleidern, eine Reise zum Grab des hl. Gilles unternimmt, wo er 15 Tage am Grab des Heiligen betet.

Die römisch-katholische Kirche St. Idzi in der Altstadt von Krakau am Fuße des Wawelhügels wird im Auftrag von Prinz Ladislaus I. Herman und seiner Frau als Dank nach der Geburt ihres Sohnes, den späteren Thronfolger Bolesław III. Schiefmumd, später Krzywousty genannt, im Jahr 1085 im frühromanischen Stil erbaut. Weil der hl. Ägidius ihr diesbezügliches Flehen an das Kloster Saint Gilles erhört hat, wird die Kirche nach ihm benannt. Sie ist damit eine der ältesten erhaltenen Kirchen Krakaus. Der heutige Bau wird um 1300, während der Regierungszeit von Waadyslaw Jagieéy, im Stil der Backsteingotik ausgebaut. Seit 1595 wird die Kirche zuerst von den Brüdern des Krakauer Franziskanerklosters, dann von den Benediktinern und später Dominikanern betreut. Das Innere der Kirche wird Im 17. Jahrhundert barockisiert. Von 1982-86 wird sie komplett renoviert. Im Inneren der Kirche befindet sich ein Kruzifix aus 1520, das am Kreuzungspunkt des dem gotischen Längs- und Querschiff hängt. Das Bild des Schutzpatrons der Kirche, des hl. Ägidius, stammt vom Anfang des 17. Jahrhunderts und wird als wundertätig verehrt. Heutzutage dient die Kirche der englischsprachigen katholischen Gemeinde in Krakau.

1085

Wladyslaw I.

Die Ruinen der Kirche Sant'Egidio di Pantano stehen 3 km östlich von San Giovanni Rotondo, am Fuße des Monte Calvo auf einer natürlichen Terrasse, genannt Pantano, am Gargano. Die Existenz der Kirche Sant'Egidio wird zum ersten Mal im Jahre 1086 durch eine Schenkung des normannischen Grafen Enrico, Herr von Monte Sant'Angelo, an die Benediktinerabtei der Heiligen Dreifaltigkeit von Cava de' Tirreni bezeugt. Die Kirche bestand ursprünglich aus einem kleinen Kern, der später durch die Mönche erweitert wird. Für die Betreuunhg der Pilger, die entlang der "Via Francesca" in die Stadt Monte Sant'Angelo gehen, um das Glimmerheiligtum zu besuchen, kann Prior Cavensi weiteres Land erwerben und auch ein, in einem Dokument vom Juli 1113 erwähntes "hospitalis Sancti Benedicti" errichten.Im 12. Jahrhundert wird in der Nähe dieser Mönchsgemeinschaft ein Dorf gegründet. Im 14.Jahrhundert sind noch einige Mönche in Sant'Egidio anwesend, die ein Einsiedlerleben führen. In den Dokumenten, die im Besitz der Abtei von Cava de' Tirreni sind, gibt es einen Hinweis, dass ein Gemälde "Unserer Lieben Frau" auf dem Hochaltar der Kirche platziert ist. Über dem runde Eingangsportal aus weichem Kalkstein befindet sich ein einfaches kreisförmiges Rosenfenster aus Kalkstein, von dem nur der untere Teil erhalten geblieben ist. Die Apsis (im Osten) zeichnet sich durch eine einfache romanische Monophore aus. Die Innenwände, einst mit Fresken geschmückt, sind heute ohne Putz, so dass das Mauerwerk frei ist.

1086 wird erwähnt, dass der Eigentümer eines Grundstückes im Norden von Oxford eine romanische Kirche erbauen soll. Die Kirche St. Giles wird 1120 fertig und vom großen Kartäusermönch und Bischof St. Hugh von Lincoln im Jahr 1138 geweiht. Ein auf der westlichen Säule des Turmes eingeschnittes Kreuz erinnert an diese Weihe. Zum Zeitpunkt ihrer Gründung stand die St. Giles Kirche außerhalb der Stadtmauer inmitten von Feldern. Kaiserin Matilda vermacht ihrem Sohn Henry Plantagenet (dem späteren Heinrich II.) die Kirche und das neu geschaffene Godstow Kloster. Nach der Auflösung der Klöster im Jahre 1535 erhält Dr. George Owen von Godstow, der Arzt von Heinrich VIII., die St. Giles Kirche samt ihren Ländereien. Sein Sohn vermacht 1573 das Anwesen Sir Thomas White, Lord Mayor von London, der im Jahre 1555 das Zisterzienserhaus St. Bernhard als "Johannes Hochschule" neu begründet. Heute noch wird am Montag nach dem Sonntag des St. Giles' Day (1. September) eine Messe gelesen.

St. Idzi in Giebułtów, eine römisch-katholische Pfarrkirche im Dorf Giebułtów im Bezirk Krakau. Die erste Kirche wurde von Judyta , der Frau von Władysław Herman, im Jahre 1086 gegründet. Wie schon einige andere Votivkirchen von Prinz Władysław Herman ist sie als Dank anlässlich der Geburt seines Sohnes und Thronerben Bolesław III. dem hl. Ägidius gewidmet. Die jetzige Kirche wird in den Jahren um 1601 gebaut und 1604 geweiht, wobei sie dem Vorgängerbau angepasst wird. Stifter dieser Kirche sind Jakub Tomaszewski von Bończa und Barbara Pisarska von Szreniawa. Der Backsteinkirche ist ein Chor mit einer halbkreisförmigen Apsis angeschlossen. Außerdem wird dem Presbyterium eine Kapelle mit einem Rippengewölbe hinzugefügt.

1086
Oxford

St. Ägidius ist eine evangelische Pfarrkirche des kleinen Winzerdorfs St. Ilgen von Sulzburg bei Freiburg im Breisgau. 1089 wird die Kirche in den Annalen des Klosters St. Peter die „Ecclesia ad Tiliam“ als „ad Sanctum Aegidium vulgo St. Ilg“ erstmals erwähnt. 1323 heißt sie „sant Gylien“, 1360 „sant Gylgen“, 1370 „capella s. Egidii“, um 1500 „S. Gilgenkapelle zu S. Gilgen“. Für die Herleitung ihres Patroziniums gibt es drei Erklärungen: Zum Einen vom hl. Ägidius selbt, zum Zweiten von der Legende bezüglich der 3 weißen Lilien nahe bei Saint-Gilles-du-Gard, zumal „Ilge“ oder „Gilge“ alemannisch für Lilie steht oder von der Legende hl. Ottilie, wenn man von deren Namen die erste Silbe weglässt, sodass daraus St. Iljen oder St. Ilgen wird. Der spätromanische Bau samt dem Untergeschoss des Turmes stammt vom Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts, die restlichen Bauteile aus der frühen Gotik. Im Dreißigjährigen Krieg wird die Kirche ausgeraubt. 1902/04 und 1985/89 renoviert.

1089 St. Ilgen

Einweihung der dem Patron der Kaufleute, dem hl. Ägydius, gewidmeten Dorfkirche von Nennersdorf bei Leoben, einer Eigenkirche des Salzburger Hochstiftes, die auf dem, von der Gösser Äbtissin Richardis dem Erzbischof Gebhard von Salzburg überlassenen slawischen Grund eines gewissen Nennding, im Nenndingerdorf, nahe der alten römischen Poststraße erbaut wurde. Später geht das Dorf samt Kirche in den Besitz von Stift Admont über, um schließlich von den Türken zerstört zu werden.

1090

St.Giles Cripplegate St.Giles Cripplegate
St.Giles Cripplegate St.Giles Cripplegate Cripplegate

1090 entsteht in London anstelle einer frühen sächsische Kapelle aus Lehm eine unter Bischof Alfune erbaute normannische Kirche, die dem St. Giles gewidmet wird. Das Wort "Cripplegate" kommt aus dem angelsächsischen "cruplegate" und bezeichnet einen, vom außerhalb der Stadt, auf einer Insel inmitten eines Moores liegenden Cripplegate, zum einzigen Tor und Wachturm der Stadtmauer von London führenden Tunnel. "St. Giles without Cripplegate" ist eine der wenigen verbliebenen mittelalterlichen Kirchen in der City of London.

Auch in der Ortschaft Saint-Gilles in der Normandie ist die Kirche dem St. Gilles geweiht.

Die doppelgeschossige romanische Kapelle Saint-Gilles liegt in unmittelbarer Nähe zum Burgviertel der Stadt Pons im Département Charente-Maritime und entstammt dem späten 11. Jahrhundert. Der Bau dürfte dem im Jahre 1179 durch Richard Löwenherz zerstörten Donjon als Burgkapelle gedient haben. Im Verlauf der Französischen Revolution seiner sakralen Funktionen beraubt, wird der Kirchenbau im Jahre 1879 als Archäologisches Museum wiedereröffnet.

Saint-Gilles Pons

König Ladislaus I. von Ungarn (1040 bis 1095) verteidigt durch seine geschickte Politik - er unterhält gute Verbindungen zum polnischen König Boleslaw II. - Ungarn gegenüber den Ansprüchen der deutschen Franken und fördert die Christianisierung des Ostens, indem er die Angriffe der heidnischen Kumanen abwehrt, in Agram ein Bistum errichtet und als Anhänger der gregorianische Reformbewegung in Ungarn mehrere Klöster gründet. Weil seine Gemahlin Adelheid von Schwaben keinen männlichen Erben bekommt, erinnert sich Ladislaus an die Geschichte von Judith von Böhmen, der Frau des polnischen Königs Władysław I., die auch erst durch die Fürbitte an den hl. Ägidius einem Sohn das Leben schenkt. Er gründet südöstlich des Plattensees die Benediktinerabtei Somogyvar, die er im Jahre 1091 in Anwesenheit des päpstlichen Legaten dem hl. Ägidius weiht, woraus sich die Verehrung dieses Heiligen in Ungarn erklären lässt. Aus dem Briefverkehr mit Abt Hugues von Saint Gilles geht hervor, dass zwischen den beiden Klöstern eine enge Verbindung besteht und nur Franzosen Brüder des ungarischen Klosters sind, welches schließlich von den Türken zerstört wird.

Das papsttreue rheinfränkische Geschlecht der Spanheimer gründet ihr Familienstift St. Paul im Lavanttal.

1091

Somogyvar Somogyvar Somogyvar
St. Paul St. Paul

Der Babenberger Herzog Leopold III. der Heilige, Fromme 1073 bis 15.11.1136), Markgraf der bairischen "Marcha orientalis" (Ostarichi), wendet sich im Streit zwischen Kaiser Heinrich IV. und seinem Sohn Heinrich V. Letzterem zu und heiratet dessen Schwester Agnes. Es kommt zur Erschließung der Waldgebiete bis zur Krems und Kamp, indem er die pfarrliche Organisation fördert und die Stifte von Melk, Klosterneuburg und Heiligenkreuz begründet, welche in enger Beziehung zu den Reformklöstern in Süddeutschland und am Rhein stehen.

Papst Urban II., vorher Prior von Cluny und Vertrauter von Papst Gregor VII., ruft auf der Synode von Clermont unter dem Motto "Gott will es!" zum ersten Kreuzzug auf, mit dem Ziel der Rückeroberung des heiligen Landes und Jerusalems von den Ungläubigen. Französische und normannische Ritter ziehen donauabwärts durch Österreich und Ungarn; dadurch ziehen erstmals große Menschenmengen plündernd durch das Land.
1095 Leopold III. Urban II. Urban II. Gottfried von Bouillon

Aus den Reformbestrebungen, die ursprünglichen Benediktinierregeln wieder zur Geltung zu bringen, gründet nahe von Cluny der Benediktinermönch Robert von Molesmed das Kloster von Citeaux und den Orden der Zisterzienser.
Mit dieser von Frankreich ausgehenden kirchlichen Reformbewegung kommt es zu großen, oft über weite Entfernungen führende Wallfahrtsbewegungen, wie z.B. aus Deutschland über die „Oberstraße“, von Einsiedeln, Rhone abwärts, über St. Gilles und die Pyrenäen nach Santiago de Compostela. Auch die sich um diese Zeit in Deutschland ausbreitende Ägidius-Verehrung steht damit im Zusammenhang.

1098

Citeaux Citeaux

In diese Zeit fällt auch der Beginn der auf den Überresten der romanischen Kirche erbauten Krypta von Saint-Gilles, in deren Mitte sich der Steinsarg mit den Gebeinen des Heiligen befindet. Der Sarkophag trägt die Inschrift "INH TML QI CB AEGD" (was "IN HOC TUMULO QUIESCIT CORPUS BEATI AEGIDII", übersetzt „In diesem Grab ruht der Körper des glückseligen Aegidius“ bedeutet). Die immense dreischiffige Unterkirche ist 60m lang und 33m breit, um die am Grab von Saint Gilles betenden Pilgerströme aufnehmen zu können.
Nach seinem Aufruf zum ersten Kreuzzug auf dem Konzil von Clermont am 27. November 1095 stattet Papst Urban II. Saint-Gilles einen offiziellen Besuch ab, um den Altar einzuweihen.
Saint-Gilles Krypta Krypta Saint-Gilles Saint-Gilles Krypta

Bischof Burkhard von Utrecht (1055 bis 1112), Sohn von Graf Kuno von Lechsgemünd und dessen Frau Mathilde, einer Schwester des Grafen Liutold und treuer Anhänger von Kaiser Heinrich IV. im Investiturstreit, unternehmen eine Pilgerreise nach St. Gilles (ad Sanctum Ægidium peregre profectus).

Bestehen der dem hl. Ägidius und dem hl. Koloman geweihte Pfarrkirche in von Steyr, die 1275 urkundlich genannt wird ("ecclesia sancti Egidii in Styria"). Die römisch-katholische Stadtpfarrkirche Steyr ist dem Heiligen Ägidius und dem Heiligen Koloman geweiht. Sie wird im 15. Jahrhundert in gotischem Stil errichtet und ist das bedeutendste Sakralgebäude der Stadt Steyr (Oberösterreich). Die namentliche Sicherstellung der Kirche erfolgt 1275 in Zusammenhang mit einem Besitzstreit. Bei einem Stadtbrand 1303 wird die Kirche in Mitleidenschaft gezogen. Um 1300 wird die Filialkirche zur Pfarre erhoben wurde. Der Umbau der Stadtpfarrkirche wird nach dem Plan des Hüttenmeisters des Wiener Stephansdomes, Hans Puchspaum, 1443 begonnen. 1479 bennt der fast fertiggestellte Turm und 1522 bei einem Stadtbrand die Kirche ab. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wirken an der Stadtpfarrkirche evangelische Prediger, nachdem die Bürger der Stadt zur Lehre Martin Luthers gewechselt sind. In den fünfzig Jahren der evangelischen Einflussnahme entsteht die westliche Vorhalle. Um die Wende zum 17. Jahrhundert beherrschen Benediktinermönche aus Garsten die weitere Entwicklung der Kirche. Es kommt zur Barockisierung. 1688 malt Carl Ritter von Reslfeld das Altarbild für den Hochaltar. Nach der Aufhebung des Stiftes Garsten übernehmen Linzer Diözesanpriester die Seelsorge. Adalbert Stifter fördert als Denkmalpfleger des Landes die neugotische Überarbeitung des Inneren. Die barocke Ausstattung wird dabei weitgehend entfernt. 1876 wird nach Plänen des Wiener Dombaumeisters und dem Erbauer des Wiener Rathauses Friedrich von Schmidt der heutige neugotische Aufsatz ausgeführt. Ab 1884 hielt sich Anton Bruckner den Sommer über in Steyr auf und wohnte im Alten Pfarrhof. Dort komponiert er 1886 bis 1894 Teile der 8. und 9. Sinfonie
.

Die romanische Klosterkirche St. Gilles in Chamalières wird im späten 11. oder frühen 12. Jahrhundert erbaut und zeigt Einflüsse von Cluny und von der Kathedrale von Le Puy-en-Velay, aber auch arabische.

Die evangelische Stadtkirche St. Aegidien steht im Stadtteil Oberlind der Stadt Sonneberg in Thüringen an Stelle einer Kapelle des Jahres 1100. Im Jahr 1444 wird sie auf einer Urkunde erstmals erwähnt, als die Bürger einen Altar stiften. 1479 wird um die Kirche ein Wassergraben und eine Befestigungsmauer gebaut; St. Aegidien wird eine Burg. Von 1618 bis 1648 wüten die kriegerischen Horden des Dreißigjährigen Krieges. Ab 1692 erfolgt eine vollständige Erneuerung der Kirche.

1100 Steyr Chamalières Oberlind

1084 wird Rom von den Normannen unter Robert Guiscard geplündert und dabei auch die Basilika San Clemente schwer beschädigt. Auf Betreiben des damaligen Kardinalpriesters Anastasius von San Clemente (1099-1125) wird die Ruine der alten Kirche aus dem 4. Jh. mit Bauschutt aufgefüllt und als Fundament für die heutige Kirche (1108-1128) verwendet. Zur Stabilisierung werden die Bögen zwischen den Säulen vermauert und die Flächen mit Fresken ausgestattet. Die heutige Kirche liegt somit ca. 20 Meter über dem ersten Niveau aus der Römerzeit. Sie hat etwas kleinere Ausmaße als der frühchristliche Bau. Der Innenhof (Atrium) zeigt einen vierseitigen Portikus mit ionischen Säulen. Das Innere der Basilika unterteilt sich wie früher in drei Schiffe, die jeweils in einer Apsis enden. In der Mitte des Hauptschiffes befindet sich die von den alten Chorschranken begrenzte Schola Cantorum. Dahinter in der Hauptapsis stehen das Ziborium mit dem Altar und Märtyrergrab sowie die Bischofskathedra und der Ambo aus dem 6. Jahrhundert der Vorgängerkirche; das Mosaik eines Triumphbogens zeigt Christus Pantokrator unter den Symbolen der vier Evangelisten sowie dem hl. Laurentius und Jesaja (links) und dem hl. Petrus, Clemens und Jeremias (rechts). Am westlichen Ende des Südschiffes liegt die Grabstätte mit den Reliquien des 869 verstorbenen Slawenapostels Kyrill (827-869). Zusammen mit seinem Bruder Method (869 Bischof Pannonien) hat er das Grab des hl. Clemens auf der Halbinsel Krim gefunden und 867 dessen Gebeine als Reliquie nach Rom zu Papst Hadrian II. (792-872) gebracht. Der Kirche werden später mehrere Kapellen angebaut und um 1600 der Glockenturm errichtet. 1645 wird die Kirche von Kardinal Camillo Pamphilj den Dominikanern übertragen und schließlich 1655 den aus Irland geflüchteten Dominikanern überantwortet. Von 1715 bis 1719 wird die Kirche von Carlo Stefano Fontana barock umgestaltet.

San Clemente
Die St.-Aegidius-Kirche ist eine katholische Kirche in St. Ilgen, einem Stadtteil von Leimen. "St. Ilgen" ist eine der im deutschen Sprachraum bekannten Namensvarianten des hl. Ägidius wie Ägydius, Egidius, Egydius, Ilg, Ilgen, Jilg, Gilg, Gilgian oder Gilgen. Im Jahr 1100 schenkt Bischof Johannes von Speyer dem Kloster Sinsheim den Besitz St. Ilgen. 1156 gründet dort Abt Johannes mit 3 Mönchen eine Propstei. mit zunächst drei Mönchen. Propst Rudolf vollendet dann Ende des 12. Jahrhunderts die St.-Aegidius-Kirche, die im Zentrum des Klosterbezirkes von St. Ilgen steht. Im Tympanon befindet sich eine Reliefdarstellung von Christus, an dessen Seite zwei Männer knieen, einer davon St. Aegidius, der Patron von Kloster und Kirche, der von Christus den Hirtenstab erhält. 1474 verkauft das Kloster Sinsheim die Propstei St. Ilgen an Kurfürst Friedrich von der Pfalz, der sie zwei Jahre später dem Dominikanerkloster Heidelberg schenkt. Als dieses 1551 aufgelöst wird, endet auch das Kloster St. Ilgen. Die Klosterkirche wird Pfarrkirche. Nach der Reformation 1556 fällt die Kirche 1707 wieder an die Katholiken. Zwischen 1780 und 1784 wird die St.-Aegidius-Kirche umgebaut. Der letzte große Umbau erfolgt von 1993 bis 1995. Im rechten Seitenaltar einer Darstellung des hl. Aegidius als Einsiedler. Die St.-Aegidius-Kirche in Melkendorf gehört zu den ältesten Kirchen in Oberfranken und ist dem Sankt Aegidius geweiht. Zwei unter dem Fußboden des Kirchenschiffes gefundene Kapitelle bezeugen einen romanischen Kirchenbau um das Jahr 1100, dem vermutlich ein Bau aus Holz vorausgeht. Die Kirche aus der vorgotischen Zeit um 1227 wird 1430 von den Hussiten zerstört. Im Markgrafenkrieg von 1553 wird das Dorf samt Kirchenburg und Pfarrhaus bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Aber schon drei Jahre später, 1556, beginnt der Wiederaufbau. Während des 30jährigen Krieges von 1632 bis 1634 erleidet die Kirche und Ortschaft wiederum großen Schaden. In den Jahren 1730/31 wird die Kirche völlig umgebaut und erneuert. leimenLeimen Melkendorf

1101 gründet Königin Mathilde, die Frau von Heinrich I., auf einem isolierten Gelände außerhalb der Stadtmauern von London ein Krankenhaus für Aussätzige mit einer kleinen angeschlossenen St.-Giles-Kapelle. Rund um das Kloster entwickelt sich im Laufe der Zeit ein Dorf und im Jahre 1542 wird das nach wie vor am Stadtrand von London befindliche Kirchlein zur Pfarrkirche "St. Giles-in-the-Field" erhoben, umgeben von einem Friedhof für die Lepra- und Pestopfer. Während des fünfzehnten Jahrhunderts wurden die Galgen von Smithfield in der Stadt London An der nordwestlichen Ecke der St. Giles Church, wo sich die Hog Lane mit der St.Giles-Street kreuzt, befindet sich ein Galgen, wo den zum Tode Verurteilten auf dem Weg dorthin am Tor des Kirchhofes als letzte Erfrischung in ihrem Leben eine Schale Ale, die "St Giles 'Bowl", angeboten wird. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts brefindet sich die Kirche St.Giles noch immer am Rande der Stadt und zeigt einen von einer Kuppel bedeckten runden Turm. Zwischen 1623-1630 wird sie dann durch einen gotischen Backsteinbau ersetzt. Die Hog Lane teilt jetzt die Slums von St Giles: Auf der einen Seite siedeln die Ausländer, im Speziellen die französischen Seidenhändler, auf der gegenüberliegenden Straßenseite haust der englische Pöbel.

1101 St.Giles in the Fields Morgen St.Giles in the Fields

Nach der Eroberung von Tripoli (Libanon) befiehlt der Kreuzritter Raymond de Saint-Gilles auf dem, die Stadt dominierenden Mont-Pèlerin eine Festung zu erbauen. Sie trägt den Namen "Qual'at Sinjil".

1103 Qual'at Sinjil Qual'at.Sinjil

Otto I. der Heilige von Bamberg (1060 bis 1139), der als Kanzler von Kaiser Heinrich IV. den Dombau zu Speyer leitet, wird im Jahre 1102 von diesem zum Bischof von Bamberg ernannt. Als dieser vermittelt Otto im Investiturstreit und missioniert auf Bitte von Herzog Bolesław III. ganz Pommern, nachdem dieser zuvor das heidnische Polen besiegt hatte, ganz Pommern. Zwischen Kärnten und Sachsen gründet und reformiert er über 30 Klöster und Stifte, darunter auch 1106 die Kirche St. Ägid in Saifnitz (Camporosso), und weiht, nachdem ein Stiftsherr von St. Jakob in Bamberg von einer Wallfahrt nach St. Gilles eine Ägidius-Reliquie mitgebracht hat, am 11. September 1121 auf dem Michelsberg in Bamberg eine Aegydiuskirche ein, wodurch sich der Kult um diesen Heiligen in der Stadt und im Lande auszubreiten beginnt.

1106 Otto I. Saifnitz Bamberg Bamberg

1108 wird in Kleincomburg durch Wignand von Mainz und Graf Heinrich von Comburg-Rothenburg ein Frauenkloster mit einer romanischen St. Ägidius Basilika im schlichten Hirsauer Stil gegründet. Ihrer beide Gemahlinnen sind dort als Nonnen eingetreten. In einer Urkunde von 1291 werden ein Propst, eine Meisterin ("magistra") und Nonnen bei St. Ägidius ("dominae sancti Egidii aput Camberg") erwähnt, die einen Anteil an der Schwäbisch Haller Saline besitzen. Seit dem 13. Jahrhundert ist die Kleincomburg Sitz einer Propstei des Klosters Comburg, die bis in das 15. Jahrhundert besteht. 1684 überlässt Comburg die Kleincomburg dem Kapuzinerorden, der zuerst ein Hospiz, 1713 dann ein Kloster einrichtet, das Württemberg im Jahre 1802 aufhebt. Nach einem Zwischenspiel als Franziskanerinnenkloster (1861–1867) wird die Anlage von 1877 bis 2015 als Außenstelle der Justizvollzugsanstalt Schwäbisch Hall genutzt.

1108 Kleincomburg Kleincomburg kleincomburg


In der zur Zeit der Christianisierung der Alpenslawen um 750 erbauten Eigenkirche der Salzburger Dompröpste von St. Rupert in Weißpriach, im Lungau, nahe Tamsweg, an der alten Tauernstraße gelegen, entsteht 1110 ein Freskenzyklus mit der frühesten bildlichen Darstellung der Ägidius-Legende.

1110 Weispriach-AegidiusWeisspriachWeißpriach

Konrad I. von Abensberg (1075 bis 9.4.1147), der trotz des Investitursverbot von Kaiser Heinrich V. gegen den in Salzburg regierenden Gegenerzbischof Berthold von Moosburg zum Erzbischof von Salzburg erhoben wird, begleitet den Kaiser auf seiner Reise nach Rom, wo dieser Papst Paschalis II. und dessen Kardinäle gefangen nimmt. Konrad, der sich darauf hin im Investitutstreit auf Seiten des Papstes stellt, muss fliehen.

1111 Erzbischof Conrad I. Heinrich V.

Die Kirche St. Giles in Durham wird im Jahre 1112 durch Bischof Ranulf Flambard für das Kepier Krankenhaus gegründet. Bei einem Streit um das Bistum Durham 1143 wird Bischof Wilhelm vom schottischen Kanzler William Comyn gezwungen, in der Kirche Zuflucht zu suchen. Als Folge wird das Krankenhaus und die Kirche teilweise zerstört. Im Jahr 1180 erfolgen unter Bischof Hugh Le Puiset umfangreiche Bau- und Sanierungsarbeiten. Nachdem im frühen 19. Jahrhundert anfänglich erwogen wird, die Kirche abzureißen, wird sie schließlich doch zwischen 1873-1876 restauriert und erweitert. Das heutige Gebäude enthält noch einige Reste des Flambard-Stil von 1114.

Der polnische Herzog Graf Bolesław III. Schiefmund (20.8.1085 bis 28.10.1138), der sich sehr um die Missionierung Pommers bemüht, unternimmt im Jahre 1112 zur Sühne eine Wallfahrt zum Kloster Somogyvár in Ungarn, weil er im Streit seinen Halbbruder Zbigniew blenden lässt und einen Meineid geschworen hat. Auf der Rückkehr wird er von einem spanischen Mönch namens Bernhard (auch Gallus Anonymus genannt) begleitet, der ursprünglich vom Kloster St. Gilles in Südfrankreich über Italien zur Filiale nach Somogyvár gekommen war und als Autor der "Gesta Hungarorum" sowie der ersten polnischen Chronik gilt. In dieser berichtet er unter anderem, dass die Eltern Boleslaws vor dessen Geburt zu Fuß zum Heiligtum des Ägidius pilgerten.

Die römisch-katholische Kapelle St. Idzi auf dem Friedhof in Krobi im romanischen Stil ist eines der ältesten Objekte christlicher Verehrung in Großpolen. Eine Legende besagt, dass sie an der Stelle einer ehemaligen Einsiedelei errichtet wurde, in der ein alter Mann lebte, der den Tod überlistete. St. Idzi wird zu Beginn des 12. Jahrhunderts gegründet, wahrscheinlich aus der Gründung von Władysław Herman oder Piotr Włostowic und dient bis 1767 als Pfarrkirche. 1440 wird sie auf Initiative des Bischofs von Posen, Andrzej Bniński, erneuert. 1605 wird das Portal und der Westgiebel renoviert und 1802 eine neue Decke gelegt und die Wände repariert. 1929 werden erneut Bauarbeiten an den Decken und Fassaden durchgeführt. Die Kapelle ist aus gehauenem Feldstein mit Sandsteinverkleidungen gebaut. Die Apsis besteht aus Ziegeln.

1112

Durham Borislaw III.

In einer Weltchronik, dem gefälschten Codex 30, der Reiner Stiftsbibliothek wird erstmals Graz erwähnt: "MCXV Concremate sunt triginta mulieres in grecz una die". 1115 Codex 30 1115 Grecz

Der hl. Bernhard, der 1113 mit 30 Gefährten in das Kloster von Citeaux eingetreten war, gründet 1115 die Zisterzienserabtei Clairvaux und wird deren erster Abt. Ziel der Zisterzienser ist eine Erneuerung des klösterlichen Lebens durch eine strenge asketische Befolgung der Regeln des hl. Benedikts.

Hl. Bernhard Clairvaux Hl. Bernhard

Errichtung der Propsteikirche St. Aegidien, auch Liebfrauenmünster, am Aegidienmarkt in Braunschweig. Die Aegidienkirche ist die katholische Hauptkirche der Stadt Braunschweig. Das Baudenkmal ist eine turmlose gotische Hallenkirche am ansteigenden Südrand der Innenstadt und wird auch Liebfrauenmünster St. Aegidien genannt. Als ihr romanischer Vorgängerbau aus dem Jahre 1115, der 1278 niederbrennt, ist sie Abteikirche des von Markgräfin Gertrud der Jüngeren von Braunschweig gestifteten Benediktinerklosters St. Maria und St. Aegidius. Nach dessen Aufhebung ev.-luth. Pfarrkirche und im 19. Jahrhundert als Ägidienhalle profan genutzt, ist sie seit 1945 Pfarrkirche der katholischen Propsteigemeinde St. Aegidien des Dekanats Braunschweig und gehört zum Bistum Hildesheim. Teile des ehemaligen Klosters beherbergen seit 1902 Teile des Braunschweigischen Landesmuseums. Die Einrichtung des Klosters erfolgt durch Abt Heinrich von Bursfelde; erster Abt wird nach 1117 Gozwin aus Ilsenburg. Im 12. Jahrhundert erlebt das Kloster eine Blütezeit, nicht zuletzt durch den durch die Gründerin initiierten Reliquienkult um den heiligen Auctor, der im Jahre 1200 zum Schutzpatron der Stadt Braunschweig erhoben wird. Der mit dem Förderer des Klosters, Herzog Heinrich dem Löwen, befreundete Abt Heinrich I. wird im Jahre 1173 zum Bischof von Lübeck ernannt, wo er das Tochterkloster St. Johannis gründet. Auf den romanischen Gründungsbau folgt nach dem Brand im Jahre 1278 ein vollständiger Neubau im Stile französischer Kathedralgotik. Die Gesamtweihe erfolgt 1478. Im Jahre 1528 schließen sich – wie die Bürger Braunschweigs – auch die Mönche von St. Aegidien der Reformation an. Der Konvent wird aufgelöst und die Klosterkirche als ev.-luth. Pfarrkirche für die Klosterfreiheit genutzt. Die Stadt übernimmt 1542 die Verwaltung des Klosters, welches kurz darauf bis zum Jahre 1571 von Zisterzienserinnen des Klosters Heiligkreuz auf dem Braunschweiger Rennelberg bezogen wird. 1546, als Katharina von Bora, die Lutherin, aus Wittenberg flieht, findet sie hier Zuflucht. Ab 1605 wird das Kloster als evangelisches Frauenkonvent genutzt. 1717 wird die Aegidienkirche im Stile des Barock ausgestattet. Im Jahre 1811 erfolgt die Aufhebung als Pfarrkirche, im Folgejahr wird das Inventar samt Kirchenglocken versteigert. Infolge der Einrichtung eines Kreisgefängnisses in den ehemaligen Klostergebäuden im Jahre 1832 wird der evangelische Aegidienkonvent in die Innenstadt (Kleine Burg) verlegt. Die Kirche selbst dient als Militärdepot und Magazin und seit 1836 als Konzertsaal. Im Jahre 1885 wird das Gefängnis aufgrund des geringen Sicherheitsstandards auf den Rennelberg verlegt. Ab 1902 werden Kloster und Kirche als Ausstellungsraum des „Vaterländischen Museums für Braunschweigische Landesgeschichte“, des späteren Braunschweigischen Landesmuseums, genutzt, noch heute befindet sich ein Teil des Museums im ehemaligen Benediktinerkloster. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Gebäude stark beschädigt. Am 1. September 1945 wird die Kirche St. Aegidien der katholischen St. Nicolaigemeinde übergeben, die ihre Kirche am 15. Oktober 1944 bei einem Bombenangriff verloren hat. Am 12. Dezember 1948 findet der erste Gottesdienst seit 1811, der erste katholische Gottesdienst seit 1528 statt, und die Kirche wird durch den Hildesheimer Bischof Joseph Godehard Machens wieder der kirchlichen Nutzung übergeben. Nach dem Erwerb der St. Aegidienkirche durch die Diözese im Jahre 1958 erfolgt am 8. Dezember 1959 die Neuweihe als Münster zu Ehren der Unbefleckten Empfängnis durch Bischof Heinrich Maria Janssen. Umfangreiche Außen- und Innenrenovierungen finden in den Jahren 1974 bis 1979 statt, wobei die durch die brunonische Markgräfin Gertrud der Jüngeren von Braunschweig dort beigesetzten Reliquien des Stadtpatrons St. Auctor wieder aufgefunden werden. Seit dem 1. Januar 1980 trägt die Gemeinde St. Nicolai den Namen St. Aegidien. Braunschweig

Die Abtei von Saint-Gilles zählt Anfang des 12. Jahrhunderts neben Jerusalem, Rom und Santiago de Compostela zu den vier großen Wallfahrtszielen der Christenheit. Zusätzlich ist sie Sammelpunkt für Jakobspilger, die von Süddeutschland und Italien aus über die „Via Tolosana“ Richtung Spanien strömen oder sich vom naheliegenden Seehafen an der Petit Rhône nach Rom und weiter ins Heilige Land einschiffen.
Saint Gilles erlebt durch diese Ägidius-Verehrung einen derartigen Aufschwung, dass sich die Mönche entschließen, an Stelle der drei ursprünglichen Kirchen (die kleinste Notre Dame; die von Ägidius selbst erbaute Saint Pierre und die von den Mönchen des Flaviustales über dem Grab des Heiligen errichtete Kirche) einen völlig neuen, großen Kirchenbau zu beginnen. Die auf der Außenwand des südlichen Seitenschiffs der Krypta eingemeißelte Inschrift "ANNO DOMINI MCXVI HOC TEMPLUM SANCTI AEGIDII AEDIFICARIi CEPIT MENSA FERIA II IN OCTAVO PASCE" beweist, dass dieses, dem heiligen Ägidius gewidmete Gotteshauses nach Fertigstellung der Krypta im Monat April 1116 am Ostermontag begonnen wird. Die romanische Abtei weist nach dem Vorbild von Cluny, dem Urbild der Pilgerkirche, im Zentrum den Bau der „ecclesia major“ mit drei Krypten, einer „Petruskirche“ mit einem, von einem Kapellenkranz umkränzten Chor sowie eine ausgedehnte Vorhalle auf, umgeben von einer Reihe zusätzlicher Klostergebäude. Die Kirche misst eine Länge von 100m und ist 33 Meter breit. Die Höhe des Mittelschiffs beträgt etwa 26 Meter, die der Seitenschiffe 15m. Das dreischiffige Langhaus wird von halbrunden Tonnengewölben überdeckt. Üer dem südlichen Arm des Querhauses erhebt sich ein Glockenturm, der über eine steinerne Spindeltreppe mit fächerartig um einen Kern gewundene Stufen bestiegen werden kann (Vis de St-Gilles). An die Südwand der Klosterkirche schließt ein Konventgebäude mit einem Kreuzgang an. Seinen Abschluss findet das Bauwerk mit der zwischen 1125 und 1153 geschaffenen Portalfassade, einer monumentalen Schauwand mittelalterlicher Ikonographie.

Die teilweise erhaltene Wand des nördlichen Seitenschiff, ein Altartisch inmitten dere spärlichen Fragmente der ehemaligen halbkreisförmigen Chorapsis, die freistehende Spindeltreppe sowie eine Ansammlung von Gräbern mit menschlichenr Gebeinen geben noch heute eine Vorstellung von der einzigartigen Architektur der ehemaligen romanischen Anlage des 12. Jahrhunderts. Aus dem Stein gemeißelte Skulpturen, wie der fein gearbeitet Kopf eines Mannes mit Haube, das Gesicht eines Handwerkers im Schlussstein eines Kreuzrippengewölbes oder der vom Gewicht eines Steines zerquetschte Körper eines gefallenen Kameraden an der Basis eines Pfeilers geben Zeugnis vom Baugeschehen und sind Erinnerung und Hommage an die mittelalterlichen Bauleute.

Durch die Streitigkeiten zwischen Frankreich und England nach der Mitte des 12. Jahrhunderts flaut die Pilgerbewegung nach Spanien ab.

1116 Saint-Gilles Saint-Gilles Saint-Gilles
Saint-Gilles Saint-Gilles Saint-Gilles Vis St. Gilles Vis
St.Gilles Saint-Gilles Saint-Gilles Saint-Gilles
Bau der bereits 854 erstmalig urkundlich erwähnten St. Giles Cathedral von Edinburgh in Schottland. 1120 St. Giles Cathedral Sr. Giles Cathedral
Als Erzbischof Konrad I. von Abendsberg (1075 - 9.4.1147) aus seinem Exil nach Salzburg zurückkehrt, beginnt er seine Arbeit als Reformator und Organisator der Diözese. Sein Reformverband umfasst die Salzburger Kirchenprovinz, die Diözese Augsburg und das Patriarch Aquileia. Er setzt in seinen 17 neu gegründeten oder reformierten Stifte die Regeln der Augustiner-Chorherren durch, befestigt die Festen Hohensalzburg, Werfen und Friesach sowie etliche Burgen wie Seggau und Pettau in der Steiermark und fördert Handel und Verkehr. Man nennt ihn deshalb auch den zweiten Gründer der Kirche von Salzburg. 1121 Konrad I. Seggau

Mit dem Vertrag zwischen dem Staat und der Kirche, dem Konkordat zwischen dem römisch-deutschen Kaiser Heinrich V. und Papst Calixt II., in Worms wird der Investitutrstreit beigelegt. Die Verleihung von Ring und Stab, den Symbolen für die geistliche Ehe mit der Kirche und das priesterliche Hirtentum, steht nur mehr der Kirche zu, der Kaiser wiederum belehnt die Erwählten mit den weltlichen Hoheitsrechten durch die Übergabe des Zepters. Das Eigenkirchenrecht ist durch das Patronatsrecht ersetzt, nicht aber geistliche: die Klöster bleiben dem dem Papst unterstellt.

Nach dem Tod des letzten Eppensteiners, Herzog Heinrich III. von Kärnten (um 1050 bis 4.12.1122), sowie des Traungauers Otakars II. erbt dessen Sohn Leopold I. der Starke (dessen bisherige Machtzentren in Steyr und Fischau waren) am 4. Dezember die Ländereien des Eppensteiner Geschlechtes, die vom Semmering bis zum Tagliamento reichen. Aus diesen Gebieten um Enns, Steyr, Murau, St. Lambrecht, Graslupp, Neumarkt, Leoben, Bruck, Mürzzuschlag, Marirazell, den Wiener Neustädter Raum und Voitsberg formt Liutpold der Tapfere die Steiermark, leitet den Ausbau der Landesherrschaft ein und nennt sich als Erster "Markgraf der Steiermark". Er errichtet in Hartberg die erste Traungauer-Pfalz und betreibt die Gründung des ältesten Zisterzienserklosters Österreichs in Rein, wo er auch 1129 begraben wird. Das Jahr 1122 kann somit als das Geburtsjahr der Steiermark betrachtet werden.

Das im Ennstal ansässige Geschlecht mit dem Namen "During"nennt sich "von Dunkelstein". Die Söhne eines During heißen Heinrich, Adalbero, Ulrich und Pilgrim.
In diese Zeit der Geburtsstunde der Steiermark fällt auch die Stadtgründung von Graz: Der hochfreie Adelige aus dem bairischen Geschlecht der Aribonen, Bernhard (Bero oder Benno) von Stübing (bis 1152), ist Besitzer des Grazer Bodens und des Schlosses Stübing. Er lässt die Aulandschaft entlang der Mur mit Dörfern besiedeln und durch seinen Gefolgsmann Hadmar vom Ennstal die neue Herrschaftsburg auf dem Grazer Schloßberg errichten.

1122

Leopold der Starke Leopold I. der Starke

Die erste Kirche des Saint Gilles in Étampes wird im Jahr 1123 von Louis VI. gebaut. Im 13. Jahrhundert wird dann eine neue Kirche errichtet, wo auf den Fresken die 3 gekrönten Lilien sowie die Initialen "H" und "L", von Louis IX. und Heinrich III. zu finden sind.

Die romanische Kirche von Saint-Gilles-Saint-Leu der ländlichen Gemeinde Boubiers in Frankreich stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Der zentrale Glockenturm mit seiner achteckigen Steinpyramide und die Mauern des Kirchenschiffes sind aus dieser Zeit.

Die evangelisch-lutherische St.-Ägidien-Kirche in Stedesdorf ist die älteste erhaltene Kirche Ostfrieslands. Sie ist im Mittelalter Sitz einer Sendkirche (Propsteikirche) mit einer Gerichtsbarkeit über elf Kirchen, die im 15. und 16. Jahrhundert in den Fluten untergehen. Ein erster hölzerner Vorgängerbau in Stabbauweise wird in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts auf einer Warft gebaut. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts wird die Holzkirche durch einen einschiffigen Tuffsteinbau ersetzt, der durch einen gewölbten Gang mit einer südlich der Kirche gelegenen Burg verbunden ist. Der Choranbau erfolgt im 15. Jahrhundert. Der im Renaissancestil gehaltene evangelische Flügelaltar datiert von 1613.

1123 Etampes Boubiers Stedesdorf

Alberon I. von Löwen, Fürstbischof von Lüttich und Bruder Herzog Gottfrieds des Bärtigen von Lothringen, lässt nach dem Tode Goderans dessen Eremitage zu der romanischen Abtei Saint-Gilles ausbauen. 1127 gelangt die erste Reliquie von Ägidius hierher, die seither, vor allem zwischen dem 1. bis 9.September, verehrt wird. 1786 verlassen die letzten Mönche das Kloster, das in seiner Geschichte durch Unwetter, Brände und Plünderungen in der Revolutionszeit stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. 1890 durch Pater Demaret von der Kurie Saint- Gilles komplett restauriert, droht die Kirche heute in den darunter befindlichen unterirdischen Stollen des alten Salzbergwerkes zu versinken.

1124

Lüttich Alberon Sint.Gillis

Sint Gillis Sint Gillis Sint Gillis Marie

Adalgoz von Treffen erhält 1125 das Tauf- und Begräbnisrecht für die Filialkirche St. Strphan in Sachuis (Tschachitsch). 1190 schenkt Bernhard von Treffen die Kirche dem Stift Ossiach. Das Bauwerk zeigt Spuren der römischen Antike: ein Nereidenrelief, kannelierte Türpfeiler, ein ionisches Kapitell sowie florale Marmorornamente. 1125
Die heute noch sichtbaren Mauerreste stammen von der um die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts erbauten romanischen Kirche am Ilgenberg bei Donnersbach, die 1357 erstmals genannt wird. Ilgenberg Ilgenberg Donnersbach

Hadmar vom Ennstal, ein Gefolgsmann Raffolds, errichtet im Auftrag des Bernhard von Stübing ein Herrschaftszentrum in Graz. Auf dem Schloßberg wird die Burganlage gebaut sowie zu ihren Füßen das älteste Siedlungszentrums in Graz („suburbanum castri“) mit einem Meierhof (Freiheitsplatz) und der dazugehörigen Eigenkirche St. Ägidius gegründet. Der dreischiffige romanische Bau steht auf der Hochterasse einer ehmaligen Dingstätte, außerhalb der Stadtmauern, an der vom Westen über die Furt der Mur kommenden Straße (Sporgasse) Richtung Osten. Als eine Art Wehrkirche ist sie von einer eigenen Friedhofsmauer umgeben, wobei ein Gräberfund aus 2010 im Keller der Grazer Burg zeigt, dass auch außerhalb der Ummauerung Menschen bestattet werden; dabei dürfte es sich bei den Toten um bei Seuchen Verstorbene handeln, die man wegen der Ansteckungsgefahr gesondert begräbt. Die Gründung dieser Ägidius-Stadtpfarre geht aufgrund ihrer Loslösung von der Mutterpfarre Feldkirchen-Straßgang hervor. Ihr, dem hl. Ägidius geweihtes Patrozinium verweist auf das Geschlecht der Grazer Dunkelsteiner, bei deren Stammsitz im niederösterreichischen Steinfeld sich heute noch das romanische Kirchlein "St. Ägyden am Steinfeld" befindet, von dem vielleicht das Patrozinium nach Graz verpflanzt wird. Von der Kirche symmetrisch wegführende unterirdische Gänge zeigen, dass die Kirche, die auch im Besitz des Templerordens war, mit der Burg in Verbindung gestanden ist.
Ebenso könnte aber auch in dieser Zeit der Hochblüte der Ägidiusverehrung mit dem Herrschaftsbeginn der Otokare
das Patronat direkt durch dieses Traungauer Geschlecht übertragen worden sein, da deren Stadtpfarrkirche in Steyr ebenfalls dem hl. Ägidus geweiht ist.
Erster wirklicher Besitzer des Grazer Bodens ist dann der Sohn Bernhards von Stübing, der Hochfreie Udalrich von Graz 1115-1156.

1127 Gräberfeld Grazer Burg Aegidiuskirche Graz St. Egyden
Leopold der Starke, Markgraf der Steiermark schenkt seinem Ministerialen Rudiger ein Gut bei Hartberg. In der Schenkungsurkunde unterzeichnet ein Zeuge des Vertrages als „Dietmarus de Gracz“: eine der ersten urkundlichen Erwähnung von Graz. Der Unterschriebene, Dietmar von Graz-Dunkelstein, ist der Stammvater des Geschlechtes der Dietmare von Graz-Dunkelstein auf der Burg Ehrenfels und Trennstein am Südosthang des Schöckls, sein Bruder Ulrich von Graz-Dunkelstein, Ahnherr des Geschlechtes der Udalrichinger aus Trofaiach; beide sind sie zusammen mit ihrem Vater, Hadmar vom Ennstal, Dienstmannen von Raffold und Bernhard von Stübing. Dieses landesfürstliche Geschlecht der Herren von Dunkelstein tritt urkundlich in den hundert Jahren zwischen 1122 bis 1222 im Umkreis der Otakare von Steyr in Erscheinung. 1128 erbauen sie die Burg Dunkelstein am Petersberg bei Ternitz. 1128 Dietmarus de Gracz Dunkelstein Dunkelstein

Durch die von Frankreich und Burgund ausgehende neue Reformbewegung der Zisterzienser (Bernhard v. Clairvaux) erfolgen viele neue Klostergründungen. Auch Markgraf Leopold der Starke von Steyer beruft die „Grauen Mönche“ von Ebrach bei Würzburg nach Rein, um in seiner Mark auf den Gütern, die sein Vater Otakar II. als Erbe von Graf Waldo erhalten hatte, ein religiöses Zentrum, das älteste österreichische Zisterziensstift Reun, im Sinne der Reformbewegung zu errichten, wo er auch nach seinem Tod am 26. Oktober begraben wird.

Neuer Markgraf der Steiermark wird der Traungauer Otakar III. (bis 1164), während dessen Regierungszeit Graz immer mehr zum Verwaltungszentrum der Steiermark wird.

1129 Leopold I. d. Starke Gründung von Rein Rein Leopold d. Starke

Um 1130 entsteht zwischen der Mur und dem Schloßberg ein kleiner Markt, der "Erste Sack" in der Sackstraße. Er liegt quer zur Durchzugsstraße "strata ungarica" gegen Osten, die hier die Mur überschreitet und die Verbindung zwischen der Römerstraße am rechten Murufer mit Ungarn darstellt und ein gewichtiger Grund für die Marktgründung ist. Von dieser wichtigen Handelsverbindung nach Gleisdorf, Weiz, Hartberg und weiter nach Savaria (Steinamanger) zweigte unmittelbar bei der Pauluskirche ein Weg Richtung Ries nach Fürstenfeld, ein zweiter über Waltendorf entlang des Ostrandes des Grazer Beckens nach Radkersburg (Religo von Hohenberg gründet an dieser Straße den Ort Gillersdorf) sowie einer nach Norden (Grabenstraße) ab

Adalbero II. von Dunkelstein (de Donchinstein), auch vom Ennstal (1128-1150), Ministeriale des Markgrafen von Steier, verheiratet mit Kunigund de Donchinstein.

In Raach am Hochgebirge des Wechsels entsteht die Kirche St. Ägidius.
In Altaussee eröffnen die Zisterzienser des Stiftes Rein am Ahornberg ihren Salzabbau.

1130

Gillersdorf Raach am Hochgebirge

Ritter Pilgrim von Weng am Wallersee gründet unter dem Schutz von Bischof Konrad I. aus Salzburg im „Dorf Veccelabrucce“ bei der Vöcklabrücke das drittälteste, von Laien geführte Hospiz im deutschen Sprachraum mit der dazu gehörigen Dörflkirche St. Ägid. 1134 Pilgrim von Weng Vöklabruck St. Ägid
Der Babenberger Markgraf Leopold III. der Heilige, Markgraf der Ostmark, beugt sich dem kanonischen Recht und verzichtet auf sein Eigenkirchenrecht an Mutterpfarren. Nach dem Patronatsrechte werden nun die Kirchen vom Bischof als Lehen an die Landesfürsten vergeben.
Der Name der "Marcha orientalis" wandelt sich langsam in "Marcha Austria".
1135  

Die Ägidiuskirche in Tigring wird am 6.12.1136 von Roman I., dem vierten Bischof von Gurk geweiht, der auch das Schloss Straßburg und den Dom zu Gurk erbauen lässt. Die heutige Kirche ist ein gotischer Bau des 14. Jahrhunderts mit baulichen Umgestaltungen der Barockzeit. Von der ehemaligen Wehrhaftigkeit der Kirche zeugen das Wehrobergeschoß von Chor und Turm, beim Chor vermutlich nachträglich aufgesetzt. Der südseitige Sakristeiturm mit spitzbogigen Schallöffnungen und Schießscharten wird von einem Spitzhelm bekrönt. Die Freitreppe an der Ostwand des Turmes ist mit 1797 bezeichnet. An die Südseite des Langhauses wurde 1670 die barocke Antoniuskapelle mit einem Haubendach und Laterne angebaut. Die mit G. E. V. T. bezeichnete Kartusche am Eingang zur Antoniuskapelle weist auf Georg Ernst von Teutenhofen, den Erbauer der Kapelle, hin. Die Kuppelwölbung der Antoniuskapelle ist mit Stuck aus der Erbauungszeit (1670) ausgestattet. Im Turmerdgeschoß befindet sich die Sakristei, darüber ein Ende des 18. Jahrhunderts eingerichtetes Oratorium, für das ein Fenster in den Chorraum ausgebrochen wurde. 1948 wurden an der Nordwand Fresken aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts freigelegt.

1136 Tigring Tigring

Burghaslach hatte schon im Jahre 1136 eine eigene Kirche, die etwa ein Viertel der jetzigen Größe betrug. Im Laufe der Zeit wurde sie Mutterpfarrei von weiteren 18 Kirchen und Kapellen im Umkreis. Die Kirche St. Ägidius in ihrer heutigen Größe geht auf das Jahr 1718 zurück. Die Arbeiten am charakteristischen Turm zogen sich jedoch bis ins Jahr 1747 hin. Bei der letzten großen Renovierung wurden unter dem Fußboden der Kirche das Fundament der wahrscheinlich ersten aus Stein errichteten Kirche, sowie 14 Grabplatten freigelegt. Die am besten erhaltene Platte erinnert an einen der früheren Herren von Burghaslach.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Hersel im Jahre 1136. Aus der Urkunde geht hervor, dass der Kölner Erzbischof Bruno II (1131-1137) frommen Stiftern erlaubt in Hersel ein Oratorium zu Ehren der Heiligen Cassius und Florentius zu errichten. Das Grundstück gehört dem Cassiusstift in Bonn. Augustiner-Chorherren der Abtei Klosterrath vom Niederrhein verbinden hiermit eine  Niederlassung (Kloster) und übernehmen die Seelsorge. An der Stelle des früheren Oratoriums wird später die Pfarrkirche St. Aegidius erbaut. Bis zur Säkularisation (1802) kann die Pfarrstelle durch einen Chorherren besetzt werden. Da die Kirche nach den Reformationskriegen in einem schlechten Zustand war, wurde ein Neubau dringend notwendig. Im Jahre 1744 ist der Kölner Erzbischof Kurfürst Clemens August von Bayern bereit, den Neubau einer Kirche in Hersel zu unterstützen. Im Jahre 1747 feiert man dann die Fertigstellung. Bei den Bauarbeiten werden Mauerreste eines weitläufigen Klosters der Augustiner-Chorherren gefunden. Auf dem ehemaligen Friedhof, der unmittelbar an den heutigen Aegidiussaal der Ursulinenschule grenzt, stößt man bei Grabungen immer wieder auf Gebäudereste. Die heutige Pfarrkirche wird am 11.07.1901 von Erzbischof Hubertus Theophilus Simar konsekriert.

Burghaslach Hersel
Da Markgraf Leopold I. der Starke im Gründungsjahr des Stiftes Rein 1129 verstorben war, vollendet seine Witwe Sophie von Baiern († um 1145), die Schwester von Kaisers Friedrich Barbarossa, die Klostergründung, indem Erzbischof Konrad I. von Salzburg am 22. Februar die Stiftung des Klosters samt der Schenkung des umliegenden Reintales beurkundet. 1138

ReinRein Stift Rein

Edler Rudolf von Wittenswald übergibt, um sich vom Kirchenbann zu befreien, 1139 dem Salzburger Erzbischof Konrad den Grundbesitz Unter-Jahring (Jarenina) in den Windischen Büheln bei Pesnica mit dazu gehöriger St. Egyden-Pfarre und Kirche, den dieser den Benediktinern von Stift Admont weiter schenkt. 1139 Jahring

Adalram von Waldegg (um 1110 bis 1182), Enkel von Pfalzgraf Aribo II., gründet unter Mitwirkung von Erzbischof Konrad I. von Salzburg nahe seiner Eigenkirche St. Marein bei Knittelfeld das Augustiner-Chorherrenstift Seckau. Ausschlaggebend dafür dürfte eine Auseinandersetzung mit seinem Vetter Adalbero von Feistritz († um 1138) gewesen sein, den er wegen eines Ehebruchs mit seiner Frau Richinza erschlagen hatte. Einige Zeit später verirrt sich Adalram im Wald und schläft vor Erschöpfung ein. Im Traum erscheint ihm die Gottesmutter und befiehlt ihm, einen bestimmten Baum zu fällen. Dabei findet er ein steinernes Marienbild, worauf er das eben gegründete Stift an diesen Ort verlegt. Am 12. März 1143 bestätigt Papst Innozenz II. die Gründung des Stiftes und dessen Übertragung nach Seckau. Am 16. September 1164 weiht Bischof Hartmann von Brixen die fertiggestellte Stiftskirche ein.

In einer Urkunde vom 10. Jänner 1140 wird der Hochfreie Udalrich von Graz-Dunkelstein als "Udalrich de Grace" erwähnt; es ist dies der erste sichere Nachweis des Namens Graz. Als "prefectus" der Burg ist er von 1146-64 der erste wirkliche Besitzer des Grazer Bodens.

1140 Seckau Seckau Seckau Seckau

Um 1140 lässt Burchard, Kanoniker am Stift St. Guido zu Speyer auf seinem Eigentum eine dem hl. Ägidius geweihte Kirche mit Hospital erbauen. Diese Stiftung schenkt er 1148 dem Augustiner-Chorherrenstift Hördt. 1566 bringt der reformierte Pfälzer Kurfürst Friedrich III. das Kloster Hördt unter seine Kontrolle, löst es auf und macht die St. Ägidius-Kirche zu einer reformierten Pfarrkirche. Als im Dreißigjährigen Krieg kaiserliche Truppen unter Erzherzog Leopold von Österreich Speyer besetzen, wird Ägidienkirche am 1. Mai 1623 dem neu angesiedelten Kapuzinern übergeben. Der Erzherzog spendet 10.000 Gulden zum Neubau des baufällig gewordenen Gebäudes. Nach dem Westfälischen Frieden wird der Kapuzinerorden 1650 aus der Kirche vertrieben, wobei man sogar einen Pater während der Messe vom Altar zerrt. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg geben die Franzosen das Kloster 1688 an den Orden zurück. Durch den Frieden von Campo Formio 1797 fällt Speyer als Teil der deutschen Gebiete formell an die Französische Republik, die das Kloster 1798 aufhebt. Kaiser Napoleon verfügt 1806 per Dekret den Verkauf der Ägidienirche. Sie wird profaniert und als Tabakmagazin sowie Lagerraum für das Zollamt benutzt. 1979 erfolgt der Umbau zu einem Gemeindezentrum, dem Ägidienhaus in der Gilgenstraße 19.

Speyer

Die mittelalterliche Kirche von Sant'Egidio der Stadt Viterbo wird 1142 und 1236 erwähnt. Unter der Bruderschaft des Heiligen Kreuzes wird sie im 16. Jahrhunderts restauriert. Aus dieser Zeit, 1584, stammt die Fassade aus Lavastein. Wegen der Bombenangriffe der Alliierten wird sie im Jahr 1944 geschlossen. Seit 1970 ist die Kirche wieder hergestellt und nun für Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt. Die Kirche erhaltenen Die Malereien im Kircheninneren sind aus dem 17. Jahrhundert, darunter eine Madonna mit Kind mit dem St. Egidio.

1142 Viterbo
Die Pfarrkirche St. Ägidius in Chorherren liegt südlich von Tulln in Niederösterreich. Der Ort wird erstmals urkundlich erwähnt, als 1143 Bischof Reginberg von Passau in "Chacharen" einen Weingarten erhält. Im 13. und 14. Jahrhundert ist hier das Geschlecht der Herren von Chorherrn belegt. In der Folge wechseln häufig die Besitzer. 1737 legt Jordan Werner Edler von Eccard durch seine Stiftung für die seit der Reformation verwaiste Kirche zum Hl. Ägidius den Grundstein für die Neugründung der Pfarre. 1855 wütet die Cholera, sodass der Friedhof um die Kirche zu klein wird und ein neuer angelgt werden muss. 1143 Chorherrn

Die Pfarrkirche St. Ägidius von Dietfurt an der Altmühl ist dem hl. Ägidius geweiht. Erstmals wurde eine Kirche in Dietfurt im Jahr 1144 urkundlich erwähnt. Um das Jahr 1400 dürfte das Gotteshaus durch einen gotischen Neubau ersetzt worden sein, von dem heute noch der 60 m hohe Turm erhalten ist. Die barocken Deckenbilder im Innenraum werden1863 von Carl von Waibel renoviert. Auf dem einen der beiden großen Bilder ist Jesus als Krankenheiler zu sehen, das andere widmet sich dem Kirchenpatron, dem heiligen Ägidius und zeigt eine alte Stadtansicht mit dem Bürgermeister, wie er die Herzen der Dietfurter opfert. Der mächtige Hochaltar beherrscht den Innenraum. Er wurde im Jahr 1737 vom Eichstätter Altarbauer Johann Jakob Bochler errichtet. Auf dem Hochaltarbild ist der hl. Ägidius mit Hirschkuh in seiner Einsiedelei in der französischen Camargue zu sehen.

1144 Dietfurt Dietfurt Dietfurt
tfurt Dietfurt Dietfurt Dietfurt
Adalram von Waldegg schenkt dem von ihm gegründeten Kloster Seckau die in der Grafschaft Pitten am Steinfeld gelegenen Dörfer Ober-Strelz, Unter-Strelz, Willendorf und Gerasdorf ("castrum Waldeke cum omnibus sibi attinentius, tragebotinstete Hopfingen, Streliz et alterum Streliz, Willendorf et predium Geroldesdorf"). Auf der Karte dieses Gebietes von Hernstein, Starhemberg und Emmerberg ist auch "ad s. Egidium" eingezeichnet. 1145 Pitten

Udalrich I. (Ulrich) der Ältere von Graz-Dunkelstein (Udalricus de Donchensteine, 1146 bis 1164), Ahnherr des fränkisch-allemannischen Geschlechtes der Udalrichinger in Graz, ist zusammen mit seinem Vater, Adalbero II. de Donchinstein vom Ennstal (1128-1150), ein Ministeriale von Bernhard von Stübing und wird als Befehlshaber der Burg Graz in einer Urkunde Markgraf Otakars III. als "Udalrich de Grace" und "prefectus urbis Grace" genannt. Als Burgherr von Graz verfügt er über Besitzungen in Graz, Wildon, Mureck, Glaneck, Neumarkt, Niederwölz, seine Familie über Besitztümer in Traboch, Trofaiach, St. Benedikten im Seckauer Becken, Prethal bei Bruck, Afram und Ragnitz bei Wildon.
Sein Bruder Heinricus de Donchinstaine (1144-1189), ebenfalls ein Ministeriale von Markgraf Otakar III., nimmt am 2. Kreuzzug teil und widmet am 16. Juni 1146 für sein Seelenheil dem Kloster Rein seine Höfe in Subellesdorf und Weikersdorf bei Wiener Neustadt mit dem Vorbehalt, dass sie von seiner Nichte Gertrudis auf Lebenszeit genutzt werden können.

1146

2. Kreuzzug

Die Kirche Saint Gilles im Ort Saint-Gilles-Pligeaux des Départements Côtes-d’Armor auf der Bretagne stammt aus dem Jahre 1146.

Die Église Saint-Gilles in Arnage aus dem 12. Jahrhundert befindet sich in the Region von Pays-de-la-Loire in Frankreich.

Pligeaux Pilgeraux Arnage

Von der im 12. Jahrhundert in Montreuil-sur-Barse erbauten Kirche St. Gilles ist noch das bereits restaurierte romanische Schiff und der Glockenturmhat erhalten. Der Chor und das gotische Schiff aus dem 16. Jahrhundert ist unvollendet. Eine Statue des Saint Gilles stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Die früheste St.-Giles-Kirche in Chalfont wird unter Heinrich II. um 1150 im charakteristisch normannischen Stil erbaut und besteht aus einem Chor, Schiff und Südgang. Später wird sie um einen Westturm, einem Norgang und ein Presbyterium erweitert.

Die Kirche Saint-Leu-et-Saint-Gilles von Neufmoutiers-en-Brie stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das heutige Gebäude ist um 1750 auf den Resten der alten Kirche erbaut und steht unter der doppelten Schirmherrschaft von Saint-Gilles und Saint-Leu.

Montreuil-sur-Barse Montreuil-sur-Barse Chalfont Neufmoutiers-en.Brie

Die Wände und Gesimse der kreuzförmigen gotischen Kirche Saint-Gilles von Ravenoville stammen aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Sie steht unter der Schirmherrschaft der Abtei von Blanchelande.

Die St. Giles Kirche in Risby, einem kleinen Dorf in Suffolk in England, stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Domesdaybook listet zwei Liegenschaften auf: Eine gehört Roger de Poitou, die andere der Abtei von St Edmundsbury, die auch eine Kirche beinhaltet. Sie ist aus Muschelkalk errichtet und hat im Westen einen runden romanischen Turm, der aus vornormannischer Zei herrührt. In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts findet ein großer Umbau statt, bei dem die Wände des Schiffes und des Chores erhöht und Strebepfeiler hinzugefügt werden. Auf der Nordwand des Kirchenschiffs befinden sich Reste der Wandmalereien des 13. und 14. Jahrhunderts. Das südliche Portal erhält im 15. Jahrhundert einen Vorbau.

Ravenoville Rispy

Dem Aufruf von Papst Eugen III. folgend, erfolgt im Mai der Aufbruch zum 2. Kreuzzug. Die beiden Hauptheere, vom deutschen König Konrad III. sowie vom französischen König Ludwig VII., nehmen den Landweg entlang der Donau, durch Österreich und Ungarn, über den Balkan durch das Byzantinische Reich nach Akkon. Mit dabei auch der Babenberger Herzog Heinrich II. und Friedrich von Schwaben, der spätere Kaiser Barbarossa.

1147  

König Konrad III. gründet in Nürnberg am Egidienplatz das Kloster St. Egidien, eine ehemalige Martinskirche, und holt den Regensburger Abt Carus des Schottenkloster als Kaplan nach Nürnberg, damit die Schotten dort für das Wohlergehen des Königshauses beten. Nach einem Brand wird die Kirche 1711 im Barockstil neu erbaut.

Die romanische Kreuzhofkapelle am Ostrand von Regensburg ist dem hl. Ägidius geweiht. Die zweigeschossige, turmlose Saalkirche ist überwiegend aus grob behauenen Kleinquadern errichtet, wobei das obere Stockwerk porfanen Zwecken dient, wie als Herbergsraum für Pilger. Bauherren dürfte das Ministerialiengeschlecht der Edlen von Barbing sein. Im Jahr 1147 sammelt der deutsche König Konrad III. auf dem Gelände am Kreuzhof ein großes Kreuzfahrerheer für den Zweiten Kreuzzug. Nur 42 Jahre später, im Jahr 1189, wiederholt sich dieses Ereignis unter Kaiser Friedrich Barbarossa. Schon zuvor, im September 1156, schlichtet er auf diesem Gelände den schwelenden Streit um das Herzogtum Baiern zwischen dem Babenberger Heinrich Jasomirgott und Heinrich dem Löwen. Das dazugehörige Privilegium minus wird in der Kreuzhofkapelle besiegelt. Demnach kann der Kreuzhof mit seiner Kapelle als die eigentliche Geburtsstätte eines souveränen Herzogtums Österreich gelten. Der Name der Kapelle stammt allerdings aus späterer Zeit, als 1278 das Dominikanerinnen-Kloster Heilig Kreuz das Areal in Besitz nimmt. Im Zweiten Weltkrieg wird die Kapelle Opfer eines Bombenangriffs und schwer beschädigt. Zwischen 1950 und 1973 erfolgt aus privaten Mitteln ihr Wiederaufbau.

Egidienplatz Nürnberg Nürnberg Regensburg
Die spätgotische Stadtpfarrkirche St. Ägidius in Grein an der Donau wird erstmal 1147 erwähnt und nach einem verheerenden Großbrand iim 17. Jahrhundert als Hallenkirche erneuert und barockisiert. Der Turm hat eine Höhe von 55 Metern und erhielt 1804 seinen derzeitigen Kuppelhelm. Das Altarbild von Bartolomeo Altomonte aus dem Jahr 1749 stellt den heiligen Ägidius mit der Hirschkuh dar.

Dietmar I. von Graz (1147), Stammvater der Ministerialiengeschlechter der Trennsteiner u. Ehrenfelser, beherrscht mit seinen Besitzungen östlich und südöstlich des Schöckels (Paldungesdorf, Diepoldsberg am Schöckel, Göttelsberg bei Weiz) die Straße von Graz nach Hartberg.
In Graz ist ein erster Kaufmann namens Witelo nachweisbar, der den Markt bezeugt.
Grein Grein

St. Ägidien ist eine Saalkirche aus dem 12. Jahrhundert in romanischer Bauweise in Rautheim von Braunschweig. Die Pfarrkirche gehört zum Pfarrverband Braunschweiger Süden der Propstei Braunschweig in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig. Im Jahre 1150 erhält die Ortschaft Rautheim eine eigene Kirche, diese wurde durch den Abt Goswin von St. Ägidien ursprünglich wohl als Filialkirche von St. Magni in Braunschweig gegründet. Nach der Fertigstellung wird sie von Bischof Ulrich von Halberstadt geweiht und erhält 1158 durch den Abt Heinrich zu St. Ägidien das Tauf- und Begräbnisrecht, wodurch sie sich von der Mutterkirche löse. Das braunschweigische Kloster St. Ägidien ist von Gertrud der Jüngeren von Braunschweig gestiftet und am 1. September 1115, am Tag des Heiligen Ägidius, des Schutzpatrons des Klosters, der Jungfrau Maria geweiht worden. Da Rautheim sich östlich der Oker befindet, gehör die Kirche zu jener Zeit zum Bistum Halberstadt. Der Gebäudekomplex besteht aus einem rechteckigen Turm, der quer zum Langhaus mit dem Chor angeordnet ist. Er ist der älteste Bestandteil und dient vormals als Wehrturm, denn Rautheim befindet sich bis um das Jahr 1400 nahe der so genannten Braunschweiger Landwehr. Die Kirche wird auf einer Anhöhe auf dem Ackerberg errichtet, das nordwestliche Gelände gehörte zu einem Außenhof des Klosters St. Ägidien. Papst Alexander III. bestätigt im Jahre 1179 dem Aegidienkloster den Besitz an der Kirche und dem dazugehörigen Grund und Boden, wodurch es zu einem herzoglichen Kirchenpatronat wird. Später wird an der Südseite des Langhauses eine Vorhalle angebaut, die bis ins 20. Jahrhundert als Leichenhaus genutzt wird. 1962 bis 1964 werden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt.

1150 Rautheim
Nach dem Tod Bernhards von Stübing, des Besitzers der Herrschaft von Graz, 1151 werden seine beiden Söhne Konrad von Feistritz und Adalram wegen angeblichen Hochverrats enthauptet; sein dritter Sohn, Udalrich von Graz, tritt 1156 ins Kloster Seckau ein. Sein großer Besitz, vom Schloßberg bis nach rapam (St. Ruprecht) reichend, wird von Otakar III., Markgraf von Steyr, eingezogen. Durch weitere Erbschaften erwirbt Otakar III., der bereits den Panther in seinem Wappen trägt, riesige Gebiete und Ämter, sodass sein Herrschaftsbereich schließlich von der Donau bis über die Save nach Krain reicht.
Gründung der Pfarre St. Egyden am Steinfeld.

Im "privilegium minus", dem Diplom Kaiser Friedrich I. Barbarossa vom 17. September, ist festgehalten, dass die Markgrafschaft Ostarrîchi zum erblichen Herzogtum Österreich der Babenberger erhoben wird, weil im Gegenzug Herzog Heinrich II. Jasomirgott von Baiern auf das Herzogtum Baiern zu Gunsten von Heinrich dem Löwen verzichtet. Die ehemalige bairische Ostmark wandelt sich damit von einem Stammesherzogtum zum Territorialherzogtum und ist von Baiern unabhängig.
1151

Otakar III.

Die die katholische Pfarrkirche St. Ägidius am Ägidiusplatz des Aegidienberges, einem Stadtbezirk von Bad Honnef stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde als Filiale von Bad Honnef errichtet. Auf den Fundamenten der rechteckigen Vorgängerkirche wird 1827 die Kirche im klassizistischen Stil wiederaufgebaut und stetig erweitert. Im Zweiten Weltkrieg wird der Kirchturm schwer beschädigt und 1946 restauriert. Der barocke Hauptaltar stammt aus 1779.

Das fränkische Dorf Meckenheim ist im 5. Jahrhundert entstanden. Im Jahr 768 wird eine erste Schenkung an das Kloster Lorsch dokumentiert. Anno 991 fallen einige Meckenheimer Güter an Otto I., Herzog von Kärnten, genannt "Otto von Worms". Im 12. Jahrhundert wird dann die Ägidiuskirche erbaut. 1460 wird Meckenheim von den Leiningern niedergebrannt unjd mit der Einführung der Reformation protestantisch. Im Jahr 1585 wurde die Ägidiuskirche neu aufgebaut. Nach massiven Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg wird Meckenheim 1641 von seinen Einwohnern verlassen und die Kirche fällt 1707 den Katholiken zu.

Die Kirche St.-Gilles des Ortes Saint-Gilles im Département Ille-et-Vilaine in der Bretagne gehört um 1152 zur Abtei Saint-Melaine in Rennes und erfährt vom 15. bis zum 19. Jahrhundert viele Veränderungen.

1152 Aegidienberg Meckenheim Saint-Gilles
Um 1153 entsteht die Portalfassade der Abteikirche von Saint Gilles. Steinmetze aus Toulouse, Burgund und Nordfrankreich, darunter auch der berühmte Bildhauer Brunus, arbeiten an der Realisierung der Skulpturenfelder und Statuen mit Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, wie z.B. die Apostel Johannes und Petrus, die Stadt Jerusalem, die Vertreibung aus dem Tempel, Judaskuss oder Hirschjagd.. 1153

Saint Gilles Johannes & Petrus Jerusalem Judaskuss
Saint.Gilles Tempelvertreibung St. Gilles

Otakar III. erwirbt Graz.
Ein Gräberfund aus 2010 im Keller der Grazer Burg zeigt, dass auch außerhalb der Friedhofsummauerung der Ägidiuskirche Menschen bestattet werden. Die Anordnung und die Verletzungen der 18 Skelette (4 Kinder, 8 Männer, 6 Frauen) lassen darauf schließen, dass es sich bei den Toten um Opfer von Gewalteinwirkungen und bei Seuchen Verstorbener handelt, die vielleicht einer elitären Gesellschaftsschicht angehören und gesondert begraben wurden.
1156 Grazer Burg Grazer Burg

Markgraf Otakar III. schenkt dem ersten Abt von Stift Rein, Gerlach Graf von Dunkenstein (1129-64), ein aus Palästina mitgebrachtes Gnadenbild von Maria im Ährenkleid, für welches auf dem Frauenberg "ad Strazinolun" (bei Straßengel, straza=Warte) zuerst eine Kapelle aus Holz erbaut wird, die später 1346 durch eine gotische Neubau aus Stein ersetzt wird.

Die Pfarrkirche hl. Ägydius von Schweiggers im Waldviertel mit ihrem wuchtigen spätromanischen Turm wird von Albero von Kuenring, dem Stammvater der Kuenringer, um 1157 am Steilhang über der Thaya erbaut. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Personennamen des Rodungsführers und Dorfrichters Swidger ab und taucht erstmals um 1182 urkundlich als „Swichers“ auf. 1197 bestätigt eine Urkunde des Bischofs Wolfker von Passau, dass Hadmar II. von Kuenring-Weitra das Patronat über die Pfarre Schweiggers besitzt. 1427 wird die Kirche von den Hussiten zerstört. 1443 wird die Pfarre endgültig vom Zisterzienserorden des Stiftes Zwettl inkorporiert und die Pfarrkirche erneuert. Aus dieser Zeit stammen die gotischen Fresken im Inneren. 1846 wird das spätromanische Langhaus gotisch verändert und erhält im Westen einen kleinen Treppenturm. Der barocke Hochaltar mit einem Fresko des hl. Agidius von Kremser Schmidt ist aus dem Jahre 1770.

1157 Otakar III. Straßengel Schweiggers Schweiggers

Mit dem Tod von Ekbert III. sterben die Grafen von Formbach aus; ihre Güter beiderseits des Semmerings und Wechsels erbt Markgraf Otakar III., dessen Machtbereich jetzt von Enns an der Donau im Norden bis zur Lafnitz und Piesting im Osten und südlich bis zur Wasserscheide zwischen Drau und Sann sowie bis zur Save reicht.

Die Filialkirche St. Ägidius in Kolbing bei Kraiburg am Inn wird im 12. Jahrhundert im spätromanischen Stil erbaut. Erste Veränderungen der Kirche in der gotischen Zeit des 15. Jahrhunderts. Um 1759 wird das Gotteshaus stark verändert und gründlich barockisiert.

1158 Kolbing

Nach dem Tod Papst Hadrians IV. gehen aus der Wahl zwei Päpste hervor: der kaiserfeindliche Alexander III. und der kaiserfreundliche Viktor IV. Da es Kaiser Friedrich Barbarossa nicht gelingt, in diesem Konflikt eine Lösung herbeizuführen, kommt es zu einem neuerlichen Schisma, welches erst 1177 sein Ende findet.

Fresken mit Episoden aus dem Leben von Ägidius in der Chapelle.Saint.François der Kathedrale Saint-Pierre et Saint-Paul in Troyes.

Relief des St. Gilles am Portal der Église Saint-Gilles et Saint-Georges in Tarnac.

1159 Troyes Troyes Tarnac Tarnac

Bereits im 12. Jahrhundert befindet sich in Paris am Weg von der Île de la Cité zur Abteikirche von Saint-Denis in der Abtei Saint-Magloire in der Rue Saint-Denis, eine dem hl. Ägidius geweihte Kapelle. 1235 lassen die Benediktiner eine eigene Kirche außerhalb des Klosterbezirkes bauen, die ebenfalls hl. Gilles geweiht ist. 1319 wird schließlich die katholische Pfarrkirche "Saint-Leu-Saint-Gilles" mit dem zusätzlichen Patrozinium des hl. Lupus von Sens, des Bischof von Sens, errichtet.

St.-Leu-St.Gilles St.-Leu-St.Gilles Saint Gilles Paris Rue Saint-Gilles

Die anglikanische Pfarrkirche des an einer römischen Straße gelegenen Dorfes Coldwaltham in West-Sussex stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist dem St. Giles gewidmet. Aus dieser Zeit ist der im frühen 13. Jahrhundert modifizierte Turm erhalten. Seltene Grabsteine mit einfacher sächsischer Schrift des 11. Jahrhunderts sowie die mit mehr als 3000 Jahren älteste Elbe Englands sind auf dem Gelände vorhanden

Die einschiffige Karmelitenkirche St. Aegidi in Bad Reichenhall des Jahres 1159 wird im 15. Jahrhundert ausgebaut und 1979 der Turm neu erbaut.

Aus mächtigen Granitquadern wird vom Herrschaftshaus Murach die romanische Ägidius-Kirche in Hof zwischen 1150 und 1170 errichtet. Sie gilt als die religiöse Urzelle in der Region Oberviechtachs. Mit ihrer Mauerstärke von 1,56 Metern soll sie der Sage nach von Riesen erbaut worden sein. Ein unterirdischer Gang verbindet die Kirche mit der Burg. Der Holzaltar zeigt im Altarblatt den Kirchenpatron St. Ägidius als Benediktinerabt mit Stab und Brustkreuz, während ihm ein heranschwebendes Engelchen die Mitra reicht. Zur Rechten des Heiligen, der zu den 14 Nothelfern zählt, ist die Hirschkuh als sein Attribut abgebildet.

Coldwaltham Coldwaltham
Coldwaltham Bad.Reichenhall Hof

Die durch Otakar III. übernommenen Ministerialen der Aribonen, Hadmar vom Ennstal und und dessen Sohn, Burggraf Ulrich von Graz-Dunkelstein, sorgen mit der Anlegung eines zweiten Marktes mit dem Hauptplatzes (1160) sowie von "Harmsdorf" (Althallerschlößl) für den weiteren Ausbau von Graz als neues Herrschaftszentrum.

Am rechten Murufer entsteht ein großer ländlicher, erzbischöflicher Pfarrsprengel (von Gösting bis nach Premstätten), im Osten die landesfürstliche Stadtpfarre Graz (von St. Veit bis Fernitz).

Otakar III. gründet am "Cerwald" (Semmering) zum Wohle der Reisenden ein Hospital; gleichzeitig wird die schon von den Römern begonnene Sraße über den Pass fertiggestellt.

Erste Entstehung der Kirche zum hl. Ägidius in Obdach im Jahre 1160, als Abt Otto I. von St. Lambrecht für die Kirche bedeutende Zehente vom Salzburger Erzbischof Eberhard bekommt. In einer am 21. November 1207 in Friesach ausgestellten Urkunde bestätigt dann Erzbischof Eberhard II., dass die Kirche dem Kloster St. Lambrecht zugesprochen wird.

1160

Obdach

Im 12.Jahrhundert entsteht die romanische Kirche St. Egid von Dröschitz, eine Filiale von Köstenberg, die erst 1616 anlässlich einer Visitation urkundlich genannt wird und damit das Missverhältnis zwischen Erbauung und erstmaliger Nennung vieler Landkirchen aufzeigt.

Die Kirche Sankt Ägidius im Ortsteil Schönfeld der Gemeinde Wald im Landkreis Cham steht auf offenem Feld, lediglich gesäumt von Wiesen und Äckern. Es handelt sich um einen einschiffigen 1160 im rein romanischen Stil erricheteten Bau. Unter dem Schiff findet sich ein mannshoher Keller. Im Inneren findet sich eine Skulptur des Kirchenpatrons St. Ägidius aus dem 14. Jahrhundert.

Dröschitz Dröschitz Schoenfeld

Saint-Gilles-du-Mené (Sant-Jili-ar-Menez) ist ein kleines Dorf in der Bretagne in der nähe von Dinan. Ihre Kirche Saint-Gilles von Tremelder geht aus dem Zerfall der ehemaligen Pfarrei Plessala hervor und wird 1163 im Besitz der Abtei von Saint-Jacut Isle erwähnt. Im Jahre 1790 gelangt Saint-Gilles an St. Gouéno und wird 1828 die Pfarrei Saint-Gilles-du-Mené.

In der Calle de San Gil steht neben einem gleichnamigen Tor in Burgos in Kastilien die gotische Iglesia von "San Gil Abad", wie sie in einer päpstlichen Bulle von Alexander III. genannt wird.

1163 Mene Burgos Burgos

Die Aegidienkirche in Hannover ist nach dem hl. Ägidius, einem der 14 Nothelfer benannt. an der Stelle der späteren Kirche befindliche Kapelle wurde Die 1163 aus Sandstein erbaute dreischiffige romanische Kirche ersetzt eine Kapelle aus dem Jahre 1007. Der Turm erhält 1703–1711 eine von Sudfeld Vick gestaltete Barockfassade. 1826/28 wird die Kirche von Georg Ludwig Friedrich Laves im Innern umgebaut, wobei er gusseiserne Säulen einsetzt. Bemerkenswert ist vor allem der sogenannte Siebenmännerstein an einem Tragepfeiler der südöstlichen Außenwand, eine Reliefplatte mit sieben betenden Männern, die sich – der Legende nach – auf Hannovers Spartaner bezieht, die sich 1490 bei einem Überfall des Welfenherzogs Heinrich im Döhrener Turm für die Rettung der Stadt geopfert haben sollen.

Hemmerich mit der gleichnamigen Burg ist ein Ortsteil der Stadt Bornheim (Rheinland) nordwestlich von Bonn. Der Hauptort Bornheim liegt östlich am Fuße der Ville in der Ebene der Kölner Bucht. Hemmerich hat Anteil am Naturpark Rheinland. Erstmals erwähnt wird der Ort in einer Urkunde des Jahres 1163. Das Land ist aber altes Siedelland. Ein römischer Weihestein für Mercurius von Ende des 2./ Anfang des 3. Jahrhunderts nach Christus, der 1985 beim tieferen Pflügen ans Tageslicht kommt, nennt als Stifterin Nigrinia Titula. Das Patrozinium des Heiligen Ägidius, der mit der Burg Hemmerich verbundenen Kirche, hatte seine größte Verbreitung im 11. Jahrhundert. Von der mittelalterlichen Kirche ist der romanische Chor aus dem 12. Jahrhundert erhalten. Die neue Kirche wurde 1897 erbaut.

Hannover Hemmerich
Gründung des Stiftes Vorau durch Markgraf Otakar III. von Traungau. Den Ausgangspunkt dafür bildet ein kleines, bereits 1149 von Bischof Roman von Gurk geweihtes Kirchlein, wahrscheinlich die Eigenkirche des ersten Rodungszentrums: "Ich, Otakar,von Gottes Gnaden Markgraf von Steier. Allen, die jetzt leben und künftig sein werden, Heil. Da nach dem Zeugnis der Heiligen Schrift durch freigiebige Almosenspenden den Gläubigen die Sündenstrafen nachgelassen werden, haben wir daher aus aus Gottesfurcht und Liebe zu Gott im Hinblick auf unser und unserer geliebten Gattin Kunigunde Seelenheil sowie auf jenes unseres teuersten Sohnes Otakar und aller unserer Vorfahren Gut, Vorau genannt, kraft unserer Herrrschaftsgewalt an den Stuhl von Salzburg übergeben und mit dem Rat unseres Herrn Eberhard, des ehrwürdigen Erzbischofs, auf ebendem Gut nach den Regeln des heiligen Augustinus lebende Ordensmänner für alle Zeiten angesiedelt, die beim allmächtigen Gott für unsere und aller unserer Vorfahren Sünden fortwähredn beten und eintreten sollen. ..." Vorau Lochstein Vorau Streblgang
Vorau Vorau Otakar III.

Auf der Rückreise von der Burg Leibnitz stirbt der Salzburger Erzbischof Eberhard I. von Biburg im Zisterzienserstift von Rein.
Markgraf Otakar III. schenkt dem Zisterzienserstift Reun drei Hofstätten unter der Grazer Burg zur Errichtung eines Stiftshofes, des "Reinerhofes" (Sackstraße 20). Er ist als ältestes Haus und erster Markt von Graz urkundlich nachweisbar.

Otakar III. tritt dann einen Kreuzzug ins Heilige Land an, verstirbt aber im selben Jahr am 31. Dezmeber auf der Durchreise bei Fünfkirchen in Ungarn.
Da sein Sohn Otakar IV. erst ein Jahr alt war, führt seine Mutter Kunigunde von Vohburg bis zu seiner Volljährigkeit 1180 die Amtsgeschäfte.

1164 Eberhard I. Reinerhof Otakar III.

Die zur Mutterpfarre St. Florian a.d. Laßnitz gehörende Egydenkirche von Schloss Hollenegg, an der alten Weinstraße, am Fuße der Koralpe, bei Deutschlandsberg gelegen, wird anlässlich einer Widmung des Salzburger Ministerialen Rudolf von Hollenegg an Admont urkundlich erwähnt.

1165 Hollenegg
Bau der Burg Neuberg (Nitberg) bei Hartberg mit der dem hl. Aegydius geweihten Schlosskapelle durch Gottschalk Schirling, den Sohn Wulfings von Stubenberg, als Grenzfeste bzw. „Kampfburg“ gegen die ungarischen Heerscharen und gegen allerlei „heidnisches Geschmeiß“ aus dem Osten. Neuberg Burg Neuberg Burg Neuberg Burg Neuberg

1158 erwirbt das Prämonstratenserkloster Schäftlarn den an der Salzstraße von Wasserburg zum Gasteig den Weiler Keferloh. Unter dem Schäftlarner Probst Heinrich wird hier 1170 eine romanische Kirche errichtet. An ihrer Ostseite erhält sie eine halbrunde Apsis mit Wandmalereien aus dieser Zeit. Am Fest des hl. Ägidius, am 1.September 1173, weiht der Freisinger Bischof Adalbert die Kirche zu Ehren dieses Heiligen, der von den aus Frankreich stammenden Prämonstratensern besonders verehrt wird. In der Gotik wird der Kirchturm um ein Geschoß erhöht, im Barock die Fenster vergrößert. Nach der Säkularisation erhalten die beiden Bauernhöfe Keferlohs die Kirche je zur Hälfte. Erst um 1960 geht die Kirche wieder in das Eigentum der kirchlichen Stiftung Putzbrunn über. Der inzwischen heruntergekommene Bau wird 1964-1966 reromanisiert.

Frauendorf ist ein Stadtteil von Bad Staffelstein in Oberfranken in Bayern. Der Name des Ortes geht auf eine Banzer Schenkung des Jahres 1070 zur Gründung eines Frauenklosters zurück. Das Ortsbild ist markant von der St.-Ägidius-Kirche geprägt, die von Baumeister Johann Thomas Nissler (1713–1769) entworfen wird. Dieser Baumeister führte auch für Balthasar Neumann die Bauarbeiten in der Basilika Vierzehnheiligen aus, deshalb ist die Kirche stilistisch sehr an Vierzehnheiligen angelehnt.

1170 Keferloh Keferloh Frauendorf

Unter Abt Heinrich II. lässt der Hochstiftministeriale Sigboto von Surberg (1162-1193), Verwalter des Burggrafenamtes auf Hohensalzburg, die Gebetshöhle des hl. Ruperts ("oratorium") in der Mönchsbergwand des Klosters St. Peter zu einer Ägydienkapelle umwandeln. In ihr findet sich eine romanische Altarmensa sowie Fresken aus 1240.

Der Benediktinermönch Bernhard Pez findet 1716 in der Stiftbibliothek von Melk einen mittelalterlichen Codex, der um 1172 im Benediktinerkloster Prüfering bei Regensburg von unbekannter Hand geschrieben wurde und über christliche Schriftsteller und ihre Arbeiten berichtet. Unter dem Titel „Anonymus Mellicensis saeculo XII clarus de scriptoribus ecclesiasticis“ veröffentlicht Pez ein Jahr später dieses wertvolle Schriftstück, in welchem sich auch drei kleine Prosabschnitten mit dem Kult um den hl. Ägidius beschäftigen und zusätzlich auf die um das Jahr 1000 verfasste „Vita sancti Aegidii“ des Bischofs Fulbert von Chartres verweisen. Die Grazer Universitätsbibliothek verfügt über eine Abschrift aus dem 13. Jahundert.

Der junge Markgraf Otakar IV. hält in in Graz, das als "forum" (Markt) bezeichnet wird, einen großen Hoftag ab. Der Pfarrer der St. Ägidenkirche ist gleichzeitig auch sein Hofkaplan.

1172 Salzburg St. Peter
Aegidiuskapelle1 Aegidiuskapelle Ägidiuskapelle Salzburg
Die früheste Bezeugung der Ägydenkirche des Marktes Graz findet sich in einer Schenkungsurkunde Markgraf Otachers an das Stift Seckau: „actum in foro Grazze in ecclesia sancti Egidii“ im Jahre der Fleischwerdung des Wortes, am 17. Februar 1174, seitdem die Ägidiuskirche Sitz der Pfarre ist. 1174  

Evangeliar Heinrich des Löwen mit seiner Frau.Mathilde sowie den hll. St. Blasius und St. Ägidius.

St. Ägidius ist eine römisch-katholische romanische Kapelle im Frechener Ortsteil Hücheln in Nordrhein-Westfalen. Die Kapelle ist ursprünglich Eigenkirche eines zum Benediktinerinnenkloster in Königsdorf gehörenden Hofes in Hücheln. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1175. Die Inschrift 1697 am Portal lässt auf eine größere Wiederherstellungsmaßnahme in dieser Zeit schließen. Die Kapelle ist das älteste Bauwerk im Gebiet der Stadt Frechen. Seit der Säkularisation des Klosters Königsdorf ist die Kapelle Privatbesitz auf dem Grund des Hüchelner Baumannshofes.

1175 Evangeliar Heinrich d. Löwen Hücheln
Als Heinrich II. Jasomirgott in seiner Residenz, in Wien, stirbt, folgt ihm sein Sohn Leopold V. (1157 bis 31.12.1194) als Herzog von Österreich nach. 1177 Leopold V.

Ägidiikirche in Quedlinburg. Im Bereich der Kirche fand sich schon vor der Entstehung Quedlinburgs eine Siedlung, die in der Literatur als »Nördlingen« bezeichnet wird. Einen historischen Nachweis über diesen Namen gibt es jedoch nicht. Es ist auch unbekannt, ab wann es hier eine Kapelle oder Kirche gegeben hat, fest steht aber, dass diese schon vor ihrer Erwähnung im Jahr 1179 besteht. In ihrer ältesten Form wird diese Kirche eine romanische Dorfkirche in Gestalt einer dreischiffigen Basilika ohne Querhaus gewesen sein. Im 13. Jahrhundert beginnen dann umfassende Erweiterungsbauten. In der Spätgotik baut man als erneute Vergrößerung des Langhauses die jetzigen Umfassungsmauern. Im 16. Jahrhundert brennt der nördliche Turmhelm ab. Der Südturm wird um 1640 vom Blitz getroffen und bis 1644 wieder hergestellt. In der ersten Turmetage finden sich heute noch frühgotischen Kreuzgewölbe. Der ehemalige Hochaltar der St. Benediktii-Kirche (Marktkirche) ist zu nennen, welcher im Jahre 1700 der Aegidiigemeinde überlassen wird. Es ist ein ausgezeichneter zweiflügliger Schrein, der um 1430/40 entsteht. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wird das Mittelschiff durch eine Chorschranke mit Lesepult vom Hohen Chor abgetrennt.

1179 Quedlinburg Quedlinburg

Auf dem Reichstag zu Augburg am 16. September wird Otokar IV. (1163 bis 8. Mai 1182), von seinem Onkel Kaiser Friedrich I. Barbarossa für volljährig erklärt und zum Herzog Otakar I. der "terra ducis Stiriensis" erhoben, welche vom Traungau, der Gegend um Wels und Steyr, über die Grafschaft Pitten (Wr. Neustadt und Neunkirchen) bis in die Untersteiermark reicht. Einen gemeinsamen Namen gibt es noch nicht und so wird das Gebiet mit Graz als herzöglichem Verwaltungszentrum auch als "marchionatus Styriae", "Marchia Stirie”, "Stirenmarch”, "Stiremarke", "Stire", "Stirelant", „Steir”, „Steierland” oder „Steiermark” bezeichnet. Im Gau Gonobitz In Seitz (Žiče) von St. Heinrich am Bachern (Sveti Areh na Pohorju) stiftet er für den Kartäuser-Orden ein Kloster mit dazugehörigen Jagdgründen. Die Grabplatte des Fürstengrabes zeigt eine ganzfigürliche Darstellung von ihm.

Der steirische Ministeriale "Mengor de Chirchowe" erwähnt einen "Mansen in loco dicitur Steinvoelt" (St. Egyden am Steinfeld).

Auf der Verfolgung des Salzburger Erzbischofs Adalbert II. weilt Kaiser Friedrich I. Barbarossa in Leibnitz.

1180 Seitz Otakar IV. Otakar IV.

Mit Heinrich I. scheint erstmals ein Pfarrherr in Graz auf: "Plebanus Henricus de Graece" (1181-1224).

Im Zusammenhang mit dem Augustiner-Chorherrenstift von Steinkirchen in Ranshofen entsteht in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts die 1195 erstmals genannte Filialkirche St. Ägidius von Gilgenberg am Weilhart ("Capella in Monte S. Egidi"). Im Laufe der Zeit wird sie auch als Ägidienberg, Gidiberg, Dilliberg oder Gillenberg bezeichnet.

Die Pfarrkirche St. Ägidius in Zwittau (Svitavy) wird im 12. Jahrhundert von den Prämonstratensern aus Leitomischl (Litomyšl) gegründet. Im 16. Jahrhundert wird ein Kirchturm gebaut. Da die Kirche während Hussitenkriege und des Dreißigjährigen Krieges schwer beschädigt wird, erfolgt von 1679 bis 1689 der Umbau der romanischen Kirche im Stil des Barocks. 1726 wird eine Sakristei hinzugefügt. Das Bild auf dem Hauptaltar von 1684 zeigt den hl. Ägidius (svatý Jiljí), den Schutzpatron der Kirche, mit dem König Wamba. Es ist ein Werk von Ludwig Geissler aus dem Jahre 1737.

Die St. Giles Church in Copmanthorpe hat seine Wurzeln in der römischen und sächsischen Kirche. Das normannische Gebäude aus dem späten 12. Jahrhundert ist etwas ungewöhnlich und weist eine eine einfache, rechteckige Struktur auf, die durch die Jahrhunderte modifiziert und erweitert wird.

1181 Gilgenberg am Weilhart Zwittau Copmanthorpe

Die romanische Basilika St. Ägidii ist eine 1184 erstmals urkundlich erwähnte römisch-katholische Pfarr- und Stiftskirche am Ägidiimarkt in der Altstadt von Münster, die unter dem Patrozinium des hl. Ägidius als Stiftung zur Verbesserung der Seelsorge in der wachsenden Stadt entsteht. Die Gründung des Zisterzienserinnenkloster erfolgt um 1205, das dann durch den Reformabt Heinrich von Kleve in eine Benediktinerinnenabtei umgewandelt wird. Als im Februar 1533 St. Aegidii mit 5 weiteren Pfarrkirchen dem Stadtrat zur Einführung der neuen lutherischen Lehre überlassen wird, kommt es durch niederländische Täufer zur Erstürmung der Stadt, bei der die Kirchen schwer beschädigt und die Kirchenschätze geraubt werden. 1577 wird Sr. Ägidii als spätgotische Hallenkirche wiederaufgebaut. Ein Blitzeinschlag 1666 sowie der Siebenjährige Krieg bringen neue Zerstörungen und eine tödliche Typhusepidemie. Im Zuge der Säkularisierung im 19. Jahrhundert wird nach dem Ende des Fürstbistums der Abtei St. Ägidii zunächst die Neuaufnahme von Novizinnen untersagt, 1811 erfolgt dann unter napoleonischer Verwaltung die gänzliche Aufhebung des Klosters. Als 1821 der Turm der ins Staatseigentum übergegangene Kirche einstürzt, erfolgt ihr Abriss. Die ursprüngliche, in den Jahren 1724 bis 1728 erneuerte Kapuzinerkirche übernimmt das Ägidius-Patrozinium; sie übersteht die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg relativ unbeschädigt.

1184 Münster Münster
Der Udalrichinger "burggravius de Graece", Otaker I. de Graz (bis 1215), und der "castellanus de Graez", Otto I. von Graz, aus dem Geschlecht der Grazer Dietmare, sind die gemeinsamen Burgherren auf dem Schloßberg. In dieser Zeit wird die romanische Rundkirche, die St. Thomaskapelle erbaut. 1185 Thomaskapelle Thomaskapelle

Am 17. August 1186 wird auf dem Georgenberg in Enns zwischen dem Traungauer Herzog der Steiermark, Otakar IV., und dem Babenberger Herzog von Österreich, Leopold V. in einer Urkunde (Georgenberger Handfeste) fest geschrieben, dass nach dem Ableben von dem unheilbar kranken und kinderlosen Otakar das Herzogtum Steiermark mit der Bestimmung an Leopold fällt, dass Österreich und die Steiermark für immer ungeteilt bleiben sollen.

Baubeginn der St. Egyden-Kirche in Zeutschach (slaw. Zizawa: wasserreiche, sumpfige Gegend mit saurem Gras), einer Filialkirche des Mutterstiftes St. Lambrecht, die dem hl. Ägidius geweiht ist. Sie liegt nahe der wichtigen Handelsstraße, die von Italien über Friesach ins Murtal führt und seit Erschließung des Semmering-Überganges (Gründung des Spitals 1161) großen Aufschwung nimmt.

1186 Georgenberg Handfeste Zeutschach
Die ursprünglich romanische Pfarrkirche von Reith bei Kitzbühel wird im Jahr 1188 dem hl. Ägidius und Sylvester geweiht. Im 15. Jahrhundert wird das Kirchenschiff im hochgotischen Baustil verlängert. Im Jahre 1727 entsteht der Neubau im gotisch-barocken Stil. Besonders imposant ist das Deckenfresko des berühmten Barockmalers Simon Faistenberger im Chor, welches die Glorie der hhl. Ägid, Sylvester und Sebastian darstellt. 1188 Reith

1190 erfolgt unter der Führung des franzöischen Königs Philipp II., des englischen Königs Richard I. Eisenherz und des deutschen Kaisers Friedrich I. Barbarossa, der dritte Kreuzzug, mit dem Ziel der Rückeroberung Jerusalems. Am Kreuzzug nimmt auch der österreichische Herzog Leopold V. teil, der, als Kaiser Friedrich I. Barbarossa nahe der Stadt Akkon ertrinkt, das Kommando über die deutschen Kreuzritter übernimmt. Als Leopold nach der Eroberung der Stadt die Babenberger Fahne am Burgturm anbringen will, lässt Richard Löwenherz diese vom Turm hinab werfen.

Beim Eintritt Ulrichs III. von Graz in die Ministerialität des Salzburger Erzbischofes Adalbert von Salzburg (1168-1200) wird den Steirern der Bau von Kirchen und die Stiftung von Pfarren ermöglicht.

In Marburg wird ein Pfarrer Konrad der bereits unter Markgraf Otakar III. erbauten Kirche genannt.

Die gotische St. Aegidienkirche in Hülsede stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und steht auf den Resten eines früheren Gotteshauses aus dem Ende des 12. Jahrhunderts.1987 wird bei Renovierungsarbeiten im Schutt unter dem Fußboden ein steinernes Relief gefunden, das ein in Ritztechnik hergestelltes Antlitz darstellt. Ihre besondere Bedeutung und Bekanntheit hat die Dorfkirche St. Aegidien in Hülsede aber durch die Ausmalung der Kappen der Kreuzgewölbe in Fresco-Malerei im Jahr 1577. In insgesamt 11 Bildwerken werden bekannte biblische Geschichten des Alten und Neuen Testaments dargestellt.

1190

Friedrich I. Barbarossa Marburg Hülsede Hülsede

Die hessische Kleinstadt Hadamar umfasst zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude. Ältester Bestandteil ist das ehemalige Franziskanerkloster, das mit der Kirche St. Ägidius einen Gebäudekomplex bildet. In exponierte Lage über der Innenstadt stand die älteste, heute nicht mehr vorhandene Hadamarer Kirche. Sie wird vor 1190 als Filiale der Pfarrkirche in Niederzeuzheim errichtet und geht auf die Burgkapelle der alten Hadamarer Burg auf dem Mönchberg zurück. Um 1250 wird die Kirche unabhängig von Niederzeuzheim und wird 1320 Bestandteil des Kaufs des Zisterzienserklosters an der Elb durch Graf Emich I. von Nassau-Hadamar. 1637 schenkt Graf Johann Ludwig die Kirche dem Franziskanerorden, der im gleichen Jahr mit dem Bau des Klosters beginnt. Von 1658 bis 1666 entsteht an der Südseite des Klosters eine neue, an den Baustil des Mittelalters angelehnte Kirche. Der flachgedeckte Saalbau weist einen fünfseitigen Chor auf. 1803 wird das Kloster aufgehoben. Das Klostergelände wird 1880 zur Korrigendenanstalt für den Regierungsbezirk Wiesbaden umgestaltet, wo sogenannte „Besserungshäftlinge“ untergebracht werden. Das Kirchenschiff wird oben zu einem Festsaal und unten zu einer Krankenstation umgewandelt. Von 1880 bis 1883 entsteht das Hauptgebäude der Anstalt, die psychiatrischen Klinik, wohin mit „grauen Busse“ Menschen in die Tötungsanstalt gebracht wurden; es, ist heute Gedenkstätte.1927 erhält das Kirchenschiff und 1959 der Chor eine Zwischendecke. Die obere Hälfte des Chores wird 1960 anstelle einer kleineren Kapelle zur Anstaltskapelle. Im späten 20. Jahrhundert wird diese Station zur Kantine umgebaut, die als „Klostercafé“ heute auch der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Hadamar Hadamar
Als der Traungauer Herzog Otakar IV. vor seiner beabsichtigten Teilnahme am 3. Kreuzzug an Aussatz stirbt, belehnt Kaiser Heinrich IV. am 24. Mai in Worms Herzog Leopold V., den Tugendhaften, auch mit dem Herzogtum Steiermark. Als neuer Landesherr lässt er die Längsachse für den Dombau in Wr. Neustadt genau nach dem Sonnenaufgang dieses Pfingstmontags ausrichten und feiert im selben Jahr auch den ersten Hoftag in Graz, wo er auf dem Platz vor der Pfarrkirche St.Aegiden auf einem Speer das Wappenschild von Österreich und Steier aufrichten lässt und unter freiem Himmel allgemeines Gericht hält. Zu seiner Zeit wird das der hl. Katharina geweihte Kirchlein an der Friedhofsmauer von St. Ägid gebaut, ein romanischer Rundbau, der auch als Karner bzw. Beinhaus dient. 1192 Traungauerburgen Wr. NeustadtWr. Neustadt
Herzog Leopold V. lässt den sich auf der Heimreise vom Hl. Land nach England befindlichen und als durchreisenden Pilger getarnten König Richard Löwenherz bei Wien gefangen nehmen und liefert diesen erst nach Zahlung eines immensen Lösegeldes an Kaiser Heinrich IV. aus. Eisenherz
Als Herzog Leopold V. am Stephanstag zu Weihnachten nach einem Sturz vom Pferd am eisglatten Tummelplatz in Graz stirbt, erhält sein älterer Sohn Friedrich I., der Christliche (1175 bis 16.4.1198), das Herzogtum Österreich, sein jüngerer Leopold VI, der Glorreiche (1176 bis 28.7.1230) die Steiermark. 1194 Tummelplatz
Mit der Verleihung des Marktrechtes an Graz durch die Babenberger Herzöge Friedrich I und Leopold VI. verbunden, besteht das besondere Privileg, einmal im Jahr einen Jahrmarkt abhalten zu dürfen. So wird der Egydimarkt , der seinen Ursprung im Grazer Kirchtag hat, bis zum Jahre 1414 nur am Festtag des Schutzpatrones der Kaufleute, der Kirche und der Stadt, des hl. Ägidius, am 1. September, am Marktplatz (Hauptplatz) und in der Bürgergasse (Herrengasse) abgehalten.
Dieses Recht wird in der Folge auch für andere steirische Märkte zum Vorbild (z.B. 1281 in Kindberg).
In östlicher Randlage vom Markt Leoben wird die Filialkirche Nennersdorf (auch „St. Lambrecht zu „Schaletitz“) der Mutterpfarre St.Michael erwähnt.
1195  

Herzog Friedrich I. hält in Graz einen allgemeinen Gerichts- und Hoftag ab.

Die Sankt-Egidius-Kirche in Magdeburg ist dem hl. Ägidius geweiht. Die Ursprünge dieser kleinen spätromanischen Dorfkirche stammen aus dem 12. Jahrhundert. Um 1200 erfolgt der Anbau des Kirchturms. Während der Gotik erfolgt eine Verlängerung des Kirchenschiffs nach Osten. Im Barock entsteht die südliche Vorhalle.

1196 Magdeburg
Nachdem Herzog Friedrich I. von Steiermark während seiner Rückreise vom Kreuzzug Kaiser Heinrichs VI. aus Palästina verstarb, sind beide Herzogtümer, Österreich und die Steiermark, wieder unter einem Herrscher, seinem jüngeren Bruder Leopold VI. dem Glorreichen, vereint.
Er übernimmt vom Geschlecht der Hohenburg-Wildberger das rot-weiß-rote Bindenschild, das zum Wappen Österreichs wird. Er erwirbt weitere Lehen, sodass sich sein Herrschaftsgebiet von Wels über das Mühl- und Waldviertel und Wiener Becken bis nach Portenau (Pordenone) erstreckt. Er fördert den Handel (vom Rhein nach Byzanz) und die Zünfte, das Bürgertum und die städtische Kultur. Sein Hof in Wien ist bekannt als Zentrum des Minnesangs, an dem auch Walther von der Vogelweide und Ulrich von Liechtenstein wirken. Auch das Nibelungenlied könnte möglicherweise hier geschrieben worden sein.
1198 Leopold VI. Bindenschild Ulrich von Liechtenstein

Früheste Aufzeichnungen informieren, dass unter der Herrschaft von König John (1199-1216) die erste Kirche von Rowley in Suffolk unter der Obhut eines Pfarrers als schlichte steinerne Kapelle erbaut wird, die bis zum Jahre 1840 hier steht. 1855 erhält Rowley eine eigene Pfarrei. Der Grundstein zur zweiten, im gotischen Stil erbauten Kirche erfolgt im Jahre 1894 durch Reverend George Barrs. Sie wird im Jahre 1900 abgerissen und durch einen roten Backsteinbau ersetzt. 1907 wird diese Kirche durch einen mysteriösen Brand zerstört, welche im Juni 1913 neu eröffnet wird. Die vierte und gegenwärtige St. Giles Kirche öffnet im Jahr 1923. Es ist wohl einzigartig, dass in Rowly innerhalb einer Zeitspanne von 85 Jahren vier verschiedene, alle dem St. Giles gewidmete Kirchengebäude auf immer demselben Platz gestanden haben.

Die kleine iKirche St. Giles von Tattenhoe befindet sich im Westen von Milton Keynes in Buckinghamshire. Nach der normannischen Eroberung von Wilhelm dem Eroberer wird der Grund an drei seiner Lords, Graf Hugo von Chester, Richard Ingania und Urse de Bersers vergeben, bevor 1167 den Benediktinern von Lavendon erlaubt wird, auf diesem Anwesen von Tattenhoe ihr Snelshall Kloster zu begründen. Mit über 100 Spenden wird die erste St. Giles-Kirche um 1200 gebaut, wovon eine auf ihrem Friedhof gepflanzte, noch heute existierende, 800-jährige Eibe Zeugnis gibt. Die Kirche steht bis in die späten 1950er Jahre umgeben von dichten Wäldern, Feldern, Vieh und Getreide allein auf einem Feld. Das heutige Gebäude stammt aus circa1538. Es ist das zweite Kirchengebäude auf dem Gelände, das nach dem Verfall des ersten hier errichtet wird.

1199 Rowly Tattenhoe

Die Pfarrekirche St. Ägydius in Arbesbach bei Zwettl wird von den Kuenringern um 1200 gegründet und wird 1246 erstmals erwähnt. Zwischen 1567 und ungefähr 1630 werden von den Herren von Starhemberg protestantische Prediger eingestellt. Ab 1670 ist Arbesbach wieder katholisch. Nach einem Brand im Jahre 1756 wird die Kirche unter Unterstützung von Graf Leopold von Dietrichstein wieder aufgebaut. Zwischen 1761 und 1772 wird über der alten Kirche eine spätbarocke Hallenkirche errichtet.

Oberndorf im oberen Melktal entsteht im 11. Jahrhundert unter der Herrschaft der Grafen von Peilstein. Im Jahtr 1200 wird erstmals ein Pfarrer Ulrich (Pleban Volricus) erwähnt. Von 1334 bis 1782 ist der Marktort der Kartause Gaming inkorpotiert. Die Pfarrkirche ist dem hl. Ägidius und dem Apostel Thomas geweiht. Um 1630 bis 1645 wird der spätgotische Kirchenbau umgebaut und barockisiert. Es entsteht ein zweischiffiger, dreijochiger Hallenraum. 1855 wird der Turm um ein Drittel erhöht und 1925 eine neue Barockkuppel aufgesetzt. Die Einrichtung stammt zum größten Teil aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Der hochbarocke Hochaltar enthält seitlich die Statuen des Hl. Ägidius und Apostel Thomas.

1200 Arbesbach Oberndorf Oberndorf
Der barocke Bau der Schlosskirche St. Aegidien der Stadt Bernburg an der Saale. Zugleich erinnern die noch sichtbaren Bauteile der romanischen Vorgängerkirche - der Vierungsturm und die als Fürstengruft genutzte Apsis - auf eine vielleicht 1000-jährige Bau-, und Kirchengeschichte an diesem Platz. Anhand der einzelnen Reste romanischer Baukunst wie Apsis, Vierung und Resten des Querschiffs ist die Anlage in das 12. Jahrhundert zu datieren. Datierungen im Rahmen einer Grabung auf dem Gebiet des Friedhofes der Aegidienkirche im Sommer 2011 erbrachten den Nachweis der ältester Nutzung um 1200 und der jüngsten Belegung um das Jahr 1600. Starke Ähnlichkeiten mit dem Mauerwerk und der Fassadengliederung der Bernburger Burgkapelle St. Pankratius lassen den Schluss zu, dass beide Bauwerke gleichzeitig errichtet wurden. Die Erwähnung einer „ecclesia nostre in Berneburg“ durch Heinrich I. im Jahr 1228 kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Aegidienkirche bezogen werden und zeichnet diese als askanische Eigenkirche aus, die als Pfarrkirche für den Burgbezirk und die Vorburg dient. Im Jahr 1375 wird die Burgpfarrkirche St. Aegidien erstmals mit ihrem Patrozinium erwähnt. Aus verschiedenen Quellen wird deutlich, dass der Pfarrer der St. Aegidienkirche vermutlich die herausgehobene Stellung eines Archipresbyters besitzt. St. Aegidien wird 1623 Schlosskirche, der Pfarrer Hofprediger. Anfang März 1752 wwird das Schiff der alten romanischen Kirche bis unter die Fenster abgebrochen und als Barockkirche neu aufgebaut. Am 3. Dezember 1752 findet die Einweihung der neuen Kirche statt. Der Kirchenraum wird 1888 umgestaltet. Bernburg

Die romanische Filialkirche St. Ägidius in Türkenfeld der Gemeinde Hohenthann mit ihrem wehhaften Charakter ist die ehemalige Schlosskapelle aus dem 12. oder 13. Jahrhundert. Der barocke Hochaltar von 1720 zeigt den Heiligen Ägidius.

Die im zwölften Jahrhundert gebaute romanische Saint-Gilles Kirche von Malestroit wird nach einem Brand im 16. und 17. Jahrhundert teilweise erneuert.Eine heilige Quelle fließt am Standort der Kirche. Während einer Restaurierung werden im Gewölbe zwei außergewöhnliche Gemälde aus dem 13. Jahrhundert entdeckt, die eine gehörnte Katze, ein Kampf Elefant und einen Zentaur zeigen.

Tuerkenfeld Tuerkenfeld Malestroi
Beginn des 4. Kreuzzuges, der ursprünglich die Eroberung Ägyptens zum Ziel hat, aber schließlich gegen den Widerstand von Papst Alexander III. mit der Eroberung und Plünderung vom christlichen Konstantinopel endet.

In Vorau wird die von Markgraf Otakar gegründete und unter dem Patronat des hl. Ägydius stehende, einschiffige romanische Marktkirche mit quadratischem Turm eingeweiht.


Durch Leopold VI. Erbauung der Rundkapelle St. Kunigund bei einer Gerichtsstätte auf dem "Hugel Lee bei Graz" samt ummauerten Friedhof. Ihre Entstehung und ihr Patrozinium wird mit dem Kult um die hl. Kunigunde, der von Papst Innozenz III. heilig gesprochenen Frau des bairischen Herzogs Heinrich IV. und späteren Kaiser Heinrich II. aus der Linie der Liudolfinger sowie der Übertragung ihrer Gebeine in den Bamberger Dom 1201 in Verbindung gebracht, als plötzlich ein Stummer wieder sprechen kann.

Bernhard von Spanheim (1176 bis 4.1.1256), wird als Nachfolger seines Bruders Ulrich II. Herzog von Kärnten. Er begründet Klagenfurt als Residenz der Kärntner Herzöge, indem er die Stadt von der Glan an den heutigen Ort am Alten Platz verlegt.
1202 Marktkirche Vorau Leechkirche Heinrich II. Kunigunde Leechkirche

Einer der bedeutendsten Grazer Pfarrer, Heinrich I. (1181-1224), wird als Kaplan von Herzog Leopold VI. erwähnt („sacerdos de Graeze“).

Die Stiftskirche Sant'Egidio im historischen Zentrum von Tolfa, eine Stadt in Latium nahe Civitavecchia, erbaut zu Ehren von Sant'Egidio, dem Schutzpatron von Tolfa, sind ihre Ursprünge nicht bekannt. Die Kirche wird im Laufe der Jahrhunderte ständigen Veränderungen unterzogen und wird 1588 auf Geheiß von Papst Sixtus V. zu einer Stiftskirche. Der zwischen 1547 und 1548 errichtete Glockenturm enthält fünf Glocken. 1630 wird auf Vorschlag von Kapuzinern eine Erweiterung für eine dreischiffige Anlage beschlossen. In der großen Apsis, die als "Turm" bezeichnet wird, ist ein Teil der mittelalterlichen Mauern sowie ein Gemälde des Hl. Egidio von 1636 zu sehen. Die heutige hohe Fassade wird in den 1960er Jahren aufgebaut. In einer Seitenkapelle befindet sich die goldene Büste von Sant'Egidio, die am 31. August eines jeden Jahres in einer Prozession getragen wird.

1203

Bardejov (Bartfeld) ist eine Stadt in der Ostslowakei. 1206 gründen hier Zisterziensermönche aus Koprzywnica in Polen ein dem St. Egidius gewidmetes Kloster. In einer Urkunde von 1247, in welcher König Bela IV. dem "terra barda" umfangreiches Land bestätigt, wird erstmals die Existenz einer Kirche St. Egídia erwähnt. Anfang des 14. Jahrhunderts besiedeln deutsche Kolonisten das Gebiet. 1352 erlaubt ihnen Ludwig I. von Anjou, jährlich, am Tag des St. Egidia eine Messe zu halten. In den Jahren von 1415 bis 1427 entsteht der Bau der dreischiffigen Basilika St. Ägidius (sv. Egidia, sv. Jiljí). Im Jahre 1448 erfolgt der Ausbau durch Meister Nikolaus, der 1494 Franz Stemasek aus Anspach in Bayern abgeschlossen wird. Nach dem großen Brand von 1774 bricht der Kirchturm zusammen.1878 beginnt der neugotische Wiederaufbau. Die Innenausstattung stammt aus dem 15. Jahrhundert. In der Kapelle der Jungfrau Maria steht eine gotische Skulptur des hl. Ägidius des ehemaligen Altares von 1466. Im Zentrum des neugotischen Hochaltares steht die Figur von St. Egidius.

1206 Bardejov

1208 ernennt Papst Innozenz III. den Zisterzienser Pierre de Castelnau zum päpstlichen Legaten und beauftragte ihn das Volk der „ketzerischen“ Katharer auf den „rechten Weg“ zu führen. Dieser suspendiert wegen ihrer nachlässigen Haltung gegenüber den Ketzern die Bischöfe von Toulouse und Béziers und exkommunizierte Graf Raimund VI. von Toulouse. Ein Gespräch, das Castelnau mit Raimund VI. in der Abtei Saint-Gilles führt, endet im Streit und Castelnau wird auf seiner Heimreise am 15. Januar 1208 erschlagen. Innozenz III. bestätigt daraufhin die Exkommunikation Raimunds und ruft 1209 unverzüglich zum Kreuzzug gegen die Albigenser auf, der bis 1229 dauert.
Damit endet die Blütezeit der mittelalterlichen Stadt, die zu dieser Zeit um die 40.000 Einwohner zählt.

in einer Wandnische der Krypta findet sich das Grabmal des päpstlichen Gesandten.

1208 Castelnau Castelnau
Raymond VI. Raimund VI. Raymond VI. Raymond VI.

Die romanische Église Saint-Gilles-et-Saint-Victor der französischen Gemeinde Saint-Victor-de-Buthon im Departement Eure-et-Loir stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert, wovon noch Teilen der nördlichen Wand und die Apsis zeugen. Im 16. Jahrhundert wird der Bau durch fünf Achsen vergrößert. 1856 folgt eine Sakristei, 1879 wird der alte hölzerne Turm ersetzt. Ein Bombardement am 13. Juni 1940 zerstzört die Kirche vollends. Der bemalte Tabernakel des Hochaltares von 1687 ist aus vergoldetem Holz, in der Retabel finden sich die Statuen des St. Gilles und St. Victor. Ein Clouaison steht als Symbol für die Trennung von Klerus und Laien.

In der linken Archivolte des rechten Südportals von Chartres zeigt ein Relief Ägidius mit der Hirschkuh, den Jägern und den Hunden.

Kapelle der Tschütschi (Schuetzenzinnen) Eremitage bei Schwyz durch den Landammann Conrad Ab Yberg zu Ehren des hl. Aegidius und der hl. Verona erbaut.

Bayernherzog Ludwig I. vermacht eine dem hl. Ägidius gewidmete Vorgängerkirche 1210 dem Deutschen Orden. Die heutige dreischiffige Deutschordenskirche St. Ägidien mit zwei Seitenschiffen wird häufig umgebaut und erweitert. Erwähnenswert ist der Anbau des Komtureigebäudes im Jahr 1683. 1884 erfolgt eine Restaurierung.

1210

Saint-Victor-de-Buthon Chartres
TschütschiTschütschi Regensburg

Zwischen Erzbischof Eberhard II. von Salzburg und Herzog Leopold VI. von Österreich und Steier wird vertraglich das Patronatsrecht für die steirischen Landesfürsten festgelegt: Der Erzbischof behält sich die völlig freie Verleihung von Pitten, Walterdorf und Radkersburg, verzichtet aber auf das Patronatsrecht über die Pfarren Lanzenkirchen, Hartberg, Graz, Riegersburg und Straden, womit die Grazer Pfarre landesfürstlich wird. Das erlaubt - wie schon früher - dem Landesherrn als Erbauer und Eigner von Kirchen auch die Bestellung von Pfarrern mit ihren Günstlingen. Nach alter Sitte sind diese Pfarrer gleichzeitig auch die Kanzleivorstände der steirischen Markgrafen und Herzöge.
Demnach spielt der aus dem Zisterzienserstift Zwettl kommende Pfarrer Heinrich, der erste der Grazer Ägidiuskirche, auch eine bedeutende Rolle in der herzöglichen Kanzlei; sein Pfarrgebiet ist das ganze linke Murufer, von Weinzödl bis zum Hühnerberg.
1211 Eberhard.II.

Leopold VI. nimmt an zwei Kreuzzügen teil: 1212 am Albingenserkreuzzug, nachdem in Saint Gilles der päpstliche Legat Pierre de Castelnau ermordet worden und Papst Innozenz III. mit den Worten „Voran, Soldaten Christi!“ zu diesem Kreuzzug gegen die Katharer, eine ketzerische Sekte in der südfranzösischen Provinz Languedoc, aufgerufen hatte.

Die Stadtpfarrkirche St. Ägyd zu Korneuburg wird ursprünglich im Jahr 1212 im spätromanischen Stil erbaut. Architektonisches Glanzstück ist der Chor aus dem 14. Jahrhundert. Nach dem Stadtbrand von 1417 wird die dreischiffige Kirche gotisiert. Von 1899 bis1903 wird das Westwerk neu erbaut. Die Höhe des Turmes beträgt 66m. An der Spitze des neugotischen Hochaltars von 1870 die Darstellung des Kirchenpatrons, des Hl. Ägidius.

1212 Leopold VI. Korneuburg Korneuburg

Der Ursprung der Kirche San Biagio.e Sant'Egidio in Palombara.Sabina nordöstlich von Rom geht auf das Jahr 1216 unter der Schirmherrschaft von Papst Honorius III. Savelli zurück. Seit 1595 ist sie als Pfarrei errichtet. In einer der Lünetten des Gewölbes wird die Herrlichkeit des heiligen Egidio vom Maler Michelangelo Cianti ( 1840-1923) dargestellt.

Kirche Saint-Gilles bei Brüssel.

1216 Saint-Gilles

Am 1. Juni 1217 stechen die Kreuzfahrer unter Führung von Herzog Leopold VI. und dem Ungarnkönig Andreas II. von Split aus in See, um in der ägyptischen Hafenstadt Damiette die Sarazenen anzugreifen. Weitere Teilnehmer sind Bischof Ulrich II. v. Passau, Herzog Otto v. Meranien sowie zahlreiche österreichische und steirische Ministerialien.

Unter Herzog Leopold VI. wird in den Jahren von 1214 bis 1223 Graz zum ersten Mal richtig ummauert.

Mit den Römern und vielen aus anderen Ländern stammenden Soldaten kommt das Christentum ins Rheinland. Nach 400 n.Chr. lassen sich Franken hier nieder. Buschdorf taucht erstmalig in einer Urkunde von 1217 auf. 2 Herren Winricus von Burisdorp schenken ihren Hof den Zisterzienserinnen von Grau-Rheindorf und einer tritt in den Deutschen Ritterorden ein. Buschdorf gehört von alters her zu Rheindorf. Die Kapelle, an einer alten Handelsstraße nach Aachen gelegen, hat Vorgänger. Unter der Kapelle wurden Reste römischen Mauerwerks gefunden. Auch ein Matronenstein aus dem Jahr 200 n. Ch. wird in der Nähe ausgegraben. Zwischen 1869 und 1884 sind 2 röm. Sarkophage mit Grabbeigaben und einige Einzelfunde ausgegraben worden. Auch 1984 wird auf Buschdorfer Gebiet ein Sarkophag mit Münzen und einem Skelett gefunden, der auf das 2. Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Eine Kopie steht auf dem Buschdorfer Friedhof. Im Rheindorfer Kirchenbuch ist der Bau einer Kapelle im Jahre 1693 in Buschdorf belegt. Es handelte sich um eine kleine, aus Lehmfachwerk und mit Stroh gedeckte Kapelle. 1782 wird eine neue Kapelle auf dem heutigen Kapellengrundstück gebaut und dem heiligen Aegidius geweiht. Auch die neue Kapelle von 1782 wurde in Lehmfachwerk mit flacher Decke gebaut, aber mit Leyen (Schiefer) gedeckt. Ein Geistlicher wird jeden Sonntag mit Pferd und Wagen aus Bonn geholt. Der jetzige Bau der Kapelle St. Aegidius verdankt seine Entstehung im Jahre 1869 dem Einsatz des Rheindorfer Pfarrers Cornelius Thomas. Am 3. November 1869 wurde die Kapelle geweiht.

1217

Buschdorf

Mit der Erlaubnis von Papst Honorius III. gründet der Salzburger Erzbischof Eberhard II. das Bistum Seckau, das damit nach Gurk (1072) und Chiemsee (1215) das dritte Salzburger Eigenbistum wird. Die weltliche Bestätigung erfolgt durch König Friedrich II. in Nürnberg, der dem Propst von Friesach und Maria Saal als neuem Bischof Karl I. die Würde eines Reichsfürsten verrleiht. Das Territorium des Bistums umfasst lediglich einen schmalen Streifen von Seckau über das Murtal und die Stubalpe in das Kainachtal und zur Mur bei Wildon mit insgesamt 13 Pfarren. Die erste Kathedralkirche der steirischen Bischöfe ist das Augustiner-Chorherrenstift in Seckau. Schon bald verlegen sie aber ihren Wohnsitz auf Schloss Seggau bei Leibnitz und fallweise auch nach Graz.

In den babenbergischen Ländern kommt es zu einer starken Verbreitung der als Häretiker angesehenen Katharer und Waldenser.
1218

Eberhard II. Bistum Seckau Bischof Karl I. Konrad I.
Seckau
Seggau

 

Der ältere Sohn des Grazer Burggrafen Otaker I., der Udalrichinger Ulrich III., der 1190 Ministeriale von Erzbischof Adalbert III. v. Salzburg wurde, übergibt die landesfürstlichen Lehen Glanegg, Graslupp bei Neumarkt, Scremesnitz und Wölz an den amtierenden Erzbischof Eberhard II. und nennt sich ab jetzt nach einer kleinen Salzburger Festung bei St.Paul im Lavanttal „Liechtenberg“.

Die Pfarrkirche von Staffolo in der Provinz Ancona ist seit 1219, dem Erwerb der kommunalen Freiheiten der Stadt, ihrem Schutzpatron, dem Sant'Egidio gewidmet. Das Gebäude ist romanischen Ursprungs. Der Eingang ist mit einem weißen Steinportal aus dem 13. Jahrhundert mit konzentrischen Bögen geschmückt, in die Pflanzenmotive eingraviert sind. Im Inneren sind zehlreiche Kunstschätze, darunter ein Pentittico des in den Marken tätigen, spätgotischen Meisters von Staffolo aus 1450, das die Madonna mit dem Kind zwischen Johannes dem Täufer, Petrus, St. Egidio und Paulus auf einer Predella, mit den Geschichten von St. Egidio zeigt. Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert wird die Kirche renoviert.

1219

In Breslau (Wrocław) wird die spätromanische Kościół św. Idziego (Ägidiuskirche), die älteste der Stadt, errichtet. Die Ägidiuskirche in Breslau ist das älteste erhaltene Gebäude der Stadt. Das römisch-katholische Gotteshaus stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und ist dem heiligen Ägidius von St. Gilles geweiht. Die Ägidiuskirche befindet sich auf der Breslauer Dominsel am Plac Katedralny, in direkter Nachbarschaft zum Breslauer Dom. Die Ägidiuskirche stammt vermutlich aus den zwanziger Jahren des 13. Jahrhunderts. Im Jahr 1329 wurde durch Bischof Nanker ein drittes Kanonikat an der Kirche errichtet. Um 1500 etwa befinden sich vier Altäre in der Kirche, davon drei im Kirchenschiff und im Chor und der vierte in der Sakristei. Im 16. Jahrhundert entsteht neben der Kirche ein Haus für zwölf Kleriker, die hier zusammen wohnen. In den nächsten Jahrhunderten erfolgen im Innenbereich mehrere kleine Veränderungen. Am 24. Mai  1888 gründen Franziskaner der Sächsischen Franziskanerprovinz an der Kirche ein Kloster, das 1911 an die neugegründete Schlesische Franziskanerprovinz übergeht; seine Hauptaufgabe ist es, im Dom die Beichte zu hören. Nach leichten Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg erfolgen Renovierungsarbeiten an der Kirche, wobei viele Ornamente des Barocks entfernt werden, um der Kirche das romanische Aussehen wiederzugeben.

Der früheste Hinweis auf eine Kirche von St. Giles in Wrexham in Wales ist auf 1220 datiert, als der Bischof von Asaph den Mönchen von Valle Crucis im nahe gelegenen Llangollen die Hälfte seines Einkommens der Kirche in Wrexham spendet. Im Jahre 1247 schenkt dann der Prinz von Powys, Madog ap Gruffydd, den Mönchen von Valle Crucis die Patronage von St. Giles über die Kirche. Die walisische Geschichte deutet darauf hin, dass die Kirche einst dem keltischen Heiligen Silyn gewidmet ist, welcher ins Lateinische übersetzt Ägidius bzw. Giles heißt. Als 1330 schwere Stürme den Kirchturm wegwehen, wird die ganze Kirche im dekorativen Stil neu aufgebaut. Eindeutig ist, dass die Kirche 1494 als "Saint Giles" benannt wird. Der Hauptteil von St. Giles entsteht zwischen dem Ende des 15. und dem frühen 16. Jahrhunderts als die mittelalterliche Periode zu Ende geht. Der reich mit Schnitzereien der Attribute von St. Giles verzierte Turm, wie eines Pfeiles und eines Hirsches, mit seinen vier sechseckigen Türmchen, wird im Jahre 1506 begonnen. Heute ist St. Giles eines der schönsten Beispiele der kirchlichen Architektur in Wales.

1220

Breslau Breslau
Wrexham

Die Ägidienkapelle ist ein Teil der aus der Zeit der Romanik stammenden Ägidienkurie, eines Wohn- und Verwaltungsgebäudes der Domherren des benachbarten Naumburger Domes. Das Gebäude stammt in seinem Kern vom Anfang des 13. Jahrhunderts. 1532 und 1890 erfolgt eine umfassende Erneuerung.

Herzog Leopold VI., der Glorreiche, hält in Graz einen großen Hoftag.

1221 Naumburg

Eberhard II., Metropolit von Salzburg, errichtet das vierte und letzte Eigenbistum von Salzburg, das Bistum Lavant.

Ende des 12. Jahrhunderts wird in Altaussee die 1224 urkundlich genannte Pfarrkirche „St. Gilgen zu Vischarn“ erbaut, deren vorderer Teil ursprünglich ein Heidentempel war. Am ersten Sonntag nach Egydius ist immer Jahrmarkt.

Am Zusammenfluss der Saan in den Saufluss (Save) wird von Herzog Leopold d. Glorreichen gleichzeitig mit der wichtigen Save-Brücke die älteste untersteirische Egydikirche in Steinbrück (auch Klausenstein, heute Zidani Most) erbaut und mit eigenen Privilegien versehen. Für den Bau des Bahnhofsgebäudes von Klausenstein wird sie 1848 zerstört.

Herzog Leopold VI. hält 1224 „iuxta capellam sancte Chunegundis“ und 1227 „in ecclesia sancte Chunegundis“ in der Leechkirche Gericht.

Die früheste Nennung der St. Giles Kirche von Elgin in Schottland erfolgt 1224. 1826 beschließt man, die Kirche durch ein neues Gebäude zu ersetzen. Der von Archibald Simpson errichtete Bau besitzt eine beeindruckende Tempelfront und einen 112ft hohen Turm. Im Jahr 1999 wird aus Platzmangel die St. Giles Kirche mit der Kirche St. Columba vereint und nun "St. Columba`s South Church" genannt.

1224 Altaussee Steinbrueck Klausenstein Elgin

Nach der Marktsiedlung der Gemeinde St. Aegidien/Heiligenstadt im Bistum Erfurt im 12. Jahrhundert in der Altstadt unterhalb des Stiftsberges mit der Pfarrkirche St. Marien ist 1227 die Neustadt mit der römisch-katholischen Aegidienkirche unter dem Patronat von Erzbischof Siegfried II. entstanden. Der Propst des Martinsstiftes beschwert sich über diese Neugründung, da diese neue Kirchei ihm Einbußen beschere. Zahlreiche Aufenthalte deutscher Bischöfe sprechen für die Bedeutung Heiligenstadts im Mittelalter. Insbesondere die Weihe Gerdags zum Bischof von Hildesheim sowie Burchards I. zum Bischof von Worms in den Jahren 990 und 1000 durch Erzbischof Willigis von Mainz sowie die Konsekration Burchard I. von Halberstadt durch Erzbischof Bardo von Mainz im Jahr 1036 untermauern die Stellung Heiligenstadts als wichtigstem Aufenthaltsort der Mainzer Erzbischöfe neben Erfurt. Um 1850 gründen vier Lehrerinnen den Schulorden der Heiligenstädter Schwestern. Das Bergkloster Heiligenstadt gehört mit zur Pfarrei Ägidius.

Die St. Aegidien-Kirche in der alten Innenstadt von Lübeck wird 1227 das erste Mal erwähnt. Sie gilt als Kirche der Handwerker und steht oft im sozialen Brennpunkt und der Gemeinde. In ihrem Siegel steht das "T" ihres plattdeutschen Namens "Tilgenkark", das vom englischen "St. Giles" abgeleitet ist.

1227 Lübeck Heiligenstadt
Friedrich II. der Staufer, hatte schon 1215 ein Kreuzzugsgelübde abgelegt, aber die Abreise immer wieder verschoben, sodass er schließlich deswegen vom Papst Gregor IX. exkommunizierte wurde. Trotzdem macht sich Friedrich im Juni 1228 von Brindisi aus auf den Weg und erreicht als einziger ohne Waffengewalt, nur durch sein Verhandlungsgeschick, dass der ägyptische Sultan Al-Kamil die christlichen Stätten Jerusalem, Nazareth und Bethlehem auf friedlichem Wege an das Königreich Jerusalem zurückgibt. Friedrich, der mit der Erbtochter des Königs von Jerusalem verheiratet ist, krönt sich danach selbst zum König von Jerusalem. 1228 Kaiser Friedrich II. Castel de Monte
Der Babenberger Friedrich II., der Streitbare, Sohn von Leopold VI., bekommt durch die Heirat mit der Tochter des Andechser Markrafen von Istrien große Besitzungen in der Windischen Mark (Sanntal) und in der Krain.

Otto II. "de Graeze" aus dem Geschlecht der Grazer Diertmare erbaut das die Römerstraße kontrollierende "Bollwerk jenseits Diepoldsberg", die Burg Ehrenfels bei St. Radegund. Das Adelsgeschlecht nennt sich ab diesem Zeitpunkt "von Ehrenfels".
1229 Ehrenfels Ehrenfels bei Radegund
Friedrich II. der Streitbare (1211 bis 15.6.1246), aus dem Geschlecht der Babenberger, wird nach seinem Vater Leopold VI. Herzog von Österrerich und der Steiermark. Unter ihm erhält das steirische Wappentier, der Panther, eine Krone. 1230 Friedrich d. Streitbare
Nachfolger des ersten Bischofs von Seckau, Karl I., wird der "Gilgenpfarrer" Heinrich I. der Pernecker (1231–1243), der zuvor urkundlich als erster Ägydenpfarrer in Graz genannt wird. 1232 Bischof Heinrich I.
In einer Urkunde von Herzog Friedrich II. wird Graz als „Bairisch Grätz“ bezeichnet, um es nicht mit Windischgrätz zu verwechseln. Der neu gegründeten  Deutschordenskommende überträgt er etliche Güter, darunter die Kunigundenkirche sowie Dörfer bei Gleisdorf und Leibnitz, und verleiht ihr ein besonderes Handelsprivileg, um ungestört auf allen Märkten mit ihren Erzeugnissen zu handeln und so die Konkurrenz aller Nichtbürger auszuschalten. 1233  

Auf dem Weg nach Cividale in Oberitalien weilt Kaiser Friedrich II. in Graz.

Pfarrkirche des hl. Ägidius in Schiefling im Lavanttal.

1234 Schiefling

Die St.-Ägidius-Kirche in Höpfingen im Neckar-Odenwald-Kreis im Norden Baden-Württembergs ist eine katholische Kirche. Höpfingen wird im Jahr 1236 erstmals urkundlich erwähnt. Kirchlich war der Ort wohl eine Filiale von Hardheim. Die Ortsherrschaft lag bei den Rittern von Hardheim, die um 1558 die Reformation einführen. Als 1607 der letzte Hardheimer stirbt, fiel Höpfingen an den Bischof von Würzburg, der den Ort rekatholisierte. Die 1342 erbaute Kirche war im 18. Jahrhundert in einem ruinösen Zustand, so dass sie 1752/53 durch einen barocken Neubau ersetzt wird. 1821 gelangt Höpfingen zum neu gegründeten Erzbistum Freiburg. Das Patronatsrecht aber liegt noch bis 1863 bei den Fürsten von Leiningen. Im 19. Jahrhundert ist die St.-Ägidius-Kirche baufällig und wird zwischen 1906 und 1908 nach den Plänen von Ludwig Maier im neugotischen Stil erbaut. Die Seitenaltäre werden nach dem Ersten Weltkrieg 1926/27 aufgestellt.

1236 Höpfingen

Ekbert, Bischof von Bamberg (1173 bis 5.6.1237), wird als Parteigänger Kaiser Friedrich II. von diesem zum Statthalter von Österreich und der Steiermark, also zum ersten Landeshauptmann ernannt.

Herzog Friedrich II. verleiht Graz das Privileg der Stadtfreiheiten; damit verbunden ist wahrscheinlich auch die Änderung des Wappens: der gekrönte Panther als Wappentier.

Der jüngere Bruder von Udalrich III, Otakar II. "de Graetz", steht als Anhänger von Kaiser Friedrich II. mit Herzog Friedrich II. im Streit und verliert sein Burggrafenamt sowie sein landesfürstliches Lehen, die Burg Helfenstein zwischen Stübing und Gratwein, die Herzog Friedrich vorher selbst zerstört und dann dem Kloster Reun schenkt.

1237 Bischof Ekbert Helfenstein
Schildthurn Mölsheim

Die Wallfahrtskirche St. Ägidius von Schildthurn ist eine römisch-katholische Filialkirche in Niederbayern. Sie ist ein Wallfahrtszentrum für mehrere Heilige, den ursprünglichen Kirchenpatron St. Ägidius, die Gottesmutter und die drei heiligen Jungfrauen Einbeth, Wilbeth und Warbeth, die alle bei einem Kinderwunsch helfen sollen. Hiefür wird nach dem alten Brauch des "Wiegenschutzens" eine große hölzerne Wiege aus dem Jahre 1870 hin- und herbewegt. Die Kirche wird um 1237 errichtet. Im 15. Jahrhundert erfolgt ein gotischer Neubau. Nach 1730 wird die Kirche barock umgebaut. 1531 wird der 78 Meter hohe spätgotische Turm, das Wahrzeichen Schildthurns fertiggestellt. Der Hochaltar von 1660 im Kircheninneren enthält oben in der Mitte den Kirchenpatron Ägidius mit einer Hirschkuh. An der Südwand ist das Wappen des Erzbischofs von Salzburg, Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg, angebracht, da Schildthurn bis ins 19. Jahrhundert zur Erzdiözese Salzburg gehört.

Mölsheim, auf einem Höhenzug über der Pfrimm gelegen, wird unter der Bezeichnung Milbisheim im Besitz des Benediktinerklosters Hornbach erstmals 1237 urkundlich erwähnt. Zu Beginn der Reformation besitzt Mölsheim zwei Gotteshäuser, das größere ist dem hl. Ägidius geweiht, das infolge der Kirchenspaltung von beiden Konfessionen in Besitz genommen wird. Während des pfälzischen Erbfolgekrieges 1689 wird die Kirche zerstört. 1740 errichten die etwa 150 Katholiken der Kirchengemeinde ein neues Gotteshaus mit einem schönen barocken Holzaltar. Nach 180 Jahren werden 1922 erste Schäden an der katholischen Kirche festgestellt, die durch den wandernden Untergrund verursacht werden. Wenige Jahre später, 1933, muss das Gotteshaus baupolizeilich wegen Einsturzgefahr gesperrt und abgerissen werden. 1935 wird ein neues Gotteshaus erbaut. In den1980er Jahren werden wieder erhebliche Risse in den Kirchenwänden festgestellt.

Otto (1239-70), aus dem steirischen Ministerialiengeschlecht der Liechtensteiner (Ottonis de Lichtanstain), wird Pfarrer von Graz.
Die Minoriten besitzen bereits am linken Murufer ein Kloster mit einer Kirche Mariä Himmelfahrt (Franziskanerkirche). In diese älteste Klosterniederlassung von Graz wird beim Bau eine bereits ältere Kapelle sowie die mittelalterliche Stadtmauer mit einbezogen.

Die Pfarrkirche hl. Ägidius ist eine römisch-katholische Kirche in Gumpendorf im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf.
Gumpendorf ist die älteste der inneren Wiener Vorstädte. Der Name leitet sich vom ahd. „Gumpe" (Tümpel, Pfütze) ab. Am Steilrand des Wienflusses befand sich ein römischer Wachturm, wo eine Furtstelle eine leichte Flussüberquerung ermöglichte. Hier führte eine Römerstrasse nach Süden, bis nach Aquileia. Die erste urkundliche Nennung von Gumpendorf erfolgt 1136. 1239 wird eine romanische St. Ägydi Kapelle als selbständige Pfarre.und 1244 ein Altar des hl. Ägydius urkundlich bezeugt. Unter Ulrich von Capellen wird 1293 ein romanisches Langhaus angebaut und später dieses durch seinen Sohn Jans um einen gotischen Chor erweitert. 1360 wird die Krche dem Zisterzienserstift Baumgartenberg, 1678 dem Schottenstift inkorporiert. In den Jahren von 1765 bis 1770 wird an Stelle der während der Zweiten Türkenbelagerung Wiens demolierten Kirche eine neue erbaut. 1792 ensteht der Fassadenturm mit Welscher Haube, 1807 im Westen der Chor. Seit 1946 wird die Kirche von den Eucharistinern geführt. Beim Portal befindet sich eine Gedenktafel, die an die Einsegnung von Joseph Haydn am 1. Juni 1809 erinnert.

1239


Gumpendorf

Als der Streit zwischen Papst Gregor IX. und Kaiser Friedrich II. immer schärfer wird, versöhnt sich Herzog Friedrich II.der Streitbare mit Kaiser Friedrich II., der ihn zuvor gebannt hatte.

Innerhalb der Mauern des Reformklosters St. Paul im Lavanttal entsteht die Pfarrkirche St. Ägid (im 17.Jh. abgebrochen).

Die Sint-Gilliskerk der Gemeinde Saint-Gilles befindet sich im Innenstadtbezirk der belgischen Stadt Brügge. Sie wird um 1240 als Hilfskapelle der Pfarrei aus Holz gebaut und im Jahre 1258 als Pfarrkirche erwähnt. Um etwa 1311 wird dieses erste Kirchengebäude durch eine von der Scheldegotik inspirierte Basilika ersetzt und zwischen 1462 und 1479 als Hallenkirche erweitert. Während der 15. und 16. Jahrhundert finden einige wichtige Künstler, wie Hans Memling, darin ihre letzte Ruhestätte.

1240 St. Paul Brügge

Als Gefolgsmann von Herzog Friedrich II. scheint der Udalrichinger Otakar IV. zu Graz auf, der nicht mehr Burgherr, aber Pächter der herzöglichen Münze (Münzamt) in Graz ist.

Erzbischof Eberhard II. von Salzburg weilt an seinem Zehenthof, dem Reuner Hof in Graz (heute Sackstraße 18-20).

1243  
Herzog Friedrich II., der Streitbare, der 1230 seinem Vater Leopold VI. nachfolgt und unter dem das steirische Wappentier, der Panther, eine Krone erhält, verstrickt sich immer wieder in Streitigkeiten, so auch mit Kaiser Friedrich II., der deshalb über die innerösterreichischen Länder die Reichsacht verhängt.
Er wird dann aber zum treuen Bündnispartner des Kaisers und als Österreich und die Steiermark zu einem Königreich erhöht werden sollen, fällt er 1246 in der Schlacht an der Leitha 1246 gegen den Ungarnkönig Béla IV.
1245  
In der Schlacht bei Neustadt an der Leitha besiegen die Österreicher zwar die eindringenden Ungarn unter König Bela IV., verlieren dabei aber ihren Landesherrn, Herzog Friedrich II., den letzten Babenberger. Es folgt das Interregnum, eine Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs, der politischen und rechtlichen Unsicherheit.

Filialkirche hl. Ägidius in Seidolach (Zdovlje) im Rosental urkundlich 1246 und 1496 genannt.
1246

Seidolach

Die Pfarrkirche St. Ägidius von Stössing, eine ursprünglich wehrhafte Saalkirche, wird 1248 in einer Besitzbestätigung des Chorherrnstiftes St. Pölten als Filialkirche von Böheimkirchen, ab 1265 als Filialkirche von Kasten gezählt. 1396 wird von einer "Stoezzinger pharr" berichtet. Um 1600 ist die Pfarre "lutherisch". Das spätgotische Langhaus wird barockisiert, wobei der Hochaltar u.a. von einer Statue des hl. Ägydius flankiert wird. 1783 wird Stössing zu einer Josephinerpfarre. Ab 1. September 1969 werden die Pfarren Stössing und Kasten gemeinsam betreut.

1248 Stössing

Die Söhne Ottos von Trennstein, Wulfing und Ortolf II. von Graz, verpflichten sich zur Heerfolge bei Philipp von Spanheim (bis 1279), Herzog von Kärnten und Erzbischof von Salzburg, der auf Seiten des Papstes steht und in eine Fehde mit Kaiser Friedrich II. verwickelt ist. Sie sichern sich dadurch Lehen im Enns- und Lavanttal.

Erste Erwähnung des Ägidikirchleins in unmittelbarer Nähe der Burgruine Burgstall in Weiden bei St. Michael im Lungau.

Die Kirche von Kerschbach (Dovže bei Windischgrätz) wird 1250 und 1260 unter einem Pfarrer Heinrich zu Kerschbach bei St. Michael genannt.

1250 St. Michael im Lungau Weiden im Lungau Kerschbach

Die Kirche Saint-Leu-Saint-Gilles in Épinay-sur-Orge wird um die Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut. Ursprünglich ist die Kirche dem St. Germain (hl. Germanus) gewidmet, am Ende des Mittelalters aber den Bischöfen St. Lupus von Troyes und St. Ägidius von Saint-Gilles.

Glasfenster mit Episoden aus dem Leben des hl. Ägidius in Soissons.F

Épinay-sur-Orge Soissons Soissons

Ottokar II. Přemysl zieht in Österreich ein, wird von den adeligen Ständen zum Herzog von Österreich ernannt und heiratet Margarete von Babenberg, die Schwester des verstorbenen Herzogs Friedrich II.

In Graz wird die Ägidiuskirche als Pfarrkirche erwähnt: „actum apud Gretz, in parocciali ecclesia“.

In einer Urkunde findet sich 1252 ein Hinweis auf eine Pfarrkirche in Brücken. Zwischen 1227 und 1498 gehört Brücken verschiedenen Besitzern, so den Fürsten von Anhalt, den Grafen von Schwarzenberg und anderen. 1498 kauft Hans von Werthern den Ort und erwirkte 1518 das Markt- und Stadtrecht durch ein Diplom von Kaiser Maximilian als „Dorf Prüggen im Fürstenthumb Düryngen“. Nach dem 30-jährigen Krieg von 1618 bis 1648 ist der Ort vollständig verwüstet. 1815 kommt Brücken zu Preußen. Im Jahr 1823 gibt es wieder einen Großbrand, bei dem das Rathaus und einige Nebengebäude vernichtet werden.

1252

Brücken

Die durch den Tod Herzog Friedrichs des Streitbaren verwaisten Länder werden im Frieden von Ofen aufgeteilt: König Ottokar II. Přemysl von Böhmen bekommt das Herzogtum Österreich und König Bela IV. von Ungarn die Steiermark, der dort seinen Sohn Stephan als Herzog einsetzt.

Der letzte Udalrichinger, Ottokars IV., vermacht sein Stadthaus in Graz an das Bistum Seckau, das seither durchgehend als Bischofhof am Bischofplatz genutzt wird, in dem sich die ältesten Grazer Fresken aus der Zeit um 1280 befinden.

Pfarrkirche "Zum hl. Ägydius" in St. Aegyd am Neuwalde, nördlich von Mariazell, im heutigen Niederösterreich.Altarbild des hl. Ägydius von Kremser Schmidt.
1254

Ottokar II. Bela IV. St. Aegyd St. Ägyd am Neuwalde

Ilija (Sankt Egidien) ist eine Gemeinde in der Mittelslowakei. Sie liegt am Fuße der Schemnitzer Berge (Štiavnické vrchy) südlich der Stadt Banská Štiavnica. Im Ort befindet sich die romanische St. Ägidienkirche (Kostol svätého Egídia) von 1254; benannt nah ihrem namensgebenden Schutzpatron des hl. Ägidius. Ihre erste schriftliche Erwähnung findet sich 1266 als "Ecclesia Sancti Egidii". Der Ort wird später unter dem lateinischen Namen „Sanctus Egidius“, dem ungarischen Namen „Scenthegud“ oder „Zenth Egyed“ ("Zenthlyen“) oder dem deutschen Namen „Gilg“ oder „Gilgen“ erwähnt. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts wird der Ort durch die Türken heimgesucht und zeitweise besetzt. Danach ist er im Besitz der Familie Balassa, ab 1629 der Familie Koháry und gehört bis 1918 zum Königreich Ungarn. Ilij Ilija Ilija
Die nicht mehr existierende Kirche St. Idzi in Bromberg (Bydgoszcz) stammt aus der Zeit vor der Gründung der Stadtgeschichte (1030–1346). Die Ursprünge des Kirchenbaues weisen auf die wahrscheinliche Gründung von Prinz Kazimierz Kujawski Mitte des 13. Jahrhunderts hin. Der ursprüngliche Bau besteht sowohl aus Holz als auch aus Ziegeln. Die Kirche St. Idzi auf dem Schlossfriedhof der Burg Bromberg ist eine Filiale der Pfarre von Wyszogród, ehe sie durch den Angriff des den Deutschen Orden zerstört wird. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wird sie als städtischen Pfarrkirche St. Idli an der alten Route, die von Kujawy in Pommern durch die Burginsel Bromberg (Bydgoszcz) und über die Brücke der Brahe (Brda) führte, wieder aufgebaut. Während des polnisch-deutschen Krieges wird die Kirche durch die Deutschen Ordensritter im Jahr 1409 niedergebrannt und dann viele Male wieder aufgebaut. Das einschiffige, turmlose gotische Backsteingebäude besitzt einen dreiseitigen Chor im Osten, einer Sakristei im Norden und eine Galerie im Süden. In der Zeit von 1425 bis 1474 diente die wieder aufgebaute Kirche erneut als Stadtpfarrkirche. Die Wieder-Weihe der dem St. Idzi und Maria Magdalena gewidmeten Kirche durch Bischof Jan von Włocławek (Leslau) erfolgt 1537. 1596 wird die Kirche verlassen. Insgesamt wurde die Kirche St. Idzi dreimal für die Bedürfnisse der Mönche verwendet: 1480-85 von den Bernardinen, 1545-59 als Tempelklosters und 1615-18 wieder verwendet von den Armen Klaren. 1679 händigt Bischof Stanisław Sarnowski von Leslau (Włocławek) die verlassene Kirche den Einwohnern deutschen Ursprungs von Bydgoszcz aus. Die Betreuung findet durch die Bernardinen aus dem benachbarten Kloster statt. Die Renovierungen der Kirche, die Bereitstellung der notwendigen liturgischen Ausrüstung und die Errichtung einer Pfarrschule erfolgt durch die Gläubigen deutscher Herkunft. Ein Kaplan der Bernardinen hält deutsche Gottesdienste, Taufen, Eheschließungen und Totenbestattungen. 1879 wird die Kirche im Zuge des Baues einer neuen Straße abgerissen.
In den politischen Wirren nach dem Tod Herzog Friedrichs II. spielt der Steirer Ulrich von Liechtenstein (1200 bis 26.1.1275) eine wichtige Rolle: Zuerst ist er Truchseß, dann Marschall und Landesrichter in der Steiermark. Als Dichter und Minnesänger reist er einmal als Venus, dann wieder als König Artus verkleidet durch Österreich und schreibt in seinem 1255 verfassten Roman «Frauendienst», dass er das Waschwasser seiner Abgebeteten trinkt, sich unter die Aussätzigen mischt, um ihr nahe zu sein, und sich bei einem Turnier einen Finger abhackt und diesen seiner Dame als Beweis schickt.

St. Egyd, die älteste Kirche von Klagenfurt wird 1255 als Vikariat von Maria Saal erstmals urkundlich genannt.
1255 Liechtenstein Ulrich v. Liechtenstein Klagenfurt

König Ottokar II. schreitet in Kärnten und der Steiermark gegen die ketzerische Sekte der Waldenser ein.

St. Egydi am Turiak oder St. Ilgen am Türkendorf (Šentilj pod Turjakom) wird 1256 genannt.

Ebenfalls um diese Zeit entsteht die 1356 erstmals genannte romanische Kirche St. Egidi am Gilgenberg in Arnatz bei Schwarzenstein (sv. Egidija / sv. Tilen v  Arnače), die eng mit der Geschichte der Pfarrei von Škale und den Weinbergen des dortigen Benediktinerklosters verbunden ist. Erstmals wird St. Ilg in Schwarzenberg bei Wöllan (Sveti Ilj pri Velenju) 1261 erwähnt.

 

1256 St.Egydi am Turiak Turjak St. Ilgen Windischgraetz
Arnatz
Die römisch-katholische Pfarrkirche in Oberkappel im Bezirk Rohrbach in Oberösterreich ist dem hl. Ägidius geweiht. Die Kirche wird 1256 als Filialkirche urkundlich genannt. Der spätgotische Kirchenbau von 1500 wird 1954 baulich erweitert und erhält einen neuen Turm. Die neuen Kirchenfenster malt der Künstler Hans Plank 1955. Oberkappel Oberkappel Oberkappel
Ottokar II. erwirbt durch seinen Sieg über die Ungarn auch das Herzogtum Steiermark.
In Graz wird erstmals ein "Judenviertel" urkundlich erwähnt,
1261  
Nahe der Egydikirche in Graz, in Richtung Burg, wird ein bestehendes Pfarrhaus genannt. 1263  

Die Albigenserkriege (1209 bis 1229) lassen die Pilgerströme und damit die vorher reichlich sprudelnden Geldquellen des Klosters von Saint-Gilles versiegen.

Um 1200 wird in Saint-Gilles in einem Haus aus dem 12. Jahrhundert, dem sogenannten "maison romane", ein gewisser Gui Foulques geboren, der 1265 zum Papst Clemens IV. gewählt wird. Vor seiner geistlichen Laufbahn studiert er in Paris, ist dann Berater am Hof des Grafen von Toulouse sowie im Rat König Ludwig IX. des Heiligen und wird 1256 nach dem Tod seiner Frau zum Priester geweiht. Clemens IV. versucht, als Wohltäter der Stadt Saint-Gilles neues Leben zu geben, indem er vor allem denjenigen Ablässe gewährt, die für den Bau der Abtei beitragen. Mit seinem Tod am 27. November 1268 verliert die Kirche von Saint-Gilles an Bedeutung und wird schließlich säkularisiert, indem sie dem Schutz des französischen Königs unterstellt wird.

1265 Saint-Gilles Clemens IV.Clemens IV. Clemens IV.
Unter König Ottokar II. erfolgt die erste steinerne Ummauerung von Graz, wobei das Stadtgebiet um das Minoritenkloster (später Franziskanerkloster) und den Bischofshof bis hin zur Hans-Sachs-Gasse im Süden mit einbezogen wird. Die romanische Pfarrkirche St. Ägid, von einem Friedhof mit eigener Wehrmauerund und der, der hl. Katharina von Alexandrien geweihten Friedhofskirche umgeben, liegt, wie bei vielen mittelalterlichen Städten, aber außerhalb der Stadtmauer. Für den Zugang sorgt ein nördlich der St. Paulskirche situiertes Stadttor (inneres Paulustor) in der Sporgasse; diese ist schon seit der Spätantike Teil einer wichtigen Handelsstraße, welche die Verbindung von der am Westrand des Grazer Beckens verlaufenden Römerstraße zum Osten, Richtung Weiz und Hartberg ermöglicht.
Erstmals wird von Mautstellen in Graz (auf der Murbrücke), Windisch-Feistritz, Frohnleiten (1385) und Wilfersdorf berichtet, die an wichtigen Straßen nach Ungarn, Hartberg und Bruck/Mur liegen.
Inneres Paulustor

Die Egydikirche wird als „maior ecclesia in Graetz“ bezeichnet.

1266

Ägidiuskirche

Die Pfarrkrche zum heiligen Ägydius von Oberlaa und befindet sich im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten. Eine erste Kirche wird 1267 in einem Stiftsbrief erwähnt, wonach die Kirche dem Pfarrer von St.Stephan anvertraut ist.. Etwa seit 1324 ist sie Pfarrkirche, im Jahre 1367 ist ein Pfarrer Chunrat (Konrad) bezeugt. Während der Zweiten Türkenbelagerung Wiens 1683 zerstört, fand zunächst nur ein notdürftiger Wiederaufbau statt. Erst in den Jahren 1744 bis 1746 wird der heutige Kirchenbau im Barockstil errichtet. Die Einweihung der dem Heiligen Aegidius geweihten Kirche erfolgt erst am 2. September 1781. Dominierend an ihrer Außenseite ist die südliche Fassade mit dem Tor und einem Glockenturm mit Zwiebelhelm. Das Bild des Hochaltares aus der Zeit um 1759 zeigt den hl. Ägidius von Saint Gilles.

1267 Oberlaa Oberlaa Oberlaa

Als der Kärntner Herzog, Ulrich III. von Spanheim, stirbt, bemächtigt sich sein Vetter Premysl Ottokar II. Kärntens und der Krain und lässt Friesach zerstören.

Die Kirche von Saint-Gilles auf dem Hügel von Kirchberg von Hohenwart steht an der Stelle einer abgerissenen Klosterkapelle, in der Reliquien des hl. Gilles hinterlegt wurden. Reste des zerstörten Klosters finden sich noch im Klosterwald. Die Zisterzienser der Abtei Baumgarten in der Nähe von Bernardville haben den Kult um St. Gilles zur Heilung von Hals- und Ohrenkrankheiten der Pilger eingeführt. Am Fuße des Untersberg wurde ein zweites Kloster erbaut, das von den Tempelrittern bewohnt wurde.

1269 Hohenwart
Am rechten Murufer gibt es die Pfarre St. Andrä. Die Pfarrkirche St. Andrä befindet sich im 5. Grazer Stadtbezirk Gries. Sie ist dem Apostel Andreas geweiht, und Pfarrkirche der Pfarrei Graz-St. Das Kirchengebäude ist Bestandteil des ehemaligen Dominikanerklosters. Die Dominikaner verlieren mit der Verlegung der Stadtpfarre vom Grazer Dom zur Stadtpfarrkirche ihre Klosterkirche. Deshalb beschließen sie den Umzug in die Murvorstadt. Ein erstes Kirchlein an dieser Stelle existierte bereits in der Frühgotik, die erste urkundliche Erwähnung ist von 1270. Der alte Sakralbau ist den Ordensbrüdern zu klein nd sie kaufen Grundstücke an, um eine Erweiterung durchführen zu können. Das heutige Bauwerk entsteht nach Plänen von Archangelo Carlone in den Jahren 1616 bis 1627. Im Süden wird das Klostergebäude angeschlossen, welches bis zur Zeit Kaiser Josefs II. besteht und im Zuge der Josephinischen Reformen 1783 Weltpriestern übergeben wird. Im 18. Jahrhundert wird die Kirche barockisiert, ehe sie 1876 durch August Ortwein ihre heutige Fassade im Stil der Neorenaissance erhält. Von 1962 bis 1969 ist Altbischof Johann Weber Priester der Pfarrgemeinde. Auch der Innenraum wird mehrfach umgestaltet, zuletzt in den Jahren 1981 und 1982. Flankiert wird die dreischiffige Staffelhallenkirche durch eine Kreuzkapelle (1670) und eine Andreaskapelle (1717). Die Kirche ist dem heiligen Andreas, einem der zwölf Apostel, geweiht. Sein Martyrium wird auf einem Bild am Hochaltar, der sich erst seit 1838 an seiner jetzigen Stelle befindet, dargestellt. Der steirische Barockmaler Hans Adam Weissenkircher malt das Oberbild mit der Darstellung der Beschneidung Christi am Josefsaltar. 1270 Andraekirche Andräkirche
Graz wird in einer Urkunde als „civitas Styriae“, Hauptstadt des Landes bezeichnet.
Der Seckauer Bischof Wernhard kauft das Bischofshaus in Graz, welches sein Nachfolger Bischof Leopold I. mit einer Kapelle ausbaut.
1274  

Durch das provokante Auftreten des Bischofs Wernhard von Seckau auf dem Reichstag in Augburg, wo er Ottokar II. Přemysl vertritt, werden Ottokars Ländereien dem deutschen Reich zugehörig erklärt und über Ottokar selbst die Reichsacht verhängt.

Kirche Svätý Egídius von Popgrad in der heutigen Slowakei. Die Kirche von Sant'Egidio ist ursprünglich ein gotischer, später im Barock bereinigtes Sakralbauder Stadt Poprad in der Region Prešov. Poprad wird zum ersten Mal im Jahr 1256 erwähnt. Die Entstehung der Kirche ist mit dem Kult von Sant'Egidio verbunden, dem eine ursprünglich dem hl. Valöentin geweihte Wallfahrtskapelle im Kloster gewidmet wird, welches im 19. Jahrhundert während eines Tatareneinfall zerstört wird. Die Kirche, die aus der Zeit um 1245 stammt, wird ursprünglich als ein einschiffige Gebäude mit einer flachen Kappe angelegt. Die römisch-katholische Kirche dient zwischen 1575 und 1671 den Mitgliedern der lutherischen Kirche. Im Jahre 1708 bricht ein großes Feuer aus, das nicht nur das hölzerne Pfarrhaus und seine Archive, sondern auch die Kapelle des St. Valentin zerstört. Ende des 18. Jahrhunderts erfolgt der Wiederaufbau der Kirche mit barocken Anpassungen. Im Jahre 1942 wird die Kirche aus Sicherheitsgründen vollständig geschlossen. Die feierliche Weihe der rekonstruierten Kirche findet am 1. September 1998 statt. Die schönen Fresken im Kircheninneren stammen aus dem 15. Jahrhundert und zeigen u.a. Szenen aus dem Leben des Sant' Egidio.

Für die St. Ägidi-Pfarre in Graz ausdrücklich das Begräbnisrecht bezeugt: „apud Graetz in cymiterio sancti Egidii“.

Die Kirche Sankt Aegidius in Bad Salzig, einem Ortsbezirk von Boppard, steht am Ort einer schon im 13. Jahrhundert genannten Kapelle. Die heutige Pfarrkirche wird 1904 geweiht. Eine Kapelle in Salzig wird erstmals durch den Trierer Erzbischof Heinrich II. von Finstingen am 12. Juni 1275 und durch König Adolf von Nassau am 7. Januar 1294 in Urkunden erwähnt. Die Kapelle taucht auch in dem um 1290 entstandenen Schenkungsbuch Liber Donationum auf. Patron der Kapelle ist der heilige Aegidius von St. Gilles einer der vierzehn Nothelfer. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde am Ort der Kapelle eine neue Kirche gebaut. Mit der Verleihung des Rechts auf einen eigenen Taufbrunnen, wahrscheinlich am 25. März 1563, wird Salzig mit der Filiale Weiter zu einer selbstständigen Pfarrei. Im Jahr 1568 wird die Kirche erstmals als Pfarrkirche bezeichnet.

1275 Popgrad Popgrad Bad Salzig
Im Streit um die Reichsgüter wird König Ottokar II. Přemysl in der Entscheidungsschlacht bei Dürnkrug auf dem Marchfeld besiegt und auf der Flucht vom Steirer Seifried von Mahrenberg getötet. Mit diesem Sieg wird der deutsche König Rudolf I. von Habsburg (1.5.1218 bis 15.7.1291) sowohl Herrscher von Böhmen und Mähren, als auch die Herzotümer Kärnten, Steiermark und Österreich sowie die Markgrafschaft Krain.

In einer Urkunde vom 14.März 1278 gestattet er dem Deutschen Ritterorden der Kirche St. Kunigund am Leech bei Bairisch-Grätz ein Schulhaus zu errichten.
1278 Rudolf I. v. Habsburg

König Rudolf I. von Habsburg kommt mit großem Gefolge nach Graz und ernennt in der Folge seine beiden Söhne, Albrecht I. und Rudolf II., zu Reichsverwesern in Österreich und der Steiermark udn setzt Ritter Otto von Lichtenstein, der Sohn des Minnesängers Ulrich von Lichtenstein, wird als Landeshauptmann ein.

St.Giles in Ober-Feising (Zgornja Vižinga), eine Filialkirche des Dominikanerinnenklosters von Mahrenberg (Radlje ob Dravi), wird urkundlich genannt; 1510 weiht Fürstbischof Leonhard hier einen Altar zu Eheren des hl. Egydius.

Die Kapelle von Saint Gilles in der Normandie ist eine einfache Kapelle, als sie 1114 Heinrich I., König von England und Herzog der Normandie, der Abtei von St. Georges de Boscherville schenkt. Im 13. Jahrhundert gründet sich dann die Gemeinde Saint-Gilles-de-Crétot und fält in die Hände des Königs von Frankreich, wodurch die Kirche den Titel einer Königlichen Kapelle annimmt. Die Straße, an der sie sich befindet, wird nach dem Heiligtum, welches sie beherbergt, Rue de Saint Gilles genannt. In ihr wird auch eine Statue von Saint Gilles aus dem Jahr 1400 aufbewahrt.

1279 Oberfeising Saint-Gilles-de-Cretot

Fresko mit drei Episoden aus dem Leben des Heiligen Gilles in der Kirche St. Nicolas in Civray.

1280 Civray

1280 wird die Pfarre Hagenberg bei Mistelbach in Niederösterreich urkundlich konstituiert und 1281 die Kirche unter dem Patrozinium vom hl. Ägydius im romanischen Stil erbaut. 1320 Erweiterung der Kirche mit dem Presbyterium und dem Turm im gotischen Stil. 1704 wird der Kirchturm neu errichtet. Im Inneren barocker Ägydiusaltar.

Unter dem Leitgedanke, den ungarischen Handel vornehmlich für Graz zu sichern, erlaubt ein Privileg König Rudolfs I. den Grazern, in jeder beliebigen Stadt kein Mautgeld für ihre Waren zu bezahlen, sofern sie dieser Stadt das gleiche Recht in Graz zubilligen. Zu Gunsten Wiens hob Rudolf I. 1302 diese Mautbegünstigung wieder auf.
Auch das Niederlagerecht, das Graz schon seit den Babenbergern ausübt, wird von Rudolf I. bestätigt: Jeder Kaufmann, der das Murtal zu Wasser oder Lande entlang fährt, muss in Graz seine Waren auslegen; er darf sich allerdings nicht länger als 1 Nacht aufhalten. Fährt ein Kaufmann ohne Aufenthalt an Graz vorbei, so verfällt sein ganzer Besitz der Stadt.

1281

Hagenberg Hagenberg

Mit Einverständnis der Kurfürsten belehnt Rudolf I. von Habsburg am 27. Dezember seine Söhne Rudolf II. und Albrecht I. mit Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und der Windischen Mark und erhob beide in den Reichsfürstenstand.
Abt Heinrich II von Admont, ein treuer Gefolgsmann von Herzog Albrecht I., wird von diesem zum Landeshauptmann der Steiermark ernannt.
1282 Albrecht I.

Am 1. Juni wird Albrecht I. als Alleinherrscher der habsburgerischen Länder eingesetzt.

Der Dominikanermönch und Erzbischof von Genua, Jacobus de Voragine, verfasst die "legenda aurea", eine Sammlung von Heiligengeschichten in lateinischer Sprache; darunter auch jene vom Sanct Aegidius. Über viele Jahrhunderte stellt sie die wichtigste Quelle für die Heiligenverehrung und deren Attribute dar.

1283 legenda aurea legenda aurea

Heinrich II., Abt des Stiftes Admont, wird Landeshauptmann der Steiermark sowie Minister und Finanzberater von Herzog Albrecht I. Zwischen 1280 und 1290 lässt er an der Nordwest-Ecke der mittelalterlichen Grazer Stadtmauer den Admonterhgof errichten, der fortan dem Abt und den Benediktinermönchen als Absteige und Wohnstätte in Graz dient. Die erste urkundliche Erwähnung des Bauwerkes ist mit 1317 datiert.

Die Pfarrkirche Hl. Ägydius von Paasdorf, unweit von Mistelbach im niederösterreichischen Weinviertel, wird zwischen 1283 und 1285 im romanisch-gotischen Stil erbaut. Ihr Langhaus und die Inneneinrichtung wird zum Großteil von 1663 bis 1664 barockisiert. Am 1770 gestifteten barocken Hochaltar ist ein von Bartolomeo Altomonte geschaffenes Altarblatt.

Die gotische Stiftskirche St. Ägidius in Neustadt an der Weinstraße ist das größte Gotteshaus der kurpfälzischen Residenzstadt. Pfalzgraf Rudolf II. verfügt testamentarisch, die aus dem 13. Jahrhundert stammende Pfarrkirche St. Ägidius in eine Gebets- und Gedenkstätte für das Haus Wittelsbach umzuwandeln. Das Gotteshaus besitzt einen berühmten Reliquienschatz, der zwei Dorne aus der Dornenkrone, ein Stückchen vom Trinkschwamm Jesu von Golgotha, ein Kreuzpartikel mit Blutspuren Jesu sowie einen Teil des Schleiers von Maria beinhaltet. 1368 wird die Kirche laut einer Pfeilerinschrift 1368 um einen Chor erweitert. Der Kirchenneubau von 1394 mit seinen beiden unterschiedlichen Türmen, das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt, wird als „Liebfrauenkirche“ der hl. Maria, der Patronin des Hauses Wittelsbach geweiht, der hl. Ägidius tritt als Nebenpatron in den Hintergrund. 1556 führte Kurfürst Ottheinrich die Reformation in der Kurpfalz ein und verbietet den katholischen Kult. In der Folge wechseln die Pfälzer Kurfürsten mehrfach ihr Bekenntnis. Ab 1698 wird die Stiftskirche simultan genutzt und durch eine Scheidemauer unterteilt, wobei der Chor den Katholiken, das Kirchenschiff den Protestanten zufällt. 1862 wird der alte Patron St. Ägidius wieder für den katholischen Chor zuständig.

1285 Abt Heinrich II. Paasdorf Neustadt

Der feierliche Akt der Einsetzung Meinhard II., Graf von Görz und Tirol, als Herzog von Kärnten erfolgt am Herzogstein bei Karnburg am 1. September, dem Festtag des hl. Ägidius: Der auf dem Fürstenstein sitzende Herzogsbauer hält an Stricken eine gefleckte Stute und einen Stier. Er fragt den in bäuerlichem Gewand gekleideten Herzog in slowenischer Sprache, ob er ein gerechter Richter sein wolle und den christlichen Glauben verteidigen werde. Dann erhält der Bauer 60 Denare und verabreicht dem Herzog einen Backenstreich und überlässt diesem den Platz auf dem Fürstenstein. Anschließend wird der Herzog zur Huldigung in den Dom von Maria Saal und dann zum steinernen Herzogsstuhl am Zollfeld geführt.

1286 Meinhard II. Herzogstuhl Herzogsstuhl

Ort und Pfarre von Igls bei Innsbruck werden urkundlich erstmals im Jahre 1273 erwähnt, obwohl Igls schon seit der Völkerwanderungszeit besiedelt ist. Der Ortsname dürfte illyrischen Ursprunges sein oder vom lateinischen "ecclesia" oder aus dem 8. Jahrhundert vom Pfarrpatron, dem hl Aegidius, Abt von Saint-Gilles, oder aus dem 11. Jahrhundert von Vogt Eigilis aus dem Kloster Tegernsee stammen, das in Igls Besitzungen hatte. Das zunächst romanische Kirchlein ist seit 1286 aus einem Ablassbrief bekannt und damals neben dem hl. Ägidius - bis heute Hauptpatron der Kirche - auch noch dem Hl. Alto geweiht. In der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wird sie im spätgotischen Stil umgebaut und 1479 durch den Weihbischof von Brixen ausschließlich zu Ehren des Hl. Ägidius geweiht. 1705 wird die Pfarrkirche erneut umgebaut und barockisiert. In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts erhält die Kirche die noch heute bestehende Inneneinrichtung sowie das vom Hofmaler Hosef Schmutzer d.J. 1777 gemalte Deckenfresko. Nach einem Großbrand 1883 wird der abgebrannte Kirchturm durch den jetzige Turm mit seinem bizarr wirkenden Pyramidenhelm ersetzt. 1891 wird Igls mit Vill zu einer gemeinsamen Pfarre erhoben.

Igls Igls Igls

Bischof Leopold I. weiht am 2. Jänner die Johanneskapelle im Grazer Bischofshof; es ist die älteste bezeugte Kirchweihe in der steirischen Landeshauptstadt, wovon auch die ältesten Grazer Fresken zeugen.

1287 Samson Bischof Leopold I. Seckau
Die erste urkundliche Erwähnung von Grub am Forst datiert aus dem Jahre 1288. Es ist die Schenkungsurkunde einer Mühlstätte an das Kloster Sonnefeld. Die Anfänge der heutigen Kirche gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. 1323 wurde in einer Schlichtungsurkunde des Klosters Langheim erstmals eine Kirche in Grub erwähnt. Die Herren von Grub haben sich mit dem Kloster Sonnefeld um Landbesitz gestritten. Ursprünglich ist es eine Filialkirche von Altenbanz. Mitte des 15. Jahrhunderts wird Grub eine selbständige Pfarrei. Eine Ägidiuskirche in Grub wird erstmals 1496 erwähnt. Die Chorturmkirche steht das Ortsbild prägend an einem Hang oberhalb von Grub am Forst. Markant ist der Kirchturm, der sich über dem östlichen Chorraum erhebt, gefolgt von zwei Geschossen mit Fensterschlitzen und als Abschluss von einem verschieferten Fachwerkgeschoss mit einem Achteckhelm zwischen vier Scharwachttürmchen. Im Jahr 1525 entsteht das heutige Langhaus, im Jahr 1657 der Turmaufbau mit einem dritten Geschoss und einem Spitzhelm. 1680 folgt der Einbau von zweigeschossigen Emporen, die 1730 einen äußeren Aufgang erhalten. Die Kirche hat einen Doppelchor, der auf die Reste der Vorgängerkirche zurückgeht. 1772 gründen die Gebrüder von Sandt die Blaufabrik in Grub am Forst, die erste chemische Fabrik in der Region Coburg. Die produzierte Farbe „Berlinerblau“ wurde vor allem für das Färben von Textilien und Papier verwendet. 1809 erwirbt die Familie Holtzapfel das Unternehmen. 1972 wird die Produktion eingestellt. Als Teil des ehemaligen Herzogtums Sachsen-Coburg kommt Grub 1920 mit dem Freistaat Coburg nach einem Volksentscheid 1919 zu Bayern. 1288 Grub am Forst

Ulrich von Pichldorf ist als Pfarrer von St.Ägidius zugleich auch Archdiakon der unteren Mark.

Die Pfarrkirche Sv. Egidija in Gutenstein (Ravne na Koroškem) wird Ende des 13. Jahrhunderts erbaut und 1331 archivarisch erwähnt.

Der Name der Burg auf dem Gilgenberg im Kanton Solothurn in der Schweiz bezieht sich auf das Wappen der Ramsteiner, welches zwei gekreuzte Lilienstäbe (Gilgen) zeigt.

Die Kirche Sant'Egidio im Krankenhaus Santa Maria Nuova im Zentrum von Florenz. Die Kirche ist ein Teil eines romanischen Klosters, das sich ursprünglich außerhalb der Mauern befand. Im Jahre 1289 wird sie in das Krankenhaus von Santa Maria Nuova eingemeindet. In der Kirche befinden sich viele wichtige Bildzyklen der frühen Renaissance, die leider zerstört wurden. Auf Initiative des Krankenhauses Benedetto da Montebello wird sie ohne Querschiff umgebaut und 1419 von Papst Martin V. wieder geweiht. Das heutige Erscheinungsbild der Kirche ist auf die letzte Renovierung Ende des 16. Jahrhunderts zurückzuführen, die von Bernardo Buontalenti entworfen und von Giulio Parigi ausgerichtet wurde. Das Altarbild aus dem 17. Jahrhundert. zeigt „Sant'Egidio in der Höhle“ und stammt von Giacinto Gemigniani aus Pistoia, Viele der Originalwerke der Kirche befinden sich heute in den Repräsentationsräumen des Krankenhauses Santa Maria Nuova.

1289 Gutenstein Gutenstein GilgenbergGilgenberg

Die als Egidien-Kapelle bezeichnete Mönchszelle befand sich oberhalb der heute als Ilgengrund bezeichneten Straße im Südenvon Eisenach. Die Zelle oder Klause ist dem hl. Aegidius, einem der 14 Nothhelfer, geweiht und heißt auch St. llgen. Sie existiert schon, als Landgraf Albrecht Thüringen übernimmt und sie 1291 mit ihrem Besitz und Rechten noch einmal ausdrücklich in seinen Schutz nimmt. Nur einige wenige Brüder werden die Kapelle bedient haben. Sie ist bis 1329 dem Zisterzienserinnenkloster St. Katharinen untergeordnet; in diesem Jahre treten die Nonnen ihr Recht an den Abt von Pforta ab. 1421 besteht die Kapelle noch (cluess sente Egiden). In der Reformation verschwindet sie. Die Zelle eines Bruders Gerhard im Hellthal (heiletal) wird urkundlich 1218 genannt.“ „Auch bei der Egidienkapelle unter der Eisenacher Burg, welche Landgraf Albert 1291 eine Cella nennt, befinden sich einige Cisterzienser, die der erwähnten Urkunde zufolge [Urk. im Geh. Arch. zu Weimar] hier regelmäßig Gottesdienst halten und dem Katharinenkloster untergeordnet sind. Die Aebtissin mag dieses Verhältnis als unpassend erkannt haben und schenkt daher die Cella dem Abte von Pforta (1329) unter der Bedingung, bei eintretender Vakanz sofort zwei Bruder von Pforta hierher zu senden. Um 1500 wird die Kapelle noch einmal im Zusammenhang mit der Begründung einer Wallfahrt genannt. Die heute in der St.Alban-Kirche von Diedorf gezeigte spätgotische Monumentalplastik – Das Heilige Grab – soll ursprünglich aus der Eisenacher Egidienkapelle stammen und in den Wirren des Bildersturmes heimlich aus Eisenach abtransportiert worden sein.

1291 Eisenach

Erste urkundliche Erwähnung von St. Aegidi (im Bezirk Schärding) als Teil Österreichs ob der Enns: Die Brüder von Wesen, Hadmar und Erchinger von Waldeck, verleihen am 24.8.1294 dem vom Passauer Bischof Wernher von Prambach gegründeten Kloster Engelszell die niedere Gerichtsbarkeit über ihre Güter in „St. Gilgen“ (St. Aegidi), Wizmansdorf (Witzenedt) und Grueb (Voglgrub), die in der Folge Filialkirchen von Engelszell werden. 1523 kommt es zu einem Streit zwischen Herzog Ernst von Bayern, dem Administrator von Passau, und dem Abt von Engelszell, der darin gipfelt, dass es zu einer Sperre der Gottesdienste in St. Aegidi kommt. Der Landeshauptmann von Oberösterreich lässt daraufhin in St. Aegidi anschlagen, dass die Bewohner bis zur Klärung des Streites keinen Dienst und Zehent nach Passau (Vichtenstein) mehr leisten dürfen. Herzog Ernst verfügte im Gegenzug, dass die Bewohner, die den Herren von Wesen untertan waren, ebenfalls keine Abgaben mehr leisten brauchen. 1550 wird die um das Jahr 1000 errichtete alte Holzkirche von St. Aegidi abgetragen und an ihrer Stelle das Presbyterium im gotischen Stil aus Stein erbaut. Während des Bauernaufstandes 1626 wird die Kirche in St. Aegidi vollkommen ausgeraubt. Abt Hyronimus von Engelhartszell lässt die Kirche neu einrichten. 1786 wird St. Aegidi eine eigene landesfürstliche Pfarre.

1294 St. Aegidi St. Aegidi

Die St. Ägidius Kirche in der Stadt Görkau (Jirkov) am Fuße des Erzgebirges im Sudetenlandi in der Tschechischen Republik wird im Jahr 1294 erbaut. In der Hälfte des 16. Jhd. wird sie im gotischen Stil umbaut und ihr der Stadtturm hinzugefügt. 1784 bekommt die Kirche bekommt die Kirche eine barocke Innenausstattung, darunter eine Orgel, die St.-Johann-Seitenkapelle und der Hauptaltar mit einer Darstellung des knienden Hl. Aegidius.

Die evangelische St.-Aegidien-Pfarrkirche in Regnitzlosau entsteht 1294 als St.-Gilgen-Kapelle, die zum Dank des gesundeten Waldbauern Michel von Prex über dem heilbringenden Brünnlein gebaut werden sollte, aber das bereit gestellte Baummaterial auf geheimnisvolle Weise jeweils über Nacht zum heutigen Standort der Kirche befördert wurde. Kirchenerweiterungen folgen in den Jahren 1668/1669 und 1701/1705. Wegen des schlechten baulichen Zustand wird die Kirche in den 1930er Jahren grundlegend renoviert.

Jirkov Görkau Regnitzlosau

Die Kirche St. Gilles des kleinen Weindorfes Wuenheim im Oberelsass wird 1298 erstmals zitiert. Im Jahre 1783 wird sie umgebaut. Während des Ersten Weltkrieges zwischen 1915 und 1918 wird die Kirche zu 75% zerstört. 1932 wird sie wiederhergestellt.

St.-Ägidius-Kirche von Kirchaich in Oberaurach wird um 1300 erbaut. Eine Urkunde vom 11. Oktober 1887 verweist auf die Installation von Kugel und Kreuz auf dem Dach. Sanierungen erfolgen 1954 und 1967.

1298 Wuenheim Kirchaich Kirchaich

Um 1300 wird in Oberdrum die erste, 1376 urkundlich genannte Kirche erbaut und dem heiligen Ägydius geweiht. Er wird auch Patron des nur 8 bis 10 Häuser umfassende Dorfes, das ab nun den Namen St. Gilgen am Wolfgangsee (Abersee) trägt.

Die dem hl. Ägidius geweihte, im Kern romanische Pfarrkirche in der Ortschaft Eibenstein bei Raabs an der Thaya in Niederösterreich findet erstmals im Jahr 1300 urkundliche Erwähnung. 1467 und 1475 erwirkt ein Wolfgang Müller in Rom Ablässe für jene, die einen Beitrag zur baulichen Veränderung der Pfarrkirche als gotisch Saalkirche beitragen. 1494 findet eine Rekonziliation statt. Die unter Abt Nikolaus Zandt wieder hergestellte Kirche mit barockem Westturm wird ab 1730 vom Stift Geras aus betreut.

1300

Eibenstein

Echenzell liegt an einer ehemals verlaufenden Römerstraße auf der Frankenalb in Oberbayern. Als die Herrscher über das Gebiet, die Grafen von Grögling-Hirschberg, 1305 aussterben, kommt "Emichencelle“ zum Hochstift Eichstätt, das schließlich 1803 an das Fürstentum Eichstätt des Erzherzogs Ferdinand von Toskana fällt. Seit 1805 gehört der Ort zum Königreich Bayern. Die spätmittelalterliche Filialkirche St. Ägidius mit ummauerten Friedhof wird 1697 durch den Eichstätter Hofbaumeister Jakob Engel instand gesetzt.

1305 Echenzell

Friedrich I., der Schöne (1289 bis 1330) übernimmt nach dem Tod seines älteren Bruders Rudolf III. die alleinige Regierung der Herzogtümer Österreich und Steiermark, nachdem zuvor 1298 alle drei Brüder (Rudolf III., Leopold I. der Glorreiche und Friedrich I. der Schöne) gemeinsam von ihrem Vater Albrecht I.mit diesen Herzogtümern belehnt worden waren.
Landeshauptmann Ulrich von Wallsee stiftet vor der Stadt am Grillbühel (am heutigen Platz der Alten Technik) ein Dominikanertinnenkloster.

Bereits seit 1308 existiert die Pfarrkirche Sant'Egidio in Linguaglossa auf Sizilien, die dem Schutzpatron des Ortes gewidmet ist. Die Legende erzählt, dass bei der Stadtgründung ein Lavastrom vom Ätna den Ort bedrohte, als der Sant'Egidio in päpstlicher Kleidung und einer Mitra auf dem Kopf erschien und mit seinem Bischofsstab das Feuer stoppte. Seitdem feiern die Einwohner jedes Jahr am 1. September ein großes Fest für ihren Schutzpatron. Die lateinische Kreuzkirche ist in ihrer architektonischen Struktur sehr einfach. Die Fassade hat Säulen mit ionischen Kapitellen. Eine allegorische Figur - die Meerjungfrau Sirene mit zwei Schlangen - an ihrem gotischen Portal ist als Symbol für den Kampf zwischen Gut und Böse noch erhalten. Das Innere der Kirche hat ein einziges Kirchenschiff mit einem reich verzierten Tonnengewölbe, das Querschiff mit Holzfachwerkdach ist mit prächtigen Fresken verziert. Von den Fresken in der Kapelle der Heiligen Seelen ist nur noch die Figur der Veronika oberhalb des Einganges sichtbar. Bemerkenswert ist der vergoldete Tragealtar mit der Statue des hl. Egidius.

1308 Friedrich I. der Schöne Ulrich I. von Wallsee
Der franzözische Papst Clemens V., ein persönlicher Freund des französischen Königs Philipp IV., bestimmt im März 1309 Avignon zum neuen Sitz der Päpste, wodurch das so genannte babylonische Exil der Kirche beginnt, das erst im Jahr 1377 von Papst Gregor XI. beendet wird. Clemens V. ist es auch, der den Orden der Tempelritter auflöst. 1309 Avignon Clemens V.
Aus seelsorgerischen Gründen lässt zur Betreuung der Knappen des "Johnsbacher Eisens" Abt Engelbert von Admont die Ägydius-Kirche in Johnsbach erbauen, die dem Benediktinerstift Admont incorporiert ist. 1310 Johnsbach Johnsbach

Seit 1313 findet jedes Jahr, am ersten Wochenende im September, der „Gillamoos“ in Abensberg, einer der ältesten und größten Jahrmärkte in Bayern statt. Der Gillamoosmarkt lässt sich ursprünglich auf eine Wallfahrt zum Hl. Ägidius zurückführen.

Die erste urkundliche Erwähnung einer St. Giles Kirche in Willenhall ist 1313, die einen Kaplan von Willen erwähnt. Diese mittelalterliche Kirche in Fachwerkstruktur überlebt bis 1748, als sie baufällig wird und zerfällt. Der Neubau, von hässlicher quadratische Struktur aus rotem Backstein, wird im Jahr 1750 eröffnet. 1788 wird ein ein weiteres Geschoß hinzugefügt. Das heutige Gebäude aus Stein mit dem 100m hohen Westturm mit Zinnen stammt aus dem Jahre 1867. Bei der Renovierung im Jahre 1927 wird eine Sakristei und eine Seitenkapelle hinzugefügt sowie ein neuer Hochaltar nach englischem Muster aufgestellt.

Die Sint-Aegidiuskerk ist eine im 14. Jahrhundert entstandene Dorfkirche in den Niederlanden. 1483 gründet Graf von Montfoort in Abbenbroek, in der Provinz Südholland, ein Dekanenkapitel mit 8 Kanonikern unter dem Namen des hl. Aegidius. 1491 wird die ursprüngliche Pfarrkirche, die auch dem hl. Aegidius gewidmet ist, zur Stiftskirche erhoben. Die romanisch-gotische Kirche war ursprünglich eine Backsteinkonstruktion mit Holzdach, bestehend aus einem rechteckigen geschlossenen Chor aus der Zeit um 1300, einem dreischiffigen Kirchenschiff und einem Westturm aus dem frühen 15. Jahrhundert. Der ursprüngliche Turm stürzt kurz nach dem Bau ein und wird wieder aufgebaut. Er beherbergt eine alte Uhr aus 1451 die die Aufschrift trägt: „Im Namen Godes und der Jungfrau Maria wurde ich hergestellt". Die Kirche besitzt 7 Altäre, die dem hl. Antonius, dem Heiligen Kreuz, dem hl. Jakob, der hl. Anna, dem Heiligen Geist und zwei dem hl. Sebastian gewidmet sind. Die Grabsteine im Chor tragen die Namen von „Jongheer Nicolaas van Abbenbrouck in seinem Leben Heer in Abbenbrouck“ und seiner Frau „Joffrou Maria van Egmondt van der Nyburch“. Nach der Reformation wird die Kirche als protestantisches Kirchengebäude genutzt.

1313 Abensberg Willenhall
St. Egyden an der Drau bei Velden (Št. Ilj ob Dravi) im Rosental ist eine Filiale der Pfarrkirche des hl. Georg in Keutschach und wird das erste Mal 1315 erwähnt. 1315 St. Egyden ob Drau ‌St. Egyden ob Drau St.Egyden ob Drau
Glasfenster in der Kathedrale von Chartres: Karl der Große besucht die Messe von St.Gilles 1320 Chartres
Nahe Murau wird in der dortigen Kaufmannsniederlassung St. Egidi eine Filialkirche von St. Lambrecht genannt. Von dem romanischen Vorgängerbau zum hl. Ägydius, der ältesten Filialkirche von Murau, ist heute nur noch das Mittelschiff mit Rundapsis erhalten. Die Seitenschiffe werden nach der teilweisen Zerstörung am Ende des 12. Jhs. in gotischem Stil angebaut und zugleich das Deckenniveau des Mittelteils herabgesetzt. Die heutige Flachdecke mit Schablonenmalerei stammt aus der Zeit um 1500. Über den Arkaden des südlichen Seitenschiffes sind Fresken aus dem 14. Jh. erhalten: Szenen aus dem Marienleben und Heiligenmartyrien. Hochaltar und Kanzel gehören zur barocken Einrichtung.
Ihr gegenüber findet sich heute auch der "Egidiwirt".
1322 Murau St.Egidi
Egidiwirt
Orte, 63 km von Rom, am Kreuzungspunkt des Tibers mit dem Rio Paranza entfernt, ist eine der 12 Städte (Dodecapoli), aus denen sich die etruskische Föderation zusammensetzt. Die Zeit des größten Reichtums für die Stadt ist das Spätmittelalter, als Orte eine beträchtliche Unabhängigkeit erobert. Mit dem Privileg der Wahl seines Bischofs durch das Ortskapitel nimmt sie den Status einer "freien Gemeinde" an und stattet sich mit eigenen Statuten aus. Die Ursprünge des Kultes von Sant'Egidio von Orte, dessen Schutzpatron er ist, reichen bis ins Jahr 1324 zurück; Die Bruderschaft von Santa Croce lässt zu seinen Ehren eine Kirche errichten und die Geschichte seiner Vita in zwölf Tafeln malen, die ein Polyptychon bilden, eines der wichtigsten ikonografischen Beispiele einer hagiographische Legende. Die Kirche ist dem Convalescent Hospital angegliedert und ihr Glockenturm ist Residenz der Gemeinde. Die Einweihung des Altars für den hl. Egidio geht auf Prinz Johannes von Anjou, den Bruder von Roberto Re di Napoli, zurück, der 1334 nach Orte flüchtet, um den kolonnesischen Ghibellinen zu entkommen. Dokumente belegen, dass das Fest der Oktave des Heiligen am 1. September 1396 von Papst Bonifatius IX. ins Leben gerufen wird, der dafür Ablässe gewährt. Aus Quellen in den Stadtgesetzen geht hervor, dass Sant'Egidio ab 1501 als Patron der Versöhnung zwischen den Stadtfraktionen von Orte angerufen wird; am Ende einer Zeit der Gewalt mit den rivalisierenden Nachbargemeinden Amelia, Viterbo, Vitorchiano und Vignanello sowie zeitgleich mit dem Heiligen Jahr 1500. Bis 1952 wird die Holzstatue des Heiligen, das Werk des Bildhauers Veramici (1735), in der Kirche Santa Croce aufbewahrt, um dann auf Anordnung von Bischof Massimiliani in die Kathedrale überstellt zu werden.anordnet. In Latium ist der Kult von Sant'Egidio sehr verbreitet; die Städte Palombara Sabina, La Tolfa und Caprarola verehren ihn als ihren Hauptbeschützer. Während acht Tagen der "Fiera dei Campanelli" finden nebst einer großen Prozession, Pferderennen, Armbrustturniere, Wettrennen und Bootsregatten auf dem Tiber ("ludi tiberini") sowie ein großer Waren- und Viehmarkt statt. Bis heute werden diese Seven Contrade, jedes Jahr vom 31. August bis zum zweiten Sonntag im September, für den Schutzpatron gefeiert. 1324
Orte

Statue des Saint Gilles aus dem 14. Jahrhundert im Musée im Château von Dinan in der Bretagne, die ihn als Eremit mit der gezähmten Hirschkuh zeigt; ein Motiv, das an einen vorchristlichen Hirschgott erinnert und auch in der Legende des hl. Hubertus eine Rolle spielt.

Saint-Gilles-les-Bois (bretonisch Sant-Jili-ar-Hoad) ist ein Dorf des Bezirkes von Côtes d'Armor in der Bretagne, in Frankreich. Es wird am 11. April 1325 erstmals urkundlich erwähnt. Die Kapelle Saint-Gilles gehört ursprünglich der Familie Coëtmohan. Auch die Templer und Johanniter sind im Besitz einiger Immobilien von Saint-Gilles-les-Bois. 1451 stellt der Papst einen Ablass für jene zur Verfügung, die für die Reparatur der romanischen Pfarrkirche aufkommen, die dem Saint Gilles und Saint Loup gewidmet ist.

Die Kirche Sant’Egidio in Montalcino südlich von Siena wird 1325 von der Republik Siena als deren offizielle Kirche genannt. Als die Sieneser beschließen, dort eine Festung zu erbauen, reißen sie die alte Vorgängerkirche aus dem 11. Jahrhundert ab, um, die auch als Chiesa dei Senesi benannte Kirche in der Nähe des Rathauses wieder aufzubauen. Der Innenraum besteht aus einem einzigen Schiff und bewahrt mit der kleinen Apsis die Spuren der früheren Kirche auf.

Zwischen 1300 und 1350 ensteht in Großheppach eine dem hl. Ägidius geweihte Kapelle als Annexe der Waiblinger Michaelskirche. Um 1430 erfolgt die Erhebung zur Pfarrkirche. Um 1468 wird das Kirchenschiff an einen älteren Turm angebaut, so dass eine Chorturmkirche entsteht. Da in den Kriegszeiten die Bausubstanz sehr leidet, wird die Wehrkirche 1738 notdürftig renoviert. 1769 erhält der Turm seine „welschen Haube“ und 1893 wird die Kirche nochmals grundlegend renoviert..

1325 Saint Gilles Dinan St.Gilles
Saint-Gilles-les-Bois Montalcino Großheppach

Die katholische Kirche St. Idzi von Podlesie befindet sich an der Holzarchitekturroute in der Woiwodschaft Schlesien. Die ersten Aufzeichnungen der Kirche in Podlesie stammen aus den Jahren 1325 und 1470. 1657 wird die Kirche von den Schweden niedergebrannt, 1728 wird dann eine neue Kirche errichtet, die von Aleksander Tęgoborski, dem damaligen Besitzer des Dorfes, finanziert wird. Die Weihe findet 1728 statt. In den Jahren von 1782 bis 1787 wird die Kirche nochmals großzügig umgebaut. Die einschiffige Kirche ist in einer Karkassenkonstruktion aus Brettern gezimmert. Das Kirchenschiff ist rechteckig, der Chor an der Nordseite ist schmäler und mit einer geraden Wand abgeschlossen. Direkt hinter dem Presbyterium befindet sich eine Sakristei. Auf dem Schindeldach des Kirchenschiffs befindet sich ein Turm mit einer Kuppel samt Glocke. Vor dem Eingang zur Kirche steht ein kleiner Vorraum. Die Oberseite der Fassade ist mit Fischgrätenbrettern verkleidet. In der Nähe der Kirche befindet sich ein freistehender hölzerner Glockenturm aus dem Jahr 1808. Kirchenschiff und Presbyterium sind von einem gemeinsamen Gewölbe überspannt. Das Innere ist barock eingerichtet. Der Hauptaltar und zwei Seitenaltäre stammen aus dem 18. Jahrhundert. Der Eingang zur Kanzel führt über eine Treppe im linken Altar.

Gründung der Katharinenkapelle (heute Mausoleum) bei der St. Egidykirche durch Vorfahren des Grazer Bürgers Jakob Gruedl, die als caranrium (Beinhaus oder Karner) dient.

Die Pfarrkirche St. Ägidius in Schabringen in Schwaben wird 1327 erstmals urkundlich erwähnt. 1531 wird Schabringen vorübergehend eine eigenständige Pfarrei bis der Ort 1542 protestantisch wird. Nach der Rekatholisierung 1615 wird 1777 die heutige Kirche nach den Plänen des Baumeisters Johann Georg Hitzelberger errichtet. Die dem hl. Ägidius geweihte Kirche birgt eine einheitliche Innenausstattung im Stil des späten Rokoko im Übergang zum Klassizismus. Über dem Chorbogen ist in einer Stuckkartusche die Inschrift angebracht GLORIAE SALVATORIS DEI ATQUE BEATI AEGIDII LAVDIBVS SACRA (geweiht dem Ruhme des Heilands und zur Ehre des seligen Ägidius), in der ein Chronogramm enthalten ist. Die farblich besonders gekennzeichneten Buchstaben LILVIDIVIIDIILVDIVC ergeben die Jahreszahl 1778, das Erbauungsjahr der Kirche. Eine Holzskulptur an der Orgelempore stellt den hl. Ägidius dar (um 1780). Im Gehäuse des Sockels ist der Heilige mit seinem Attribut, einem Reh, dargestellt. Auch das Altarblatt des Hochaltares ist dem Schutzpatron der Kirche gewidmet und stellt die Vision des hl. Ägidius dar.

1327 Schabringen Schabringen


Die Gemeindekirche St. Egidi (Sv. Egidija) des nach ihr benannten, heutigen Grenzortes St. Ilgen (Šentilj) in der gleichnamigen Gemeinde in Windischbüheln (Slovenskih goricah) gehörte zum Besitz des Benediktinerstiftes Admont und wird, als sie 1532 von den Türken durch Raub und Brandschatzung entweiht wurde, 1532 von Lavantaler Fürstbischof Philipp Renner wieder rekonziliert.

1329 Sentilj
Albrecht II., der Lahme (12.12.1298 bis 16.8.1358), und sein Bruder Otto IV., der Fröhliche, regieren gemeinsam die Herzogtümer Österreich, Steiermark, Kärnten und Krain. 1330 Albrecht II. Otto IV. der Fröhliche

Pfarrer Heinrich von Luzern, aus der habsburgerischen Kanzlei, wird Pfarrer der Ägidiuskirche in Graz.

Die katholische Pfarrkirche zum hl. Ägidius von Stegersbach im Burgenland, das bis 1920 zu Ungarn gehört, wird erstmals 1333 urkundlich erwähnt. An die Kirche aus dem 17. Jahrhundert erfolgte 1756 der Anbau eines Sanctuariums. Der barocker Hochaltar entsteht Ende des 18. Jahrhunderts.

1333 Stegersbach

Der älteste Teil der Kirche St. Giles in Ickenham geht auf eine kleine Weiler Kirche aus dem Jahre 1335 zurück, als der erste Rektor dieser Pfarrkirche ernannt wird. In der Folge wird die Kirche im 16. Jahrhundert um einen Nordgang, 1959 um das westliche Kirchenschiff sowie 1986 um einen Chor erweitert.

1335 Ickenham
Rudmar von Hader, zuvor Kanzler der erzbischöflichen Kanzlei in Salzburg, wird neuer Bischof von Seckau. Er lässt den Seckauer Dom und Schloss Leibnitz ausbauen.

Mit der Erweiterung der Grazer Befestigungsanlagen Richtung Osten kommen auch die landesfürstlichen Gründe samt Schreibhof und der Pfarrkiche St. Ägidius innerhalb der Stadtmauern zu liegen kommen.
1337 Bischof Rudmar
Neuer Pfarrer der Ägidiuskirche ist der Pronotar in der Kanzlei von Herzog Otto IV., der aus München stammende Hermann von Graz.

Urkundlich genannte Filialkirche St. Ägid von Dellach bei Mellweg im Gailtal mit friulanischen Wandmalereien aus dem Jahre 1400.

Romanische Filialkirche St. Ägydius in Lading bei Wolfsberg, deren Friedhof 1338 genannt wird.
1338 Dellach Dellach Lading
Die erste farbige Darstellung des weißen steirischen Panthers: Mit roten Krallen auf grünem Schild und rote Flammen aus seinem Rachen und Glied sprühend. 1340 Steirisches Wappen

Neben der Ägidiuskirche und dem Pfarrhof in der Pfaffenstraße (Burggasse) entsteht das Tor („desselben meiner kirchen gelegen an dem tor gegen Grecz, der von alter zu derselben meiner kirchen gehort hat“) gegen die Grätz (Grazbach).

Die dem hl. Ägidius geweihte römisch-katholische Pfarrkirche des Ortes Feuersbrunn im Bezirk Tulln in Niederösterreich wird bereits vor 1355 urkundlich erwähnt und ist über Jahrhunderte Patrionatskirche. Die geostete mittelalterliche Kirche besitzt einen Westturm. Nach dem Brand 1679 wird sie neu errichtet und 1761 durch den Zubau eines spätbarocken Langhauses erweitert. Die drei Altäre stammen aus der Rokokozeit. In der Eingangshalle findet sich in einer Rundbogennische die barocke Figur des Kirchenpatrons und auch das Hochaltarbild zeigt den hl. Ägidius.

1346 Feuersbrunn

Die St. Egydiuskirche der Stadtpfarre in Klagenfurt wird erstmals als “sand Gilgen” urkundlich erwähnt.1255 erste Nennung einer Seelsorgestation von Maria Saal in Klagenfurt. 1347 erste urkundliche Erwähnung eines Gotteshauses „sand Gilgen“ (St. Egid) in Klagenfurt. 1535 wird des Pfarrhauses durch einen Großbrand zerstört.1540 Restaurierung der Kirche 1563 erster evangelischer Gottesdienst Klagenfurts in St. Egid. 1571 beschädigt ein Erdbeben die Kirche. 1600 Rekatholisierung der Kirche und 1603 Erhebung von St. Egid zur selbständigen Pfarre. Durch einen Brand wird 1636 er Pfarrhof und de romantischen Karner zerstört. Ein eiteres Erdbeben beschädigt 1680 die Kirche. Nach einem neuerlichen Erdbeben wird 1690 wird die romanische Kirche abgetragen und die neue, heutige Kirche am 8.9.1697 durch J. F. Graf Orsini-Rosenberg eingeweiht. 1760/61 werden von Fromiller und Mölkh die Deckenfresken erstellt. 1893 Neugestaltung der Fassade durch Architekt Franz Schachner. Während des Ersten Weltkrieges ist St. Egid bis 1918 Garnisonskirche.Trotz schweren Bombardements 1944 von Klagenfurt bleiben die Kirche und der Pfarrhofweitgehend verschont.

S. Egidio unter 5 Heiligen von Nardo di Cione um 1350 in der Alten Pinakothek in München.

1347 Klagenfurt Klagenfurt Klagenfurt Pinakothek
Die Kirche von Gileston in Wales ist dem St. Giles gewidmet und hat ihren Namen von der Familie Giles, die hier 1350 ein Herrenhaus besitzt. Die heutige Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und steht an der gleichen Stelle einer früheren Kirche. Die Südtür aus 1450 zeigt sechs geschnitzte Schilde, die heraldisch für die Wappen von lokalen Familien stehen: die Walshes of Llandough, die Umfravilles of Penmark, die Giles-Familie, die Giles of Gileston (1262), die Fleming-Familie und die Cradock-Familie. 1350

Im Museum von Saint-Gilles du Gard, dem Maison roman und Geburtshaus von Papst Clement IV., ist eine Statue von S.Gilles aus polychrom bemaltem Stein ausgestellt.

Saint Gilles St. Gilles S.Gilles
Die Stadtmauer von Graz wird knapp oberhalb der St. Pauluskapelle "auf der Stiege" unter dem Burgberg (in der Gegend des späteren Palais Saurau) durch das innere Paulustor durchbrochen. Die Egydikirche liegt außerhalb dieser ältesten Ummauerung. Ein weiteres Stadttor in der Nähe des heutigen Priesterseminares führt den Namen St. Gilgenthor. Von dort führt die Mauer über die Enge Gasse, dann südlich der Stempfergasse und nördlich der Jungferngasse in einem Bogen zum Minoritenkloster (Franziskanerkloster). 1355 Pauluskirche Inneres Paulustor
Erstmals wird die Kirche des hl. Ägidius in Lohr 1356 urkundlich erwähnt. 1854-57 Neubau der Kirche. 1356 Lohr

Herzog Albrecht II. verfügt zur Hebung des Stadthandels für Graz die Bannmeile: Innerhalb einer Meile um die Stadt darf kein Markt abgehalten bzw. keiner der meist aus Italien oder Süddeutschland kommenden, ausländischen Händler etwas verkaufen.

1357  

Die erste urkundliche Nennung der St. Ägidiuskirche von Hatting in Tirol fällt in das Jahr 1359, als das ursprünglich dem Hl. Tertulin geweihte Gotteshaus umgebaut und dem Hl. Ägidius geweiht wird. In den folgenden Jahrhunderten erfolgen Neu- und Umbauten, später eine barocke Umgestaltung: 1531 wird das spätgotische Langhaus in westlicher Richtung verlängert, dem 1725 ein Kapellenbau angeschlossen wird. Bei Renovierungen 1955 werden Wandmalereien des Chores aus dem frühen 16. Jahrhundert freigelegt. Sie zeigen u.a. Szenen aus dem Leben des Hl. Ägidius.

Die Klusenkapelle St. Ägidius ist ein kleines Kirchengebäude im Essener Stadtteil Bredeney. Der Namenspatron der Kapelle ist Ägidius. Zum Gebäudeensemble zählen der Kotten Klusemann und weitere Gebäude. Die Kapelle wird vermutlich vor 1300 errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1359 bekundet, dass an der Kapelle ein Priester tätig war. Der Bau ist aus gebrochenem Ruhrsandstein gemauert. Das Dach ist mit Schiefer gedeckt und von einem Dachreiter bekrönt. Die Südwand wird durch zwei gotische Farbglasfenster gegliedert. Auf einem werden der 1225 ermordete Engelbert I. von Köln und sein aufs Rad gebundener Mörder dargestellt, auf dem anderen sind der Hl. Aegidius und die 14 Nothelfer abgebildet. Zwischen 1674 und 1773 betreuen Jesuiten die Kapelle. 1776 wird Aloysius Brockhoff, der Offizial des Stiftes Essen, zum Rektor des Gotteshauses ernannt.

1359 Hatting Essen
Am 11. Jänner wird in einer Urkunde des Stiftes Reichersberg in Oberösterreich erstmals St. Egyden urkundlich erwähnt. Der Pfarrer "Plebanus Petrus ad Sanctum Egidium" tritt als Zeuge bezüglich Zehentstreitigkeiten des Stiftes mit dem Pfarrer von Zöbern in Erscheinung. 1362  
Burgundische Gewänder, Meßornate des, wurden im Auftrage Herzog Philipp der Kühne von Burgund lässt für den Orden vom Goldenen Vlies Meßornate in Gobelinmanier sticken. Darunter auch Darstellungen von Eremiten mit dem hl. Ägidius. 1363 Burgund
Pfarrer Egydius von Graz, auch Gilg genannt, und zugleich Kaplan der Wiener Burgkapelle, der zumeist die Pfarre in Graz durch seinen Vikar, Pfarrer Bernhard von Gamlitz, verwalten ließ, wird gezwungen, in Graz zu residieren. 1370  

Die ursprünglich romanische Kirche "svatého Jiljí" in der Prager Altstadt wird erstmals 1238 im Zusammenhang mit dem Orden der Deutschen Ritter erwähnt. Die heutige gotische Form der dreischiffigen Kirche mit zwei Türmen im Westen stammt aus dem Wiederaufbau der Kirche, der 1339 vom Prager Bischof Jan IV.von Dražice Initiiert und von seinem Nachfolger Dražice ausgeführt wird. Am 4. Mai 1371 wird die Kirche dann von Erzbischof Jan Oček von Vlašim in Anwesenheit von  Karl IV, seiner Frau Elisabeth von Pommern und seinem Sohn Wenzel IV. geweiht. Am 7. Mai 1625 übergibt König Ferdinand II. die Kirche den Dominikanerorden,.welcher sie um ein Kloster erweitert und ein theologische und philosophische Studienzentrum einrichtet. Aus dem frühen achtzehnten Jahrhundert Das KircheniInnere wird im frühen 18. Jahrhundert barockisiert.

1371 Sveti Jilji
Der Augustinermönch Augustin Münzmeister aus der oberbadischen Stadt Breisach, der bei der Kurie in Avignon hohes Ansehen genießt, wird von Papst Gregor XI. persönlich in Avignon zum Bischof von Seckau ernannt. Er verlegt gegen große Widerstände den Bischofssitz nach Graz.

Zur Begünstigung des Handels in den Städten verbietet Herzog Albrecht III. für fremde Händler den Kleinhandel. Gäste und Krämer, die die Städte zu Kirchweihfesten und an Markttagen besuchen, dürfen ihre Tuchwaren nur in ganzen Stücken verkaufen.
1372 Bischof Münzmeister

Nach dem Tod Papst Gregors XI. kommt es zur Entzweiung der zerstrittenen Kurie: In Rom wird der von Kaiser Karl VI. akzeptierte Papst Urban VI. als Nachfolger gewählt, die französischen Kardinäle wählen Clemens VII. als Gegenpapst mit Sitz in Avignon. Damit beginnt das Große Abendländische Schisma, das bis 1417 andauert.

Die Wallfahrtskirche St. Idzi in Wyszków Metropole Białystok in Polen wird 1378 vom Bischof P. Ścibor errichtet. Aus der Geschichte von Wyszków erfahren wir, dass im Laufe der Jahre aufgrund häufiger Kriege und Brände mindestens 5 Holzkirchen gebaut wurden. In den Jahren 1793-95 wird an ihrer Stelle eine Backsteinkirche nach dem Entwurf von Szymon Bogumił Zug errichtet, die am 8. Juli 1798 von Bischof Onufry Szembek dem St. Idzi, geweiht wird. Unter Józef Szmejter werden 2 Kapellen („Herz Jesu“ und „Unsere Frau“) hinzugefügt. Als sich 1915 die zaristische Armee aus Wyszkéw zurückzieht nehmen sie 3 Kirchenglocken mit. Während des Ersten Weltkrieges zerschmettert eine Artillerie-Granate am 18. August 1920 die Wand der Muttergotteskapelle. Die sich zurückziehenden bolschewistischen Truppen zerstören das Kirchendach. Im September 1939 brennt die Kirche während des Bombenangriffs auf Wyszków nieder. Nur die Kapelle der Heiligen Jungfrau Maria und ein Altar bleiben erhalten. In ihr werden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs heilige Messen gefeiert, weil die deutschen Behörden Renovierungsarbeiten nicht zulassen. Erst nach der Befreiung konnte mit dem Wiederaufbau der Kirche begonnen werden. 1959 weiht der Bischof Tadeusz Paweł Zakrzewski, die Kirche unter der ursprünglichen Anrufung des hl. Ägidius. Am 18. Oktober 2013 bringt Bischof Janusz Stepnowski Reliquien des hl. Idzi aus dem Jahre 1300 in die Kirche nach Wyszków, deren Echtheit zuvor in Rom durch den Generalvikar des Heiligen Vaters, Bischof Paolo Sevaldagi, bestätigt wird. Die Architektur der Kirche erinnert an den klassizistischen Stanislaus-Stil. Der rechteckige Grundriss wird von einem Chor abgeschlossen, hinter dem sich die Sakristei befindet. An der Vorderseite der Kirche befindet sich ein Turm und ein einfaches eisernes Kreuz. Das Innere der Kirche ist durch Reihen ionischer Säulen in drei Kirchenschiffe unterteilt. Über dem Hauptschiff befindet sich ein Tonnengewölbe. Es gibt 5 Altäre; am Hauptaltar wird die Skulptur des hl. Idzi verehrt. .

1378 Urban VI. Gegenpapst Clemens VII.
Nach dem Tod Herzog Albrecht II. 1358 übernimmt für seine drei minderjährigen Söhne kurzfirstig Rudolf IV. die Regierung bis im Zisterzienstift von Neuberg an der Mürz 1379 die Teilung der Habsburger in eine Albertinische und eine Leopoldinische Linie fixiert wird: Albrecht III. erhält das Herzogtum Österreich ob und unter der Enns sowie das Salzkammergut, sein Bruder Leopold III., der Gerechte (1.11.1351 bis 9.7.1386), die Steiermark, Wr. Neustadt. Kärnten, Krain mit der Windischen Mark, Tirol, Inneristrien, das dalmatinische Küstenland und die schwäbischen Besitzungen, der Sund- und Breisgau.
Graz wird damit Residenzstadt des innerösterreichischen Staatsgebietes der Leopoldiner. Am Markt befindet sich das Stadtrichterhaus, der Schreibhof mit dem Sitz der landesfürstlichen Verwaltung (späteres Landhaus), die Häuser des Erzbischofs von Salzburg, Graf Hermann von Cilli, sowie des Landeshauptmannes Rudolf von Walsee. Es kommt zu einem starken Ansteigen der adeligen Bewohner sowie der Juden.
1379 Herzog Leopold III.

Die Pfarrkirche in Ruppersthal ist dem heiligen Ägidius geweiht und befindet sich auf einer Anhöhe im Nordosten des Ortes. Um 1380 findet sich eine erstmalige Nennung des von der Diözese Passau errichteten Vikariates. Die Pfarre ist seit 1400 bezeugt und gehört lange Zeit zum Bistum Passau. Die spätgotische Staffelkirche wird im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts barockisiert. Der quadratische Ostturm entsteht in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Kirche ist innen mit einem barocken Hochaltar und zwei Seitenaltären ausgestattet.

1380 Ruppersthal
In der Schlacht auf dem Amselfeld besiegen die Osmanen das Heer des Großserbischen Reiches. 1389  

Die romanisch-gotische Kirche St. Ägydius von Schwoich bei Kirchbichl in Tirol ist dem Wald- und Rodeheiligen St. Ägydius, einem der 14 Nothelfer, geweiht. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1390, obwohl Grabungen beweisen, dass die Kirche wesentlich älter ist. Ihre Mutterpfarre Kirchbichl wird nämlich bereits seit dem Jahre 788 seelsorgisch vom Archidiakonat Herrenchiemsee betreut. 1974/75 erweitert Architekt Prof. Clemens Holzmeister die Kirche nach Norden und baut eine Unterkirche.

Die Pfarrkirche St. Aegidius ist eine römisch-katholische Kirche im Erzbistum München und Freising in der Gemeinde Bergen im oberbayerischen Landkreis Traunstein. Der Ort Bergen wird erstmals 924 urkundlich erwähnt. Bis zum 14. Jahrhundert gibt es keine Kirche in dem Ort. Bergen gehört damals zur Pfarrei Vachendorf. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts wird die erste Kirche in Bergen erbaut. Als Zukirche der Maria-Himmelfahrts-Kirche in Vachendorf wird sie am 19. April 1513 eingeweiht. Am 1. September 1863 wird der Grundstein für den Kirchenneubau gelegt. Es handelt sich um einen spätklassizistische Bau, der am 14. September 1866 von Erzbischof Gregor von Scherr eingeweiht wird. 1869 wird der Kirchturm auf 59,15 Meter erhöht. Der Innenraum ist durch den Traunsteiner Historienmaler Max Fürst gestaltet. 1908 wird der alte Hochaltar durch das bis jetzt erhaltene Steinrelief ersetzt.

1390 Schwoich Schwoich Bergen
Graz treffen schwere Handelsbeschränkungen zugunsten der Handelsstraße von Gemona über Villach, Judenburg, Bruck und den Semmering nach Wien, sodass die Grazer Handelsherren gezwungen sind, italienische Waren von Judenburg über die Stubalpe oder das Murtal zu befördern. Wie überhaupt die Mur als Transportweg besonders wichtig ist: Mur aufwärts transportieren die Saumknechte entweder auf dem Talweg längs der Mur oder zu Wasser mit Flössen oder mit von Pferden gezogenen Schiffen hauptsächlich Getreide in das eher fruchtlose steirische Oberland, Mur abwärts erfolgt der Transport des Ausseersalzes. Die verbotenen Straßen über den Karst sowie von Pettau über Gleisdorf und Feldbach werden unter die Aufsicht der Grazer Bürger gestellt. 1393  
Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort 1321 als „Goezensdorf“ (Dorf des Gozzo), wobei Gozzo ein Personenname ist. Der Ort unterstand zunächst dem bischöflichen Verwaltungsamt Stadtsteinach des Bistums Bamberg. 1398 wurde eine Kapelle erwähnt, die zur Kirchengemeinde St. Maria Magdalena in Kirchleus gehörte und über die das Adelsgeschlecht von Henlein zu Kirchleus, eine Seitenlinie der von Guttenberg, das Patronatsrecht ausübte. Sie waren dem Fürstentum Brandenburg-Kulmbach zugehörig. Das führte besonders nach der Einführung der Reformation im Fürstentum 1528 zu ständigen Streitigkeiten zwischen dem Fürstentum und dem Hochstift zu Bamberg, die erst 1803 mit der Säkularisation in Bayern endeten. Die Kapelle, die dem Heiligen Ägidius geweiht war, wurde als Kirche St. Egidius erweitert. Sie war mit dem Heiligenholz (39 Hektar Wald für den Unterhalt der Kirche und des Gottesdienstes) reicher ausgestattet als die Mutterkirche in Kirchleus. 1398 Gössersdorf
Friedrich von Perneck entstammt einem steirischen Rittergeschlecht aus Pernegg bei Bruck an der Mur, ein Verwandter Rudolf von Perneck war steirischer Landeshauptmann, sein Bruder Eckhart war Bischof von Chiemsee. Von 1385 bis 1399 ist Friedrich Domherr von Salzburg. In dieser Zeit führt er einen Streit mit dem Dompropst Gregor Schenk um die Dompropstei. Als dieser zum Erzbischof von Osterwitz gewählt wird, wird Friedrich von Perneck das nächste frei werdende Bistum zugesichert, worauf er in Prag und Wien Rechtswissenschaften studiert. Noch zu Lebzeiten des kränkelnden Seckauer Bischofs Johann von Neuberg wird er am 23. Mai 1399 zu dessen Nachfolger bestimmt. Bischof Friedrich II. von Perneck anerkennt 1399 Herzog Wilhelms Gerichtshoheit über das Bistum Seckau. Am 12. September 1414 verstirbt er in der Abtei Seckau. 1399 Bischof Friedrich II.
Die evangelisch-lutherische Egidienkirche ist das wichtigste Wahrzeichen Eltersdorfs. Der dreigeschossige Chorturm stammt aus dem 13. Jahrhundert, das neugotische Langhaus wurde 1909 anstelle eines Vorgängerbaus errichtet. Bedeutendstes Kunstwerk des Gotteshauses ist das im Seitenschiff befindliche Kümmernisbild aus dem Jahre 1513. Es zeigt sechs Szenen aus dem Leben der fiktiven Heiligen. 1400 Erlangen Erlangen

Das alte Grazer Pfarrhaus wird abgerissen und in der Nähe des Hauses der Windischgräzer durch Pfarrer Ludwig von Talheim der neue Pfarrhof erbaut.

Der Grazer Bürger Niclas Eßl stiftet das Bürgerspital mit einer Kirche zum Hl. Geist in der Murvorstadt. Diese Einrichtung "Spittel in der Au" ist eine der ältesten Krankenhäuser in Graz; vor allem fanden Kranke, Waisen, Witwen, Wallfahrer und verwahrloste Kinder Aufnahme. In einer Originalurkunde des Heiligengeistspitales wird St. Andrä als Pfarrkirche erwähnt. Die dazugehörige Bürgerspitalkirche zum Heiligen Geist wird 1498 geweiht.

Als Anfang des 15. Jahrhunderts die die Kapelle der Burg der “Conti di Ventimiglia” von Bussana - ein mittelalterliches Dorf auf einem felsigen Bergkamm bei San Remo - zu klein wird., beginnt man mit dem Neubau einer dem Kult von S. Egidio geweihten Kirche, die 1404 vollendet wird. Nach stetigen Erweiterungen wird im Jahre 1652 ein Grossteil des Kirchenkörpers abgerissen, um eine Stiländerung von der Romanik zum Barock vorzunehmen. Statt den beiden Seitenschiffen entstehen an den Wänden sechs Kapellen, die von Künstlern aus Lugano mit Malerei - und Stuckarbeiten versehen werden. Beim Erdbeben am Aschermittwoch des 23. Februar 1887, das die Region um Genua und Sanremo mit einer Stärke von 6.5 erschüttert, wird Bussana weitgehend zerstört und zirka 2000 Menschen getötet.

1401 Bussana
Die Heiligen Ägidius und Leonhard stehen im 15. Jahrhundert als Kirchenpatrone in höchster Verehrung.
Urkundliche Erwähnung der Ägydius-Pfarrkriche von Fischbach, wo am 1 September immer ein Ägidimarkt stattfindet.

1402 Fischbach Fischbach

Nach Wilhelm dem Ehrgeizigen kommt es zu einer weiteren Aufteilung des Habsburger Erbes unter seinen Brüdern: Leopold der Dicke wird Regent von Österreich, Friedrich IV. mit der leeren Tasche bekommt die österreichischen Vorlande mit Oberösterreich und Ernst der Eiserne (1377 bis 1424) wird Herzog in Innerösterreich. Er ist der Erste, der sich Erzherzog nennt und Graz als dauernden Regierungssitz wählt.

1406

Herzoghut

Erzherzog Ernst der Eiserne unterzieht sich als letzter Landesherr persönlich den Einsetzungsriten in der Karnburg auf dem Zollfeld.

Sigmar v. Hollenegg, der anfangs in der Lavanter Bistumspfarre St. Florian in der Weststeiermark und dann an der Pfarre Ybbs an der Donau in der Passauer Diözese wirkte, wird 1414 zum Bischof der Diözese von Seckau ernannt. 1415 erfolgt seine feierliche Weihe und zugleich erhält er am 4. Februar desselben Jahres eine Kaplanstelle am Hof Herzog Ernsts des Eisernen.

Friedrich IV. verleiht den Grazer Bürgern zu Philipp und Jakobi (1.Mai) den zweiten großen Jahrmarkt, dem sich der Mittfastenmarkt,  der Portiunkulamarkt und der Andrämarkt  als weitere große Grazer Jahrmärkten dazu gesellen.
Diese Jahrmärkte sind nicht nur wegen ihres günstigen Warenangebotes, sondern auch wegen der dargebotenen Unterhaltungsmöglichkeiten beliebter Anziehungspunkt sowohl für die Grazer Bürger, wie auch für die Händler aus ganz Europa.

1414 Bischof Holleneck
Jan Hus, Priester und Rektor in Prag, wird samt seinen Schriften als Ketzer verbrannt, weil er in seiner neuen Lehre den weltlichen Besitz der Kirche, die Habsucht des Klerus und dessen Lasterleben, den Ablasshandel, die Heiligen- und Reliquienverehrung, das päpstliche Primat, die Ohrenbeichte, das geistliche Proletariat oder die Bettelorden als Stätten finsteren Aberglaubens kritisiert. 1415  

Ulrich IV. von Albeck (1417-1431), ein im Dienst König Ruprechts von der Pfalz stehender Schwabe, wird - gegen den vom Verdener Domkapitel gewählten Bischof Heinrich von Hoya - durch den Salzburger Erzbischof Eberhard III. zum Nachfolger für den verstorbenen Sigmar v. Hollenegg.als neuer Bischof von Seckau eingesetzt.

1417 Bischof Ulrich IV.

Die Kirche von Sant'Egidio befindet sich in der Altstadt von Florenz. ist. Vom alten, im Jahre 1289 gegründeten romanischen Kloster, das sich außerhalb der Stadtmauern befand, ist nur mehr das Fundament erhalten. Auf Initiative von Superintendenten Benedikt von Montebello wird die Kirche nach dem Entwurf von Lorenzo di Bicci neu aufgebaut und im Jahr 1419 von Papst Martin V. geweiht. Zwischen 1439 und 1461 arbeitetet im Innenraum eine Reihe der berühmtesten Künstler der Renaissance: Ein Fresko von Lorenzo Bicci mit der Weihe von Sant'Egidio ist noch erhalten. Das heutige Aussehen stammt vom Ende des 16. Jahrhunderts. Das Altarbild von Giacinto Gemigniani aus Pistoia zeigt "Sant'Egidio in der Höhle" (1640).

1419 Bicci Firenze S. Egidio

Erste bildliche Darstellung von Graz mit dem Uhrturm und der Paulus (Stiegen) - und Ägidiuskirche (Dom) in einem Weihnachtsbildchen aus dem Codex Runensis 100 Antiphonale Cisterciense in Rein durch Heinrich Aurhaym, einem unter Abt Angelus Manse (1399-1425) dienendem Künstler.

Ein Bild im Metropolitan Museum of Art in New York zeigt Saint Giles mit der Hirschkuh zu seinen Füßen.

1420

Codex Runensis Metropolitan
Codex Runensis
Graz 2014

Mit dem Tod von Erzherzog Ernst folgt, zuerst unter der Vormundschaft Herzogs Friedrich von Tirol, sein ältester Sohn als Friedrich V. von Österreich nach und tritt 1435 die Herrschaft in Innerösterreich, d.h. in Kärnten, der Steiermark und der Krain, an.

Ottaviano Nelli malt die Fresken in der Kapelle des Palazzo Trinci in Foligno. Darunter auch eine Kreuzigungsdarstellung mit Bischof Jacobus de Voragine, der in seiner Linken die Legenda aurea hält.

Die Kirche Sant'Egidio in Mazara del Vallo auf Sizilien wird im Jahre 1424 im arabisch-normannischen Stil erbaut. Sie besitzt eine halbkugelförmige Kuppel, die auf einer achteckigen Trommel ruht. Die marmorne Eingangstür von Berrettaro und Mancino aus dem Jahr 1525 schildert das Leben des S. Egidio. Die Kirche ist seit langem entweiht und dient als Veranstaltungsort.

1424 Ernst der Eiserne Friedrich III. Foligno Mazara del Vallos
Der Hl. Egidius, von Thomas de Colosawar gemalt, ist im christlichen Museum von Esztergom ausgestellt. 1427 Esztergom
Anrainend zur Pfarrkirche St. Ägidius zu Graz werden in der Kirchstraße fünf Häuser erwähnt, wovon eines, zwischen dem alten Pfarrhof und dem Wilhilmin-Haus, dem Pfarrer Georg gehörig und der Gilgenpfarrkirche dienstbar gemacht ist, sowie ein weiteres Haus am Heiligen-Kindlein-Tag, dem 28.12.1428, von Hans Emler, dem Zechmeister der St.Gilgen Pfarrkirche, verkauft wird. 1428 Hans Emler
Die spätgotische Saalkirche mit ihrem Westturm St. Ägidius in Stöckach wird um 1430 erbaut und1517 neu errichtet. Instandsetzungen 1707 und 1813, neuromanisches Turmobergeschoss und Spitzhelm 1895. 1430 Stoeckach
Der tief religiöse Herzog Friedrich V. unternimmt eine Wallfahrt ins Hl. Land nach Jerusalem.

Gratwein ist Sitz des Archidiakons für die Unter- und Niedersteiermark bis zur Drau.
1436  

Ab 1438 lässt Friedrich die Grazer Burg im spätgotischen Stil errichten und nimmt auch den Neubau der Ägidi-Kirche in Angriff, indem zuerst an das Presbyterium die Barbarakapelle als Sakristei des Hoforatoriums Friedrichs angebaut wird; später folgen als dreistöckiger Trakt die Friedrichs- (1449) und Romualdkapelle (1554).

Das in Höhe des heutigen Schauspielhauses befindliche "Tor gegen die Grecz" erhält mit dem Namen "Burgtor" seinen neuen Standort im Anschluss an die Burg.

1438 Burgtor Burgtor
Durch den Tod seines Onkels Friedrich von Tirol und seines Cousins Albrechts V. wird Friedrich V. als Herzog von Österreich alleiniges Oberhaupt des Hauses Habsburg und Vormund zweier unmündiger Vettern, des jungen Sigmund von Tirol und des in Ungarn nachgeborenen Sohnes von Albrecht V. Ladislaus Postumus.

In Graz kommt es zur Vertreibung der Juden, ihr Ghetto wird aufgehoben und in der Karlau neu angesiedelt.
1439  
Herzog Friedrich V. wird als Friedrich IV. zum römisch-deutschen König gewählt. Er erreicht beim Papst, dass ein von Passau unabhängiges Bistum Wien und Wr. Neustadt Bischofssitz wird. Anässlich seiner Wahl lässt er in der Domkirche von Wr. Neustadt zwei Kaiseremporen einbauen. 1440 WEiener Neustadt
Friedrich verleiht Graz dem schon bestehenden Ägidimarkt das Privileg für einen zweiten Jahrmarkt am 1. Mai, der vielleicht in Zusammenhang mit einem früheren Kirchweihfest steht und als Förderung für den Neubau der Ägidiuskirche verstanden werden kann. Als daraufhin der Salzburger Erzbischof dagegen protestiert, weil auch in Leibnitz am 1. Mai ein Jahrmarkt und Kirchweihfest stattfindet, wird der Grazer Markt am darauffolgenden Jahr auf Mittfasten verlegt. 1441 Wappen Steiermark

Der aus Pienza stammende und in Basel tätige Aeneas Silvius Piccolomini wird 1443 Sekretär von König Friedrich IV., bis er 1447 Graz verlässt, Kardinal wird und schließlich 1458 zum Papst Pius II gewählt wird. Über den Wein in Graz sagt er: "grazer wein wenn du ihn trinkst wirst du krank er ist essigsauer wässrig verdorben". Als Papst lässt er 1459 in seiner Geburtsstadt Corsignano (Pienza), die er zu einer Musterstadt der Renaissance umbauen will, die Kathedrale "Santa Maria Assunta" errichten, deren innerer Hallenbau an den Dom zu Graz erinnert.

1442

Piccolomini Piccolomini Pius II.

Die Spitalskirche hl. Ägydius von Mödling ist eine spätgotische, römisch-katholische Saalkirche und wird von 1443 bis 1453 erbaut. Ursprünglich ist die Kirche der hl. Katharina geweiht. Heute ist ihr Patron der hl. Ägidius. Von 1879 bis 1882 erfolgt eine umfangreiche Regotisierung der Kirche. Der Barockaltar wird 1882 durch einen neugotischen Schnitzaltar aus dem Grödnertal ersetzt. Der Altar zeigt zur Linken Marias den hl. Ägidius mit der Hirschkuh. An der südlichen Außenwand befindet sich der bekannt Teufelskopf.

1443 Mödling Mödling Mödling Mödling
Der Legende nach erscheint dem Schafhirten Hermann Leicht der Zisterzienserabtei Langheim in Oberfranken ein Kind mit einem blutrotem Kreuz auf der Brust, umgeben von weiteren 14 Kinder in Engelsgestalt, die sich als vierzehn Nothelfer zu erkennen geben, dort eine todkranke Magd heilen und die Errichtung einer Kapelle am Ort ihrer Erscheinung fordern. Durch diese Vision wird der Kult um die Vierzehn Nothelfer volkstümlich. Dem Bedürfnis nach frommer Schauerromantik im Spätmittelater entsprechend werden die 14 (darunter auch der hl. Ägidius) oft mit ihren grauenvollen Marterwerkzeugen gezeigt, wobei Altarretabeln und Flügelaltäre eine ideale Darstellungsmöglichkeit bieten. 1445 Langheim Hermann Leicht Nothelfer
Bau der hochgotischen Burgkapelle 1447 Burgkapelle
Die Pfarrkirche St. Ägydius von Döbriach am Millstättersee wird erstmals urkundlich erwähnt. Darin auch ein kleines gotisches Holzrelief der 14 Nothelfer sowie eine Konsolfigur des hl. Ägidius.

Bildnisse der hll. Ägidius und Pantaleon auf einem Flügelaltar in Admont.
1448 Doebriach Döbriach Döbriach Hl. Ägidius und Pantaleon
Unter König Friedrich IV. erfolgt zusammen mit dem Um- bzw. der Neubau der benachbarten alten Burg (4-stöckiger Friedrichsbau mit Kammerkapelle) auch der Neubau der Grazer Ägidiuskirche, die durch einen Gang miteinander verbunden werden. Während dieser Zeit wird das Pfarrrecht an die Kirche St. Paul übertragen.
Für den Kreuzaltar am gotischen Lettner malt Conrad Laib das bedeutende Tafelbild "Kreuzigung im Gedräng". Die große Anzahl an dargestellten Personen lässt auf die im Mittelalter sehr beliebten Passionsspiele schließen, die unter großer Anteilnahme der Bevölkerung stattfinden. An der Nordwand im Kircheninneren trägt die Christophorusfigur eines Freskos die Gesichtszüge König Friedrichs. Seine Devise A.E.I.O.U. ("Alles Erdreich ist Österreich untertan" bzw. "Austrie est imperare orbi universo") ist in der Kirche 8mal zu finden.
1449 Dom zu Graz AEIOU
1450 ist das Chorgewölbe der neuen Grazer Ägidiuskirche fertiggestellt.

Kopialbuch (Abschrift einer älteren Urkunde) des Abtes Hermann Molitor in der Stiftsbibliothek in Rein, in dem über die Schenkung eines Gutes in Anwesenheit eines Zeugens namens "Dietmarus de Gracz" berichtet wird: die erste urkundliche Erwähnung des Namens "Gracz".

In der Stadtkirche St. Jakob in schwäbischen Pfullendorf steht im südlichen Seitenschiff ein gotischer Flügelaltar, der neben den Schreinfiguren des Apostels Johannes, der Hl. Katharina von Alexandrien und des hl. Nikolaus auch den hl. Egidius zeigt.
1450 Gracz Pfullendorf

Am 16. März findet in Rom durch Papst Nikolaus V. die Trauung von König Friedrich IV. mit Eleonore von Portugal statt. Nur drei Tage später, am 19. März wird Friedrich IV., ebenfalls durch Papst Nikolaus V., zum Kaiser Friedrich III. des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt.
Als Kaiser Friedrich III. regiert er für insgesamt zehn Jahre von Graz aus das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation” und baut Graz mit der Errichtung der „unteren“ Burg (1438) und der Domkirche (1438-62) zur Kaiserresidenz aus.
Der, einem bairisch-salzburgischen Ministerialiengeschlecht entstammende, Kärntner Georg Überacker, Pfarrer in Pöls und Radkersburg, wird als Georg II. Bischof von Seckau und Hofkaplan des Kaisers.
Ebenfalls unter der Ägide des Kaisers entsteht der zweite Sack sowie das Dominikanerkloster in der Hans-Sachs-Gasse.

Sankt Egidi ist ein Weiler auf dem „Gilgenbühl“ der Gemeinde Raitenbuch in Mittelfranken. Die Siedlung geht auf ein königliches Jagdhaus mit einer dem hl. Ägidius geweihten Kapelle zurück. 1452 ist sie unter dem Namen „St. Gilgen“ erwähnt. 1483 ist von einem Einsiedler bei der „St. Gilgen-Kap bei Bechtal“ die Rede; die dem Bischof von Eichstätt gehört. 1726 erfolgt der Wiederaufbau der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Eremitenklause zu einer dem hl. Ägidius geweihten katholischen Filialkirche. Ihr zweisäuliger Barockaltar zeigt im Altarbild den Kirchenpatron, der auch im Antependium und als Figur in einem Schrein an der linken Kapellenwand zu sehen ist. 1802 kommt Sankt Egidi an das Fürstentum Eichstätt des Erzherzogs Ferdinand von Toskana und ab 1806 an das Königreich Bayern.

1452 Friedrich u. Eleonore Kaiser Friedrich III. Raitenbuch Raitenbuch
Johannes Gensfleisch zum Gutenberg erfindet den Buchdruck und druckt eine 42zeilige Bibel. Der Buchdruck wird für die Verbreitung der Hl. Schrift von großer Bedeutung, bis 1500 sind es ca. 100 Druckausgaben, die von der Vulgata (lateinische Bibelübersetzung) erscheinen.

Konstantinopel wird von den osmanischen Streitkräften unter Sultan Mehmed II. erobert und als Istanbul zur neuen osmanischen Hauptstadt.
1453 Gutenberg 42zeilige Bibel

Der ersten, zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert erbauten Kirche in Bessé sur Braye widmet 1454 Jehan II. le Tort, Kommandant der Templer von Ar-Ville und Erbauer der Burg von Courtanvaux, eine der St. Catherine geweihte Kapelle. An ihrer Stelle wird eine zweite, am 10. Oktober 1529 einweihte Saint-Gilles-Kirche mit vom Hauptgebäude getrennten Glockenturm errichtet. Im Inneren befand sich das von der Revolution zerstörte Mausoleum des Gilles Souvré. Die Kirche wird am 10. Februar 1895 zerstört und durch eine dritte 1894 ersetzt.

1454 Besse-sur-Braye Besse-sur-Braye
Fertigstellung des Westportals der Grazer Ägidiuskirche. 1456  
Urkundlich erwähnte Filialkirche St. Ägidius; aus Granitplatten erbaute Wallfahrtskirche Kitzelkapelle auf dem 1091 m hohen Kitzel bei Wachsenberg, Feldkirchen.

Aegidiuskirche in Kühnsdorf bei Eberndorf aus dem 15. Jahrhundert; älteste urkundliche Nennung erst im Jahr 1784.
1457 KitzelkapelleKitzelkapelle Kuehnsdorf
Die Pfarrkirche zum Sankt Ägidius von Ottensheim an der Donau wird 1462 erbaut. Die erste Ägidikirche als Vorläufer an derselben Stelle stammt aus ca. 1200. Die jetzige große Pfarrkirche ist ein spätgotisches Bauwerk mit barockisierenden Veränderungen. Die Kirche wird nach dem großen Brand 1899 restauriert, wobei die Zwiebelhaube des 72m hohen Turmes, der nach einem Stich von Merian aus 1648 ein Keildach hatte, durch einen schlanken Spitzhelm ersetzt wird.

1462

 

Ottensheim
In der Grazer Ägidiuskirche werden die Gewölbemalereien aufgebracht. 1464  
Nach Auflösung des Judenghettos 1439 lässt Friedrich in der Judengasse eine Corporis-Christi-Kapelle errichten, die er den Dominkanern 1466 zum Umbau in eine Kirche sampt Kloster übergibt. 1466  
Bau eines Klosters für die Franziskaner-Observanten in der Nähe der Kirche St. Leonhard. Guardian des Klosters ist Alexander de Posonio (Preßburg), der mit seinen Predigten zum Vorkämpfer für die politischen Ideen Kaiser Friedrichs wird. 1468  

Spätgotische Figur des hl. Ägidius in Abttracht und mit der Hirschkuh zu seinen Füßen aus dem gotischen Flügelaltar von Obdach.

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Ägidius steht in der Gemeinde Antiesenhofen in Oberösterreich. Eine Kirche wird bereits1084 urkundlich genannt. Der gotische Kirchenbau mit einem romanischen Kern wird im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts erbaut. Der schlanke Westturm trägt eine barocke Haube. Der Hochaltar um 1650 enthält im Mittelfeld eine Statue hl. Ägidius aus dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts.

Tafelbild der 14 Nothelfer aus der Zeit um 1470 eines Salzburger Malers in Mittersill. Die Heiligen mit ihren Insignien und Attributen erzählen von ihren schau7erlichen Martyrien. Ganz rechts der hl. Ägidius mit der Hirschkuh, der bei Aussatz, Krebs, Irrsinn, Unfruchtbarkeit, Dürre, Sturm, Feuersbrunst und anderem Unglück hift.

1470 Obdach Antiesenhofen Antiesenhofen
Erste Türkeneinfälle in der Steiermark. 1472  

Kaplan Ulrich Einpacher hat die Pfründe am Dreifaltigkeitsaltar in der Pfarre St. Egydius inne.

Von der nördlich von Vodice gelegenen Filialkirche des hl. Ägidius (Sveti Tilen) sind aus den Jahren 1476 und 1507 erste Aufzeichnungen vorhanden.
Der Legende nach soll ein wütender Türke in die Festung des hl. Ägidius eingedrungen sein, als von der benachbarten Wehrkirche Smarna gora ein Bauernbursch namens Boltars Tilen herbeigeeilt ist und zusammen mit einem Jungen aus Smlje den Einheimischen half, den Feind zu besiegen. Sie sammelten das verstreute Vieh im Wald von Repnje, tropften Harz auf die Tiere und zündeten diese an. Die Herde verängstigter Tiere stürmte vom Hügel über die belagerten Türken hinweg, die verzweifelt flohen. Auf der Flucht versanken sie zusammen mit ihren Pferde in den Waldsümpfen. So wurde die Festung gerettet und Boltars Tilen zum Helden des gesamten Vodice-Gebietes. Die Siegesfreude währte aber nur kurz, weil ein halbtoter Türke mit letzter Kraft einen Schuss abgab und den Retter der Festung tötete.
In der zweiten Hälfte des 15. Jhs. wird die Kirche mit einer Wehrmauer und zwei Türmen ungeben, die den Einheimischen Schutz vor der türkischen Bedrohung boten. Aus einem der Verteidigungstürme entstand der heutige Glockenturm. Die Anlage hat geheime unterirdische Gänge, die sie mit anderen Festungen und Burgen sowie Grotten verbindet. Ein Stollen führt in die Dobniska-Höhle, der zweite zu den Burgruine von Smlednik. 1731 wird die Kirche abgetragen und neu aufgebaut. Über dem Eingang findet sich die Figur des hl. Ägidius / sv. Tilen mit einem Hirsch.

1476
Kirche Saint-Gilles im Departement Saône-et-Loire aus dem Jahre 1477. 1477 Saône-et-Loire

Aufgrund des Krieges zwischen Kaiser Friedrich III. und dem Ungarnkönig Matthias Corvinus um die Vorherrschaft im Osten suchen der Salzburger Fürsterzbischof Bernhard von Rohr und der Seckauer Bischof Christoph II. von Trauttmansdorff bei Matthias Corvinus Schutz, was dazu führt, dass das Bistum mit all seinen Besitzungen fast zur Gänze an diesen verloren geht.

Paola, die jüngste Tochter Ludovicos II. Gonzaga, heiratet Leonhard von Görz. Als Aussteuer bekommt sie "zwo große Truchen von Helffandbain, ausgeschnitzt mit Triumphen vnd Wapn des Haws zw Mantua", gefertigt von Renaissancekünstler Andrea Mantegna, welche den Triumph des Dichters Petrarca zeigen. 1617 kommen sie in den Grazer Dom, wo sie als Aufbewahrungsgefäße von Reliquien dienen, die Papst Paul V. dem Erzherzog Ferdinand II. geschenkt hat.

In Graz wird die Bürgergasse in "Herrengasse" umbenannt, die zur Stadtpfarrkirche St. Ägidius führenden Straßen (heutige Bürger- und Burggasse) als Kirchgassen bezeichnet. Der Hauptplatz dient in erster Linie als Marktplatz, zu Marktzeiten stehen dort Brotbänke, Messerkramen, Kramen für Nestler, Riemer, Beutler, Fleischbänke sowie Stände der Krämer und der Fragner (Greißler).

1478

Reliquienschrein

Auf Betreiben Kaiser Friedrich III. erhält am 20. Mai die Kathedralkirche von Gräz die päpstliche Erlaubnis für zwei Benefizien (Ausstattung zweier geistlicher Ämter mit Landbesitz und Einkünften). 1479

"Erstes altes Schloss zu Gratz".

30000 berittene türkische "Renner und Brenner" fallen aus Kärnten kommend ein und verheeren das ganze Murtal sowie die Ost- und Untersteiermark. Gleichzeitig fallen riesieg Heuschreckenschärme ein und bricht die Pest aus.
Durch diese Katastrophen wird die steirische Bevölkerung um ein Drittel auf 200.000 dezimiert.
Zur dieser Zeit wird von den steirischen Landständen das Zeughaus als Depot für Rüstungen und Waffen eingerichtet.


„Almosen“ nennt sich ein von einem flämischen Künstler gemaltes Bild des St. Giles im São Paulo Museum of Art.

1480 Schloss Graz Almosen
Der Meister von Gerlamoss, Thomas von Villach, malt an der südlichen Außenwand des Grazer Domes das "Gottesplagenbild". Im unteren Bildstreifen sind nebst der drei Plagen auch die ältesten Ansichten von der Lech- und Ägidiuskirche sowie der Stadt Graz zu finden: links die Heuschreckenplage von 1480, im Mittelteil der Türkeneinfall desselben Jahres und rechts die Pestepidemie des Jahres 1474. ("1480 umb unser frauntag der schiedfung sind hie zu Gratz gotsplag drey gewesn, haberschrekh, türken und pestilenz und jede so groß, daß dem menschen unerhörlich ist. Gott sei uns gnädi!"). 1481 Thomas von Villach Gottesplagenbild Thomas von Villach
Landplagenbild Landplagenbild Aegidiuskirche Graz
Die Mitteltafel des von Hans Memling für Willem Moreel gestalteten Triptychons im Groeninge-Museum von Brügge zeigt den Hl. Ägidius als bärtigen Greis mit der Hirschkuh zusammen mit den Heiligen Maurus von Glanfeuil und Christophorus. 1484 Memling

Die erste Saint-Gilles-Kirche von Abbeville im im Département von Somme wird im frühen 13. Jahrhundert gebaut. Der neue Bau erfolgt zwischen 1485 und 1528 im gotischen Stil. 1729 brechen zwei Säulen, die das Gewölbe zum Einsturz bringen. Im Jahre 1765 beschädigt ein Blitz den Turm. Während der Revolution dient die Kirche als Futterspeicher. Im Jahre 1860 wird das Gebäude im neugotischen Stil restauriert. Schließlich zerstört am 20. Mai 1940 die deutsche Artillerie mit ihren Panzern die Stadt und zu einem großen Teil auch die Saint-Gilles Kirche; nur die gotische Fassade und einige Wände werden gerettet, der Rest wird wiederhergestellt.

Der Ungarnkönig Matthias Corvinus verheert mit seinen „Schwarzen Scharen“ Kärnten, die Steiermark und Wien.

Nach Beendigung des Salzkrieges um das Salzmonopol zwischen dem Erzbistum Salzburg und den habsburgischen Salzkammergut kommt es zu einer umfassenden Neuorganisation des Salzwesens.
Von oberitalienischen Städten ausgehend, erfolgt der Handel mittels Münzen (Groschen, Gulden, Taler), der auch in den Habsburger Ländern langsam den Tauschhandel ersetzt.

1485 Abbeville

Die Sankt-Ägidius-Kirche ist als Pfarrkirche der katholischen Pfarrei Wolfmannshausen eine Enklave im protestantischen Umland. Die Gründung der Pfarrgemeinde liegt im Jahr 1488. 1616 wurde die Kirche errichtet und 1954 erweitert. Eine äußere Sanierung wird 1996, eine Sanierung des Innenraums 1997 vorgenommen. Die Kassettendecke im Renaissancestil entsteht in den Jahren 1616 und 1617. Am Hochaltar aus dem Jahre 1730 steht auf der rechten Seite die Statue des Namensgebers der Kirche, des Heiligen Ägidius. Ein Teil des Altars stammt aus der Zeit des Erbauers der Kirche stammen, vom Bischof Julius Echter aus Mespelbrunn.

1488 Wolfmannshausen Wolfmannshausen
lEin Glasfenster in der Basilique-Cathédrale Notre-Dame de l'Annonciation von Moulins zeigt Ägidius mit der Hirschkuh und einem aufgeschlagenen Buch. 1490 Moulins
Am rechten Außenflügel des Triptychons des Passionsaltars vom Lübecker Dom, der von Hans Memling gemalt wurde und sich heute im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte im St.-Annen-Kloster von Lübeck befindet, findet sich eine Abbildung des Hl. Ägidius. 1491 Lübeck
Maximilian I. (22.3.1459 bis 12.1.1519) tritt nach dem Tod seines Vaters Friedrichs III. als römisch-deutscher König und Erzherzog von Österreich dessen Nachfolge an. Den Titel "erwählter Kaiser" nimmt er erst im Jahre 1508 an.

Zu Beginn seiner Regierungstätigkeit lässt er die Grazer Burg durch den Maximilianbau erweitern.
1493 Maximilian I. Doppelwendeltreppe
Am 10. August 1495 werden durch Maximlian I. die Juden wegen angeblicher Schändung der Hostien, wegen Kindesmord zu rituellen Zwecken und Fälschung von Schulbriefen aus Graz verbannt. 1495  

Weihbischof Nikolaus Kaps vom Bistum Passau, später auch Weihbischof in Gurk, weiht 1496 die Kirche St. Ägyd von Kleinriedenthal bei Retz nach ihrer Restaurierung und Erweiterung neu ein.

Der schiefe Wehrturm der St. Ägidiuskirche von Hirschau in Tübingen stammt aus dem 15. Jahrhundert. Der Umbau der früheren Kirche in ihrer neugotischen Gestaltung entsteht 1851/1852. Größere Renovierungen erfolgen zwischen 1948 und 1960 sowie 2003/2004. An den Seitenwänden des Chores befinden sich mehrere schöne Heiligenfiguren, darunter die Statue des Kirchenpatrons, des Hl. Ägidius, aus der Zeit um 1500.

1496 Kleinriedenthal Hirschau Hirschau
Auf den drei Tafeln eines dem St.Gilles geweihten Altares stellt um 1500 ein anonymer gotischer Maler, „Meister vom Heiligen Gilles“ genannt, Szenen aus dem Leben des hl. Ägidius dar.
Zwei Tafeln befinden sich in der National Gallery in London: Das Bild „Der Hl. Gilles und die Hirschkuh“ zeigt den König von Frankreich zusammen mit einem Bischof vor Saint Gilles knieend, dessen schützend vor die Hirschkuh gehaltene Hand vom Pfeil eines Mitgliedes der königlichen Jagdgesellschaft durchbohrt ist. Der im Hintergrund sichtbare Turm ist wahrscheinlich der von Pontoise. Am zweiten Bild, „Die Messe von St. Gilles“, kniet König Karl Martell oder Kaiser Karl der Große vor dem Altar in der Abtei von St. Denis, wo der Hl. Gilles gerade die Hl.Messe zelebriert. Die dritte Tafel in der National Gallery of Art in Washington DC zeigt den Heiligen auf den Stufen vor der Kathedrale, die ihn umgebenden Armen segnend.
1499 Aegidius Ägidius Master of St.Giles St.Giles

Kirchliche Einteilung der Steiermark um 1500.

Tafelbild aus dem Gebiet von Admont im Universalmuseum Joanneum mit der Darstellung einer "Sacra Conversazione" mit Maria in der Mitte, umgeben von den symmetrisch angeordneten 14 Nothelfern.

Die evangelische Dorfkirche St. Aegidius steht im westlichen Ortsteil Kleinballhausen der Gemeinde Ballhausen im Unstrut-Hainich-Kreis in Thüringen. Die Dorfkirche wird um das Jahr 1500 gebaut. Eine rundbogige Öffnung in der Ostwand des Kirchturms lässt auf Reste eines mittelalterlichen Vorgängerbaus schließen. Im 18. Jahrhundert wird das Gotteshaus barock umgebaut. Das verwitterte Relief an der Kirchenwand weist auch auf eine antike Zeit zurück.

1500 Steiermark kirchl. Einteilung 14 Nothelfer Aegidius Kleinballhausen
Im Einsiedleraltar des Hieronymus Bosch im Dogenplast in Venedig ist, zusammen mit dem hl.Antonius und dem hl.Hieronymus, in einer Grotte der hl. Ägidius mit einem in seinem Herzern steckenden Pfeil und die zu seinen Füßen liegende Hirschuh zu sehen.

Ägidius in der Retabel des Kistritzer Altares von Meister Hans Witten im Dom zu Naumburg.

Streit wegen der Gründonnerstagsliturgie in Seckau zwischen Salzburg (Erzbischof Leonhard von Keutschach, der Propst von Seckau, Abt Michael Kollin von Admont und Erzpriester Rainer in Gratwein) und Seckau (die Seckauer Bischöfe Matthias Scheit, Christoph II. von Zach und Christophorus III. Rauber, der Admonter Gegenabt Alexander von Kaindorf und König Maximilian I.).
1505 Hieronymus Bosch Kistritzer Altar Bischof Scheit Bischof Zach

Maximilian I., der „Letzte Ritter“, lässt sich im Dom zu Trient zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ausrufen, nachdem Venedig ihm die Durchreise zur Kaiserkrönung nach Rom durch Papst Julius II. verboten hatte.

Die römisch-katholische Pfarrkirche hl. Ägyd in Grafensulz südlich der Leiserberge in Niederösterreich ist dem Minoritenorden inkorporiert. Sie ist erhöht auf einem Hügel erbaut, der in vorchristlicher Zeit Opferstätte und Thingstätte gewesen ist, wovon die 7 Linden vor der Kirche zeugen, unter denen der weihevolle religiöse Akt der Rechtsprechung stattfand. Die Kirche wird 1560 urkundlich als Lehenspfarre der Wallseer aus Asparn genannt. Ihr Langhaus aus romanischen Quaderwerk mit einer Flachdecke ist ungegliedert. Im Süden des Chores ist ein romanischer Karner mit einer Rundapsis angebaut, der mit dem Turm in Verbindung steht. Die barocke Westfassade mit einem geschwungenen Giebel stammt wie der Hochaltar mit dem Altarbild des hl. Ägyd aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.

1508

Grafensulz

In Predella des Kreuzauffindungsaltares in der Liebfrauenkirche von Eschenbach ist unter den 14 Nothelfern neben dem hl. Antonius, dem hl. Pantaleon. der hl. Katherina von Alexandria, der hl. Ägidius zwischen der hl. Margarete und der hl. Barbara zu finden.

Die „Vierzehn Nothelferstatuen“ aus dem 16. bis 18. Jh., darunter der hl. Egidius, umrahmen den Marienaltar in der Basilika St. Aposteln in Köln.

1510 Eschenbach Köln Köln

Etwas außerhalb des mittelalterlichen Zentrums von Cellere (lat. Höhle) in einem Tal ist ein kleines Juwel der Renaissancekunst bewundern, die Kirche Sant'Egidio, die dem Schutzpatron dieser römischen Stadt in der Nähe von Viterbo gewidmet ist. Die Geschichte der Stadt ist geprägt von der Herrschaft verschiedener Herren, wie die die ganze Stadt beherrschende Burg der Farnese. Kardinal Alessandro Farnese ist es auch, der in den Jahren 1512-1520 den Bau an Antonio da Sangallo den Jüngeren in Auftrag gegeben hat, einen Architekten, der während der Renaissance und des Manierismus tätig war. Als prächtiger Ausdruck der Renaissance wird die Kirche nach dem Plan eines griechischen Kreuzes entworfen, das aufgrund der Harmonie ihrer Linien als kleines Juwel der Kunst darstellt. Im Inneren ist ein wunderbarer sechseckiger Boden erhalten und die Wände mit Fresken aus dem 16. Jahrhundert verziert.

Unter den an den Seitenwänden des Sarkophags der Kurfürstin Anna von Brandenburg in Münster aufgereihten Nothelfern ist auch Ägidius zu entdecken.

Schwäbisch-tirolerische Ägidius-Figur.

1512 Muenster Ägidius
Am Wiener Fürstentag schließen Kaiser Maximilian I, Wladislaw II, König von Böhmen und Ungarn, sowie der polnische König Sigismund I. wichtige, den Osten betreffende Friedensverträge, die mit einer Doppelhochzeit von Ludwig II. von Ungarn mit Maria von Habsburg sowie zwischen Ferdinand I. und Anna von Ungarn im Stephansdon besiegelt werden.

Die Sittenlosigkeit des Klerus und der Laien nimmt so stark zu, dass Papst Leo X. die Minoriten wegen ihres skandalvollen Lebens aus Graz vertreibt, nachdem sich zuvor schon Maximilian in einem Schreiben über deren freies Leben beklagt hatte (licentiosam vitam agentes).
1515  
Am 31. Oktober 1517 schlägt Martin Luthers seine 95 Thesen an der Schlosskirche von Wittenberg an, in denen er vor allem gegen den missbräuchlichen und geschäftsmäßigen Handel mit Ablassbriefen sowie gegen den Reliquienkult auftritt. Der Brauch des Reliquienkultes stammt aus der Zeit der Märtyrer, jeder Altar in katholischen Kirchen hat ein kleines Sepulcrum mit einer Heiligenreliquie. Z.B. im Mausoleum (Kreuz), in der Leechkirche (Kunigunde), in Fernitz (Zoticus), Stiegenkirche, Mariazell (Eleutherius, Cyrillus), Stift Admont (Hemma, Gebhard), Stift Vorau (Julius).

In Anger bei Weiz mit der dem hl. Ägidius geweihten Vierzehn-Nothelfer-Kirche und dem gleichnamigen Altar wird der Heilige nach wie vor als Vieh- und Wetterpatron besonders verehrt.
1517 Martin Luther Anger Anger Anger
Die beiden gemalten Tafeln vom Meister der Magdalenenlegende im Puschkin Museum in Moskau zeigen zum einen den Heiligen vor seiner Höhle, als er von König Wamba und dem Bischof samt Jagdgefährten besucht wird, zum anderen wie Ägidius Armen und Notleidenden hilft. 1518 Puschkin Magdalenenlegende
1519 wird Karl V. (1500 bis 1558)
zunächst zum römisch-deutschen König gewählt, 1520 in Aachen zum König und 1530 in Bologna durch Medici-Papst Clemens VII. als letzter römisch-deutscher Kaiser gekrönt.
1519 Karl V. Kaiserkrönung Karl V. Clemens VII.
Bau des Verbindungsgang zwischen Ägidiuskirche und der Burg. 1520 Grazer Dom
Druch den Wormser Teilungsvertrag erhält Ferdinand I. (1503 bis 1564), der Bruder von Karl V., die Erzherzogtümer Österreich, Steiermark, Kärnten und Tirol. 1521 Ferdinand I. Stochner Gebetbuch
Filialkirche St. Egydius von Linsenberg, urkundlich erst 1660 erwähnt. 1522 Linsenberg Linsenberg Linsenberg

Der Humanist Kardinal Egidio da Viterbo (* 1469 in Viterbo, † 1532 in Rom) tritt 1488 in den Augustinerorden ein und beschließt seinen dortiges Studium mit dem "Doktor der Theologie". 1506 Nach dem Tod des Ordenspriors 1506 wird er, gefördert durch Papst Julius II., Generalvikar und Generalprior der Augustiner. Vom jüdischen Dichter Elijah Levita lernt er Hebräisch. Auch ist das Bildprogramm der von Raffael 1508 gemalten Fresken in der "Stanza della Segnatura des Vatikan" entscheidend von Egidio inspiriert. 1512 nimmte er am 5. Laterankonzil in Rom teil. 1517 erhebt ihn Papst Leo X. zum Kardinal und 1523 zum Bischof von Viterbo mit dem Titel des Lateinischen Patriarchen von Konstantinopel. Papst Leo X. sendet Egidio als Legat zum spanischen König Karl, der 1520 als Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches wird.

Der Salzburger Erzbischof Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg versucht die gewaltsame Unterdrückung der Reformation und führt einen erfolglosen Kampf gegen Ferdinand I. - der zwar wie sein Bruder katholisch, aber ein Reformanhänger ist -, da die Konfessionszugehörigkeit von Entscheidung des Landesfürsten abhängig ist, was zur Folge hat, dass sich diese neue, streng auf Bibel konzentrierte Theologie durch eine neuartige Predigt, durch die Bibelübersetzung ins Deutsche und durch Flugblätter rasch in allen Teilen des Landes auszubreiten beginnt.
In der Steiermark tauchen die ersten reformatorischen Schriften in Leoben, Bruck/Mur und in St. Lorenzen im Mürztal auf.

1523 Egidio Lang von Wellenburg

In Graz, Bruck/Mur und Rottenmann finden sich Anhänger der Wiedertäufer, deren Gründungsvater, der Schweizer Zwingli, eine staatsfreie evangelischen Kirche fordert und Kriegsdienst, Kindertaufe, die Realpräsenz Christi, Bußsakrament, Fegefeuer und Fürbitten ablehnt.

Mit Freiherr Siegmund von Dietrichstein (19.3.1484 bis 19.5.1533), Gefolgsmann von Kaiser Maximilian I. und Ferdinand I. und Anhänger Martin Luthers, hat die Steiermark den ersten protestantischen Landeshauptmann.

Zu hohe Abgaben und die Leibeigenschaft gegenüber den Grundherren führen zum Aufstand der protestantischen Salzburger Bauern, Gewerken und Knappen gegen Erzbischof Lang von Wellenburg und zur Belagerung der Hohenfeste Salzburg; die Aufstände breiten sich weiter bis ins Ennstal, nach Schladming aus, wo sie schließlich durch ein Söldnerheer unter Niklas von Salm niedergeschlagen werden.

Funde aus der jüngeren Bronzezeit beweisen, dass die Gegend um Schenkenfelden im Mühlviertel schon um 1000 v. Chr. besiedelt ist. Der Name rührt von einer auf freiem Feld gelegenen Schenke her. Seit dem 12. Jahrhundert ist die der Pfarre Neumarkt im Mühlkreis zugehörige Filialpfarre urkundlich erwähnt. In einem Ablassbrief des Bischofs von Passau ist festgehalten, dass bereits im Jahre 1270 eine romanische Kirche besteht. Laut einer Urkunde ist Schenkenfelden 1356 ein freier, kaiserlicher Markt, der um 1427 von den Hussiten sowie böhmischen Kriegsscharen schwer verwüstet wird. Angeregt durch einen Ablass des Passauer Bischofs von 1449, ein Marktprivileg Kaiser Friedrichs von 1492 und einen päpstlichen Ablass von 1519 kommt es zum Wiederaufbau der Kirche. In den Jahren zwischen 1525 und 1545 - über dem verstäbelten Südtor befindet sich die in Stein gemeißelte gotische Aufschrift: „Das GEPAU ist gemacht in der Pauren Krieg 1525" - wird auf dem romanischen Vorgängerbau die neue Pfarrkirche St. Ägid als zweischiffige spätgotische Hallenkirche mit einem ungewöhnlich mächtigen Turm errichtet. Im Kirchenschiff finden sich interessante Bauplastiken sowie ein beeindruckendes Fresko aus der Renaissance mit einer Darstellung des hl. Ägidius. Als Folge der Religionskriege und des Dreißigjährigen Krieges tobt 1626 ein Bauernkrieg, in welchem auch Schenkenfelden belagert wird. 1951 wird der nach einem Brand eingestürzte barocke Zwiebelturm durch einen Spitzturm, den „Zeigefinger Gottes“, ersetzt. 1968 wird die Kirche durch die sogenannte Evangelistenkapelle erweitert. Das gotische Eingangsportal erhält 1997 eine Bronzetür, welche Szenen aus dem Leben des hl. Ägidius zeigt.

1525 Bauernaufstand Siegmundf von Dietrichstein
Schenkenfelden Schenkenfelden

Die Kapelle St. Ägyd am Walcherberg von Windhag - das nach urkundlicher Überlieferung 1225 aus einer Passauer Schenkung an das Stift Seitenstetten hervorgeht -, wird Im Jahr 1526 vom Passauer Weihbischof zur Ehre der hlst. Dreifaltigkeit und des hl. Ägidius geweiht, nachdem zuvor ein Bauer des Bauernhofes "Capella" die hölzerne Statue des Nothelfers Ägidius auf einem Lindenbaum gefunden hatte. Diese Holzstatue des hl. Ägidius aus 1520 gilt als Nachweis für diese erste Kirche, welche, noch gar nicht fertiggestellt, 1529 von den einfallenden Türken in Brand gesteckt wird. 1632 erfolgt der Wiederaufbau und Umgestaltung des Altarraumes. Ein Ölbild von 1744 im Altarraum zeigt die Filialkirche in ihrem damaligen barocken Zustand mit Zwiebelturm. Im Zuge der josephinischen Profanisierung wird die Kirche 1786 durch Kaiser Joseph II. gesperrt. Auf Drängen des Stiftes Seitenstetten wird die Kirche 1788 wieder eingeweiht und durch das bischöfliche Konsistorium ein Altar aus dem aufgehobenen Franziskanerkloster von Ybbs/Donau der "St. Aegydskapelle bei Windhag" zugewiesen. Die während des Zweiten Weltkrieges verlustig gegangenen Glocken werden 1949 durch neue, aus der Glockengießerei St. Florian ersetzt.

1526 Windhag Walcherberg Waidhofen
In Graz kommt es zu heftigen religiösen Auseinandersetzungen, zur Zerstörung von Kreuzen und einem regelrechten Bildersturm, in welchem auch das Bild des Stadtpatrons, des hl. Ägidius, von einem gewissen Thomas Prundorffer aus dem Friedhof in die Schule getragen, von Schülern beworfen und sein Bart mit roter Kreide bemalt wird. 1527  
Im Jahre 1528 findet durch König Ferdinand I. und die Bischöfe die erste landesfürstliche Visitation (als kirchliches Zuchtmittel) der Reformationszeit in Österreich statt, wobei die Einfuhr und der Verkauf protestantischer Bücher verboten wird und der Betrieb von Druckereien nur mehr in Wien, Linz, Graz, Klagenfurt und Laibach erlaubt ist. 1528

 

Vom 27. September bis zum 14. Oktober findet unter dem Kommando von Sultan Süleyman I. die erste Türkenbelagerung Wiens statt.

Die Ägydiuskirche ist die ehemalige Pötzleinsdorfer Pfarrkirche im 18. Wiener Gemeindebezirk Währing. Sie ist heute eine römisch-katholische Filialkirche der Christkönigspfarre und ist dem heiligen Ägydius geweiht. Erstmals wird bereits 1529 eine Kapelle in Pötzleinsdorf genannt, die der heiligen Maria und dem heiligen Wilhelm geweiht ist. Diese wird jedoch 1683 im Zuge der Zweiten Wiener Türkenbelagerung niedergebrannt und anschließend wieder aufgebaut. 1746 erfolgt der Ausbau des Gebäudes zu einer Kirche, die jedoch beim großen Dorfbrand 1750 wiederum vernichtet wird. 1752 erfolgt auf einem von der Gräfin Negrelli gestifteten Grundstück der völlige Neubau einer einschiffigen spätbarocken Kirche mit einem in die Fassade einbezogene Turm. Im Innenraum der Ägydiuskirche zeigt einer der Seitenaltäre die Darstellung des Kirchenpatrons. Aus einem Maskaron in einer Wandnische fließt das heilkräftige Wasser der Pötzleinsdorfer Quelle.

Christoph Rauber, der zweite Bischof von Laibach und Administrator des Bistums Seckau, hilft als Landeshauptmann von Krain in der Nähe von Agram dem Grafen Thurn im Kampf gegen die Türken.

1529 Pötzleinsdorf Poetzleinsdorf Bischof Rauber Suleiman I.
Auf dem Rückzug von Wien marschieren die türkischen "Renner unhd Brenner" durch die Oststeiermark am 11. September an Graz vorbei. Mitte September schlagen sie in St. Leonhard ihr Lager auf und starten vom Ruckerlberg herunter Angriffe auf die Stadt Graz, werden aber zurückgetrieben. Der Grazer Feldhauptmann Hans Katzianer verfolgt das daraufhin weiter ziehende Türkenheer und fügt der von Ibrahim Pascha befehligten Nachhut eine schwere Niederlage zu. 1532 Türken vor Graz

Die Kirche Notre-Dame-de-Lorette von Levainville im französischen Departement Eure-et-Loir wird von Georges Cochefilet, Lord of Levainville, gegründet und gehört bis 1536 zur Pfarrei von Bleury, als der Bischof von Chartres die Kapelle dann der Witwe von George Cochefilet, Jeanne d'Angest, übergibt und sie in eine eigene Pfarrkirche mit dem Namen von Saint-Gilles erhebt.

Am 25. November 1536 wird der Schwabe Georg Tessinger von Erzbischof Matthäus Lang zum 27. Bischof von Seckau nominiert. Dieses Amt übt er als Georg III. bis zu seinem Tode 1541 aus.

1536

Levainville Bischof Tessing

In Gillerdorf bei Loipersdorf, an der alten Handelsstraße von West nach Ost gelegen, werden wahrscheinlich um die Zeit der Türkenschlacht bei Esseg wegen der strengen Steuereintreibungen 580 Münzen - darunter Stücke aus Aquileia, Baiern, Böhmen, Kärnten, Passau, Polen und Salzburg - vergraben, die im Jahre 1875 wieder entdeckt werden. 1537 Gillersdorf

Ein Kupferstich von G. Bouttats (1580) zeigt das Grazer Stadtbild um 1540, das von der Stadtpfarrkirche zum hl. Egydius überragt wird, die noch den Turm trägt, der erst Mitte des 17.Jh. einem Kapellenbau zum Opfer fiel. Die Kirche hat hier einen richtigen, auf dem Boden aufruhenden Turm mit 4 Giebeldreiecken, aber kein Presbyterium.

Die Gründung der Kirche Saint-Gilles von Plonéis im Département von Finistère in der Bretagne geht bis 1540 zurück. 1641 wird der Glockenturm abgeschlossen.

1540 Bouttats Ploneis Ploneis
In den Aufzeichnungen der landesfürstlichen Visitation von 1545 sind die dem hl. Ägidius geweihten Kirchen von St.Ilgen auf der Haid in Grafendorf (während der Kuruzzenkriege zerstört), Kerschbach (Dovže bei Windischgrätz), Retschach (Zreče bei Slovenska Bistrica) und St. Egydien in Trennenberg (Dramlje bei Cilli) erstmals urkundlich erwähnt, ihr Entstehungsdatum ist aber wesentlich früher anzusetzen.
Die jetzige Kirche von St. Gilgen auf der Haid ist bereits der vierte Bau auf diesem Gebiet des ehemaligen Wisitindorfes, eines Gutes an der Lafnitz, das bereits 864 von König Ludwig dem Deutschen dem Erzbistum Salzburg geschenkt wurde. Die Kirche gehört damit zu den frühesten urkundlich überlieferten des Landes.
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Bei der St. Paulskirche von Graz wird vom Pfarrer ein dazu gehöriger Friedhof genannt.
1545 St. Ilgen auf der Haid Kerschbach Retschach Trennenberg
Der Seckauer Bischof Petrus Percic, lat. Persicus, auch Archdiakon der Unteren Steiermark und als solcher Pfarrer in Gratwein, unterhält seit 1530 die erste Steirische Druckerei. Er verkauft dem Grazer Drucker Alexander Leopold sein Druckzeug (Fundament und Buchstaben). 1553 Bischof Persicus
Auf dem Reichstag zu Augsburg wird am 25. September im Augsburger Religionsfrieden zwischen Ferdinand I. und den Reichsständen nach der Formel "cuius regio, eius religio" beschlossen, dass nur der, der das Land regiert, den Glauben für das Volk bestimmen kann, nicht die Bewohner selbst. Jenen Bürger, die nicht konvertieren wollen, wird lediglich das „Recht“ eingeräumt, in ein anderes Land auszuwandern. Die konfessionellen Gegensätze zwischen den Geistlichen und Weltlichen auf Orts- und Landesebene werden dadurch aber nicht beseitigt, sondern eher zum Dauerzustand. 1555

 

 

Nach der Abdankung Kaiser Karls V. wird sein Bruder König Ferdinand I. in Frankfurt am Main als Kaiser des Heiligen römischen Reiches ausgerufen. Ferdinand, zwar Katholik, ist in Glaubensfragen aber wie schon sein Bruder ein Anhänger des restaurativen Reformmodells und verfolgt eine Politik der Kompromisse und der gegenseitiger Duldung zwischen den Religionen: Nicht die Glaubenslehre ist wichtig, sondern konkrete Reformen wie die volkssprachliche Liturgie, der Laienkelch und die Priesterehe. 1558 Kaiser Ferdinand I.
Für die Ausbreitung der Reformation spielen Flugschriften eine ungeahnte Breitenwirkung, die nicht periodisch erscheinen und aus Kostengründen meist keinen Einband haben. Seit 1559 existiert in Graz die landschaftliche Druckerei von Alexander Leopold, der das „Zehn-Gebote-Lied“ des evangelischen Lanschafts-Kaplan Balhasar Schelhin und das „Buch von der Gnade Gottes“ druckt. 1559
Um die Reliquien des hl. Ägidius vor den protestantischen Hugenotten zu bewahren, die die Basilika und die Stiftsbibliothek von St. Gilles zerstören, werden diese heimlich nach Toulouse, in die Basilika Saint-Sernin gebracht, wo sie in der unteren Krypta in einem Heiligenschrein aufbewahrt werden. 1562 Saint Sernin Toulouse Toulouse Toulouse
Als Kaiser Ferdinand I. stirbt, werden seine Länder unter seinen drei Söhnen aufgeteilt: Maximilian II. wird Kaiser und Erzherzog von Österreich (Böhmen, Ungarn, Nieder- und Oberösterreich), Ferdinand II. bekommt Tirol und die Vorlande und Karl II. wird Erzherzog von Innerösterreich (Steiermark, Kärnten, Krain, Görz, Gradiska, Triest, Inneristrien). Das protestantische Graz wird damit Residenz eines katholischen Landesherrns und St. Ägid Hofkirche. 1564 Maximilian II. Ferdinand II. Karl II.

In Graz gibt es etliche Priester, die sich zur Augsburger Konfession bekennen.
Die Landschaft erwirbt das Eggenberger Spital und die Allerheiligenkriche und gründet dort eine protestantische Stiftsschule, an der auch Johannes Kepler lehrt.
Um die Bedeutung der protestantischen Bürgerschaft zu demonstrieren, findet zum Egydimarkt, am 7. September, auf der Kühtratte (heute Radetzkystraße) ein Schützenfest mit 126 Teilnehmern aus der Steiermark, aus Wien, Steyr, Salzburg, Wolfsberg und Melk statt, zu dem auch der junge Erzherzog Karl eingeladen ist.

1568 Kepler Schützenfest
Der Grazer Stadtpfarrer Andreas Gigler (1553-1570), ein verheirateter lutherischer Theologie, aber katholischer Kirchenzugehörigkeit, hält nach beiden Seiten hin offene Gottesdienste und ist Verfasser eines protestantischen Gesangsbuches von gereimten Evangelienstrophen, der "Gesangs Postill", des ersten steirischen Notendruckes. Für seinen Vater Lorenz Gigler, Schuhmachermeister und Marktrichter von Anger, lässt er ein gemaltes, hölzernes Grabdenkmal herstellen, auf dem im Hintgergrund auch die Silhoutte von Graz zu erkennen ist. 1569 Gesang Postill Gigler Gigler Gesang Postill

Die Kirche Sant'Egidio von Abate in Latronico in der Basilikata wird 1570 erbaut, in der Zeit als die Statue des Heiligen Egidius gemeißelt wird. Aufgrund der Erdbeben von 1837 und 1857 stürzt die Kirche ein und wird 1859 wieder aufgebaut. An den Seitenwänden der Apsis befinden sich ölbemalte Leinwände, die Glorie des Sant'Egidio von Emilio Larocca di Trecchina und das Polyptichon Vita di Sant'Egidio von Latronichese Egidio Viola. Im Querschiff auf der linken Seite zeigt ein Fresko aus dem 18. Jahrhundert das Treffen von Sant'Egidio mit König Wamba, von welchem ab 1709 das Wunder des Heiligen Manna von Bari an einem oder mehreren Freitagen im März verströmt wird. Nicht weit entfernt davon findet sich in einer Nische die Marmorstatue des Heiligen aus dem Jahr 1570. In der 1998 gebauten Krypte findet sich die fein gearbeitete silberne Halbbüste des hl. Egidius mit asketischem Gesichtsausdruck, des Beschützers der Stadt Latronico. 1971 wird die Kirche Sant'Egidio von Papst Paul VI. zur Kleinen Basilika erklärt.

Nachdem Graz fast zur Gänze protestantisch ist, schickt auf Ersuchen von Erzherzog Karl II. das Wiener Kolleg im März den Jesuitenpater  Stephan Rimel für Fastenpredigten nach Graz.

Über der Stadtmauer wird der Karlsbau der Burg errichtet.

1570
Grazer Burg

Erzherzog Karl II. heiratet in einer prunkvollen Zeremonie am 26. August in Wien die Herzogin Maria von Baiern (1551 bis 1608).

1571 Karl II. Maria Anna
Erzherzog Karl II. holt zwölf Patres der Jesuiten - eines durch Ignatius von Loyola gegründeten Ordens der Gesellschaft Jesu (SJ = Societas Jesu) - nach Graz und stiftet - als Gegenstück zur protestantischen Schule - der Grazer Pfarrkirche St. Ägid ein Kolleg mit einer 3-klassigen Lateinschule sowie ein Konvikt mit Alumnat, an dem 5 Scholastiker und 2 Laienbrüder aus Wien tätig sind. Der Jesuit Vinzenz de Verda baut das Jesuitenkolleg mit prächtigem Renaissancehof sowie ein Konventgebäude mit einer dem Hl. Geist und der hl. Barbara geweihten Hauskapelle (heute Domherrenhof). In unmittelbarem Anschluss an das Kollegium wird in der Hofgasse der "Taubenkobel", ein Renaissancehaus mit Doppelfenstergestaltung, für Hofvicekanzler Wolfgang Schwarz erbaut, der es den Jesuiten ermöglicht, durch einen unterirdischen Gang. ungesehen in die Burg zu gelangen.
Erstmals findet wieder eine Fronleichnamsprozession statt, bei der, von Protestanten entschieden abgelehnt, in Schaugefäßen Reliquien und die konsekrierte Hostie in einer Monstranze mitgetragen werden. Das Fest Fronleichnam wurde 1264 von Papst Urban IV. eingeführt, die Hostie aber durfte bis ins 14. Jahrhundert weder am Altar noch bei Prozession gezeigt werden.
1572

Jesuitenkolleg Taubenkobel

Die der Patronin der Jesuitenuniversität geweihte Katherinenkirche, Vorgängerbau des Mausoleums im Friedhof von St. Ägid , wird Kollegiatskirche sowie neue Grazer Pfarrkirche. 1573  
Erzherzog Karl II. von Innerösterreich übergibt die Grazer Ägydiuskirche dem Jesuitenorden. Der erste Rektor ist Pater Blyssem aus Prag. Die Stadtpfarre wird mit Bestätigung durch den Papst an die Katharinenkirche übertragen, wobei aber aus Platzgründen die Pfarrgottesdienste trotzdem in der Hofkirche abgehalten werden.

In der Umgebung von Vorau werden durch die Türken 52 Dörfer zerstört.
1577

Blyssem

Auf dem Generallandtag in Bruck/Mur gewährt Erzherzog Karl II. dem Adel Innerösterreichs Religionspazifikation, beschränkte Religionsfreiheit. Als Gegenzug erhält er dafür von den Ständen Unterstützung im Krieg gegen die Türken. 1578  
Nach den Religionsverhandlungen in München, bei denen ein genauer Plan zu Gegenreformation ausgearbeitet wurde, geht die katholische Seite zum Gegenangriff über und erlässt ein am 10. Dezember ein Dekret, dass in den landesfürstlichen Städten, Märkten und Herrschaften nur mehr die katholische Religion erlaubt.

Der Fabricius Schreibkalender zeigt eine Darstellung von Graz um das Jahr 1540 mit einem mächtigen Kirchturm.
1580

Graz 1540

Martin Brenner (11.11.1548 bis 14.10.1616), ein gebürtiger Schwabe, wird zum Fürstbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt und auch in den steirischen Landtag aufgenommen. Er unterstützt den Erzherzog bei der Durchführung der Gegenreformation: er weiht 12 neue Kirchenbauten ein, vertreibt die lutherischen Prediger, lässt ca. 28500 reformatorische Bücher vor dem inneren Paulustor und am Eisernen Tor verbrennen und beruft den katholischen Buchdruckers Georg Widmanstetter aus Bayern nach Graz. So gelingt es Brenner binnen eines halben Jahres in der gesamten Steiermark die Gegenreformation durchzubringen, weswegen er als „Malleus haereticorum“ (Ketzerhammer) bezeichnet wird und von der katholischen Kirche den Titel „Apostel der Steiermark“ erhält. Brenner stirbt am 14. Oktober 1616 am Landgut Retzhof bei Leibnitz. Für seine Überführung nach Seckau wird er einbalsamiert und dort am 11. November in der Bischofskapelle beigesetzt. 1585 Bischof Brenner Seckau Widmanstetter

Das Kolleg wird mit päpstlicher Bestätigung durch Erzherzog Karl II. zur Jesuiten-Universität mit dem Zweck ausgebaut, das katholische Bekenntnis nicht nur im eigenen Land, sondern auch mit Austrahlung in südslawische Gebiete sowie nach Ungarn und Polen zu stärken und auszubauen. In der St. Ägydius-Kirche wird Rektor Pater Heinrich Blyssen am 14. April der Stiftungsbrief samt Szepter und Siegel übergeben.
Die Kirche "zum hl. Ägidius" wird als Hofkirche den Jesuiten zugewiesen und die Pfarre mit Zustimmung von Papst Gregor XIII. von der Katharinenkirche ins Dominkanerkloster zum Hl. Blut (Stadtpfarrkirche) in die Judenggasse verlegt, wohin die Pfarrgeistlichkeit mit Pfarrer Dr. Andreas Peyrer am 30. April 1585 übersiedelt. Die Dominikaner müssen nach St. Andrä ausweichen und der frei gewordene Stadtpfarrhof dient ab jetzt Neuankömmlingen als Wohnung. Die bis ins 16. Jahrhundert am 6. Sonntag nach Ostern von Straßgang zur St. Ägidius-Kirche stattfindende „Exaudi-Prozession“ betont die frühere Zusammengehörigkeit der beiden Pfarren.

Katholische Kuratiekirche St. Ägidius in Mönchsherrndorf mit Chorflankenturm aus 1586. Saalbau mit Satteldach und eingezogenem Chor mit 5/8-Schluss und Strebepfeilern.1874 neugotisch.

1586 Jesuiten-Uni Stadtpfarrkirche zum Hl. Blut Mönchsherrndorf
Im 16. Jahrhundert findet die Darstellung von Heiligen durch Holzschnitte und Kupferstiche eine zahlreiche Verbreitung. Darstellung des hl. Ägidius als Einsiedler in seiner Höhle aus der Kupferstichfolge mit Darstellungen von Eremiten "Solitudo sive vitae Patrum Eremicolarum" des flämischen Zeichners und Kupferstechers Johann Sadeler nach Gemälden des flämischen Malers de Vos. 1587 Jan Sadeler
Die evangelische Stadtkirche St. Ägidien von Waldenburg in Baden-Württemberg wird in den Jahre von 1589 bis 1594 vom Baumeister Georg Stegle erbaut. 1589 Waldenburg

Als der Sohn des Fassbindermeisters Ruepp Dietrich, dem Besitzer des Renaissancehauses der späteren "Goldenen Pastete", am 4. Juni durch den Stadtrichter Andreas Spiegl verhaftet wird, weil er trotz Verbot die protestantische Stiftsschule besucht hatte, kommt es vor dem Rathaus zu einem Aufstand von über 500 Bürgern, bei dem sogar der päpstliche Nuntius Malaspina und der Bischof von Gurk und Statthalter von Graz, Baron.v.Spaur, misshandelt werden. Der Tumult ist so wild, dass man von einer 2. Pariser Bluthochzeit spricht und deshalb der herzkranke Erzherzog Karl II. von Bad Mannersdorf nach Graz eilt, wo er im Alter von 55 Jahren am 10. Juli stirbt.
Nach dessen Tod übernehmen seine Brüder, Kaiser Maximilian II. und Ferdinand II. von Tirol, bis zur Volljährigkeit des 1578 in Graz geborenen und noch minderjährigen Sohnes Ferdinand II. die Regierungsgeschäfte, während ihn seine Mutter zur Erziehung nach Ingoldstadt ins dortige Jesuiten-Kolleg schickt.

Das dreigeschossige Gebäude, das Maximilianische Haus, in der Burggasse 1 mit Verbindungstrakt zum Burgtor, eine im Kern unter Kaiser Friedrich III errichtete Schule, wird um 1590 erneuert und Sitz der Grazer Dompfarre.

1590 Goldene Pastete Leichenzug Erzherzog Karl II.

Bischof Martin Brenner wird erstmals als Salzburger Generalvikar in der Steiermark eingesetzt.

Romanische Burgkapelle St. Ägidius zu Pux, bei Frojach im Murtal, am Ausgang des Überganges über die Niederen Tauern in die Sölk gelegen, deren Sakristei mit 1594 und Altar mit 1676 datiert ist.

1591 Pux Pux
Der Kupferstich „Haubt Statt Grätz in Steyr" von Georg Beham aus München zeigt anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für Erzherzog Karl II. die Ägidiuskirche mit einem typisch gotischem Dachreiter, während jener der Stadtpfarrkirche zum Hl. Blut (Stadtpfarrkirche) in der Herrengasse schon eine Barockhaube aufweist. 1594 1594 Graz Hofkirche Graz

Ab 1595 führte Ferdinand II. als Erzherzog von Innerösterreich selbst die Regierung und baut seine Residenz in Graz aus, indem er einen 4 Stockwerke hohen Flügelbau bis zum Theater-Tor errichten lässt.
Nach seinem in Loreto abgelegten Gelübde, den Katholizismus wieder zur alleinigen Religion in seinen Ländern zu machen, betreibt er die Gegenreformation und Rekatholisierung mit großer Härte.

Der Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau schenkt der Diözese Seckau die drei Burgen von Seggauberg.

1595

Burg Raitenau

Erbhuldigung Ferdinands II., in der Hofkirche St. Ägidius. 1596  

Vom Kirchplatz der Ägidiuskirche, der größtenteils noch Friedhof der Stadtpfarre ist und von einer Steinmauer begrenzt wird, gelangt man über eine Stiege in die Jesuitengasse (Bürgergasse). In dieser kauft Erzherzog Ferdinand II. dem Grafen von Gleispach ein Gebäude ab und schenkt es den Jesuiten als Konvikthaus (heute Domherrenhof). Außerdem errichten die Jesuiten einen, die Jesuitengasse überwölbenden Quertrakt, der ihr Kollegium mit der Ägidiusdkirche verbindet und "Gilgenthor" genannt wird.

1597 Gilgentor Gilgentor
An der Schwelle zum 17. Jahrhundert erreicht der Kampf zwischen dem Katholizismus und dem Protestantismus einen unrühmlichen Höhepunkt: Hexenprozesse, Folterung und brennende Scheiterhaufen sind an der Tagesordnung. Im Zuge der Gegenreformation bemühen sich der Landesfürst und die Kirche gemeinsam, den reinen Glauben wieder herzustellen. Nur schwer gelingt es ihnen, bedenkliche Formen des Aberglaubens hintanzuhalten. So treibt z.B. der erzherzogliche Hofkaplan, Paulus Knor von Rosenrod, einer Frau eine "ganze Legion" von Teufeln aus.
Am Fuß des Schloßbergs werden im Zuge der Rekatholisierung 10.000 protestantische Bücher verbrannt. Erzherzog Ferdinand II., stiftet an diesem Ort ein Kapuzinerkloster und lässt die St.Anton-von-Padua-Kirche (Antoniuskirche) erbauen.
In der Murvorstadt entstehen die beiden großen Marktplätze des Lend- und Grießplatzes.

1599 Marter Antoniuskirche

Um 600 befindet sich in Lanciano in den Abruzzen in der Provinz Chieti befand sich am Fuße des Bezirks Civitanova eine kleine, sehr bescheidene Kirche Sant'Egidio, die vor dem städtischen Rasen "La Selva" unter den Westmauern der Stadt ("Le ripe di Civitanova") auf den Ruinen eines Apollontempel erbaut wurde, um diese heidnischen Erinnerungen zu löschen. Über die genaue Entstehungszeit des Baues gibt es keine Angaben, sicherlich wird im 17. Jahrhundert das bestehende Gebäude umgebaut und ergänzt. Der Innenraum besitzt ein einziges Kirchenschiff mit einer alten Steinstatue aus dem 16. Jahrhundert, die den Heiligen auf einem Thron darstellt. Am 31. August jeden Jahres wird abends zu Ehren des Heiligen, dem Schutzpatrons des Stadtviertels, ein Markt veranstaltet, bei dem, einem altem Brauch entsprechend, verlobte Paare in Erinnerung an die Leprakranken handgewebte Weidenkörbe voller Terrakotta-Glocken zusammen mit Obst und Süßigkeiten erhalten. Am darauffolgenden Tag gehen die frisch Verlobten durch die Straßen und bekräftigen durch Läuten der Glocken ihr Liebes-Gelübde. Der Kult des hl. Egidio, eines zwischen dem 6. und 7. Jahrhundert lebenden Benediktinerabtes, ist in den Abruzzen aufgrund zahlreicher Benediktinerzentren im Mittelalter weit verbreitet.

Sant'Egidio ist ein Ort etwa 9 km südlich von Ferrara, dessen Hauptkirche dem Sant'Egidio gewidmet ist. In Dokumenten der Benediktinerinnen von Ferrara wird eine "Ecclesia S. Michaelis S. Ägidi Gaibanae" genannt, was darauf hindeuten, dass das Gebiet damals Sant'Egidio hieß und dieser Name später für das Dorf und die Kirche verwendet wurde. Es wird angenommen, dass die erste Kirche San Michele um 1600 abgerissen und durch die dem Sant'Egidio gewidmete Kirche ersetzt wurde. Die heutige Kirche hat eine neoromanische Fassade aus dem Jahr 1837; sie hat drei Schiffe und das Hauptaltarbild stellt die Jungfrau dar, mit dem Schutzpatronin Sant'Egidio zu ihren Füßen.

Figur des St. Gilles In der von der Famille d'Avaugour um 1600 gestifteten "Chapelle Saint Gilles" in der Kathedrale Saint-Etienne von Saint-Brieuc in der Bretagne.

Das Gasthaus mit der Ägidiuskirche bildet um 1600 den gesellschaftlichen Mittelpunkt der Ortschaft Altnußberg. Die Landwirtschaft prägt das Leben, die Ernährung und das Brauchtum im Jahreskreis der kirchlichen Feste.

1600 Brieuc Brieuc Altnußberg
Am 23. April findet in der Grazer Hofkirche die prunkvolle Hochzeit von Erzherzog Ferdinand II. (1578 bis 1637) mit Prinzessin Maria Anna von Baiern (1574 bis 1616) statt. Erzherzog Ferdinand II. von Innerösterreich Maria Anna von Bayern

Maria von Baiern lässt in der Hofkirche einen neuen hölzernen Renaissance-Hochaltar, den "Güldenen Altar" errichten.

Georg Widmanstetter druckt "Zwo Predigen Von dem Hochheiligen Sacrament der Firmung" von Bischof Martin Brenner und ein "Catholisch Gesangs Büchl" von Nikolaus Beuttner.

Die Bruderschaft der grauen Büßer baut im Jahre 1602 an Stelle des alten Kapitelhaus der Abtei Saint-Gilles eine private Kapelle.

Die Ägidiuskapelle von Neusäß bei Augsburg gehört ursprünglich zum abgegangenen Remboldschlösschen. Sie wird 1602 erneuert und 1711 erweitert. Die Kapelle ist ein Saalbau mit dreiseitigem Schluss. An ihrer Ostseite befindet sich ein Turm mit Haube.

1602 Renaissance-Hochaltar Graz 2 Predigten von Martin Brenner Beuttner Neusäß
Bernhard Walter, Freiherr von Waltersweil, errichtet mit Zustimmung der Jesuiten auf dem Austein drei Kreuze und beginnt mit der weiteren Ausgestaltung des Kalvarienberges. 1606 Kalvarienberg
Nachdem sich die Franziskaner-Minoriten weigern, die Ordensregeln der nach Graz gekommenen Observanten (reformierten Minoriten) zu befolgen, müssen die Minoriten aus dem Franziskanerkloster in die Murvostadt übersiedeln. Unter der Gönnerschaft von Erzherzog Ferdinand II., seiner Gattin Maria Anna von Bayern und Johann Ulrich von Eggenberg erfolgt nach Plänen von Pietro de Pomis der Neubau eines Konventgebäudes und einer barocken Klosterkirche für die Minoriten am rechten Murufer, der auch das Hochaltarbild fertigt.
Als de Pomis für die Fertigstellung des Bildes mehr Geld fordert, erblindet er und wird erst wieder sehend, als er Maria um Hilfe anfleht. Die Mariahilferkirche wird bald darauf nach Mariazell zur zweitwichtigsten Wallfahrtskirche und die Mariendarstellung zum Gnadenbild "Mariahilf" der Stadtmutter von Graz.
1607 Mariahilf Mariahilferkirche Mariahilf

In der Hofkirche "Zum hl. Ägidius" findet 1608 sowohl die Beisetzung Erzherzogin Maria von Bayern, als auch die Hochzeit von Großherzog der Toskana Cosimo II. de Medici mit Erzherzogin Maria Magdalena statt.

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Ägidius von Rothhausen in Unterfranken entsteht im Jahre 1608. Die als Saalbau angelegte Wehrkirche stammt im Kern aus dem 14. Jahrhundert. Laut Inschrift wird der Turm im Jahr 1608 erhöht. Das Langhaus entsteht im 17. Jahrhundert. Diese evangelische St.-Ägidius-Kirche ist bis zum Jahr 1924 Simultankirche des Ortes, als eine zweite Kirche gleichen Namens, die römisch-katholische St. Ägidius-Kirche erbaut wird. Die klassizistische Ausstattung des Altars stammt aus den 1860er Jahren.

1608 Maria Magdalena Cosimo II. de Medici Rothhausen

Im Jahre 1610 kauft Augustine Lancellotti, ein frommern und reichern Metzger, die im Stadtteil Trastevere in Rom bestehende Kirche "San Lorenzo de Curtibus", lässt sie abreißen und an ihrer Stelle eine neue, dem S. Egidio gewidmete Kirche erbauen. Papst Paul V. gewährt den Nonnen des angrenzenden Karmeliterklosters, die neue Kirche mitzubenutzen, obwohl diese auch eine zweite benachbarte Kirche "St. Crispin und Crispiniano" in Verwendung haben. Da nach Ansicht von Papst Urban VIII. zwei Kirchen für ein Kloster zu viel sind, wird 1628 eines abgerissen und darauf die heutige Kirche von S. Egidio errichtert, während die erste S.-Egidio-Kirche zu einem weiteren Klosterflügel umgebaut wird. Im einschiffigen Innenraum ist ein von Pomarancio 1626 geschaffenes Gemälde von Sant'Egidio zu bewundern. Unter dem Bild befindet sich in der dem Sant'Egidio gewidmeten Kapelle eine Kopie der Ikone der Madonna von Kasan. Ein Bild das zu Beginn des 2. Jahrtausends in Konstantinopel entstanden ist. Von Konstantinopel aus verschwand diese Ikone 1209 Während der Invasion der Tataren 1209 verschwindet diese Ikone und wird 1579 in Kasan, einer tatarischen Stadt 800 Kilometer östlich von Moskau, gefunden und seitdem vom russischen Volk sehr verehrt.1904 wird "Unsere Liebe Frau von Kasan" aus der dortigen Kathedrale gestohlen und Taucht nach der Sowjetrevolution außerhalb Russlands wieder auf. Nach mehreren Besitzerwechseln wird das Bild 1993 Papst Johannes Paul II. Übergeben, der es am 28. August 2004 dem Patriarchen von Moskau Alexis II. übergibt. Die Gemeinde Sant'Egidio beruft sich auf die Muttergottes von Kasan als Mutter des Friedens, weshalb die die Ikone jeden dritten Montag im Monat in der Basilika Santa Maria in Trastevere feierlich zum Friedensgebet ausgestell wird.

1610 Trastevere Trastevere Trastevere
Äbtissin Margaretha von Khuenburg (1611-1640), die einer evangelischen Adelsfamilie entstammt, wechselt zum Katholizismus und tritt 1595 in das Kloster von Göß ein. Unter ihrer Amtsführung wird das neue Konventgebäude geweiht und die Klausur mit einer Ringmauer umschlossen. 1611 Khuenberg
Die Schüler der Jesuiten-Universität veranstalten die sensationelle Theateraufführung „Wilhelm von Aquitanien“, in der sogar Erzherzog Ferdinand II. selbst mitwirkt.

Der Astronom Johannes Kepler muss Graz verlassen.
1612  
In der Perneggschen Stiftung (1625) findet sich die Eintragung: „St. Michaels Capellen, welhe bey der Freythoffs mauer gestanden aber iezt schon hinweg kommen ist". Sie war kein Teil der Ägidius-Kirche, sondern stand unweit der Katharinenkapelle an der Friedhofsmauer und wird wahrscheinlich 1614 niedergerissen.

Pietro de Pomis errichet anstelle des ebenfalls dort befindlichen Karners das Mausoleum für Ferdinand II.

1614 de Pomis Mausoleum Mausoleum
Gründung des Ordenshauses und Hospitals der Barmherzigen Brüder durch Erzherzog Ferdinand II. 1615 Bamherzige Brüder
Erzherzog Ferdinand II. wird zum König von Böhmen, ein Jahr später auch zum König von Ungarn gekrönt.
Unter dem Jesuitenpater Rektor Wilhelm Lamormaini kommt es zu einer baulichen Umgruppierung in der Hofkirche: So wird ein Verbindungsgang zum gegenüberliegenden Jesuitenkolleg errichtet, ein Dachreiter mit Zwiebelhaube aufgesetzt, die Seitenwände der Kirche durchbrochen, 4 neue Seitenkapellen (1618 Rochus-/Sebastian-Kapelle, Mater-Dolorosa-Kapelle, 1659 Xaverius-Kapelle, 1668 Todesangst-Christi-Kapelle) an das Kirchengebäude an- sowie 12 Kappellennischen mit Altären eingebaut und durch Pietro de Pomis die neue Sakristei dazu gefügt. Der gotische Lettner wird abgerissen, damit - entsprechend den Bestimmungen des Konzils von Trient - ein freier Blick auf den unangetastet geblieben Renaissance-Hochaltar gegeben ist. Ganz im Sinne der Gegenreformation wird auch der größte Teil der prächtigen Innenausstattung gestaltet und die Brauttruhen der Paula Gonzaga als Reliquienschreine aufgestellt.
1617

Dom zu Graz Graz
Dom Grundriss

Als Erzherzog Ferdinand II. am 28. August in Frankfurt zum Kaiser gewählt wird, verlegt er seine Residenz nach Wien. Graz bleibt aber die Hauptstadt Innerösterreichs. Statthalter wird sein Freund Hans Ulrich von Eggenberg, womit die Stadt seit langem wieder einen kartholischen Landeshauptmann bekommt.

Neubau der Pauluskapelle mit einem Kloster durch die Augustiner-Eremiten.
1619 Ferdinand III. Kaiser Ferdinand II. Ulrich von Eggenberg

Die Hugenottenkriege von 1562 bis 1598 und der anschließende „Dreißigjährige Krieg“ von 1618 bis 1648 führt zum Untergang von Saint Gilles und seiner Abtei. Die Bruderschaft der grauen Büßer kauft im Jahre 1602 das alte Kapitelhaus und baut es in ein College mit einer Privatkapelle um. Die obere romanische Kirche wird verwüstet, in Brand gesteckt und die Mönche, soweit noch lebend, in den Brunnen der Krypta geworfen und ertränkt. 1622 erfolgt der Abriss des Campanile. Letztendlich bleiben lediglich die Krypta, die Wände, die Pfeilervorlagen und Pfeiler des Langhauses, die Wendeltreppe und der einstige Chor an der Nordseite sowie etliche Teile der Fassade erhalten.

1622 Saint Gilles Krypta Saint-Gilles Krypta
1629 endet der landesfürstlich anerkannte Protestantismus, alle evangelischen Gegenschriften müssen im Ausland gedruckt und verlegt werden. 1629  
Grab des Egidius Khaan, Söhnlein des Christian Khann, im Franziskanerkloster zu Graz. 1632 Franziskanerkloster
Ein von den, seit 1588 bei der Stiegenkirche ansässigen Augustinereremiten gemachter Fund von „nicht wenigen Menschenknochen“ erhärtet die Meinung, dass sie St. Pauluskirche "auf der Stiege" die ursprünglich erste Grazer Pfarrkirche war. 1633

 

Ausbruch der Pest.
Ein Stich von Daniel Manasser zeigt eine übersteigerte Grazer Turmlandschaft.
1634
Der als Erzherzog Ferdinand Ernst am 13. Juli 1608 in Graz Geborene tritt als Ferdinand III. (13.7.1608 bis 2.4.1657) die Nachfolge seines verstorbenen Vaters Ferdinand II. als römisch-deutscher Kaiser an; die Staatsgeschäfte überlässt er aber in späteren Jahren die Staatsgeschäfte weitgehend dem ebenfalls in Graz geborenen Graf Maximilian von und zu Trauttmansdorff. 1637 Ferdinand III. Trauttmansdorff
1639 wird auf den Grundmauern einer während des Dreißigjährigen Krieges zerstörten Kapelle aus dem 13. Jahrhundert die St. Egidien Kirche in Rabenau aufgebaut. Die Kirche besitzt einen holzverkleideten Dachreiter mit einer geschweiften Haube. 1639 Rabenau

Der Jesuit und Historiker Jean Bolland (lat. Bollandus) beginnt in Mechelen mit der Herausgabe der "Acta Sanctorum", einer Legendensammlung über die Heiligen der griechischen und katholischen Kirche. Seine Nachfolger, die das Werk - bis 1786 erschienen 52 Bände - mit Unterbrechungen bis heute fortsetzen, werden nach ihm die Bollandisten genannt.

Die Saint.-Giles-Kapelle des Scklosses Brondineuf bei Sévignac in der Bretagne entsteht auf den Grundfesten einer ehemaligen Kapelle aus dem 14. Jahrhundert. Die Kapelle beherbergt eine polychrome Holzstatue von Saint-Gilles aus dem 17. Jahrhundert. Auf dem Türsturz der Tür ist die Inschrift «Anne Troussyer, restée veuve en ce lieu de Gilles son espoux, donne son cœur à Dieu-1643» zu lesen.

1643 Jean Bolland Acta Sanctorum Sevignac Sevignac

Die römisch-katholische Pfarrkirche von Pilgersdorf (Pergelin, Pilištrof) im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland ist dem hl. Ägidius geweiht. Unter der Verwendung des Mauerwerks einer vorromanischen Kirche wird 1649 die heutige Pfarrkirche errichtet und 1783 ausgebaut. Von 1660 bis 1820 untersteht die Kirche dem Priorat der Augustiner-Eremiten von Lockenhaus. In den Jahren 1970 bis 1973 wird die Kirche abermals restauriert und im klassizistischen Stil erweitert. Bemerkenswerte Holzfigur des hl. Ägidius.

1649 Pilgersdorf Pilgersdorf

Da bislang die finanziellen Mittel fehlen, erwägen die Gläubigen der Stadtgemeinde Saint-Gilles erst im Jahr 1650, einen Teil der Abteikirche wieder aufzubauen. So wird auf den Resten der Grundmauern der romanischen Abtei die obere Kirche mit bescheidenen Mitteln im spätgotischen Stil neu errichtet. Als Basis dienen die Wände, die Strebepfeiler und die freistehenden Pfeiler mit ihren halbrunden Diensten der alten Kirche und deren erhaltene Krypta sowie der untere Bereich der Fassade. Die Länge der neuen Kirche beträgt einschließlich dem Chor etwa 60 Meter, die Langhausbreite 33 Metern. Die Höhe des Mittelschiffs wird mit 16 Metern angegeben. Beiderseits sind Räume für Kapellen und die Sakristei angelegt. Sämtliche Gewölbe werden durch neue spitzbogige Kreuzrippengewölbe überdacht.

1650 Saint-Gilles Saint-Gilles Saint-Gilles
Saint-Gilles Saint Gilles St.Gilles St.Gilles Reliquiar

Im bayrischen Drachselried findet sich nicht nur eine St. Ägidius Pfarrkirche aus dem Jahr 1184, sondern wird auch seit etwa 1650 eine Biersorte, die "Aegidi Weisse" gebraut.

Kaiser Ferdinand III. legt per Dekret den Josefstag als Feiertag in den steirischen Gebieten der Diözese Salzburg fest.

1654 Drachselried Aegidi Weisse
Leopold I. (9.6.1640 bis 5.5.1705), König von Ungarn, Böhmen, Kroatien und Slawonien, wird 1658 in Frankfurt zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt. 1658 Kaiser Leopold I.
Braungoldener Hochaltar in Döbriach beim Millstättersee mit Mittelbild des hl. Ägidius als Bischof. 1659 Doebriach Döbriach
Im Erdgeschoss des Kanonenturms der Burg Neuberg bei Hartberg wird eine annähernd quadratische Schlosskapelle eingerichtet. Der Hochaltar im Knorpelwerkstil wurde 1661 von Johann Georg Graf Herberstein gestiftet. Das Altarblatt zeigt den heiligen Ägidius, den Kirchenpatron. Von den 14 Nothelferbildern sind allerdings nur noch elf erhalten. 1660 Burg Neuberg Eustachius Burg Neuberg Burg Neuberg
Kaiser Leopold I. erhebt an Stelle des hl. Koloman seinen Namensvetter Leopold III. den Heiligen zum neuen Landespatron von Österreich. 1663 Leopold III.
Bild des hl. Ägydius von dem 1666 abgerissenen Hochaltar in der Pfarrkirche von Johnsbach.

Statue des hl. Ägidius von Balthasar Mayr in der Pfarrkirche St. Ägidius in Gilgenberg am Weilhart.
1666 Johnsbach Gilgenberg am Weilhart
Statue des hl. Pfarrpatrones Ägidius in goldgefasster Mönchskleidung mit Abtstab und Buch des Barockaltares von Zweinitz. 1669 Zweinitz
Nachdem den durch Graf von Herberstein gerufenen Augustiner-Barfüßern von der Regierung in der Leonhardstraße ein Klosterbau verboten wird, ziehen sie zum Münzgraben und errichten dort ihr Kloster. Hier wirkt auch der berühmte Barockprediger Abraham a Santa Clara, der 1680 auf dem Hauptplatz seine berühmte Predigt hält. 1670 Abraham a Santa Clara Judas
Vierzehn-Nothelfer-Bild des Bamberger Karmeliten Aegidius a S.Luca (mit bürgerlichem Namen Johannes Baptista de Sor aus der belgischen Provinz Hennegau) am südlichen Seitenaltar der Klosterkirche in Abensberg. 1671 Johannes de Sor
Am 15. Oktober heiratet Kaiser Leopold I. in der Hofkirche von Graz die Erzherzogin Claudia Felizitas. Als Residenz wird der Braut das Schloss Eggenberg zugewiesen. 1673 Kaiser Leopold I. Claudia Felizitas

Der hl. Ägidius wird als Landespatron der Steiermark vom hl. Nährvater Josef abgelöst, den Kaiser Leopold I. 1675 informell zum "Schutzherrn aller kaiserlichen Erbkönigkreiche und Länder" erwählt.

Der Kapuzinerprediger Amandus von Grätz wird in der Zeit zwischen 1675 und 1689 dreimal Guardian des Antoniusklosters neben dem Paulustor.

1675 Graz 1675

Die Dorfkirche St. Ägidii von Bittstädt in der Gemeinde Wachsenburg in Thüringen wird auf romanischen Resten gebaut und erfährt 1677 mit der Errichtung eines Chorturmes eine erste Erweiterung. In den Jahren 1690, 1701 und 1749 erfolgen weitere Umbauten.

1677 Bittstädt
Eine Notiz in Peinlichs „Geschichte des Kollegiums“ (1678) erwähnt, dass in der Jesuitenkirche unter der ganzen Länge des Kirchenchores eine Gruft mit 120 Grabstellen für die Jesuiten erbaut und die ganze Kirche neu mit Marmor gepflastert wird.
Bei späteren Ausgrabungen fanden sich in den links und rechts vom Mittelgang befindlichen, vorne mit Ziegelsteinen zugemauerten Grabhöhlungen 4 goldene calices (Büchsen) mit den Herzen von Fürsten. Restliche Gebeine füllen ein unten in der Mitte befindliches Sammelgewölbe.
1678  
In der von Merian herausgegebenen "Topographia Provinciarum Austriacarum" schreibt Martin Zeiller zu dessen Kupferstich von "Grätz" folgendes: "Von Geistlichen Gebäuen seynd allhie zu sehen S. Aegidii Kirchen / bey obgedachter Burg / oder Ertzhertzoglichen Residentz / so die Jesuiter innen haben / und die inwendig auffs herrlichste gezieret ist / sehr schöne / und grosse Altär / darinn etliche Heyligthum seyn sollen / hat. Und seynd auch der Heiligen Ignatii Lojolae, und Francisci Xaverii, Bildnussen sehr künstlich gemalet / und mit theuren Steinen gezieret / da zu sehen. Hinden daran hat man ein schöne runde Kirch mit 3 Thürnen / auff Italianische Art / vor die Fürstliche Begräbnussen erbauet / darinn Ihr Käiserl. Majest. Ferdinandus der Ander / und dero Erste Gemahlin / Frau Maria Anna, ein geborne Hertzogin auß Bayern / neben dero ältisten Herren Sohn / Ertzhertzog Johann-Carolo, ruhen. Gegen gedachter S. Aegidii Kirchen / so hoch liget / über / haben ermeldte Jesuiter ein ansehnliches Collegium, und was zu solchem gehörig. Es ist daselbst ein offentliche / und privilegierte Hohe Schul / und ein ansehenlicher Saal / darinnen Doctores, und Magistri, pflegen gemacht / und andere Actus publici, celebrirt zu werden; wie es dann ein grosse Frequentz / und Zulauff / allda von Studenten hat." 1679 Merian Grätz

Mit dem Amtsantritt von Landeshauptmann Georg Christian von Saurau bricht in Graz neuerlich die Pest aus: Ein fremder Flößer stirbt in der Murvorstadt mit hohem Fieber und schwarzen Beulen in den Achselhöhlen. Und obwohl die Stadttore geschlossen sind, breitet sich die Seuche auch in der Stadt aus. Die Grazer rufen die Heiligen an, halten Prozessionen ab und errichten sogenannte Pestsäulen. Vier Jahre lang wütet der "Schwarze Tod", fast ein Drittel der Einwohner der Stadt erliegt der Seuche. Die insgesamt 5000 Personen werden in Pestgruben bestattet.
Johann Anton II. Joseph von Eggenberg lässt als Votivgabe gegen die Pest in Eggenberg die barocke Vierzehn-Nothelfer-Kirche erbauen.

Mariensäule mit dem hl. Ägidius in Mittelwalde (Miedzylesie) in Polen.

1680 Vierzehn-Nothelfer-Kirche Mittelwalde

Die St.-Aegidien-Kirche ist die kleinere der beiden historischen Altstadtkirchen von Hann im Landkreis Göttingen. Der erste Vorgängerbau der heutigen Kirche ist eine kleine Kapelle aus romanischer Zeit, die im 13. Jahrhundert durch einen gotischen Bau ersetzt wird. Mit der Einführung der Reformation durch Herzogin Elisabeth und Antonius Corvinus in den 1540er Jahren wird die Aegidienkirche lutherisch. Bei der blutigen Eroberung Mündens durch den kaiserlichen Feldherrn Tilly im Jahr 1626 zerstört die Explosion eines Pulverturms die Kirche. Nur der Chor und die Sakristei bleiben erhalten. Als die schlimmsten Folgen des Dreißigjährigen Kriegs überwunden sind, kann 1684 ein neues Langhaus gebaut werden. 1729 folgt die Aufstockung des Turms in Fachwerkbauweise. 1727 stirbt „Doktor Eisenbarth“ auf einer Behandlungsreise in Hann und wird in der Gruft der Aegidienkirche beigesetzt. Am 22. November 2006 wird die Kirche im Rahmen eines Abendgottesdienstes entwidmet. Im Jahr 2008 kauft der Besitzer des gegenüberliegenden Hotels "Aegidienhof" die Kirche und gestaltet sie zum "Café Aegidius" um.

1684 Hann Hann
Der berümte Barockbaumeister, Johann Bernhard Fischer von Erlach, wird am 20. Juli 1656 in Graz geboren und erlernt bis 1670 das Handwerk des Bildauers von seinem Vater Johann Baptist Fischer und dessen Lehrherren Sebastian Erlacher, um dann als 14-Jähriger zu einem Studienaufenthalt nach Rom aufzubrechen. Unmittelbar nach seiner Rückkehr 1686 vollendet er im Auftrag von Kaiser Leopold I. mit dem Katharinenaltar und der Stukkatur das Mausoleum Kaiser Ferdinands II., ehe er nach Wien übersiedelt und dort das Schloss Schönbrunn und die Karlskirche erbaut. 1686 Fischer von Erlach Mausoleum Fischer v. Erlach

Karl von Rerslfeld aus Garsten malt für den, dem Krichenpatron der Dörflkirche in Vöcklabruck geweihten Hauptaltar das Bild des hl. Ägidius, wie er als Einsiedler von König Wamba besucht wird.

Auf Betreiben der Stifterin Gräfin Maria Theresia von Wagensperg, geb. Liechtenstein, kommen am 19. Oktober aus Düren drei Schwestern (Maria Clara Haß,Maria Josepha de Rupe, Maria Anna Vettweiß) in die Grazer Vorstadt und gründen das Kloster und Krankenhaus der Elisabethinen.

1690 Völcklabruck Hochaltarbild Elisabethinen Elisabethinen

Reich geschmückter Hochaltar mit dem hl. Ägidius als Mittelfigur der Kirche St. Ägid in Dellach im Gailtal.

Altarbild, mit dem hl. Ägidius in der Mitte, des Vierzehn-Nothelfer-Altares von Adam Claus in der Stadthautpfarrkirche St. Egid zu Klagenfurt.

1699 Dellach Vierzehn Nothelfer Klagenfurt
Der Maler Joseph Ignaz Flurer entwirft in 12 Delineationen das Altarbild für den neuen Hochaltar in der Hofkirche zu Graz, die von Johann Heinrich Störcklin von Augsburg nachgestochen werden. 1702 Flurer

Der hl. Ägidius als Bischof am Hochaltar aus mehrfarbigem Marmor aus dem Jahre 1704 in der Kirche S. Egidio in Saifnitz (Camporosso) im Kanaltal. Cjamparòs in Friulisch , Žabnice in Slowenisch, Saifnitz in Deutsch ist ein Teil der Stadt Tarvisio im Kanaltal. Der Name Žabnice bedeutet in slowenischen Sprache "Stadt der Frösche", was der Italienische Name "Camporane" wiederspiegelt, derspäter auf Camporosso geändert wird. Die Ursprünge reichen in die Römerzeit zurück. Im 7. Jahrhundert wird die Gegend von Slawen bewohnt. Während der türkischen Invasion und während der Zeit der Napoleonischen Kriege ist es Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Im Jahre 1360 wird das Marienheiligtum am Monte Santo di Lussari integriert. Die gotische Pfarrkirche aus 1444 enthält auf der Decke ein Fresko der deutschen Schule. Nach dem Erdbeben von 1976 wird die Kirche renoviert. Die Glocken von Sant'Egidio und des nahegelegenen St. Dorothea Kirchleins werden im Ersten Weltkrieg, am 31. Juli 1917, Kriegsbeute der Österreicher und nach Kriegsende von der Gießerei De Poli in Udine neu gefasst und 1928, in der faschistische Epoche, wieder zurückgebracht.

1704 Saifnitz Saifnitz Saifnitz
Bildnisse des Barockmalers Johann Cyriak Hackhofer in der in der Marktkirche St. Ägydius von Vorau. 1708 Vorau Hackhofer St. Ägydius

Die evangelische Dorfkirche St. Aegidius steht der Gemeinde Beichlingen im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Die St. Aegidiuskirche wird 1931 und 1932 erbaut, weil die Vorgängerkircheim Jahr 1930 zum Kirchweihfestbis auf die Grundmauern abbrennt. Dieses abgebrannte Gotteshaus stammt aus dem Jahr 1710, was auf einem Stein der Sakristei eingemeißelt ist. Die Fundamente sind aber noch viel älter, wurde aber nicht dokumentiert. Auf dem Kirchhof befindet sich das Erbbegräbnis der Familie von Werthern-Beichlingen.

1710 Beichlingen
Karl VI. (1.10.1685 bis 20.10.1740) wird nach dem Tod seines Bruders Joseph I., am 22. November in Frankfurt am Main zum Kaiser gekrönt. Als Souverän der habsburgerischen Erblande ist er gleichzeitig auch Erzherzog von Österreich, König von Ungarn, Kroatien und Böhmen, designierter König von Spanien sowie König von Sardinien. 1711 Kaiser Karl VI.

Nachdem 1711 das Purberg-Schlößl als Wallfahrtsort anerkannt wird, erfolgt 1714 der Baubeginn der Wallfahrtskirche Mariatrost nach Plänen von Andreas und Johann Georg Stengg. Die barocke Basilika und Wallfahrtskirche Mariatrost am Purberg in Graz mit dem ehemaligen Pauliner- bzw. Franziskanerkloster Maria Trost gehört zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Steiermark. Ihre wundertätige Marienstatue, die aus dem Stift Rein bei Graz stammt und ursprünglich in der Hauskapelle des Purbergschlössls stand, ist das Ziel für Wallfahrer aus Österreich, Ungarn und Kroatien. Der Besitzer des Anwesens, Franz Caspar Conduzi, übergibt sein Schlössl 1708 an den Orden der Pauliner. 1714 wird nach der offiziellen Anerkennung als Wallfahrtsort der Grundstein für die Kirche gelegt. Unter Andreas Stengg mit seinem Sohn Johann Georg Stengg wird der Bau begonnen. Kaiser Karl VI. veranlasst den Bau einer Straße von Graz nach Mariatrost. Die vollständige Fertigstellung dauert bis 1779. Wenige Jahre später müssen die Pauliner im Zuge der josephinischen Reformen Mariatrost verlassen. Aus der Kloster- und Wallfahrtskirche wird eine Pfarrkirche und die an einen Fleischhauer verkauften Klostertrakte werden in Stallungen umgewandelt. Zwischen 1846 und 1996 führen die Franziskaner die Kirche wieder als Wallfahrtsort. 1996 verlässt der Orden das Kloster. Seitdem wird die Pfarre von Priestern der Diözese Graz-Seckau betreut. Am 28. Oktober 1999 wird die Kirche durch Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben. Die Wallfahrtskirche steht am Purberg (von „Burgberg“, 469 m Seehöhe) im Nordosten von Graz. Sie ist über die Angelus-Stiege mit 216 Stufen erreichbar. Die Basilika ist der Hochform des Kaiserbarocks zuzuordnen. Das Vorbild für den Kirchenbau ist die Jesuitenkirche Il Gesù in Rom. Im Mittelpunkt des Hochaltars steht eine spätgotische Marienstatue von 1465, welche aus dem Stift Rein stammt. Johann Maximilian von Wilferstorff, der in dem Schloss auf dem Purberg lebte, erhält vom Kloster Rein eine gotische, von den Mönchen nicht als wertvoll erachtete Madonna für seine Schlosskapelle. Als seine Tochter schwer erkrankt, betet sie vor der Marienstatue und wird geheilt. Die Deckengewölbe, die Kuppel und die Seitenwände des Kircheninnenraumes sind mit Fresken von Lukas von Schram und Johann Baptist Scheidt von 1733 bis 1754 ausgestattet. In einer Darstellung wird an den entscheidenden Sieg Österreichs über die Türken erinnert. Der Kaiser blickt mit seinen Feldherren dankend gegen den Himmel.

1714 Maria Trost Mariatrost
Nischenkapelle in St. Egidi bei Murau. 1715 St. Egidi St. Egidi
Der Kirchenpatron der Filialkirche St. Aegidius von Aschbuch in Oberbayern ist der Nothelfer Ägidius von St. Gilles. Der mittelalterliche Vorgängerbau brennt im Dreißigjährigen Krieg ab. Danach errichtet man im 17. Jahrhundert wieder eine Ortskirche. Die heutige Kirche wird 1717 erbaut. Der Turm im Osten stammt von 1886 und ist an den Chor angesetzt. Die barocke Ausstattung besteht aus drei zweisäuligen Altären mit Nazarener-Altarbildern, einer Kanzel, mehreren Statuen und einem Kreuzweg. Das Hochaltargemälde zeigt den Kirchenpatron und ist eine Kopie des Hochaltarblattes der Dietfurter Pfarrkirche. 1717 Aschbuch
Bild des hl. Ägidius am Hochaltar von Cyriak Hackhofer in St. Ilgen auf der Haid bei Grafendorf. 1719 St. Ilgen auf der Haid

Altarblatt mit den vierzehn Nothelfern in der Filialkirche in Eggenberg.

Barocke Statue des hl. Ägidius mit Abtstab und Hirschkuh in der Pfarrkirche von Obdach.

Bildchen im linken Seitenaltar von Döbriach am Millstättersee.

1720 Eggenberg Obdach Döbriach
Die Pfarrkirche von St. Gilles im Dorf Wintzenbach im Elsass wird im Jahre 1722 erbaut. 1722 Wintzenbach
Erbhuldigung Kaiser Karls VI. am 6. Juli in der Grazer Hofkirche. 1728 Erbhuldigung Karl VI.
In den Jahren von 1730 bis 1733 wird anstelle des erst hundert Jahre alten Renaissance-Altares ein neuer barocker Hochaltar errichtet. Den Entwurf dafür liefert der Jesuitenpater Georg Kraxner, Präfekt der Tischlerei und Papierfabrik des Ordens sowie auch Baumeister, der zuvor in Venedig mit eigenen Augen „Gesuati“ aufführen gesehen hatte.
Das vom barocken Tafelmaler Franz Ignaz Flurer geschaffene Hochaltarbild zeigt den Hl. Ägidius, den Schutzpatron der Kirche, inmitten von Gichtbrüchigen, Aussätzigen, Epileptikern und bittenden Müttern. Links und rechts sind die Hl. Barbara und die Hl.Katharina angeordnet. Über dem Tafelbild ist eine Marienkrönungsgruppe des Bildhauers Johann Jacob Schoy zu sehen. Auf dem Gebälk sitzen die Symbolfiguren der vier Evangelien: Löwe, Adler, Mensch und Stier. Als krönender Abschluss sind die drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe dargestellt.
Auch die beiden Säulenaltäre werden in diesen Jahren neu gestaltet.
Flurer bekommt auch den Auftrag für zwei weitere Bilder, links und rechts des Hochaltares an der Kirchenwand, mit Episoden aus dem Leben des hl. Ägidius: Jenes auf der Epistelseite zeigt wie Ägidius den geretteten Schiffsbrüchigen seine Kleider schenkt, das andere gegenüber Ägidius als Einsiedler mit der Hirschkuh bei seiner Begegnung mit König Carolus in der Einsamkeit des Waldes. Zusammen mit dem Hochaltarblatt ertinnert das Ensemble an einen Flügelaltar.
1730

Kraxner Dom zu Graz Dom zu Graz
Hochaltarbild Dom zu Graz

Bei Rnovierungsarbeiten 2019 im Grazer Dom werden in Seitenkapellen zwei Grüfte geöffnet und darin rund 20 Gräber aus dem 17. und 18. Jahrhundert entdeckt. Sie enhalten zahlreiche Inschriften, Särge, eine Urne, sterbliche Überreste sowie Teile von Kleidungsstücken. Die ältesten Grabnischen sind 350 Jahre alt.
In der älteren Gruft unter der Rochus-Kapelle, in der primär die verstorbenen Mitglieder der Gesellschaft Jesu, die am Grazer Jesuitenkolleg und der von den Jesuiten geleiteten Universität tätig waren, begraben sind, faden sich am Bodeb Überreste von Schuhen und Kleidung, die von einer Verlegung stammen, als ältere Knochen zugunsten späterer Bestattungen in eine Nische umgelagert wurden.
In der jüngeren Gruft unter der Franz-Xaver-Kapelle diente adeligen Altarstiftern aus den Häusern Herberstein und Eggenberg und deren Verwandten als ihre letzte Ruhestätte.



Sankt Ägidij in Oberbuch zu Pürkwang.

 

Pürkwang Pürkwang Pürkwang Oberbuch

Die St. Ägidius Kirche von Marth ist eine Filiale von Arenshausen im Bistum Erfurt. Sie wird 1732 errichtet und im Oktober 1735 durch Weihbischof Christoph Ignatius von Gudenus eingeweiht. Der Hochaltar entsteht um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Inneren eine Skulptur des hl. Ägidius um 1500.

1732 Marth
Die Pfarrkirche St. Ägidius ist das Wahrzeichen des Ortsteils Obertiefenbach der hessischen Gemeinde Beselich im Landkreis Limburg-Weilburg. Die Pfarrkirche befindet sich im Zentrum des Ortes in der Straße „An der Kirche“ auf dem Kirchberg. Diese am 1. September 1888 eingeweihte neugotische Kirche ersetzt die im Jahr 1733 auf dem Kirchberg erbaute und 1884 wegen Baumängeln und aus Kapazitätsgründen niedergelegte Barockkirche. Die dreischiffige Pfarrkirche ist dem heiligen Ägidius von St. Gilles geweiht und ist reich gegliedert: Auf der Turmseite im Inneren bildet eine zusätzliche Empore mit einem Fresko einer Szene aus dem Leben des Schutzpatrons St. Ägidius die Entsprechung zum großen Fenster über dem linken Seiteneingang. 1733 Obertiefenbach Obertiefenbach

Die Pfarrkirche St. Ägidius der kleinen Gemeinde Bergau unter dem Manharrtsberg ist ein schlichter Bau des 18. Jahrhunderts.

Neubau der bereits 1179 erstmals urkundlich erwähnten Pfarrkirche St. Ägidius im Hofmark Ebnath nahe Bayreuth mit einem barocken Deckenfresko sowie einem Ägidius-Reliquiar.

1741 Bergau
Ebnath Ebnath Ebnath Ebnath

In der von Balthasar Neumann geschaffenen Basilika von Vierzehnheiligen sitzt am barocken Gnadenaltar der hl. Ägidius mit einem Bischofsstab in der Hand. Auch weitere Darstellungen wie eine Einzelfigur, eine Votivtafel oder im Verband der vierzehn Nothelfer finden sich hier.

14 Nothelfer in der Kirche von Anger. Diese zweite Kirche von Anger ist eine ursprünglich spätgotische Kirche (erste Meßlizenz aus dem Jahre 1500) und wurde in den Jahren 1633 und 1682 umgebaut und 1711 vollendet. Der alte Dachaltar zu Ehren der Vierzehn Nothelfer wird im Jahr 1683 errichtet. An den beiden Patronatstagen (3.Februar und 1.September), am Kirchweihfest und an den Freitagen in der Fastenzeit erschienen oft mehrere tausend Wallfahrer aus nah und fern. Die dabei geopferten eisernen Votivgaben sind zum Teil noch heute erhalten und in der Kirche ausgestellt. Sehenswert sind auch die um 1740 gemalten Bilder der 14 Nothelfer an der Ostwand der Kirche.

1742 Vierzehnheiligen Vierzehnheiligen Ägidius Vierzehnheiligen Vierzehnheiligen
Anger Vierzehnnothelferkirche Anger Anger Anger Hl. Egidi

In Semriach hält Ägidius ebenfalls einen Bischofsstab in der linken Hand, während zu seinen Füßen seine Mitra und die Hirschkuh liegen.

Ägidiusstatue in der Pfarrkirche zum hl. Ägidius von Pilgersdorf im Burgenland.

Das Hochaltarbild von J. Geiger in der Pfarrkirche von Gilgenberg am Weilhart zeigt den hl. Ägidius im Kreise der 14 Nothelfer.

Der Westgotenkönig Wamba besucht den heiligen Ägidius in seiner Einsiedelei, Gemälde von Franz Anton Palko.

1745 SemriachGilgenberg am Weilhart Franz Palko
Franz Stephan von Lothringen wird als Franz I. zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt und seine Gemahlin Maria Theresia ab jetzt „Römische Kaiserin“. Maria Theresia
In Antwerpen erscheint der 39. Band der "Acta Sanctorum" der Bollandisten, in welchem auf zwanzig großen Seiten, im Format 23 x 36, zweispaltig, der anonyme ursprüngliche Text des „Lebens des Heiligen Ägidius“, mit einem Kommentar versehen, abgedruckt ist. Autor des Artikels ist Jean Stilting, der sich mit seinen Initialen „JS“ auf jeder Seite des Kommentars verewigt hat. 1746  

Pfarrkirche Sant'Egidio in San Gillio nordwestlich von Turin im Piemont. Der Name der Stadt San Gillio leitet sich aus der Italienisierung des Toponyms Saint Gilles (Egidio) her, dem die Pfarrkirche noch heute gewidmet ist. Der erste Beweis für die Existenz dieser Kirche stammt aus dem Jahr 1323: Allerdings stand hier ein anderes Gebäude bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts, die Kirche Santa Croce. Wegen des Angriffes der Franzosen auf Turin wird beschlossen, eine neue Kirche zu bauen, die dem Schutzpatron gewidmet ist. Die 1738 begonnenen Arbeiten werden Nicolis di Robilant anvertraut, dessen Projekt aber aus Geldmangel eingestellt wird. Nach einer Zeit der Ungewissheit wird Mitte des 18. Jahrhunderts das Werk dann Pater Romualdo von der Kirche von San Pancrazio anvertraut, der bereits andere Arbeiten in der Gegend abgeschlossen hat. Die Arbeiten finden unter der Schirmherrschaft der Grafen von Vignati statt, deren Wappen den Hochaltar ziert. Um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden, wird die Kirche 1887 durch den Bau von zwei Seitenkapellen erweitert. Der Glockenturm der Gemeinde, ursprünglich ein Wachturm der Verteidigungsstruktur von Villanova, wird in den 1960er Jahren aufgrund verkehrsbedingter Straßenveränderungen abgerissen.

Statue und Glasfenster des Saint Gilles in der Basilika Saint.Sauveur von Dinan in der Bretagne.

1750 St. Gilles Dinan Dinan
Nach der Zerstörung des Dominikanerkloster durch einen Brand und der zwangsweisen Übersiedlung des Dominikanerordens von der Herrengasse nach St. Andrä in die Murtvorstadt kommt es zum Neubau der Stadtpfarrkirche "Zum Hl. Blut". Nach einem Entwurf von Joseph Stengg wird die Westfassade mit dem Giebelturm neu errichtet sowie südseitig das St. Johannesschiff mit der Johannes-Nepomuk-Kapelle nach Plänen von Joseph Hueber angefügt. Am Altar der Johannes-Nepomuk-Kapelle im Ostschiff die von Joseph Angerer gearbeitete rechte Seitenfigur des hl. Ägydius. 1751 Stadtpfarrkirche Stadtpfarre Stadtpfarrkirche Stadtpfarrkirche
St. Ägidius in Dörfling, eine Filialkirche der Pfarrei Michelsneukirchen, wird im dörflichen Barockstil 1751 anstelle einer bereits 1140 erwähnten Jagdkapelle und einer 1508 erbauten ersten Kirche an der höchsten Stelle des Dorfes als Neubau errichtet. Die Kirche ist Ausgangspunkt eines 2,3 km langen "Ägidiusweges". Doerfling Doerfling Aegidiusweg

 

Johann Thomas Nissler plant und realisierte 1753 die Kirche Sankt Ägidius in dem kleinen Ort Frauendorf in Bayern. Sein Entwurf ist dem von Baumeister Balthasar Neumann für die Basilika von Vierzehnheiligen nachempfunden.

 

 

1753 Frauendorf

Die Holzkirche St. Idzi im Dorf Brzezno wird im zu Beginn des 13. Jahrhunderts gegründet und gehört Iwo Odrowąż, dem Bischof von Krakau. Bis zum 16. Jahrhundert wird sie vom Kloster der Norbertinerinnen in Imbramowice betreut. Als sie 1628 abbrennt, wird sie wieder aufgebaut. Der heutige Backsteintempel stammt aus den Jahren 1755–1761; er wurde von Kazimierz Błeszyński , dem Fahnenträger von Sieradz, und seiner Frau Teresa von Strusia finanziert. Das Gebäude repräsentiert den spätbarocken Stil und wurde vom italienischen Architekten Guido Antonio Longhi entwortfen und 1758 vom Pfarrer Ignacy Piotr Ścibor-Bogusławski, dem Dekan von Warcki, eingeweiht.

Die Herren von Lichtenau im Waldviertel werden urkundlich schon 1101 erwähnt. ihr Geschlecht stirbt jedoch Anfang des 14. Jahrhunderts aus und der Ort wird während der Reformationszeit protestantisch. Die Pfarrkirche Hl. Ägyd von Lichtenau entsteht 1755-1757.Ihr glatter Baukörper verfügt über einen hellen Saal mit zentraler Kuppel sowie die .typischen Ovalfeder um 1760.

1755 Lichtenau

Ägidius-Kapelle mit der daneben entspringenden "Heylbrunn" Heilquelle in Fischbach.

Am barocken Hochaltar von St. Egyden bei Velden steht die Figur des hl. Ägidius als Bischof in vollem Ornat unter einem Baldachin.

"Schreib Callender In Grätz, Wo Hoche Weisheit Sitzt, Die Bosheit schafft, Die Jugend b'schützt" mnit Lands Patron S. Rupertus und Stadt Patron S. Egidius.

1756 Fischbach Fischbach St. Egyden Graetz Schreib Callender
Das Deckenfresko des Kärntner Barockmalers Josef Ferdinand Fromiller im Chorgewölbe der Klagenfurter Stadtpfarrkirche zeigt die Anempfehlung von Klagenfurt an die Hlgst. Dreifaltigkeit durch den Kirchenpatron, den hl. Egydius mit der Bitte um Abwendung von Krankheit, Krieg, Tod und Irrlehre
Fresken von Fromiller im Wappensaal.
1761 Klagenfurt Wappensaal Wappensaal
1762 evangelische Kirche St. Egidius von Riedbach in Schwäbisch-Hall. 1762 Riedbach
Der hl. Nepomuk wird als Schutzpatron der Diözese Graz-Seckau den hll. Rupert und Virgil dazugesellt. 1763 Nepomuk

Nach dem Tod seines Vaters, von Franz I., wird Joseph II. (1741 bis 1790) als erstgeborener Sohn Maria Theresia Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und offizieller Mitregent in den erzherzöglichen Ländern.

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Ägidius steht in Windheim, in der Gemeinde Wartmannsroth. Im Zuge der Gegenreformation wird in den Jahren 1765/66 die protestantische Kirche durch einen vom Würzburger Juliusspital errichteten Neubau ersetzt, dessen Inneneinrichtung um 1770 von Peter Wagner stammt.

Der Ort Saint-Gilles-Les-Bains auf der französchischen Insel Reunion vor Madakaskar.

1765 Joseph II. Windheim Saint-Gilles-les-Bains

Im Rahmen der Barockisierung des Kircheninnenraumes der Wallfahrtskirche„Hl. Maria-Aufnahme in dem Himmel“ am Frauenberg bei Seggauberg um 1766 wird durch den Barockbaumeister Johann Fuchs auch die Figur des Hl. Ägidius am linken St. Anna-Seitenaltar geschaffen. Diese Filialkirche der Pfarre Leibnitz steht auf einem über zweitausend Jahre altem Kultplatz und wurde im Jahre 1170 erstmals als Marienkirche „ecclesia sanctae Mariae in monte“ urkundlich genannt.

1766 Frauenberg

Die St. Giles Kirche von Normanton, in Derby bei Nottingham in England wird vor 1769 gegründet. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts fungiert Normanton als Gebetsraum sowie für Taufen und Beerdigungen für die Kirche St. Peter in Derby. Die Veranda der Die heutige Kirche stammt aus einem Umbau im Jahre 1861 und besitzt auf der Veranda einen geschnitzten Holzbalken der alten normannischen Kirche.

1769 Normanton
"Die Aufnahme des hl. Ägidius in den Himmel", Deckengemälde in der Kirche von St. Gilgen am Abersee. 1770 St. Gilgen St. Gilgen

Ägidius als Einsiedler auf einem Bild in der Pfarrkirche St. Ägydius im Schloss von Donnersbach.

Kaiserin Maria Theresia verordnet, als ihr nach innigen Gebeten zum hl. Josef ein männlicher Erbe geschenkt wurde, mit Dekret vom 15. Jänner den Habsburger Haus- und Reichsheiligen, den hl. Josef, als örtlichen Landespatron für die Steiermark, Kärnten,Tirol, Krain und das Küstenland. Außerdem reduziert sie mit päpstlichem Einverständnis die hohe Zahl der 50 kirchlichen Feiertage auf 26, führt an Stelle der übertriebenen Heiligenverehrung die „Ewige Anbetung“ ein und verbietet, mit Ausnahme von Mariazell, Wallfahrten ins Ausland.

1772

Donnersbach Hl. Joseph

Papst Clemensd XIV. hebt am 21. Juli auf Druck der Bourbonen den Jesuitenorden auf, was auch für die steirische Kirchengeschichte einen tiefen Einschnitt bedeutet.

Die in der Kolonisation gegründete St. Ägidius-Kirche zu Sachsgrün im Vogtland wird 1773 Instand gesetzt. bau. An Stelle der baufälligen alten Kirche erfolgt dann im Jahr 1823 der gegenwärtige Neubau.

1773 Sachsengrün

Die Wallfahrtskirche St. Ägydius des Ortes Groißenbrunn erhält im Jahr 1774 durch Abt Urban II. von Melk ihr heutiges Aussehen, der auch die drei Altäre errichten lässt.

Figur des hl. Ägydius mit Hirschkuh und Buch am Altar von Matthäus Krenauer in der Filialkirche St. Egidi bei Murau.

Spätbarocker Hochaltar der Ägidiuskirche in Schiefling mit dem hl. Ägidius in der Mitte.

1774 Groißenbrunn Murau SchieflingSchiefling
Die Fresken der Ägidius-Kapelle in Fischbach zeigen an den Außenwänden 2 lebensgroße Ansichten von Ägidius, einmal als Mönch, das ander Mal als Bischof, sowie im Inneren ein Deckengemälde der Vierzehn Nothelfer. 1777 Fischbach Fischbach Fischbach

Joseph Adam von Arco (27.1.1733 bis 3.6.1802), wird 1780 vom Salzburger Fürsterzbischof Colloredo zum Fürstbischof von Seckau ernannt. Er lässt das Bischöfliche Palais am Bischofplatz umbauen und vergrößern.

Südlich von Saint-Gilles-du-Gard verbindet der ebenfalls an den hl. Ägidius erinnernde Canal de Saint-Gilles, den Canal du Rhône à Sète mit der Petit Rhône.

1780 Bischof Arco BischofspalaisBischofplatz Ecluse Saint-Gilles
Durch ein Hofdekret vom 31. März wird die Ägidiuskirche Eigentum der k.k.Universität. 1781  
Die Saint-Gilles Kirche im Herzen der Stadt Stadt Rumersheim-le-Haut im Elsass wird 1782 gebaut. Im Inneren des Kirchengebäudes ist auch ein Altarbild des St. Gilles aus Holz des Bildhauers Gabriel Ritter zu bewundern. 1782 Rumersheim Rumersheim
Kaiser Joseph II. erklärt mit zwei Dekreten von 1782 und 1784 Graz zur offenen Stadt. Der Festungscharakter der Stadt wird aufgehoben, das vermauerte Burgtor wieder geöffnet und eine Brücke über den Stadtgraben geschlagen: Die Verschmelzung mit den Vorstädten und somit die Verstädterung beginnt. Kärnten wird der Regierung in Graz unterstellt. Auch lässt er acht Klöster auflösen.

Auf der Fahrt zu einem Treffen mit Kaiser Josef II. in Wien nächtigt Papst Pius VI. am 18. März 1782 im Lambrechterhof in der Paulustorgasse und feiert Tags darauf die Hl. Messe in der Mariahilferkirche. Am 20.3. steigt er mit 2 Kardinälen im Gasthof "Zur Post" in Peggau ab. Am nächsten Tag wird er von Joseph II. auf offenem Feld bei Neunkirchen empfangen und nach Wien geleitet, wo er sich vom 22. März bis 22. April aufhält und am Ostersonntag im Stephansdom den Ostergottesdienst hält sowie danach vom Balkon der Kirche am Hof den Segen erteilt.
Graz 1829
Peggau Papst Pius VI. Kirche am Hof

Das Bistum Seckau wird nach Graz übertragen und zum Erzbistum für die innerösterreichischen Diözesen erhoben.
Das Grazer Pfarrgebiet zwischen der Kirche zum Hl Blut und den Franziskanern aufgeteilt.

Der Gruftzugang im Inneren der Grazer Hofkirche wird vermauert und dafür in die Apsisrückwand eine Öffnung gebrochen.

Altarbild in der Viezehn-Nothelfer-Kirche in Anger.

Ägydiusfigur am Altar der Pfarrkirche von Fischbach

1783

Anger
Anger Anger Anger
Fischbach

Auf dem vom Bozener Maler Josef Anton Cusetti geschaffenen Mittelbild des Hochaltares der Pfarrkirche St. Egid in Klagenfurt predigt der hl. Ägidius, in Ordenstracht mit Hirschkuh, indem er auf die Dreifaltigkeit und die Not der Menschen verweist.

1784 Klagenfurt

Unter Joseph II. wird die Struktur des Bistums entscheidend verändert: Salzburg behält zwar die Metropolitanrechte, sein Diözesangebiet wird aber zwischen Leoben und Seckau aufgeteilt. Das Seckauer Domstift wird aufgehoben, der Bischofssitz in die Landeshauptstadt Graz verlegt und die ehemalige Hof- und Ordenskirche "Zum hl. Ägydius" der Jesuiten am 23. Oktober in den Rang einer Dom- bzw. Kathedralkirche der Seckauer Bischöfe samt Domkapitel erhoben. Fürstbischof Graf von Arco hält zusammen mit Johann Poldt, dem letzten Propst von Seckau, am 26. November feierlichen Einzug in die neue Kathedrale St. Ägidius. Dieser Tag wird zum zukünftig, jährlich gefeierten Weihefest der Ägidiuskirche. Der hl. Ägidius wird jetzt zusätzlich zu seinem Patronat über den Dom und Graz auch Schutzherr der Diözese Seckau. Der Grazer Bischofshof ist jetzt offizieller Amts- und Wohnsitz des Bischofs von Seckau. Erster Dompfarrer ist Joseph Max von Heipl.

Als Kaiser Josef II 1784 die Filialkirche St. Ägidius von Donnersbach zu einem Pfarrvikariat erhebt und diese den Anforderungen nicht mehr entsprach, stellt Karl Graf von Stainach den östlichen Trakt seines Schlosses als neue Pfarrkirche zur Verfügung, die jetzt „zum heiligen Ägyd in Donnersbachau recte zum hl.Kreuz am Riezenberg“ heißt.

Die Pfarrkirche des hl. Ägydius von Untermarkersdorf im Weinviertel ist eine josephinische Saalkirche und wird im Jahre 1786 erbaut. 1905 wird der Turm errichtet. Das Hauptportal von 1786 zeigt das Wappen des Stiftes Melk. Der gemalte Altaraufbau zeigt ein in Fresko gemaltes Altarbild von Johann Wenzel Berg.

1786 Diözesanregelung DonnersbachUntermarkersdorf

Bild der Vierzerhn-Nothelfer mit dem Herz Jesu in der Sakristei von Fischbach.

Ägidius als Einsiedler mit Buch und Hirschkuh, gemalt von Johann Lederwasch.

Ägidius-Statue in der Kirche von St. Egyden am Steinfeld.

Ägidius als Benediktinermönch sowie Bischof in der Basilika von Saint-Gilles-du-Gard.

1790 14 NothelferFischbach St. Ägidius hl. Ägidius Saint-Gilles

Nach dem überraschenden Tod Kaiser Leopolds II. folgt diesem Franz, der ältere Bruder von Erzherzog Johann, als Kaiser Franz II. des Heiligen Römischen Reiches sowie als Kaiser Franz I. von Österreich auf den Thron.

Nach langer Zeit des Verbotes hält am 15. März der Pfarrer der protestantischen Gemeinde Ramsau im großen Saal des Grazer Generalseminars wieder einen evangelischen Gottesdienst ab.

Die römisch-katholische Pfarrkirche Hl. Ägyd in Eggern in Niederösterreich wird 1792 neu geweiht. Der josephinischer Kirchenbau ist ein dreiachsiger Saalbau mit einem Fassadenturm. Der Hochaltar zeigt ein Altarblatt des hl. Ägyd des Malers Josef Kastner aus dem Jahre 1931.

1792 Kaiser Franz II. Eggern
Der spätbarocke Neubau der Pfarrkirche Sankt Ägidius und Leonhard in Peilstein, die vom Prämonstranterstift Schlägl betreut wird, wird 1797 geweiht, wobei ältere Bauteile wie die Choraußenmauern und der spätgotische Turm in den Neubau integriert werden. 1797 Peilstein Peilstein
Trauerkundukt anlässlich des Todes von Fürsterzbischof Joseph Adam Graf von Arco am 3. Juni 1802. Sein Nachfolger wird Bischof Johann Friedrich Graf von Waldstein (1802-1812). 1802 Begräbnis Fürstbischof Arco Bischof Waldstein
Das Dominikanerkloster in der Grenadiergasse wir in eine Kaserne umgewandelt. 1808 Dominikanerkloster

In Kirchardt, im Landkreis Heilbronn, das seit der Reformation überwiegend evangelisch geprägt ist, bildet sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine katholische Gemeinde, die sich im Jahr 1810 in der Ortsmitte eine eigene Kirche erbaut und als Kirchenpatron wieder den hl. Ägidius wählt, der bereits Patron der vorreformatorischen alten Dorfkirche gewesen war. Durch den Zuzug von Vertriebenen aus dem Zweiten Weltkrieg entschließt man sich 1960 zur Errichtung einer neuen Kirche.

1810 Kirchardt
Die ehemalige Mühlgasse bzw. Obere Armengasse wird nach dem Patron des Grazer Domes auf Ägydigasse umgetauft. In ihr befand sich auch eine Statue des Heiligen. 1813
Für die länger als eine Tag dauernden Grazer Jahrmärkte und Kirchtage beginnt sich allmählich die Bezeichnung "Messe" einzubürgern, weil diese feierlich eingeläutet und durch einen Gottesdienst begonnen werden. 1815 1. Landesausstellung

Nothelferfenster mit den hll. Blasius und Ägidius in der an dem von Augsburg zum Bodensee führenden Bayrisch-Schwäbischen Jakobsweg gelegenen Pfarrkirche von Weitnau.

Bleiglasfenster in der Kirche Saint Gilles in Paris von Oudinot de La Faverie, Lafaye und Nicod.

1826 Weitnau Paris Saint Gilles
Das fürst-bischöfliche Knabenseminar in Graz ist eine Stiftung des kaiserlichen Hofkaplans Franz Sebastian Job aus Bayern und des Fürstbischofs von Seckau, Dr. Roman Sebastian Zängerle. Job fasst 1830 den Entschluss, eine Stiftung zu errichten, von deren Erträgnis wohlgesitteten Knaben aus Obersteiermark das Studium ermöglicht werden sollte, um so allmählich einen einheimischen bodenständigen Klerus heranzubilden. Die Stiftung wird vom Kaiser genehmigt und im Herbst 1832 werden die ersten drei Zöglinge aufgenommen, welche vorläufig noch auf Kosten des Stifters selbst im Saurauschen Haus in der Sporgasse im zweiten Stock bei Frau Anna Schuber in Kost und Quartier gegeben werden. Dieses nach dem hl. Karl Borromäus, Erzbischof von Mailand, genannte „Carolinum“ sollte ein nach der Vorschrift des Konzils von Trient angelegtes geistliches Seminar sein. Die Zöglinge besuchen das k.k. Gymnasium, das heutige Akademisches Gymnasium. Regens wird Josef Büchinger, der dieses Amt 52 Jahre ausübt. 1830 Job
Kaiser Josph II. lässt zur Zeit des Biedermeiers die Friedhöfe um die Pfarrkirchen auflösen und neue, am Stadtrand befindliche anlegen. Graf von Hartig veranlasst deshalb die Errichtung einer Balustrade an Stelle der alten Friedhofsmauer sowie die Abtragung des 2stöckigen Verbindungsbogens vom Dom über die Bürgergasse zum Priesterhaus (Gilgentor). Graf von Wickenburg lässt darauf hin für den Vorplatz der Kirche eine Terasse aufschütten und den marmornen Stiegenaufgang zum Mausoleum errichtet. 1831

Mausoleum

Ansicht des Grazer Domes von Conrad Kreuzer vor dem Abbruch des Verbindungsganages zur Grazer Burg.

Mutter Maria Josefa Brandis, Tochter von Josefa Gräfin von Welsersheimb, gründet 24. April 1841 im Zivilkrankenhaus in der Mariengass das Exerzitienhaus des Ordens der Barmherzigen Schwestern.

1841 Grazer Dom

Zwischen 1842 und 1845 wird aus erhaltenen Trümmern und Überresten die Abteikirche von Saint-Gilles größtenteils neu aufgebaut und erhält ihr heutiges Aussehen. Die Chorruinen werden gereinigt, die Krypta aufgeräumt und die Fassade, die während der Französische Revolution von 1789 bis 1799 gänzlich abgetragen worden war, restauriert und wieder vollständig hergestellt, wobei sie den heutigen, waagerecht durchgehende Wandabschluss erhhält.
Diese Portalfassade von Saint-Gilles ist ein wahres Meisterwerk der romanischen Kunst und wird 1998 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Fassade nimmt die gesamte Breite der Westfront der Kirche ein und wird beidseitig durch zwei turmartige Pfeile begrenzt. Auf dem durchgehend architravartigen Fries wird miit einem aufwändigen Skulpturenprogramm die Passion Christi szenenreich geschildert. Die Schauwand wird von drei großen Portale untergliedert, die in ihren Gewänden von insgesamt 14 Standbildern eingesäumt sind.

1842 Saint Gilles Saint-Gilles Saint-Gilles
Saint-Gilles

Stiftung und Bau des nach dem Kirchenlehrer Augustinus benannten fürstbischöflichen Knabenseminars "Carolinum-Augustineum" durch Fürstbischof DDr. Roman Sebastian Zängerle auf dem Grund des ehemaligen Herbersteingartens in der Grabenstraße. Erster Leiter der Anstalt wird Karl Titz, der Kaplan von Stainz. Im Jahre 1845 schenkt Bischof Zängerle der Anstalt den sogenannten „großen und kleinen Stainzerhof“, wovon der „kleine“ im Jahre 1883 an die Steiermärkische Sparkasse verkauft wird, während der „große“, jenes Gebäude, in welchem sich die Buchhandlung „Styria“ befindet, Eigentum des Knabenseminars ist. Auf Initiative von Mutter Franziska Antonia Lampel erfolgt am 29. September 1843 in diesem Gebäudekomplex auch die Gründung der „Schulschwestern vom Dritten Orden des heiligen Franziskus zu Gratz“. 1854 übersiedelt dann diese Bildungseinrichtung für Mädchen nach Eggenbergt.

 

1843 Knabenseminar Bischof Zängerle Stainzerhof
Carolinum
Die im neugotischen, teils romanisch anmutenden Stil 1844 gebaute Pfarr- und Wallfahrtskirche in Wollaberg im bayrischen Wald ist dem hl. Ägidius geweiht. Der 1570 erwähnte Wehrturm stammt aus dem 12. Jahrhundert. Aus 1670 stammt die von Richter Adam Göschl gestiftete und reich verzierte Ägidius-Glocke. Fälschlicherweise wird sie als ein Geschenk Maria Theresias betrachtet. 2002 erhält das Innere wieder in seiner ursprünglichen, neugotischen Ausmalung 1844 Wollaberg Wollaberg

Nach der Abdankung Kaiser Ferdinands II. im Revolutionsjahres 1848 folgt ihm sein 18jähriger Neffe als Monarch Kaiser Franz Joseph I. auf den Thron nach.

Saint-Gilles-Kirche in Montgaillard im Südwesten Frankreichs.

1848 Kaiser Franz Joseph I. Montgaillard
Bischof Joseph Othmar Ritter v. Rauscher (1849-1853). 1849 Bischof Rauscher

Ägidius im Bischofsornat in der Basilika von Saint-Gilles-du-Gard.

Zenrale Figur des von Rangus aus Vojnik geschaffenen Hochaltares in Rötschach (Zreče) ist der hl. Ägidius mit Bischofsstab seiner Mitra zu seinen Füßen.

Altar der Pfarrkirche Sv. Egidija in Gutenstein (Ravne na Koroškem).

Ägidius-Darstellung in Busssana bei San Remo.

1850 Saint-Gilles Retschach Retschach Gutenstein Bussana

Bischof Ottokar Maria Graf v. Attems (1853-1867). Prälat Dr. Alois Hebenstreit wird Dompfarrer von St. Ägydius. Er wird in Frauenberg bei Leibnitz nahe des bischöflichen Sitzes von Schloss Seggau begraben.

Am Dom zu St. Ägidius in Graz fungiert als Dompfarrer Dr. Alois Hebenstreit.

1853 Attems

Der Verbindungsgang von der Grazer Burg zum Dom wird abgetragen.

1854  

Das Altarbild von Ludwig Mayer in der Pfarrkirche Bernhardsthal zeigt Ägidius betend in seiner Einsiedelei

Ägidius im Hochaltar von Josef Kepplinger in der Pfarrkirche von Oberkappel in Oberösterreich.

1856 Bernhardsthal Oberkappel

Die neuen Diözesangrenzen aufgrund der 2. Diözesanregulierung im Jahre 1859:. Die Obersteiermark wird in das Bistum Seckau integriert, die Untersteiermark hingegen dem Bistum Lavant einverleibt und dessen Bischofssitz
mit Bischof Anton Maretin Slomsek von St. Andrä im Lavanttal nach Marburg verlegt.

Ägigidiusfigur mit Bischofsstab am Hauptaltar der Kirche St. Egidi (Šentilj) in Windischbüheln bei Spielfeld.

Regotisierung samt neugotischem Hochaltar in der den hll. Agidius und Koloman geweihten Stadtpfarrkirche von Steyr.

Der große Stadtbrand von Lengenfeld am 10. Mai 1856, dem auch die Kirche zum Opfer fällt, führt 1859 zum Neubau der neoromanische Emporenkirche St. Agidius im italienisierenden Stil. Der markante neogotische Turm erhebt sich 66 Meter über die Steinterrasse mit der imposanten Freitreppe. Mitte der 1990er-Jahre erfolgt eine umfassende Sanierung des Gotteshauses.

1859 1859 Diözese St. Egidi bei Spielfeld
Steyr Steyr Lengenfeld

Die Pfarrkirche Zum hl. Ägydius in Langschwarza wird als neoromanische Saalkirche mit Querarmen und Nordturm von 1862 bis 1864 erbaut.

1862 Langschwarza

Zeichnung eines Matadors in dem 1862 im Maison Romane von Saint-Gilles eröffneten Musee, welche eine mögliche Verbindung zwischen dem Pfeilschuss der Ägidiuslegende und den bei der Corrida dem Stier in den Nacken gerammten Spieße (Banderillas) andeutet.

Neubau der dritten Kirche Saint-Gilles in Brüssel im neoromanischen Stil, nachdem der erste Kirchenbau bei der Belagerung durch die Spanier und der zweite durch einen Brand zerstört wurden.

Corrida Saint-Gilles Saint-Gilles St. Gilles
Dreifaltigkeitsbild in Donnersbach mit dem hll. Karl Baromäus und Aegydius. 1866 Karl Borromäus Donnersbach Hl. Aegydius

Fürstbischof Dr. Johannes Baptist Zwerger (1867-1893), Bahnbrecher für die Regotisierung und Initiator für den Bau der Herz-Jesu-Kirche mit ihrem dritthöchsten, 109,6 m hohen Kirchturm Österreichs, wird nach seinem Tod im Jahr 1893 in einem, von Bildhauer Hans Brandstetter aus weißem Carrara-Marmor gestaltetem Hochgrab in der Unterkriche der Herz-Jesu-Kirche bestattet.

Domherr Alois Karlon (1881-1902) ist der Begründer des „Grazer Volksblattes“, des Katholischen Pressvereines und der katholisch-konservativen Partei.

Der in Marburg geborene Ottokar Kernstock tritt nach seinem Studium an der Grazer Universität in das Stift Vorau als Augustiner Chorherr ein. Unter anderem dichtet er 1923 das „Hakenkreuzlied“ für die Fürstenfelder Ortsgruppe der NSDAP und 1930 das als Bundeshymne eingeführte Kaiserlied „Sei gesegnet ohne Ende, Heimaterde wunderhold!".

1867 Zwerger Karlon Grazer Volksblatt
Die römisch-katholische Kirche St. Ägidius im bayerischen Hain entsteht anstelle einer Kapelle im Jahr 1870 mit dem Bau eines neuromanischen Langhauses. Der Turm stammt aus der Zeit um 1650. 1870 Hain

1872 wird die Trinity Church in der Back Bay der Stadt Boston, in der Gemeinde der Diözese Massachusetts nach dem Entwurf von dem dort gebürtigen Architekten Henry Hobson Richardson erbaut. Die Kirche ist das Urbild des Richardsonian-Romanesque-Stil, gekennzeichnet sich durch ein Flachziegeldach, die Verwendung polychromer, schwerer Steine, schwere Bögen und einen massiven Turm. Die dreitorige Portalfassade zeigt sich stark an der von Saint Gilles angelehnt. Dieser Stil wurde bald zum Vorbild für eine Reihe von öffentlichen Gebäuden in den Vereinigten Staaten.

1872 Trinity.Church

Das Hochaltargemälde "St. Gilles und König Wamba" von Doze in der Basilika von Saint- Gilles-du-Gard zeigt das für den Bau des religiösen Gebäudes ausschlaggebende Treffen der beiden Männer, den knieenden Westgotenkönig vor dem durch einen in seinem Handgelenk steckenden Pfeil verletzten Eremiten. Weiters finden sich in der Kirche mehrere Statuen des Heiligen.

Auf Initiative desr blinden Organisten Gustav Garzaner wird 1879/80 der Verein mit der Bezeichnung „Odilien-Verein zur Gründung und Erhaltung einer Blinden-Erziehungs- und Versorgungs-Anstalt in Graz“ in St. Leonhard ins Leben gerufen.

1879 Saint-Gilles-du-Gard St.Gilles mit Wamba St.Gilles St.Gilles St.Gilles
In den Jahren 1887-1889 wird die Kirche St. Ägidius von Kusel im neugotischen Baustil errichtet. 1887 Kusel

 

Ägidius in der Gruppe der Vierzehn Nothelfer.

1890 Nothelfer Nothelfer 14 Nothelfer Nothelfer
Ägidiusbilder in den Glasfenstern von Wormshill, La Roche-Guyon oder Marsaneix. Wormshill La Roche-Guyon Marsaneix St. Gilles Hl. Aegydius

Bauherr Fürstbischof Johann Zwergler weiht das von Georg Hauberrisser d.J. im neugotischen Stil geschaffene, mit 134 Metern höchste Grazer Gotteshaus, die Herz-Jesu-Kirche, ein. Der erste Spatenstich und die Grundsteinlegung erfolgten im Jahre 1881. Die Kirche, erbaut von Architekt Georg Hauberrisser, bildet zusammen mit dem Pfarrhof das bedeutendste Bauensemble des späten Historismus in der Steiermark mit seinem Rückgriff auf Stilelemente früherer Epochen. Zugunsten eines stützfreien Innenraums wird die Kirche mit einem großen Hochschiff geplant. Das äußere Erscheinungsbild der gesamten Anlage mit dem großzügigen Park und den Treppenanlagen rund um die Kirche und Pfarrhof zeigen deutlich den Einfluß der Romantik. Die Kirche hat mit 109,6 m den dritthöchsten Kirchturm in Österreich.

1891 Herz-Jesu-Kirche Herz-Jesu-Kirche

Domherr Rochus Kohlbach (1892-1964) ist Chefredakteur des Grazer Volksblattes und wird 1938 wegen regimekritischer Berichterstattung entlassen und verhaftet, 1946 Dompfarrer.

1892 Kohlbach
1893-1927 Fürstbischof Leopold IV. Schuster 1893 Fürstbischof Schuster

Ägidiusfigur von P. Neuböck am neugotischen Hochaltar der Pfarrkirche St. Ägydius in Semriach.

 

Saint-Gilles-Vieux-Marché ist ein Ort in der Bretagne, die durch den Zerfall der ursprünlichen, der Diözese von Quimper zugehörigen Pfarrei Plussulien entsteht. Ihre Kirche Saint-Gilles wird von 1894 bis 1896 erbaut.

1896 SemriachSt-Gilles-Vieux-Marché
Priesterweihe von Johannes Ude (1874-1965).
Bald nach seiner Geburt 1874 in St. Kanzian am Klopeinersee übersiedelt die Familie nach Noreia bei Mühlen im Bezirk Murau. Nach dem Besuch des Stiftsgymnasiums in St. Lambrecht übersiedelt Ude zum Studium nach Graz, später nach Rom. Nach seiner Priesterweihe wird er Kaplan in Fernitz, dann Präfekt im Knabenseminar. Seine Studien beendet er als vierfacher Doktor: in Theologie, Philosophie, Naturwissenschaft und Nationalökonomie. Ab 1906 wird er Lehrender an der Universität in Graz. Als Dogmatiker vertritt er teilweise extreme Positionen: Er setzt sich für die Unauflöslichkeit der Ehe, für die Förderung von Geburten ein, als Nichtraucher und Vegetarier vertritt er strikten Antialkoholismus, Frauen- und Kinderhandel sowie Prostitution (um 1915 gibt es in Graz 19 Brodelle und tausend Prostituierte), auch ist er entschiedener Kriegsgegner und Pazifist. Nach Spannungen mit den Bischöfen und der Christlichsozialen Partei erhält Ude (mit dem Spitznamen "Savanarola von Graz") 1929 Rede- und 1934 Lehrverbot. Anfangs für den Anschluss an Hitler-Deutschland, wird er nach den Pogromen zum entschiedenen Gegner der Nazionalsozialisten udn schickt einen Protestbrief an Gauleiter Sigfried Uiberreither. 1939 erfolgt seine Versetzung in den Gau Enns, wobei er aber gleichzeitig als Seelsorger in Gößl am Grundlsee wirkt. Aufgrund seiner NS-feindlichen Predigten wird er von Bischof Pawlikowski verwarnt und von der NSDAP in U-Haft genommen. Freigesprochen verfasst Ude das Memorandum "Weg zum Friedn ohne Anwendung von Gewalt", worauf er wegen Wehrkraftzersetzung udn Feindbegünstigung angeklagt und 8 Monate in berlin im Gefängnis verbringen muss. Von den Alliierten befreit, pilgert er über den Pötschenpass zurück nach Grundlsee, wo er im April 1945 ankommt und bis zu seinem Tod als Seelsorger wirkt.
1900

Die römisch-katholische Pfarrkirche hl. Ägidius der Gemeinde Müllendorf im Bezirk Eisenstadt-Umgebung im Burgenland wird 1904/1905 nach den Plänen des Architekten Johann Schiller an Stelle einer abgetragenen Vorgängerkirche als neogotischer Kirchenbau mit einem Turm errichtet. In ihrem Innern am Hochaltar eine Ägidius-Statue.

Neubarocke Pfarrkirche St. Ägidius in Volkenschwand, deren Name bereits 980 erstmals urkundlich auftaucht.

1905 Müllendorf Müllendorf Müllendorf
Volkenschwand Volkenschwand
1909.In Godshill, Hampshire, wird 1909 die Kirche St.Giles erbaut. 1909 Godshill

Ägydius-Deckenfresken in der Pfarrkirche von Grafing in Bayern.

Santuarium mit dem Schrein der von Ägidius geschnitzten Madonnenfigur (cap.a.l'olla), Eremitage und Quelle von Sant Gil im Vall de Nuria auf 1600m Höhe in den Pyrenäen.

1914
Nuria Nuria Nuria Nuria
Mit dem Tod von Kaiser Franz Joseph am 21. November 1916 wird Karl I. Kaiser von Österreich und König von Ungarn. 1916 Kaiser Karl I.
Die Portalanlage der St. Bartholomeus Church von Manhattan in New York greift ebenfalls wieder die Fassade von Sain-Gilles auf. 1918 New York NY St. Bartholomeus Church

Die St. Ägidius-Kirche von Redwitz wird 1919 nach dem Ersten Weltkrieg vollendet und schließt an den alten Turm der Schlosskapelle aus dem Jahre 1637 an.

1919 Redwitz

Das alte, schon recht marode Ägidiuskirchlein in Drachselried in Oberbayern wird 1922 durch ein stattliches Gotteshaus ersetzt und 1923 eingeweiht. 1925: Den mächtigen Turm aus heimischem Granit stellt man 1925 fertig. Der Kirchenbau selber ist dem Landbarock nachempfunden. Das Kircheninnere wird 1948 von einem ungarischen Kirchenmaler gestaltet. Die hohen Backenknochen der Figuren, die Szenen aus dem Leben des Kirchenpatrons, der Vierzehn Nothelfer und ländliche Motive darstellen, lassen den südeuropäisch-slawischen Einschlag deutlich erkennen.

1922 Drachselried

Nachdem zuvor mehrere Jahrhunderte lang die evangelische St. Ägidius Kirche im bayrischen Rothhausen als Simultankirche, das heißt, von beiden Konfessionen gemeinsam genutzt wird, entschließt sich der katholische Pfarrer Heider bei seinem Amtsantritt zum Bau eines eigenen katholischen Gotteshauses. Nach der Heimkehr der Männer des Ortes aus dem Ersten Weltkrieg lösen diese ihr Versprechen ein und beginnen mit dem Kirchenbau, sodass am 25. Oktober 1924 die neue römisch-katholische, dem hl. Ägidius geweihte Kirche geweiht werden kann. Der Hochaltar sowie eine von einem unbekannten Bildschnitzer angefertigte Holzfigur des hl. Ägidius wird von der evangelischen Kirche übernommen. Iim Jahr 1974 wird aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Altarraum und das Portal umgestaltet, eine neue Empore eingezogen sowie eine größere Sakristei errichtet.

1924 Rothhausen
1927-1953 Fürstbischof Ferdinand Stanislaus Pawlikowski mit seinem Domkapitel sowie dem Kirchenmusikus Anton Faist. 1927 Dom zu Graz Pawlikowski
Als während des Krieges die Kapelle von Núria zerstört wird, beginnt man mit dem Neubau eines riesigen Sanktuariums, der Hermitage des Saint Gil, in welchem die romanische Muttergottesstatue "Nostra Senyora de Núria" aufbewahrt wird. 1936 Nuria Nuria Nuria Nuria
In der Diözese Seckau existieren 24 Ägidius-Patrozinien. 1940  
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Ägidius in Alt-Neusäß bei Augsburg wird 1951–1953 erbaut. 1951 Neusäß
Eines der nach dem 2. Weltkrieg 1953 vom Salzburger Kirchenmaler Albert Birkle erneuerterten Glasfenster am Hochaltar der Stadtpfarrkirche in Graz zeigt Hitler und Mussolini als Zuschauer bei der Geißelung Christi. 1953 Stadtpfarrkirche
1954-1969 Diözesanbischof Dr. Josef Schoiswohl. Begründer des Bildungshauses Schloss Seggau, des Afro-Asiatischen Institutes und der Pädagogischen Akademie. 1954 Schoiswohl

Die katholische Kirche St. Ägidius in Wörth am Rhein wird 1961 nach Plänen von Erwin van Aaken an Stelle der alten, 1837 eingeweihten und im Zweiten Weltkrieg stark beschädigten Kirche ,errichtet.

1961 Wörth am Rhein
Die steirische Diözese heißt ab jetzt "Graz-Seckau". 1963  
Nach Jahren des Niederganges von St-Gilles-du-Gard wird im Rahmen einer Jubiläumsfeier von Pater Goubier das Grab des hl. Ägidius wiederentdeckt. 1965  

Dompfarrer ist seit 1966 Gottfried Lafer.

Philipp Graf de la Fontaine und d’Harnoncourt-Unverzagt am Institut für Liturgiewissenschaft.
Vortrag von Dr. Egon Kapellari am Katholisches Bildungswerk.

1966 Gottfried Lafer
Der hl. Ägidius wird als Patron der Diözese Graz-Seckau wieder von den hll. Rupert und Virgil abgelöst. 1967 Hl. Rupert Hl. Virgil

In den Jahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil entsteht in der Chiesa di San Egidio, der ehemaligen Kirche des Karmeliterklosters in Trastevere in Rom, die Gemeinschaft Sant’Egidio, eine Laienbewegung, der inzwischen in mehr als 70 Ländern über 50.000 Personen angehören. Ihre Spiritualität fußt auf dem Weg von Sant’Egidio und ist durch das Gebet, die Weitergabe des Evangeliums, den Dienst an den Armen, die Ökumene sowie den Dialog als Weg des Friedens und der Zusammenarbeit unter den Religionen gekennzeichnet.

Internationaler Flughafen Sant'Egidio bei Perugia.

Vor dem Grazer Dom: Schoiswohl, Ratzinger, Kapellari.
Leiter-Besprechung im Priesterseminar: Tropper,Gemes,Kolb,Kapellari,Lafer,.Höfer.

1968 San Egidio Rerugia Schoiswohl, Ratzinger, Kapellari
1969-2001 Diözesanbischof Johann Weber. Nach seinem Tod am 23. Mai 2020 findet der Altbischof in der Bischofsgruft des Grazer Ägidiusdomes seine letzte Ruhestätte. 1969 Bischof Weber
Die Ägidiuskirche von Buschdorf in Bonn symbolisiert in der Form eines eher organischen Kreuzes den Opfertod Christi. 1978 Buschdorf
Stich von Daniel Riviere. 1983 Riviere
Prälat Hofrat Dr. Ägidius Leipold, von 1985 bis 1992 Direktor des Bischöflichen Gymnasiums in Graz. 1985 Leipold
Marterl der hl. vierzehn Nothelfer in Anger-Haidenfeld. 1992 Anger Anger Anger
Domkapitel: Lafer, Staedtler, Weber, Reinisch, Hofer, Bierbauer, Leipold, Kern, Rodler, Jamnig. 1993 Domkapitel
Von der Stadt Graz gestiftet, steht im Außenareal zwischen Dom und Dompfarrhof in der Burggasse die vom Grazer Künstlers Erwin Huber gestaltete Bronzeskulptur des des hl. Ägydius. 1998 Hl. Ägidius
Ab 2001 Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari 2001

Egon Kapellari

Wandmalerei am Pfarrhaus von Döbriach in Kärnten. 2010 Döbriach Döbriach

Fachbereichsarbeit "Der hl. Ägidius und sein Bezug zu Graz" von Raffael Elis am 4. März. Übergabe mit Regens Krautwaschl an Bürgermeister Nagl.

Altarweihe im Augustinum am 19. März 2011 durch Weihbischof Dr. Lackner, Diözesanbischof Dr. Kapellari und Regens Dr. Krautwaschl.

2011 Raffael Elis St. Egyden Krautwaschl
Augustinum Augustinum Augustinum

 

Ein Jahr nach der Grundsteinlegung wird am 25. Juli 2012 im Namen von Sant'Egidio in Civitavecchia das neue Sant'Egidio-Dock eröffnet. Dieser neuen Kai 27 ist dies der erste Abschnitt des strategischen Ausbaus des Hafens und der Docks von Civitavecchia. Er sieht 9 neue Liegeplätze vor, davon sechs für Kreuzfahrtfähren, zwei für Kreuzfahrtschiffe und einen als Getreideterminal.

 

2012
Am 23. Oktober Präsentation des im Styria-Verlag erschienen Buches "Der hl. Ägidius". Im Bild v.l. Styria-Vorstand Dr. Klaus Schweighofer, Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl, Dompfarrer Gottfried Lafer und Buchautor Dr. Karlpeter Elis. Elis - hl. Ägidius Elis - hl. Ägidius
Der steirische Weihbischof übernimmt am 12. Jänner in Salzburg in Anwesenheit von Kardinal Schönborn und Nuntius Zurbriggen von Alois Kothgasser das Amt des Erzbischofs von Salzburg. Er ist somit auch Metropolit der Kirchenprovinz Salzburg mit den Diözesen Graz-Seckau, Gurk, Innsbruck und Feldkirch. 2014 Dr. Lackner Dr. Lackner

Mag. Dr. Wilhelm Krautwaschl wird am 14. Juni im Grazer Dom zum neuen Bischof der Diözese Graz-Seckau geweiht. An der Zeremonie nehmen zahlreiche Würdenträger des In- und Auslandes teil: Päpstlicher Nuntius Erzbischof Dr. Zurbriggen, Kardinal Dr. Schönborn, Erzbischof Dr. Lackner aus Salzburg, die Bischöfe Dr. Kapellari und Johann Weber aus Graz, Dr. Freistetter, DDr. Juza, Dr. Pinter, DDr. Schipka und DI Mag.Turnovszky aus Wien, DDr. Küng und Dr.Leichtfried aus St. Pölten, Mag. Dr. Zsifkovics aus Eisenstadt, Dr. Schwarz und Dr. Aichern aus Linz, Dr. Kothgasser aus Salzburg, Dr. Schwarz aus Klagenfurt, Dr. Scheuer aus Innsbruck, Dr. Elbs aus Feldkirch, Muser aus Bozen, Diözesanadministrator Dr. Schnuderl, Dr. Brandmayr vom Institut S. Maria dell‘Anima in Rom, Dr. Robu aus Bukarest in Rumänien, Mag. Cvikl aus Marburg, Glavan aus Novo mesto, Lipovšek aus Cilli und, Štumpf aus Murska Sobota, alle von Slowenien, Graubner aus Olmütz in Tschechien, Mag. Cyprys und Białogłowski aus Rzeszów in Polen, Ahn Myong-ok aus Changwon in Korea, Mag. Dr. Okoro von den Altkatholiken, evangelischer Superintendent Miklas sowie Vertreter der jJüdischen Kultusgemeinde, der Muslime und Buddhisten.

Gottesdienst mit Kaplan Mag.Isidore Ifeadigo Ibeh in der Ägidiuskapelle der Burg Neuberg bei Hartberg am 2. Juli 2015.

2015 Kardinal Schönborn Bischof Krautwaschl Bischof Krautwaschl
Burg Neuberg Burg Neuberg

2016 feiert die Stadt von Saint-Gilles-du-Gard den 900. Jahrestag des Beginns seiner 1116 auf zwei Ebenen erbauten romanischen Abteikirche. Ein im 12.Jahrhundert in einen Steinblock der Mauer der Unterkirche eingravierter Epitaph erinnert daran: «ANNO DNI MCXVI HOC TEPLV S. ÆGIDII ÆDIFICARI CEPIT MENSE AP FER II IN OCTAB PASCHE» Diese wunderschöne Anlage ist als Weltkulturerbe der UNESCO wichtigste französische Station auf dem traditionellen Pilgerweg nach St. Jacques de Compostela in Spanien.
Anlässlich des Jubiläums kehren auch nach fast 500 Jahr Abwesenheit die seit 1562 in der Krypta der Basilika von Saint-Sernin in Toulouse aufbewahrten Reliquien des St. Gilles, des berühmtesten Heiligen des Languedoc, in die Abtei von Saint-Gilles zurück; also eine höchst symbolische Repatriierung für die Wiedergeburt der Abtei von Saint-Gilles, einem der Schmuckstück der romanischen Architektur im Languedoc.

2016 Saint-Gilles Saint-Gilles
Präsentation des von Raffael & Karlpeter Elis herausgegebenen Buches "Unser Dompfarrer Gottfried Lafer" in der Styria im Beisein von Vorstand Kurt Kribitz, Univ.Prof. Johann Trummer und Bischof Egon Kapellari. 2018

Am Gedenktag des hl. Ägydius, dem 1. September 2023, wird Dr. Ewald Pristavec neuer Dmpfarrer von Graz sowie Propst und Pfarrer der Stadtpfarre Graz-Hl. Blut:

 

 

Abschluss der Genertalsanierung des Ägydiusdomes zu Graz am 21. November 2023 mit Dormorganist Christian Ivan, Generaldirektor Mag. Martin Schaller, Prälat Dr. Heinrich Schnuderl, Diözesanbischof Dr. Wilhelm Krautwaschl und Dompfarer Dr. Ewald Pristavec.

2023


   

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